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David Chalmers 20 April 1966 in Sydney Australien ist ein australischer Philosoph Seine Hauptarbeitsgebiete liegen im Bereich der Sprachphilosophie und der Philosophie des Geistes Dort gilt er als einer der wichtigsten Vertreter des Eigenschaftsdualismus Zusammen mit David Bourget ist er Mitbegrunder von PhilPapers einer Datenbank mit Zeitschriftenartikeln fur Wissenschaftler und Studenten der Philosophie David Chalmers 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Das schwierige Problem des Bewusstseins 3 Klassifikation der Positionen in der Philosophie des Geistes 3 1 Typ A Materialismus 3 2 Typ B Materialismus 3 3 Typ C Materialismus 3 4 Typ Q Materialismus 3 5 Typ D Dualismus 3 6 Typ E Dualismus 3 7 Typ F Monismus 4 Eigenschaftsdualismus 5 Notwendigkeit Supervenienz und Reduktion 6 Literatur 6 1 Englische Werke von Chalmers 6 2 Deutsche Sekundarliteratur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenChalmers wurde 1966 in Sydney New South Wales geboren und wuchs spater in Adelaide Sudaustralien 1 auf wo er die Unley High School besuchte Sein Vater Alan Chalmers ist ebenfalls ein bekannter Wissenschaftsphilosoph 2 Chalmers studierte Mathematik an der University of Adelaide wo er das Studium 1983 aufnahm und 1986 mit dem Bachelor of Science abschloss und an der University of Oxford 1987 88 1989 ging er an die Indiana University Hier arbeitete er an Douglas Hofstadters Center for Research on Concepts and Cognition und erhielt 1993 den Doktorgrad Ph D in Philosophie und Kognitionswissenschaft Seine Doktorarbeit mundete schliesslich in sein vielbeachtetes und vielzitiertes Buch The Conscious Mind 1996 Von 1993 bis 1995 war er McDonnell Fellow fur Philosophie Neurowissenschaft und Psychologie an der Washington University in St Louis Chalmers lehrte Philosophie an der University of California Santa Cruz 1995 98 und an der University of Arizona in Tucson 1999 2004 An der Australian National University in Canberra ist er seit 2004 als Professor und Direktor des Center for Consciousness tatig Seit September 2009 verbringt er ausserdem einen Teil des Jahres an der New York University 3 2013 wurde er zum Mitglied der American Academy of Arts and Sciences gewahlt 2015 erhielt er den Jean Nicod Preis Das schwierige Problem des Bewusstseins Bearbeiten nbsp Chalmers auf der Buhne bei einer Veranstaltung zum Alan Turing Jahr an der De La Salle University Manila 27 Marz 2012David Chalmers hat 1995 den Ausdruck vom schwierigen Problem des Bewusstseins the hard problem of consciousness gepragt Darunter versteht er die Frage warum es uberhaupt Erlebnisgehalte oder Qualia gibt Warum tut es etwa weh wenn ich mir mit einer Nadel in den Finger steche Wir verstehen einiges von den internen Prozessen die in einer solchen Situation ablaufen Von unserem Finger werden Signale ins Gehirn geleitet dort finden komplexe Verarbeitungsprozesse statt Mit Hilfe von bildgebenden Verfahren konnen wir sogar herausfinden welche Prozesse im Gehirn ablaufen wenn wir Schmerzen im Finger erleben Nur so Chalmers wir haben dennoch nicht die geringste Ahnung warum es dabei weh tut Warum passieren all diese Prozesse nicht ohne dass dabei auch nur ein Funken Bewusstsein entsteht Dies ist das harte Problem des Bewusstseins und auch das klassische Qualiaproblem wie es von Thomas Nagel Frank Cameron Jackson und Joseph Levine formuliert wurde Dem schwierigen Problem stellt Chalmers ein einfaches the easy problem of consciousness Problem gegenuber Dieses einfache Problem umfasst all die psychischen Phanomene die nicht direkt von der Frage nach dem Erlebnisinhalt bzw den Qualia abhangen Also etwa Lernen Gedachtnis Denken oder Problemlosen Es sind solche Themen bei denen die neuro und kognitionswissenschaftliche Forschung viele Fortschritte macht Nun will Chalmers mit seiner etwas provokanten Rede vom einfachen Problem keineswegs sagen dass die Ergebnisse dieser Wissenschaften trivial sind Nur im Vergleich mit der Frage nach dem Erlebnisgehalt handelt es sich um einfache Probleme da sie sich mittels funktionalistischer Methoden losen lassen Die Naturwissenschaften und mit ihnen die Neurowissenschaften bedienen sich solcher Erklarungsmodelle die mit Strukturen Funktionen und Vergleichen arbeiten Diese Methoden scheitern bislang wenn es um eine objektive bzw allgemeingultig wissenschaftliche Erklarung der Qualia geht Demzufolge wissen wir sehr grob wie z B eine Erklarung des Lernens aussehen konnte wir haben aber nicht den Hauch einer Ahnung wie eine Erklarung unserer Erlebnisse aussehen konnte Die Annahme des hard problems wird von einigen Materialisten abgelehnt Einer der vehementesten Widersacher Chalmers ist hierbei Daniel Dennett dem zufolge sich Qualia mittels einer Heterophanomenologie objektiv erklaren lassen wohingegen Dennett laut Chalmers das Problem damit nur wegdefinieren aber nicht in der Realitat losen wurde Klassifikation der Positionen in der Philosophie des Geistes BearbeitenIn seinem 2002 erschienenen Artikel Consciousness and its Place in Nature 4 konstruiert Chalmers eine Klassifikation verschiedener aus seiner Sicht moglicher Positionen in der Philosophie des Geistes Als unterscheidendes Merkmal insbesondere der materialistischen Positionen wahlt er dabei die Art der Antwort auf das schwierige Problem des Bewusstseins deren Argumente und Positionen er ablehnt um schliesslich Alternativen zu behandeln Chalmers diskutiert mindestens sieben zentrale Positionen Typ A Materialismus Bearbeiten Der Typ A Materialist behauptet es gebe zwischen phanomenalen und physikalischen Tatsachen keine Kluft In seiner radikalen Auspragung bestreitet er das Vorhandensein von Bewusstsein ganzlich und tendiert zu einer vollstandig funktionalistischen oder behavioristischen Interpretation des Bewusstseinsbegriffs In weniger radikalen Auspragungen gesteht er eine geringe epistemische auf das Wissen bezogene Kluft zu behauptet aber diese sei leicht zu schliessen Chalmers argumentiert gegen den Typ A Materialismus dass dieser das Offensichtliche leugne Er analysiert die Argumente die der Typ A Materialist vorbringt um hierzu berechtigt zu sein Er kommt zu dem Schluss dass keines dieser Argumente dazu berechtigt die Existenz phanomenaler Tatsachen ganzlich zu bestreiten Diese Behauptung wird nicht durch Argumente gestutzt sondern durch Beobachtungen einer bestimmten Art zusammen mit der Widerlegung von Gegenargumenten Chalmers lehnt daher den Typ A Materialismus ab Typ B Materialismus Bearbeiten Der Typ B Materialismus gesteht eine epistemische Kluft zwischen dem Physischen und dem Phanomenalen zu bestreitet aber dass man daraus auf eine metaphysische Kluft schliessen darf Mit dieser Position wird den epistemologischen Schwierigkeiten Rechnung getragen ohne eine materialistische Position verlassen zu mussen Chalmers zeigt zunachst dass die von Typ B Materialisten vorgebrachten Analogien zu anderen wissenschaftlichen Fortschritten nicht stichhaltig sind so etwa die Identitat von Wasser und H2O oder von Genen und DNS Deren Identitat wurde letztlich auf empirischem Wege geschlossen was gemass Chalmers jedoch fur das schwierige Problem des Bewusstseins nicht moglich ist Er zeigt dass alle angefuhrten Analogien eine rein empirische Kluft aufweisen nicht jedoch eine epistemische Kluft Somit besteht kein Grund zu der Annahme dass unser Wissensfortschritt diese Kluft eines Tages schliessen wird Der Typ B Materialist kann auf dieses Argument reagieren indem er die epistemische Kluft zu einem fundamentalen Prinzip der Natur erhebt Chalmers lasst dies jedoch nicht gelten und argumentiert dabei wie folgt Fundamentale Prinzipien wie sie etwa in der Physik postuliert werden z B die Gravitation betreffen durchweg die Beziehung zwischen unterschiedlichen Entitaten oder Eigenschaften Stattdessen versucht der Typ B Materialist die Identitat von Physischem und Phanomenalem in den Rang eines fundamentalen Prinzips zu erheben ein Vorgehen fur das es laut Chalmers kein weiteres unabhangiges Beispiel gibt Die von Chalmers vorgetragene weitere Analyse des Typ B Materialismus ist komplex und fuhrt schliesslich zur Ablehnung dieser Position Typ C Materialismus Bearbeiten Der Typ C Materialist gesteht ebenfalls eine epistemische Kluft zu behauptet aber diese Kluft sei fur uns entweder heute oder auch fur alle Zukunft auf Grund unserer kognitiven Beschrankungen nicht zu schliessen Phanomenale Wahrheiten konnten zwar grundsatzlich aus physikalischen Wahrheiten abgeleitet werden gegenwartig oder auf Grund fundamentaler Beschrankungen seien wir hierzu jedoch nicht in der Lage Chalmers zeigt zunachst dass der Typ C Materialismus oftmals als Variante des Typ A Materialismus auftritt indem er letztlich die Existenz des phanomenalen Bewusstseins lediglich bestreitet ohne dafur gute Argumente zu liefern Der Position eines Tages lasse sich Bewusstsein auf physische Prinzipien zuruckfuhren tritt Chalmers wie folgt entgegen Physische Beschreibungen seien immer Beschreibungen von Struktur und Dynamik Aus solchen Beschreibungen seien immer nur andere Beschreibungen von Struktur und Dynamik ableitbar Phanomenales Bewusstsein habe jedoch nichts mit Eigenschaften wie Grosse Form Position und Bewegung zu tun somit auch nichts mit Struktur und Dynamik Welche Fortschritte auch immer hinsichtlich unserer Kenntnisse uber das Physische errungen werden diese konnen mithin das Bewusstsein nicht erklaren es sei denn sie beziehen Bewusstsein in ihre Erklarungen ein Dies geschieht z T bereits durch einige Autoren der Quantentheorie Damit verlassen diese Autoren jedoch den Boden des Materialismus und vertreten letztlich einen Typ D Dualismus oder einen Typ F Monismus Der Typ C Materialismus wird somit von Chalmers ebenfalls abgelehnt Typ Q Materialismus Bearbeiten Chalmers beschreibt eine weitere Form des Materialismus die insbesondere von Anhangern des Philosophen Willard Van Orman Quine vertreten wird daher Typ Q Diese Position wurde die Unterscheidung der oben getroffenen materialistischen Positionen ablehnen da sie etwa auch die Unterscheidung zwischen begrifflicher und empirischer Wahrheit ablehnt Chalmers legt dar dass auch diese Position letztlich eine Antwort auf das schwierige Problem des Bewusstseins geben muss die sich als ein Materialismus der Typen A bis C entpuppt Chalmers stellt abschliessend zur Behandlung der materialistischen Positionen fest dass er keine weitere Alternative sieht um den Materialismus zu verteidigen Da alle beschriebenen Positionen fur ihn nicht haltbar sind muss demgemass nach Chalmers der Materialismus falsch sein In der Folge behandelt Chalmers mogliche Alternativen zum Materialismus Typ D Dualismus Bearbeiten Der Typ D Dualismus geht davon aus dass der mikro physische Bereich nicht kausal geschlossen ist Das Phanomenale ist umgekehrt gegenuber der physikalischen Welt kausal wirksam Die bekannteste Variante des Typ D Dualismus ist ein Substanzdualismus wie ihn Descartes vertreten hat daher auch Typ D Auch Formen des Eigenschaftsdualismus konnen unter den Typ D fallen insofern die phanomenalen Eigenschaften als kausal wirksam betrachtet werden Chalmers geht in der Folge auf die Standard Einwande gegen den Dualismus ein Eines dieser Argumente kritisiert dass sich eine Interaktion zwischen den beiden postulierten Substanzen nicht nachweisen lasse Chalmers wendet dagegen ein dass die Physik einen solchen Nachweis auch fur andere fundamentale Interaktionen nicht erbringt So behaupte beispielsweise die Newtonsche Physik dass eine kausale Interaktion in Form von Gravitation bestehe erklare jedoch nicht weiter wie Gravitation wirke die Wirkung wird einfach angenommen Ein weiteres Standardargument gegen den Dualismus besteht in der kausalen Geschlossenheit des Physikalischen Der Dualismus stehe hierzu im Widerspruch und somit auch im Widerspruch zur Wissenschaft Chalmers begegnet diesem Argument auf verschiedene Weise Zunachst stellt er fest dass die Physik durchaus Spielraum fur die Annahme weiterer basaler Grundkrafte lasse von denen aktuell vier angenommen werden Im Anschluss argumentiert er dass insbesondere die nicht deterministischen Aspekte der Quantenphysik Raum fur eine interaktionistische Interpretation lassen Er beschliesst die Diskussion mit der Feststellung Zusammenfassend kann man sagen dass der Standardeinwand gegen den Interaktionismus nur wenig Durchschlagskraft besitzt der Interaktionismus ist zumindest eine Moglichkeit die es weiter zu erforschen lohnt Typ E Dualismus Bearbeiten Der Typ E Dualismus sieht das Physische und das Phanomenale als metaphysisch verschieden an betrachtet dabei jedoch im Gegensatz zum Typ D Dualismus das Phanomenale als kausal wirkungslos Es handelt sich bei dieser Position somit um den sogenannten Epiphanomenalismus daher auch Typ E Der Typ E Dualismus entgeht dem Standard Gegenargument zum Dualismus indem er die kausale Geschlossenheit des Physischen anerkennt Dies geschieht unter Preisgabe der mentalen Verursachung und somit um den Preis der Intuition dass unsere phanomenalen Wahrnehmungen z B die Wahrnehmung einer roten Ampel Ursache fur unsere Handlungen Bremsen des Fahrzeugs sind Chalmers fuhrt gegen diese Intuition u a David Hume ins Feld der gezeigt hat dass der Anschein der Kausalitat durch die blosse Aufeinanderfolge von Ereignissen entstehen und somit die Intuition ggf falsch sein kann Ein komplexeres Argument gegen den Epiphanomenalismus betrachtet die Beziehung zwischen Bewusstsein und seinen Reprasentationen wie sie etwa in der Aussage Ich habe Bewusstsein zum Ausdruck kommt Diese Aussage kann gemass dem Epiphanomenalismus zwar von einem bewussten Wesen getroffen werden jedoch ware sie rein physisch verursacht Chalmers argumentiert dass die Uberzeugung Bewusstsein zu haben und demgemass die Aussage Ich habe Bewusstsein zu treffen nicht notwendig durch das Bewusstsein verursacht werden muss Das Bewusstsein konstituiere lediglich diese Uberzeugung Chalmers beurteilt den Typ E Dualismus abschliessend als eine koharente Theorie ohne fatale Schwierigkeiten die jedoch gleichzeitig wenig elegant und kontraintuitiv sei Typ F Monismus Bearbeiten Unter dem Typ F Monismus fasst Chalmers eine Reihe von Positionen zusammen denen gemeinsam ist dass phanomenale oder protophanomenale Eigenschaften als intrinsische Natur der physischen Realitat angesehen werden Neutraler Monismus Panpsychismus Er fuhrt diese Position auf eine Erorterung der Physik von Bertrand Russell zuruck In The Analysis of Matter legt Russell dar dass die Physik zwar Aussagen uber die Beziehungen verschiedener Entitaten trifft jedoch nichts uber die inneren Eigenschaften dieser Entitaten aussagt Der Typ F Monismus fugt nun einfach der physikalischen Theorie eine Theorie der intrinsischen Natur hinzu ohne etwa die kausale Geschlossenheit des Physischen oder die Struktur der physikalischen Theorie in Frage zu stellen In dieser Weise so Chalmers bilden proto phanomenale Eigenschaften die letzte kategoriale Basis aller physischen Verursachung Er stellt fest dass der Typ F Monismus Gemeinsamkeiten sowohl mit dem Materialismus wie auch mit dem Dualismus hat Dem Buchstaben nach ist der Typ F Monismus materialistisch wahrend es sich dem Geist nach um eine dualistische Theorie handelt Einer der wichtigsten Einwande gegen den Typ F Monismus ist das erstmals von William James formulierte Kombinationsproblem Es ist aktuell vollig unklar wie aus unzahligen protophanomenalen Bewusstseinseinheiten ein ubergeordnetes Bewusstsein wie das eines Menschen entstehen soll Chalmers stellt fest Ich glaube es handelt sich hier um das mit Abstand grosste Problem des Typ F Monismus Ob es gelost werden kann oder nicht ist gegenwartig eine offene Frage Eigenschaftsdualismus BearbeitenDie Diagnose des schwierigen Problems des Bewusstseins hat Chalmers zu einer Position gefuhrt die Eigenschaftsdualismus genannt wird Eine solche Position lehnt den Materialismus ab unterscheidet sich jedoch auch stark vom klassischen Dualismus Der klassische Dualismus war von zwei Substanzen ausgegangen Materie und Geist wahrend der Eigenschaftsdualist nur eine Substanz anerkennt namlich die Materie Der Eigenschaftsdualist ist jedoch darauf festgelegt dass nicht alle Eigenschaften physische Eigenschaften sind Konkret heisst dies bei Chalmers Der Mensch hat neben den physischen Eigenschaften etwa Masse oder Form auch eine Art von nichtphysischen Eigenschaften namlich Erlebnisgehalte oder Qualia Der Weg vom schwierigen Problem des Bewusstseins zur These des Eigenschaftsdualismus ist recht steinig und liegt auf einem hohen theoretischen Niveau Die Grundidee lasst sich dennoch verstandlich machen Chalmers geht davon aus dass der Materialismus auf reduktive Erklarungen festgelegt ist Dies bedeutet dass der Erlebnisgehalt im Prinzip auf die grundlegenden physischen Eigenschaften reduzierbar sein muss wenn der Materialismus wahr ist Eine solche Reduktion setzt nach Chalmers jedoch ein Moment der Notwendigkeit voraus das die grundlegenden physischen Eigenschaften und die hoherstufigen Eigenschaften miteinander verbindet Diese Notwendigkeit ist aber im Fall des Erlebnisgehalts nicht gegeben Demzufolge ist es im philosophischen Gedankenexperiment a priori moglich dass es Zombies gibt Zombies stellen hierbei eine exakte materielle Kopie eines gewohnlichen Menschen dar nur mit dem signifikanten Unterschied dass sie kein Bewusstsein haben Da die Existenz eines Zombies a priori moglich ist ist die angesprochene Notwendigkeit welche der Materialismus voraussetzt nicht zwingend Also ist der Materialismus falsch Dieses Argument kann man nur dann wirklich verstehen wenn klar ist was mit Notwendigkeit gemeint ist Genau dies versucht Chalmers zu erklaren und anknupfend an Saul Kripke durch die sogenannte Zweidimensionale Semantik auf eine fundierte Basis zu stellen Notwendigkeit Supervenienz und Reduktion BearbeitenDie Begriffe Notwendigkeit Supervenienz und Reduktion hangen eng miteinander zusammen Beginnen wir mit Supervenienz Eine Eigenschaft A superveniert genau dann uber den Eigenschaften B wenn es keine Veranderung in A geben kann ohne dass sich B verandert Ein Beispiel Es kann keine Anderung der biologischen Eigenschaften geben ohne dass sich dabei auch Anderungen von chemischen Eigenschaften ergeben Meistens sind solche Supervenienzbeziehungen kein Zufall vielmehr ergeben sich die Relationen notwendigerweise A kann mit Notwendigkeit uber B supervenieren weil etwa B durch Naturgesetze A verursacht Chalmers spricht hier von naturlicher Supervenienz A kann aber auch mit Notwendigkeit uber B supervenieren weil B A logisch oder begrifflich impliziert Chalmers spricht dann von logischer Supervenienz Chalmers These ist nun dass nur die logische Supervenienz fur Reduktionen hinreichend ist A kann nur dann auf B reduziert werden wenn A aus B logisch oder begrifflich folgt Konkreter Eine hoherstufige Eigenschaft kann nur dann auf physische Eigenschaften reduziert und so in ein materialistisches Weltbild integriert werden wenn aus der Existenz der physischen Eigenschaften die hoherstufige Eigenschaft logisch oder begrifflich folgt Wir konnen nun Chalmers Argument gegen den Materialismus besser verstehen Chalmers meint dass fast alle Eigenschaften logisch uber den physischen Eigenschaften supervenieren und damit reduktiv erklarbar sind Ein klassisches Reduktionsbeispiel ist Wasser Wasser lasst sich auf H2O reduzieren weil die Eigenschaften des Wassers aus den Eigenschaften der H2O Molekule mit Hilfe der grundlegenden Naturgesetze logisch begrifflich ableitbar sind Nun schlagt aber eine solche Ableitbarkeit bei einer Eigenschaft des Menschen fehl Aus den biologischen Eigenschaften des Menschen lassen sich nicht die Erlebnisgehalte logisch begrifflich ableiten Also schlagt die logische Supervenienz fehl also schlagt die Reduktion fehl also lassen sich Erlebnisgehalte nicht in ein materialistisches Weltbild integrieren Es gibt aber Erlebnisgehalte Also ist der Materialismus falsch Literatur BearbeitenEnglische Werke von Chalmers Bearbeiten The Conscious Mind Oxford University Press Oxford 1996 ISBN 978 0195117899 als Mitwirkender in Jonathan Shear Hrsg Explaining Consciousness The Hard Problem MIT Press Cambridge MA 1997 Sammelband zu Chalmers Arbeiten ISBN 978 0262692212 als Herausgeber Philosophy of Mind Classical and Contemporary Readings Oxford University Press Oxford 2002 ISBN 978 0195145816 mit David Manley und Ryan Wasserman Metametaphysics New Essays On The Foundations Of Ontology Oxford University Press USA New York 2009 ISBN 978 0199546008 The Character of Consciousness Oxford University Press Oxford 2010 ISBN 978 0195311112 Constructing the World Oxford University Press Oxford USA New York 2012 ISBN 978 0199608584 Reality Virtual Worlds and the Problem of Philosophy Allen Lane London 2022 ISBN 978 0 241 32071 6 Deutsch Realitat Virtuelle Welten und die Probleme der Philosophie Ubers Bjorn Brodowski und Jan Erik Strasser Suhrkamp Berlin 2023 ISBN 978 3 518 58800 0 Deutsche Sekundarliteratur Bearbeiten Matthias Alexander Schmidt David Chalmers Suche nach einer Theorie uber das Bewusstsein GRIN Verlag Munchen 2015 ISBN 978 3668082274 Rosalin Ganter Der Eigenschaftsdualismus David Chalmers Theorie uber das Bewusstsein AV Akademikerverlag Riga 2014 ISBN 978 3639625202Weblinks BearbeitenChalmers Homepage Fragments of Consciousness Chalmers Weblog 2005 2013 Centre for Consciousness an der Australian National University David Chalmers im Gesprach mit Barbara Bleisch im SRF Juli 2019 Video 60 30 Min Einzelnachweise Bearbeiten Daniel Keane Philosopher David Chalmers on consciousness the hard problem and the nature of reality In abc net au news 7 Juli 2017 abgerufen am 10 November 2022 englisch Alan Chalmers In centerphilsci pitt edu Abgerufen am 10 November 2022 englisch Biografie auf Chalmers Website Consciousness and its Place in Nature PDF 192 kB Normdaten Person GND 129879630 lobid OGND AKS LCCN no93033565 NDL 00863518 VIAF 84833711 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Chalmers DavidKURZBESCHREIBUNG australischer PhilosophGEBURTSDATUM 20 April 1966GEBURTSORT Sydney Abgerufen von https de wikipedia org w index php title David Chalmers amp oldid 238994157