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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Unter Lernen versteht man im Falle des intentionalen Lernens den absichtlichen sowie im Falle des inzidentellen und impliziten Lernens den beilaufigen Erwerb von Wissen und Fertigkeiten Der Lernzuwachs kann sich auf intellektuellem korperlichem charakterlichem oder sozialem Gebiet ereignen Kinder erlernen den Umgang mit Computern Inhaltsverzeichnis 1 Begriffsbestimmungen nahere begriffliche Eingrenzung 2 Interdisziplinarer Charakter des Lernens 2 1 Wissenschaftliche Teildisziplinen die mit dem Lernen befasst sind 3 Biologische Perspektive 3 1 Physiologische Grundlagen des neuronalen Lernens 3 2 Anatomische Grundlagen des neuronalen Lernens 3 3 Zellulare Grundlagen des neuronalen Lernens 4 Psychologische Perspektive 4 1 Eckpfeiler des Lernbegriffs 4 2 Lernprozess 4 3 Verschiedene Arten des Lernens 4 3 1 Lernen in bewusst wahrgenommenen Lernprozessen 4 3 2 Lernen in teilweise bewusst teilweise unbewusst stattfindenden Lernprozessen 4 4 Verlernen Extinktion Abbau von Verhalten 5 Padagogische Perspektive 5 1 Modelle und Begriffe des Lernens 5 2 Weitere spezielle Lernbegriffe 5 3 Ein fortgeschrittener spezieller Lernbegriff Mehrdimensionales Lernen 6 Politikwissenschaftliche Perspektive 7 Lernen zu unterscheiden nach dem Grad seiner behordlichen Anerkennung 7 1 Formales Lernen 7 2 Informelles Lernen 7 3 Nichtformelles Lernen 8 Lernen zu unterscheiden nach dem Grad seiner Haufung und seiner Intensitat 8 1 Episodisches Lernen 8 2 Kumulatives Lernen 8 3 Verteiltes versus Massiertes Lernen 9 Arbeitsformen des Lernens 9 1 Projektlernen 9 2 Programmiertes Lernen 9 3 E Learning incl M Learning 10 Lernmethoden 10 1 Dialogisches Lernen 10 2 Lernen im Spiel oder in spielahnlichen Begebenheiten 10 3 Auswendiglernen 11 Siehe auch 12 Literatur 13 Weblinks 14 EinzelnachweiseBegriffsbestimmungen nahere begriffliche Eingrenzung BearbeitenAus lernpsychologischer Sicht wird Lernen als ein Prozess der relativ stabilen Veranderung des Verhaltens Denkens oder Fuhlens aufgrund von Erfahrung oder neu gewonnenen Einsichten und des Verstandnisses verarbeiteter Wahrnehmung der Umwelt oder Bewusstwerdung eigener Regungen aufgefasst Die Fahigkeit zu lernen ist fur Mensch und Tier eine Grundvoraussetzung dafur sich den Gegebenheiten des Lebens und der Umwelt anpassen zu konnen darin sinnvoll zu agieren und sie gegebenenfalls im eigenen Interesse zu verandern So ist fur den Menschen die Fahigkeit zu lernen auch eine Voraussetzung fur ein reflektiertes Verhaltnis zu sich zu den anderen und zur Welt Die Resultate des Lernprozesses sind nicht immer von den Lernenden in Worte fassbar implizites Wissen oder eindeutig messbar Das Wort lernen von althochdeutsch lernen lernon ursprunglich einer Spur nachgehen nachspuren schnuffeln hat im Gotischen die Bedeutung lais ich weiss bzw genauer ich habe nachgespurt auch als laists fur leisten Die indogermanische Wurzel lais bedeutet Spur Bahn Furche 1 Interdisziplinarer Charakter des Lernens BearbeitenAus wissenschaftlicher Sicht betrachtet besitzt Lernen einen interdisziplinaren Charakter Wissenschaftliche Teildisziplinen die mit dem Lernen befasst sind Bearbeiten Verschiedene wissenschaftliche Teildisziplinen beschaftigen sich mit dem Lernen Dazu gehoren die Anthropologie die Ethnologie im englischsprachigen Bereich auch anthropology weltweit anerkannt als Bezugswissenschaft wie Lernen in verschiedenen Volkern stattfindet die Ethologie oder Verhaltensforschung die Kognitionswissenschaft die Kunstliche Intelligenzforschung die Neuroinformatik und die Computational Neuroscience die Neurowissenschaften die Padagogik insbesondere die Didaktik Lehrkunst und die Mathetik Lernkunst 2 die Philosophie insbesondere die Erkenntnistheorie die Wissenschaftstheorie und die Logik die Psychologie insbesondere die Allgemeine Psychologie Lernpsychologie Padagogische Psychologie Verhaltenstherapie und Entwicklungspsychologie die Schulpadagogik Im Anwendungsbereich die Betriebswirtschaftslehre organisationales Lernen die Politikwissenschaften die Rechtswissenschaft die Spielpadagogik die VerkehrspadagogikWissenschaftstheoretische Richtungen mit besonderem Bezug zum Lernen sind der Empirismus der Radikale Konstruktivismus der StrukturalismusBiologische Perspektive BearbeitenPhysiologische Grundlagen des neuronalen Lernens Bearbeiten Die neurobiologischen physiologischen und medizinischen Grundlagen des Lernens stutzen sich zunachst auf einfache Tiermodelle der Konditionierung Den Tieren und speziell dem Menschen ist die Fahigkeit der Assoziation von Sinneseindrucken und bisher Gelerntem eigen Assoziationen in Nervensystemen entstehen durch die Bildung oder Verstarkung von neuronalen Verknupfungen Synapsen bei gleichzeitiger Aktivitat Aktionspotentiale in zwei Neuronen oder Neuronengruppen Dieses Prinzip macht es auch moglich bereits Gelerntes wieder zu verlernen Bleiben Fahigkeiten ungenutzt werden die Verbindungen der entsprechenden Synapsen schwacher oder gehen ganz verloren Dafur bauen Proteine die reiz empfangende Synapse um Die sogenannte mRNA bringt die Bauplane der Proteine zur Synapse die gerade neu strukturiert werden muss 3 Die Fahigkeit zur neuronalen Neu Verknupfung wird unter dem Schlagwort neuronale Plastizitat zusammengefasst Die zeitliche Kontingenz von Reizen als Voraussetzung fur das Lernen und als Konsequenz aus dem Ursache Wirkungs Prinzip macht klar dass Lernen immer zeitabhangig das heisst ein Prozess ist der Begriff Lernprozess ist also streng genommen ein Pleonasmus Die Art der Informationsspeicherung hangt vom jeweiligen Gedachtnis ab Im Ultrakurzzeitgedachtnis werden sie als elektrische Impulse verarbeitet und mit bereits gespeicherten Vorinformationen verknupft Nach maximal 20 Sekunden gehen diese Informationen verloren da die elektrischen Impulse abklingen Bei der Ablage von Informationen im Kurzzeitgedachtnis kommt das Prinzip der fruhen Phase der Langzeit Potenzierung zum Tragen Bei der Abspeicherung im Langzeitgedachtnis werden zusatzliche zellulare Mechanismen angenommen die z B als Folge der spaten Phase der Langzeit Potenzierung an den jeweiligen beteiligten Neuronen Zytoskelettveranderungen hervorrufen die zur Vermehrung der Synapsen fuhren was dann die Information strukturell verankert Anders ausgedruckt geht man davon aus dass im Zuge der synaptischen Aktivitat neu gebildete Proteine unterschiedlicher Art fest in den Nervenzellen eingelagert werden und damit die Information uber den Lernvorgang langfristig gespeichert wird 4 Den Durchbruch hinsichtlich der Erforschung der Prozesse die beim Lernen im Gehirn vorgehen schaffte Eric Kandel der fur seine Forschungsergebnisse mit dem Medizinnobelpreis 2000 ausgezeichnet wurde Anatomische Grundlagen des neuronalen Lernens Bearbeiten Die makroskopische Anatomie liefert mehrere Orte im Gehirn die ganz wesentlich erhalten sein mussen um Lernen zu ermoglichen All diese Hirnareale sind im sogenannten Papez Neuronenkreis zusammengefasst Kurz gesagt kann man davon ausgehen dass schon das evolutionar alte paleo und archikortikale limbische System ausreichend war essentielle Lernvorgange zu ermoglichen und daher heute noch die Grundlage fur hohere Gedachtnisleistungen darstellt Zellulare Grundlagen des neuronalen Lernens Bearbeiten Besonders im Hippocampus werden beim Lernvorgang Neurone rekrutiert die als Engramm Zellen englisch engram cells die Erinnerungen speichern Dies geschieht durch Ausbildung von Synapsen zu anderen Engramm Zellen die die eigentlichen Trager von Erinnerungen sind Fur das Abrufen einer Erinnerung ist ein Trigger eine Reaktivierung notwendig Eine Synapse wird durch haufigere Aktivierung gestarkt und somit vor dem Abbau dem Vergessen geschutzt Eine chinesische Arbeitsgruppe konnte bei erwachsenen Labormausen Prozesse des konditionierten Lernens und des aktiven Vergessens auf zellularer Ebene der Engramm Zellen beschreiben dies war bereits vorher im heranwachsenden Gehirn gezeigt worden 5 Dabei werden schwache Synapsen die selten aktiviert sind von Gliazellen aktiv abgebaut Dafur werden die Synapsen zuvor markiert wofur zwei Proteine des klassischen Komplementsystems notwendig sind C1q und C3 Nach dem Andocken von C1q auf der Synapsenmembran beim normalen Vergessen folgt im Rahmen der Komplementaktivierung das Komplement Protein C3 das von den C3 Rezeptoren der Mikroglia erkannt wird und zur Phagozytose der Synapse fuhrt Sowohl eine Schwachung der Mikroglia z B durch Minocyclin als auch ein Ausschalten des Komplementsystems z B Viren die den Komplement Inhibitor CD55 exprimieren kann das aktive Vergessen unterbunden oder herausgezogert werden Inwieweit eine ubermassige C1q Markierung eine ubermassige Komplementaktivierung oder eine verstarkte Mikroglia Aktivitat zu pathologischen Formen des Vergessens z B zu einer Demenz fuhren ist bisher nicht geklart Psychologische Perspektive BearbeitenEckpfeiler des Lernbegriffs Bearbeiten Zum Grundinstrumentarium des Lernens gehoren neben dem Lernprozess auch die Fahigkeit zur Erinnerung Gedachtnis und des Abrufens Anwendung von Erlerntem oder Lerntransfer Jedoch ist Lernen mehr als das reine Abspeichern von Informationen Lernen beinhaltet die Wahrnehmung und Bewertung der Umwelt die Verknupfung mit Bekanntem Erfahrung und das Erkennen von Regelmassigkeiten Mustererkennung Jedes Lernen setzt auf einem Lerntyp auf einer angeborenen Eigenschaft sowie auf Vorerfahrungen oder aktuellen Auspragung bei der Nutzung von Sinneskanalen oder der Fahigkeit sich an verschiedene Bedingungen anzupassen z B in ein Experiment Wer lernt siehe Lernkurve kann auch vergessen Vergessenskurve etwa wenn regelmassige Ubung oder Anwendung unterbleiben Lernen ist nicht unbedingt ein bewusster oder absichtsvoller Vorgang siehe auch inzidentelles Lernen und implizites Lernen sondern haufig beilaufig und ungeplant siehe informelles Lernen Modell Lernen Lernen kann unter Zuhilfenahme von Lehrmethoden und Lernstrategien planvoll gestaltet werden siehe auch Unterricht Unterschiedliche Formen des Lernens sind bekannt und werden von verschiedenen Lerntheorien beschrieben Lernprozess Bearbeiten Der Ablauf eines Lernprozesses war bereits in der antiken Philosophie ein Thema Die Forschung hat im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Theorien hervorgebracht und basiert auch heute noch auf verschiedenen kontroversen wissenschaftstheoretischen Grundannahmen Die Spannbreite reicht von der Grundannahme dass die Prozesse im menschlichen Gehirn in einer Black Box verborgen bleiben und bestenfalls uber medizinische Untersuchungsmethoden und quantitativ empirische Methoden erforscht werden konnen bis hin zur Forschung vom Subjekt aus bei dem die Aussagen des Lernenden zu seinen eigenen Empfindungen und Ablaufen im Lernprozess uber Selbstbeobachtung Introspektion zur Grundlage der Forschung gemacht werden Die Eckpunkte fur ein Modell vom Lernprozess sind das Ausgehen vom bisher Gelernten Lernen geschieht auf der Grundlage der bereits gemachten Erfahrungen und erworbenen Fahigkeiten und schliesst sich an diese an die Erfahrung einer Lernnotwendigkeit Diese kann durch den Wunsch einer Erweiterung der Zugriffsmoglichkeiten auf die Welt entstanden sein Grundlegend ist hierfur die Erfahrung einer Storung in einem gewunschten Ablauf Klaus Holzkamp 1984 Diese Erfahrungen basieren auf der Wahrnehmung der Aufmerksamkeit und der Aufmerksamkeitslenkung Die Lernnotwendigkeit kann auch von aussen vorgegeben sein die Erprobung von Moglichkeiten um diese erfahrene Behinderung zu beseitigen In dieser Phase ist der Lernwiderstand zu uberwinden das Aushandeln zur Bedeutung des Gelernten Die Ergebnisse des Experimentierens mit sich selbst und anderen Menschen werden bewertet die daraus erwachsene Restrukturierung einer Deutungsbasis Vor ihrem Hintergrund konnen weitere Welterfahrungen gemacht werden Eine Reihe von Modellen greift Elemente dieser Grundidee auf Kolbs Lernzyklus geht von der Annahme aus dass ausgehend vom Experimentieren der Lernprozess uber Stadien hinweg in einer Abstraktion munden kann die wiederum die Basis fur Experimentieren liefert Dieses Modell wurde unter anderem von Phil Race kritisiert weil es die Bedeutungsaushandlung im sozialen Umfeld nicht berucksichtigt Phil Race postuliert ein Modell in dem die Ruckmeldung durch einen erfahreneren Lerner eine bedeutende Rolle spielt 6 Miller Galanter Pribram haben in den 1960er Jahren bereits ein Modell vorgestellt das die Grundzuge einer Kontrollschleife vgl Lernkontrolle aufgreift 7 Lernen entsteht aus Handlungen und Handlungen entwickeln sich in sozialen Situationen Lernen ist also situations und kontextgebunden Lernen kann als Fahigkeit verstanden werden die bisherigen Handlungsmuster zu korrigieren neue Muster aufzugreifen und eine Adaption an sich verandernde Bedingungen durchzufuhren Demzufolge kann der Vorgang des Lernens in die Bereiche Lernprozess und Lernergebnis unterteilt werden Im Begriff Lernprozess ist die Frage des wie gelernt wird enthalten Das wie kann man sich als Verarbeitung von Informationen vorstellen Fur individuelle und kollektive Lernprozesse kommt es darauf an dass Informationen aufgenommen interpretiert gespeichert und Schlussfolgerungen daraus gezogen werden Knoepfel Kissling Naf und Marek gehen davon aus dass zu Beginn von Lernprozessen Ausloser stehen z B in Form einer Katastrophe eines Ereignisses einer behordlichen Anweisung oder des Auftretens neuer Handlungsoptionen oder instrumente Damit Lernprozesse in Gang kommen mussen diese Ausloser bei den beteiligten Akteuren Betroffenheit und einen Problemdruck hervorrufen der sie zum Handeln veranlasst Im Fall wiederkehrender Katastrophen kann eine beabsichtigte Reduzierung von Unsicherheit als Ausloser fur Lernprozesse angesehen werden Moreover learning processes frequently occur in attempts to reduce uncertainty by means of planned interventions into reality 8 Ebenfalls mussen die Akteure uber gemeinsame Ansichten zur Losung des Problems verfugen Max Miller sieht den Begriff Lernprozess ahnlich definiert A learning process and some outcome of a learning process can only be attributed to a group of human beings if at least a majority of the individuals members constituting that group can be said to have performed that learning process 9 Das Lernergebnis weist aus was gelernt wurde Welches Wissen konnte hinzugewonnen werden und welche Verbesserungen ergaben sich daraus Sowohl beim Individuum als auch bei sozialen Systemen kommt es bei erfolgreichem Lernen zu einer permanenten Adaptions bzw Lernleistung Damit soll kein rein reaktives Lernschema beschrieben werden Im besten Fall verlauft Lernen proaktiv Individuen und Systeme denken zukunftige Entwicklungen voraus und handeln dementsprechend 10 Verschiedene Arten des Lernens Bearbeiten Lernen in bewusst wahrgenommenen Lernprozessen Bearbeiten Bewusst wahrgenommene Lernprozesse werden nach verschiedenen Kriterien klassifiziert Ist das Kriterium die Art des gelernten Verhaltens kann zwischen dem Erlernen von Bewegungsablaufen motorisches Lernen dem Erlernen sprachlicher Inhalte verbales Lernen dem Erlernen von Strategien einschliesslich Lernstrategien Metalernen dem Erlernen von sozialen Normen Sozialisation usw unterschieden werden Ein anderes Kriterium zur Klassifizierung von Lernprozessen ist die Komplexitat des gelernten Verhaltens Einfache Anpassungen werden durch Sensitivierung und Habituation erworben Eine komplexere Form ist das assoziative Lernen Dabei werden zwei Ereignisse miteinander verknupft assoziiert Beim sog S S Lernen sind dies zwei Reize beim S R Lernen ein Reiz mit einer Reaktion Zwei bekannte Arten des assoziativen Lernens sind die Klassische Konditionierung und die operante Konditionierung Weitere Formen assoziativen Lernens sind die Pragung das Lernen am Erfolg sowie Generalisierungs und Diskriminationslernen Komplexere Verhaltensweisen werden durch Lernen durch Einsicht durch Lernen lernen und durch strukturelles Lernen erworben Ein weiteres Kriterium zur Klassifizierung von Lernprozessen ist die Rolle des Lerners Dabei wird unterschieden zwischen inzidentellem Lernen intentionalem Lernen entdeckendem Lernen selbstbestimmtem Lernen expansivem Lernen widerstandigem Lernen usw Lernen in teilweise bewusst teilweise unbewusst stattfindenden Lernprozessen Bearbeiten Hauptartikel Enkulturation Enkulturation ist ein Prozess bei dem kulturelle Normen Werte und Verhaltensweisen erlernt werden die in der eigenen Kultur wunschenswert oder erforderlich sind Lernprozesse die mit dem Phanomen der Kultur verknupft sind finden teilweise bewusst teilweise unbewusst statt Massgebliche Einflussfaktoren fur diesen Prozess sind Eltern andere Erwachsene und Gleichaltrige Kinder und Heranwachsende lernen meist leichter bereitwilliger und nachhaltiger von Gleichaltrigen als von Erwachsenen Altere Menschen setzen dem Lernen von den jungeren Generationen oft einen erheblichen Lernwiderstand entgegen Dabei spielt neben der Notwendigkeit uberholte Teile des fruher Gelernten vergessen zu mussen auch die schwierige Aufgabe der Uberwindung von behindernden Vorurteilen eine Rolle Auch eine starke Befangenheit in den Normen einer anderen kulturellen Sozialisation etwa bei Migrantengruppen die sich nach aussen abschotten kann ein erhebliches Lernhindernis darstellen Verlernen Extinktion Abbau von Verhalten Bearbeiten Eine Sprache die man zwar als Kind erlernt hat spater aber nicht mehr spricht oder sprechen kann weil die entsprechende soziale Umgebung eine andere geworden ist kann man verlernen man kann sie auch teilweise verlernen Kommt einem das Wissen uber bestimmte Sachverhalte abhanden hat man es auch verlernt Kann man in einer sportlichen Disziplin Tennis Fussball usw nicht mehr so reagieren wie man es fruher konnte hat man verlernt angemessen auf bestimmte Vorlagen des Spielpartners oder Gegners zu reagieren Eine Fertigkeit oder Kompetenz ist zum Teil oder vollstandig verloren gegangen Man hat sie verlernt Verlernen wird in bestimmten sozialen intellektuellen und emotionalen 11 Zusammenhangen auch Extinktion Ausloschen Schwachung oder Verminderung von Verhalten genannt Das Loschen oder die Extinktion von Verhalten bezieht sich z B auf die Bemuhung eines Erziehers Lehrers Therapeuten eine erlernte Verhaltensweise des Kindes oder Jugendlichen aus padagogischen oder therapeutischen Grunden zu vermindern oder gezielt zu reduzieren und abzubauen Nach den Vorstellungen von E L Thorndike und R und A Tausch 12 kann soziales intellektuelles oder emotionales Verhalten vermindert werden das vom Erziehenden nicht mehr verstarkt oder beachtet wird Wird es nicht mehr beachtet hat das Verhalten nach den Vorstellungen dieser Psychologen fur das Kind oder den Jugendlichen keinen Wert Sinn mehr im sozialen Gefuge und wird nicht mehr realisiert werden Es wird im Idealfall geloscht Verhaltensweisen die in Erziehungssituationen keine Verstarkung mehr erfahren passen nach Ansicht der Erziehenden nicht mehr in die Erziehung sind nicht mehr angebracht sind nach Ansicht des Erziehers unangemessen oder in einer bestimmten sozialen Situation ungeeignet Ungeeignet konnen z B Aggressionen gegen andere Kinder sein Keine Verstarkung durch den Erziehenden kann aber auch bedeuten Er beachtet ein Verhalten des Kindes nicht mehr Mit Nicht Beachtung kann man einem Kind begegnen das schreit oder weint Der Erziehende entzieht die Zuwendung Verstarkung C D Williams 1959 13 konnte so das lang anhaltende Schreien eines Kindes reduzieren indem er das laute Weinen nicht mehr beachtete 14 Angste konnen in der Therapie abgebaut oder im Idealfall geloscht werden Extinktion Eine in der Erziehung beliebte Methode ist der Versuch unerwunschtes Verhalten durch Bestrafung abzubauen Streng genommen orientiert sich eine solche Erziehung nicht an einer Lerntheorie sondern eher an einer veralteten Ideologie von Erziehung die an etwas glaubt aber nicht einen behaupteten Effekt nachweisen kann 15 16 Nach Tausch und Tausch 17 sind Strafen keine geeigneten Modelle fur den Abbau von Sozialverhalten Biologische GrundformenBei dieser Form kommt es zu Bedeutungszuweisungen fur bestimmte Reize In diesen Lernprozessen entscheidet sich wie ich mit einem Reiz in welcher Intensitat umgehe Hier gibt es wiederum eine Unterscheidung Kognitive VerknupfungenHier haben wir es mit Kognition im weitesten Sinne zu tun Bestimmte Ereignisse Symbole und Begriffe werden mit unserer bisherigen Erfahrung verknupft Es findet also eine Bedeutungszuweisung zu einzelnen Reizen statt und es werden Zusammenhange zwischen Reizen hergestellt Padagogische Perspektive BearbeitenModelle und Begriffe des Lernens Bearbeiten Lernen in der Schule Entlang des Lernprozesses und hinsichtlich der Lernorte und ihrer Methoden konnen verschiedene Modelle und Begriffe des Lernens unterschieden werden die einzelne Abschnitte im Lernprozess naher betrachten Planmassiges Lernen erfolgt unter Anwendung von Lehrmethoden die das Lernen unterstutzen sollen im Bildungswesen also durch den Besuch von Schule Angebote der Erwachsenenbildung oder E Learning Dabei ist mittlerweile allgemein anerkannt Nicht jeder lernt auf jede Weise gleich wobei jedoch die Annahme unterschiedlicher sogenannter Lerntypen wissenschaftlich nicht anerkannt ist Auch ein planmassiges Lernen kann je nach theoretischer Grundposition gegenuber dem menschlichen Lernen als selbstgesteuert gedeutet werden Die Grundannahme ist hier dass auch wenn der Rahmen vorgegeben ist das Individuum letztlich seinen Lernprozess selbst organisieren muss 18 19 Primar selbstgesteuertes Lernen Unter der Annahme dass der wirksamste Lernimpuls vom Wunsch nach Zuwachs in den Zugriffsmoglichkeiten auf die Welt besteht und nicht auf einer fremdgeplanten Lernsequenz hat Klaus Holzkamp das Modell des expansiven Lernens entwickelt das in subjektwissenschaftlicher Herangehensweise von den Eigeninteressen der lernenden Person ausgeht 20 Ein besonderer Schwerpunkt kommt in diesem Modell der Berucksichtigung des Lernwiderstandes zu Modell des Widerstandigen Lernens In diesem Modell ist der Lernerfolg nicht formelhaft aus Lernziel und Lernmethode zusammengesetzt Dies liegt im institutionalisierten Bildungswesen u a auch daran dass neben den offiziellen Lernzielen auch heimliche Lehrplane wirken Vor allem kritisiert Holzkamp jedoch dass die gangigen Lern und Motivationstheorien nicht von den Interessen des lernenden Subjekts ausgehen sondern sich nur mit dem Problem befassen wie dem Lernenden von aussen etwas nahegebracht werden kann Auch ein solches selbstgesteuertes Lernen kann planvoll sein Die ganze Lebensspanne wird heute mit dem Begriff des lebenslangen Lernens einbezogen Soziales Lernen Globales Lernen und Interkulturelles Lernen sind besondere Lern und Lehransatze hinsichtlich der mit ihnen benannten Bildungs und Erziehungs ziele Der Begriff des Organisationalen Lernens bezieht sich auf angeleitete Veranderungsprozesse im betrieblichen Management bzw ganzer Organisationen lernende Organisation Gegenwartig bestehen Bestrebungen die Erkenntnisse der Gehirnforschung starker fur die methodische Gestaltung des Unterrichts umzusetzen Ein fruchtbares Modell fur eine solche Umgestaltung bieten die neuronalen Netze dieses Verstandnis von Lernen findet Eingang in die Unterrichtsmethode Lernen durch Lehren LdL Neuronale Ensembles beteiligter Personen lernen dann wenn zwischen den Neuronen stabile Konstellationen entstehen Auf eine Lernergruppe bezogen bedeutet es dass zwischen den Lernern durch stoffbezogene intensive und langfristige Interaktionen stabile Verbindungen aufgebaut werden Ferner sollen diese neuronalen Netze selbst kollektiv Wissen konstruieren Weitere spezielle Lernbegriffe Bearbeiten Wenn sich eine Wissenschaft wie die Padagogik weiterentwickelt und reift dann durchlauft sie typische Stadien in denen Nischen der Thematik naher ausgeleuchtet werden und z B durch Anderung des Paradigmas ganz andere Betrachtungsperspektiven auf die Sachlage und ihre Deutungen entstehen Zudem fassen Menschen neue Gedankenmodelle zur Vereinfachung unter Oberbegriffen zusammen Der Begriff des Lernens ist in einer Vielzahl von Teildisziplinen theoretisch diskutiert worden Eine Vorstellung vom Lernen wurde fur die Weiterentwicklung von Gruppen von Menschen entwickelt Solche Gruppen konnen z B Gruppen im Klassenraum aber auch ganze Unternehmen sein Kollektive Wissenskonstruktion Kooperatives Lernen Organisationales Lernen Lernen in Communities of Practice In vielen Diskussionen wird versucht die grundlegenden Ablaufprozesse und Grundprinzipien zu identifizieren die menschliches Lernen ausmachen Dies geschieht vor allem im Hinblick darauf Leitgedanken und Richtprinzipien fur die Gestaltung des Kontextes fur Lernprozesse zu identifizieren Hierzu gehoren Situiertes Lernen Lernen am Modell Lernen durch Lehren Lernen durch Sprechen Lernen durch Einsicht Konditionierung Lernen durch Handeln Learning by Doing Problembasiertes Lernen Widerstandiges Lernen Das Aufkommen von Medien welche menschliche Wahrnehmungssinne wie Sehen oder Horen unterstutzen haben das multimediale Lernen in den Lernalltag einziehen lassen Dabei beschreibt die kognitive Theorie des multimedialen Lernens Multimedia Learning die Verknupfung von Text und Bildprasentationen fur Lerninhalte Diese Art des Lernens basiert auf der Dualen Kodierungstheorie von Allan Paivio Konzepte dazu auch fur den Einsatz des Computers wurden in Deutschland ab den 1970er Jahren entwickelt 21 Das Aufkommen der Internettechnologie und mit ihr Lernplattformen machte spezifisch hierauf abgestimmte Massnahmen fur die padagogische Gestaltung von Lehr Lernsituationen notwendig Hierzu gehoren das Blended Learning E Learning Rapid E Learning Computer Supported Cooperative Learning Live E Learning Computergestutztes Lernen E COOL Cooperatives Offenes Lernen mit E Learning Unterstutzung Da es immer Bestrebungen gibt menschliches Lernen durch Allegorien mit Maschinenprozessen zu erklaren hat besonders in den 1970er und 1980er Jahren eine Diskussion in der Informatik eingesetzt Daruber hinaus hat man auch versucht dem menschlichen Lernen auf die Schliche zu kommen um davon die Grundzuge abzuleiten uber die eine Maschine verfugen sollte Aus dem Bereich der Informatik stammen die Begriffe der kunstlichen Intelligenz weiterhin Begriffe wie uberwachtes Lernen als Beispiel fur maschinelles Lernen Besonders in den 1960ern wurden Computer als Bereicherung oder Ersatz fur Lehrkrafte gesehen Hier entstand eine Vorstellung von Programmiertem Lernen Die Erarbeitung von Programmen und Programmiersprachen hat uberdies ihre eigene Fachdidaktik Nach vielen Theorien setzt Lernen aufgrund eines wahrgenommenen Problems ein welches einer Losung zugefuhrt werden will So hat sich auch in anderen Wissenschaftsdomanen ein Lernbegriff herausgebildet Weltfriede und Miteinander Leben der Kulturen finden sich in Begriffen wieder wie Interkulturelles Lernen Globales Lernen Konzepte fur die padagogische Umsetzung sind u a Lernlabor Mnemotechniken Stationenlernen Suggestopadie Offenes Lernen Handlungsorientierung Lernkabinett Moshe Feldenkrais pragte eine Form des korperlichen Lernens mit seiner Feldenkrais Methode Aus einer padagogisch phanomenologischen Perspektive wird Lernen als ein Erfahrungsprozess aufgefasst der nicht nur die lineare Aneignung von Wissen und Informationen einschliesst sondern auch die zirkulare Konfrontation mit Widerstanden mit Vorurteilen und Vorerfahrungen umfasst In diesem Sinne wird zwischen einem dazulernen und einem Umlernen unterschieden vgl Buck 1989 in dem die Lernenden zu einer neuen Erfahrung uber den Gegenstand uber den bisherigen Erfahrungshorizont und uber die Art des Erfahrens und Lernens kommen 22 Ein fortgeschrittener spezieller Lernbegriff Mehrdimensionales Lernen Bearbeiten Hauptartikel Mehrdimensionales Lernen Mehrdimensionales Lernen beinhaltet einerseits im methodischen Bereich den Einsatz mehrerer miteinander verbundener Lernverfahren und andererseits beim Lernenden die Aktivierung verschiedener seiner Lernpotenzen 23 24 Politikwissenschaftliche Perspektive BearbeitenPolitische Akteure Politiker konnen im Hinblick auf Taktiken und Strategien im Umgang mit dem politischen Gegner lernen Sie konnen aber auch bezogen auf die Losung von Problemen lernen So wurden in der politikwissenschaftlichen Forschung seit den 1990er Jahren Ansatze die sich mit Lernen auseinandersetzen immer starker ausdifferenziert 25 Lernen in der Politik wird haufig als andauernde Anderung von auf Politik bezogenes Wissen von Fahigkeiten und von Einstellungen verstanden 26 Dabei werden verschiedene Formen des Lernens voneinander unterschieden politisches Lernen zur Konstruktion und Umsetzung politischer Strategien etwa wenn es um das Bilden von Koalitionen bei Abstimmungen geht instrumentenbezogenes Lernen bei dem es um die Verbesserung bestehender Politikinstrumente geht wie die Ausgestaltung von Forderungen oder die Hohe eines Steuersatzes soziales Lernen zu den Zielen von Politik die beispielsweise unter dem Eindruck von Misserfolgen revidiert werden konnen aber auch Annahmen von der Art und Weise wie bestimmte Politikinstrumente wirken die uberdacht werden konnen reflexives Lernen das die Mechanismen von Lernen selber betrifft also beispielsweise die Bildung neuer internationaler Netzwerke die sich mit transnationalem Politiklernen auseinandersetzen 27 In vielen Fallen treten die einzelnen Formen des Lernens nicht alleine sondern aufeinander bezogen auf So kann auf neue Ziele bezogenes soziales Lernen haufig erst durch neue Argumente und Arten der Entscheidungsfindung zum Tragen kommen Lernen zu unterscheiden nach dem Grad seiner behordlichen Anerkennung BearbeitenFormales Lernen Bearbeiten Das formale Lernen findet als Lehrer Schuler Beziehung innerhalb des Schulsystems statt und umfasst die Bereiche Bildung und Erziehung Education Informelles Lernen Bearbeiten Hauptartikel Informelles Lernen Informelles Lernen erfolgt durch die Erfahrungen aus alltaglichen Lebenssituationen Das Lernen in Lebenszusammenhangen findet ausserhalb des formalen Bildungswesens statt Nichtformelles Lernen Bearbeiten Das nichtformelle Lernen nonformal learning resultiert aus der Unterscheidung nach formalem und informellem Lernen Es ist das Lernen in einer formalen Lernumgebung die aber nicht formell anerkannt ist Lernen zu unterscheiden nach dem Grad seiner Haufung und seiner Intensitat BearbeitenEpisodisches Lernen Bearbeiten Episodisches Lernen episodic learning ist eine Verhaltensanderung die als Folge eines Ereignisses eintritt Die Speicherung von Ereignissen erfolgt im episodischen Gedachtnis das Teil des expliziten Gedachtnisses ist Zusammen mit dem semantischen Gedachtnis und dem autobiographischen Gedachtnis bildet das episodische Gedachtnis die drei Formen des expliziten Lernens Kumulatives Lernen Bearbeiten Hauptartikel Kumulatives Lernen Das sinnvolle bzw kumulative Lernen meaningful learning verweist auf ein Konzept um Lerninhalte vollstandig zu verstehen damit der Kontext zu bereits verfugbarem Wissen hergestellt werden kann Fur das Verstandnis des kumulativen Lernkonzepts ist die Abgrenzung zum Auswendiglernen hilfreich Das Auswendiglernen erfordert lediglich die originalgetreue Wiedergabe von der Lerninhalte und verzichtet auf das inhaltliche Verstandnis Verteiltes versus Massiertes Lernen Bearbeiten Wie man Lernen verteilen soll dass es mit einem Minimum an Aufwand ein Maximum an Erfolg zeigt wird in der Lernforschung seit wenigstens 1885 diskutiert 28 Hierbei wird im Wesentlichen zwischen massiertem und verteiltem Lernen unterschieden Fur verteiltes Lernen spricht dass sich hierdurch das Gelernte besser behalten lasst mit massiertem Lernen kann Neues leichter gelernt werden und vor allem wird hierdurch das Umlernen erfolgreicher durchgefuhrt 29 Die optimalen Abstande spacing hangen hierbei vom zu Lernenden ab Dies trifft auch auf Fragen des motorischen Lernens zu wo dies in jungster Zeit im Zusammenhang mit Blocktraining besonders diskutiert worden ist 30 Arbeitsformen des Lernens BearbeitenProjektlernen Bearbeiten Hauptartikel Projektunterricht Beim Projektlernen handelt es sich um eine Lehr und Lernform bei der die Merkmale Komplexitat der Aufgabenstellung Bedurfnisspannung der am Unterrichtsgeschehen Beteiligten Bezug zur Lebensumwelt Interdisziplinaritat der Sachansatze Mehrdimensionales Lernen Gemeinsame Planung und Durchfuhrung sowie Ziel und Prozessorientierung des Unterrichts ausschlaggebend sind fur die Methodenwahl Programmiertes Lernen Bearbeiten Hauptartikel Programmierter Unterricht Programmierter Unterricht ist ein Konzept dessen Grundlagen bereits im 19 Jahrhundert entstanden Einen grossen Einfluss hatte der Behaviorismus insbesondere der Psychologe Burrhus Frederic Skinner um die Mitte des 20 Jahrhunderts 31 Technische Konzepte zum Programmierten Lernen auch fur den Einsatz des Computers wurden in Deutschland ab den 1970er Jahren entwickelt 21 E Learning incl M Learning Bearbeiten Hauptartikel E Learning und M Learning E Learning ist eine neuere allgemeine Bezeichnung die auf rechnergestutztes Lernen heute vor allem mit Hilfe des Internets verweist Eine spezifische Anwendungsform ist das Mobile Learning bzw M Learning das durch die Verbreitung von Smartphones zunehmend an Bedeutung gewinnt Lernmethoden Bearbeiten Hauptartikel Lernmethode Lernmethoden sind didaktische Massnahmen das Lernen effizienter zu gestalten Sie erleichtern es Wissen und Konnen in Form von Fertigkeiten d h neuen Kompetenzen zu erlangen siehe auch Methode Erkenntnistheorie Hermeneutik Lernmethoden konnen Lernprozesse unterstutzen fordern und optimieren Hierbei gilt es die durch Neugier gespeiste Motivation Neues zu erfahren durch die Verbindung unterschiedlicher Lernmethoden in der Form des mehrdimensionalen Lernens moglichst aufrechtzuerhalten und in den Dienst des Lernziels zu stellen Dialogisches Lernen Bearbeiten Hauptartikel Dialogisches Lernen Das dialogische Lernen ist das Ergebnis eines gleichberechtigten Dialogs der auf verschiedenen gerechtfertigten Argumenten beruht und nicht auf Machtanspruchen In den westlichen Kulturkreisen besteht die weit verbreitete Ansicht dass das Sokratische Gesprach und das ihm zugeordnete didaktische Vorgehen der Maeutik als Ursprungsform des dialogischen Lernen anzusehen ist Lernen im Spiel oder in spielahnlichen Begebenheiten Bearbeiten Das Spiel ist die ursprungliche Form des Lernens bei allen hoher entwickelten Tieren und beim Menschen Spielen ist zwar nicht zweckorientiert ist aber gerade deshalb fur die Ausbildung und Fortentwicklung aller hoheren kognitiven Fahigkeiten unverzichtbar Spiel ist die kreativste Form des Lernens Kinder mussen vom ersten Tag ihres Lebens an spielen denn nur so entdecken sie die Welt und machen sie sich zu eigen Bei manchen Tieren ist die Spielphase auf die Kindheit beschrankt die Tiere mit der ausgepragtesten Intelligenz z B einige Rabenvogel Papageien Delphine Affen und der Mensch spielen noch bis ins hohe Alter Selbst Spiele die von Erwachsenen gern als Unsinn abgetan werden haben einen Lerneffekt Eine nicht zu unterschatzende Rolle beim Lernen kommt dem Humor zu Auswendiglernen Bearbeiten Hauptartikel Auswendiglernen Die Lerntechnik des Auswendiglernens verzichtet auf Kenntnisse der inneren Komplexitat von Lerninhalten und entsprechende Schlussfolgerungen Der Fokus ist auf die originalgetreue Wiedergabe der Lerninhalte gerichtet Grundlage fur das Auswendiglernen ist die haufige Wiederholung Doch auch fur das Auswendiglernen gibt es eine Reihe von sehr effektiven Lerntechniken Siehe auch BearbeitenBestarkendes Lernen Integriertes Lernen Kluges Lernen Selbstgesteuertes Lernen Extinktion Psychologie Gottinger Katalog Lerncoaching Lerngeschichte Lernkontrolle Lernkompetenz Lehrevaluation Nativismus Psychologie Selbstbestimmungstheorie SDT Autonomie Unterstutzung und optimale Lernumgebung Selbstlernkompetenz Service Learning Web Based Training MnemotechnikLiteratur BearbeitenAlan Baddeley Learning In A D Baddeley Michael W Eysenck M C Anderson Memory Psychology Press Hove New York 2009 ISBN 978 1 84872 001 5 S 69 91 P Bednorz M Schuster Einfuhrung in die Lernpsychologie Verlag UTB Reinhardt Munchen 2002 ISBN 3 8252 1305 6 K H Beelich H H Schwede Die Lernspirale Erfolgreich lernen mit Methode Vogel Buchverlag Wurzburg 2002 ISBN 3 8023 1841 2 Vera F Birkenbihl Stroh im Kopf Oder Gebrauchsanleitung furs Gehirn 9 Auflage GABAL Speyer 1993 Gunther Buck Lernen und Erfahrung Epagogik Zum Begriff der didaktischen Induktion 3 Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1989 ISBN 3 534 03206 3 Kristine Grotian Karl Heinz Beelich Arbeiten und Lernen selbst managen Effektiver Einsatz von Methoden Techniken und Checklisten fur Ingenieure Springer Berlin Heidelberg New York 2004 ISBN 3 540 40321 3 Andreas Hahn Lernen kognitive und neurobiologische Erklarungsansatze unter padagogischer Perspektive Ein Stationenlernen Schneider Verlag Hohengehren GMBH 2017 ISBN 978 3 8340 1781 9 Lehrerband ISBN 978 3 8340 1782 6 Materialband Band 18 der Reihe Propadix Frigga Haug Lernverhaltnisse Selbstbewegungen und Selbstblockierungen Argument Verlag Hamburg 2003 ISBN 3 88619 324 1 Klaus Holzkamp Lernen Subjektwissenschaftliche Grundlegung Campus Frankfurt am Main New York 1995 ISBN 3 593 35317 2 Klaus Holzkamp Lehren als Lernbehinderung In Forum Kritische Psychologie Nr 27 Argument Verlag 1991 S 5 22 Volltext oder Download Claudia Jacobs Die popularsten Irrtumer uber das Lernen Was Unsinn ist was wirklich hilft Herder Freiburg i Br 2009 ISBN 978 3 451 30197 1 Edmund Kosel Die Modellierung von Lernwelten Band I Die Theorie der Subjektiven Didaktik 4 erw Auflage SD Verlag 2002 Band II Die Konstruktion von Wissen Eine didaktische Epistemologie SD Verlag 2007 Band III Die Entwicklung postmoderner Lernkulturen Ein Pladoyer fur den Umbau der Schule SD Verlag 2007 Volker Ladenthin Lernen heisst die Welt denken In engagement Zeitschrift fur Erziehung und Schule 2007 H 1 S 44 53 Rainer Mausfeld Uber die Bedingungen der Moglichkeit von Lernen In M L Kasermann A Altorfer Hrsg Uber Lernen Ein Gedankenaustausch EditionSolo Bern 2005 S 218 236 Werner Metzig Martin Schuster Lernen zu lernen Lernstrategien wirkungsvoll einsetzen Springer Verlag Berlin 2006 ISBN 3 540 26030 7 G A Miller The magical number seven plus or minus two Some limits on our capacity for processing information In Psychological Review 63 1956 S 81 97 Available Konstantin Mitgutsch Lernen durch Enttauschung Eine padagogische Skizze Braumuller Verlag Wien 2009 ISBN 978 3 7003 1710 4 Neues lernen neues Lernen Munster 2007 engagement Zeitschrift fur Erziehung und Schule 2007 H 1 online PDF 86 kB Christoph Paulus 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nach Tausch Tausch s o Tausch Tausch referieren weitere Untersuchungen dieser Art S 108 f siehe Peter Wensierski Schlage im Namen des Herrn die verdrangte Geschichte der Heimkinder in der Bundesrepublik SPIEGEL Buchverlag DVA Munchen 2006 Norbert Kuhne Helga Harder Kuhne Hannelore Pohl Padagogik fur Fachschulen Stam Verlag Koln 1997 Aufzahlung von Strafen und ihre Auswirkungen S 134 139 s o Seite 109 110 Maiko Kahler Kinder organisieren eigene Lernwege Cornelsen Berlin 2014 ISBN 978 3 589 16291 8 Falko Peschel Boris Pfeiffer Selbstorganisiertes Lernen als Arbeitsform in der Grundschule Situative Frischkost nach 40 Jahren Arbeitsblatt Didaktik Maiko Kahler Hrsg Books on Demand Norderstedt 2012 ISBN 978 3 8448 0847 6 Klaus Holzkamp Lernen Subjektwissenschaftliche Grundlegung Campus Verlag Frankfurt am Main 1995 ISBN 3 593 35317 2 a b Rolf W Schirm Programmiertes Lernen Eine Einfuhrung in die Praxis moderner Lerntechnologie Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1971 K Mitgutsch Lernen durch 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