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Die Systemwissenschaft beschaftigt sich als Interdisziplinare Wissenschaft aller denkbaren Fachgebieten mit den Zusammenhangen und Wechselwirkungen in Systemen Inhaltsverzeichnis 1 Ziel 2 Wissenschaftsgeschichte 3 Gebiete 4 Vertreter 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseZiel BearbeitenEs ist das Ziel der Systemwissenschaft Struktur Ordnung und Organisation von Systemen ihre raumlichen und zeitlichen Zustande sowie Funktionsmechanismen zu erkennen und zu verstehen um daraus allgemeingultig anwendbare Gesetzmassigkeiten fur systemische Zusammenhange abzuleiten die auf Systeme jeglicher Art etwa physikalische chemische biologische psychologische oder gesellschaftliche ubertragbar sind So konnen beispielsweise aus der mathematischen Biologie einfache Modelle zur Populationsdynamik in der Okonomie auf den Markt und dessen Sattigung mit einem neuen Produkt ubertragen werden vgl Logistisches Wachstum Heute finden sich systemwissenschaftliche Einflusse in Arbeiten der Okologie der Kosmologie der Medizin der Technologie des Managements der Soziologie der Okonomie der Kommunikationswissenschaft und vielen anderen Fachrichtungen mehr Wissenschaftsgeschichte BearbeitenBis zum Ende des 18 Jahrhunderts herrschte das Mechanistische Weltbild in den Wissenschaften das mit Bezug auf die Philosophie von Rene Descartes auch kartesianisches Paradigma genannt wird Die Welt und alles was darin existiert wurde mit Maschinen verglichen deren Funktionen sich angeblich vollstandig durch die Untersuchung der Einzelteile verstehen lassen Erste Einwande brachte die Bewegung der Romantik in der etwa Organismen als sich selbstreproduzierende und selbstorganisierende Wesen mit jeweils eigenen Qualitaten betrachtet wurden Mit den Lehren des Vitalismus und des Organizismus des spaten 19 Jahrhunderts wurde deutlich dass sich das Leben nicht durch die Untersuchung seiner Teile verstehen lasst Zu Beginn des 20 Jahrhunderts wurden die Begriffe System und Systemdenken gepragt und man erkannte dass komplexe Zustande zu ganzlich neuen Systemeigenschaften fuhren konnen die sich nicht aus den Einzelteilen erklaren lassen Jedoch erst die Veroffentlichungen des Biologen Ludwig von Bertalanffy der als Grunder der Systemtheorie angesehen wird in den 1940er bis 1960er Jahren machten das ganzheitliche Systemdenken zu einer wissenschaftlichen Bewegung Seither gibt es in fast allen Wissenschaftsbereichen Vertreter dieses Denkens Eine zusammenfassende systemwissenschaftliche Theorie steht jedoch noch aus die bestehende Systemtheorie ermoglichte jedoch einen Austausch zwischen den unterschiedlichen Fachgebieten 1 Gebiete BearbeitenDie Systemwissenschaft kann in folgende Gebiete unterteilt werden Systemtheorie Systemanalyse Systemtechnik Kybernetik Diese Unterteilung ist in den meisten Fallen nicht exakt zu erkennen die Grenzen der Bereiche sind fliessend Man kann jedoch einige Hauptmerkmale der einzelnen Gebiete festhalten Die Systemtheorie behandelt eher grundlegende Prinzipien und Definitionen beispielsweise was uberhaupt unter einem System zu verstehen ist Dabei wird ein moglichst allgemeiner Systembegriff angestrebt der sich auf Probleme in den verschiedensten Disziplinen anwenden lasst Die Systemanalyse beschaftigt sich konkret mit dem Verhalten und der Struktur von Systemen Wichtige Methoden hierbei sind die Modellierung und Simulation Die Modellierungstechniken reichen dabei von Wortmodellen bis hin zu mathematischen Modellen z B Differentialgleichungssysteme oder agentenbasierte Modelle die oft auch eine Simulation des Systemverhaltens ermoglichen Die unterschiedlichen Modelle erganzen sich dabei und bauen meistens aufeinander auf Die Systemtechnik oder Kybernetik ist dagegen starker an der Beherrschung und Steuerung von zumeist technischen Systemen interessiert Der Systemtechnik in Verbindung mit technischen Systemen eng verwandt ist die Regelungstechnik Der sinngemass von Aristoteles ubernommene Leitsatz der Systemwissenschaft lautet Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile Dies soll darauf hinweisen dass durch die reduktionistische Kenntnis der Eigenschaften einzelner Systembestandteile nicht auf das Verhalten des Gesamtsystems geschlossen werden kann Man bezeichnet dieses Phanomen als Emergenz und das Leitbild dieser ganzheitlichen Betrachtungsweise als Holismus Vertreter BearbeitenBedeutende Vertreter der Systemwissenschaften sind etwa Ludwig von Bertalanffy Biologie Systemtheorie Anatol Rapoport Mathematik Biologie Allgemeine Systemtheorie John von Neumann Mathematik Informatik Spieltheorie Norbert Wiener Mathematik Kybernetik Jay Wright Forrester Informatik System Dynamics Peter Senge Organisationsentwicklung Systemforschung Dietrich Dorner Psychologie Kunstliche Intelligenz Peter Gomez Okonomie Komplexitat Gilbert Probst Okonomie Management Gunther Ossimitz systemisches Denken Frederic Vester Biokybernetik Paul Watzlawick Kommunikationswissenschaft Niklas Luhmann Soziologie Luhmannsche Systemtheorie Siehe auch BearbeitenUmweltsystemwissenschaften Biofunktionalitat Systems Engineering Kategorie Systemwissenschaftler Institut fur Systemwissenschaften Innovations und NachhaltigkeitsforschungLiteratur BearbeitenWilhelm Bierfelder Karl Heinz Hocker Hrsg Systemforschung und Neuerungsmanagement Fachberichte und Referate Bd 11 Oldenbourg Munchen u a 1980 ISBN 3 486 24981 9 Horst Volz Das ist Information Shaker Verlag Aachen 2017 ISBN 978 3 8440 5587 0 Horst Volz Wie wir wissend wurden Nicht Alles ist Information Shaker Verlag Aachen 2018 ISBN 978 3 8440 5865 9 Weblinks Bearbeiten Angewandte Systemwissenschaft Universitat Osnabruck Wiki zum Studiengang Angewandte Systemwissenschaft International Society for the Systems Sciences Studiengang an der Steinbeis Hochschule Berlin Umweltsystemwissenschaften Universitat Graz Online Community der Umweltsystemwissenschaften Universitat Graz Kurzeinfuhrung in die Systemwissenschaften Uberblick uber Systemwissenschaftliche Inhalte und Organisationen Analysis and Synthesis On Scientific Method based on a Study by Bernhard Riemann PDF 169 kB From the Swedish Morphological Society PDF Datei 182 kB Fur eine Geschichte der Systemwissenschaft Universitat Osnabruck 2010Einzelnachweise Bearbeiten Reinhard Wagner Vermittlung systemwissenschaftlicher Grundkonzepte Diplomarbeit Karl Franzens Universitat Graz Berlin 2002 PDF abgerufen am 25 September 2023 S 5 19 21 Allgemeine Teilgebiete der KybernetikGrundlagen Komplexitatstheorie Kybernetik zweiter Ordnung Radikaler Konstruktivismus Varietat Kybernetik nbsp Methoden Automatentheorie Entscheidungstheorie Spieltheorie Informationstheorie Informetrie Konnektionismus Semiotik Synergetik Systemtheorie Systemwissenschaft Kunstliche IntelligenzAnwendung Anthropokybernetik Bildungskybernetik Biokybernetik Medizinische Kybernetik Biomedizinische Kybernetik Neuroinformatik Psychokybernetik Soziokybernetik Systembiologie Technische Kybernetik Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 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