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Die Neuroinformatik ist ein Teilgebiet der Informatik und der Neurobiologie das sich mit der Informationsverarbeitung in neuronalen Systemen befasst um diese in technischen Systemen anzuwenden Bei der Neuroinformatik handelt es sich um ein stark interdisziplinares Forschungsgebiet im Schnittbereich zwischen KI Forschung und Kognitionswissenschaft In der Neuroinformatik geht es ahnlich der neuronalen KI um die innere Arbeitsweise des Gehirns Dessen Arbeitsweise wird untersucht indem man seine Grundbausteine Neuronen und Synapsen und deren Verschaltung simuliert Die Neuroinformatik ist ein Nachbargebiet der Computational Neuroscience welche sich als Teilgebiet der Neurobiologie mit dem Verstandnis biologischer neuronaler Systeme mittels mathematischer Modelle beschaftigt Sie ist ferner zu unterscheiden von der im englischen Sprachraum als Neuroinformatics bezeichneten Disziplin die sich mit der Organisation neurowissenschaftlicher Daten durch informatische Methoden beschaftigt Inhaltsverzeichnis 1 Teilgebiete der Neuroinformatik 2 Universitaten 3 Biologische Grundlagen neuronaler Netze 4 Modellierung neuronaler Netze 5 Literatur 6 WeblinksTeilgebiete der Neuroinformatik BearbeitenNeuronale Methoden werden vor allem dann eingesetzt wenn es darum geht aus schlechten oder verrauschten Daten Informationen zu gewinnen aber auch Algorithmen die sich neuen Situationen anpassen also lernen sind typisch fur die Neuroinformatik Dabei unterscheidet man grundsatzlich uberwachtes Lernen und unuberwachtes Lernen ein Kompromiss zwischen beiden Techniken ist das Reinforcement Lernen Assoziativspeicher sind eine besondere Anwendung neuronaler Methoden und damit oft Forschungsgegenstand der Neuroinformatik Viele Anwendungen fur kunstliche neuronale Netze finden sich auch in der Mustererkennung und vor allem im Bildverstehen Universitaten BearbeitenDie Neuroinformatik ist ein relativ junger und kleiner Teil der Informatik dennoch finden sich an vielen Universitaten Institute Abteilungen oder Arbeitsgruppen fur Neuroinformatik Biologische Grundlagen neuronaler Netze Bearbeiten Hauptartikel Neuronales Netz nbsp Dendritische Verzweigungen zweier Neuronen aus deren Zellkorper jeweils ein Axon abgeht Nervenzellen finden sich im Korper aller Gewebetiere und werden als die funktionellen Grundeinheiten ihres Nervensystems aufgefasst Ein typisches Neuron besteht aus drei Anteilen afferente Zellfortsatze Dendriten genannt und als Dendritenbaum verzweigt integrierender Zellkorper Perikaryon genannt efferenter Zellfortsatz Neurit oder auch Axon genannt mit Abzweigungen Kollaterale und Aufzweigungen Telodendron In einem Gehirn bilden die meist graubraunen Nervenzellkorper als Ansammlung von Perikarya an ahnlichem Ort auch Kerne genannt die sogenannte graue Substanz und die helleren myelinisierten Nervenzellfortsatze als Faserbundel von Axonen mit ahnlichem Verlauf auch Bahnen genannt die sogenannte weisse Substanz Die Dendritenbaume sind unterschiedlich stark verzweigt in der Nachbarschaft ausgebreitet und bilden so keinen makroskopisch auffalligen Aspekt Neuronen sind uber Synapsen miteinander verknupft an den Stellen wo die Erregung von einem Neuron auf ein anderes ubertragen wird Das elektrische Signal wird dabei selten direkt weitergegeben sondern meist mithilfe eines Neurotransmitters uber den 20 30 nm synaptischen Spalt getragen Bei solchen chemischen Synapsen unterscheidet man nach der Antwort der nachgeordneten postsynaptischen Zelle erregende exzitatorische von hemmenden inhibitorischen Synapsen In einer Nervenzelle werden die durch verschiedene Synapsen hervorgerufenen Membranpotentialveranderungen postsynaptische Potentiale uber dem Zellkorper summiert und am Axonhugel verrechnet Wird dabei eine bestimmte Reizschwelle uberschritten so wird im Neuron ein Aktionspotential ausgelost das uber sein Axon weitergeleitet wird Modellierung neuronaler Netze Bearbeiten Hauptartikel Kunstliches neuronales Netz Es gibt viele verschiedene Modelle um Neuronale Netze zu modellieren Ein Ansatz ist dabei eine Reihe kunstlicher Neuronen zu einem Netzwerk zu verschalten Diese Neuronen konnen dabei je nach Fragestellung unterschiedlich nah an den biologischen Gegebenheiten orientiert sein Es gibt aber auch viele andere Arten kunstlicher neuronaler Netze Netze mit LehrerPerzeptron Frank Rosenblatt und vor allem das Multi Layer Perzeptron MLP Hetero Assoziative Netze Backpropagation Radiale Basisfunktionen NetzeNetze mit KonkurrenzSelbstorganisierende Karten werden auch als Kohonenkarten nach Teuvo Kohonen bezeichnet K Means Clusteranalyse Lernende Vektorquantisierung LVQ Adaptive Resonanz Theorie ART Netze mit RuckkopplungHopfield Netze John Hopfield Auto Assoziation Boltzmann Maschine Terrence J Sejnowski Geoffrey Hinton Literatur BearbeitenRussell Beale Tom Jackson Neural Computing An Introduction Adam Hilger Bristol u a 1990 ISBN 0 85274 262 2 Simon Haykin Neural Networks A Comprehensive Foundation 2nd edition Prentice Hall Upper Saddle River NJ 1999 ISBN 0 13 273350 1 John Hertz Anders Krogh Richard G Palmer Introduction to the Theory of Neural Computation Santa Fe Institute Studies in the Sciences of Complexity Lecture Notes 1 Addison Wesley Redwood City CA u a 1991 ISBN 0 201 51560 1 Christof Koch Biophysics of Computation Information Processing in Single Neurons Oxford University Press New York NY 1999 ISBN 0 19 976055 1 Burkhard Lenze Einfuhrung in die Mathematik neuronaler Netze 3 durchgesehene und uberarbeitete Auflage Logos Berlin 2009 ISBN 978 3 89722 021 8 Raul Rojas Theorie der neuronalen Netze Eine systematische Einfuhrung 4 korrigierter Nachdruck Springer Berlin u a 1996 ISBN 3 540 56353 9 englische Ausgabe online Philip D Wasserman Advanced methods in neural Computing Van Nostrand Reinhold New York NY 1993 ISBN 0 442 00461 3 Andreas Zell Simulation neuronaler Netze Addison Wesley Bonn u a 1994 ISBN 3 89319 554 8 Zugleich Stuttgart Universitat Habilitations Schrift 1994 Peter Michael Ziegler IBM will das Gehirn nachbauen heise 2008 abgerufen am 2 April 2014 Weblinks BearbeitenBeispiele HTW Dresden eine Menge studentische Arbeiten zu verschiedenen Themen Allgemeine Teilgebiete der KybernetikGrundlagen Komplexitatstheorie Kybernetik zweiter Ordnung Radikaler Konstruktivismus Varietat Kybernetik nbsp Methoden Automatentheorie Entscheidungstheorie Spieltheorie Informationstheorie Informetrie Konnektionismus Semiotik Synergetik Systemtheorie Systemwissenschaft Kunstliche IntelligenzAnwendung Anthropokybernetik Bildungskybernetik Biokybernetik Medizinische Kybernetik Biomedizinische Kybernetik Neuroinformatik Psychokybernetik Soziokybernetik Systembiologie Technische Kybernetik Normdaten Sachbegriff GND 4655105 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neuroinformatik amp oldid 199054268