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Walter Schulz 18 November 1912 in Gnadenfeld Oberschlesien 12 Juni 2000 in Tubingen war ein deutscher Philosoph Walter Schulz in einer studentischen Bleistiftzeichnung 1969 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWalter Erich Schulz war evangelisch und der Sohn des Pfarrers Wilhelm Schulz und dessen Ehefrau Emilie geborene Museler Er besuchte von 1925 bis 1933 das Padagogium der Brudergemeine in Niesky Niederschlesien Von 1933 bis 1938 studierte an der Universitat Marburg und kurzzeitig an der Universitat Breslau Philosophie bei Karl Lowith und Hans Georg Gadamer und wie Renate Breuninger und Werner Raupp in der Neuen deutschen Biographie schreiben Schulz selber aber in dem Lebenslauf seiner Dissertation nicht angibt evangelische Theologie bei Rudolf Bultmann Spater studierte er klassische Philologie an der Universitat Leipzig bei Karl Reinhardt der an dieser Universitat von 1942 bis 1946 lehrte 1939 folgte er seinem philosophischen Lehrer Hans Georg Gadamer der einen Ruf an die Universitat Leipzig erhalten hatte Noch in Leipzig wurde er zu dem Kriegsdienst eingezogen Juni 1940 legte er in Marburg Lahn die wissenschaftliche Prufung fur das Lehramt an hoheren Schulen ab Einen Lazarettaufenthalt nach einer schweren Verwundung 1943 nutzte er zu der Fertigstellung seiner bereits Marz 1941 von der Universitat Leipzig angenommenen Dissertation Seele und Sein Beitrage zur philosophischen Interpretation der Unsterblichkeitsbeweise im platonischen Phaidon Ab 1943 war er mit Ruth Eva geborene Seitz verheiratet mit der er drei Kinder hatte Im Jahr 1951 erfolgte an der Universitat Heidelberg seine Habilitation mit der Abhandlung Die Vollendung des deutschen Idealismus in der Spatphilosophie Schellings dort ging er dann auch einer Lehrtatigkeit nach 1955 erhielt Schulz an der Universitat Tubingen ein Ordinariat in Philosophie An dieser Universitat an der er neben Ernst Bloch und Otto Friedrich Bollnow zu einer Institution wurde wurde er 1978 emeritiert Werk BearbeitenIn seiner 1955 erschienenen Habilitationsschrift Die Vollendung des Deutschen Idealismus in der Spatphilosophie Schellings entwickelte Schulz die These dass im Gegensatz zur herkommlichen Darstellung nicht in Hegels System der theoretische Hohepunkt der deutschen idealistischen Philosophie zu sehen sei sondern in Schellings Spatphilosophie Schulz entwickelt hier die Grundlinien seiner im weiteren Werk entfalteten philosophiegeschichtlichen Einbindung des Idealismus und der Philosophie des spateren 19 Jahrhunderts in den Gesamtzusammenhang der europaischen Metaphysik ein Zusammenhang der sich immer mehr als eine Abkehr von metaphysischen Gewissheiten zeigen wird In den folgenden Jahren arbeitete er mit Beitragen uber die Stellung des Philosophierens etwa bei Nikolaus Cusanus Johann Gottlieb Fichte und Soren Kierkegaard diesen zentralen Gedanken weiter heraus dass namlich die Philosophie ihre Begrundung aus dem Zusammenhang der klassischen europaischen Metaphysik verloren hat und doch im Blick auf die Gebrochenheit des menschlichen Weltbezuges weiter als kritische Instanz des Denkens vonnoten ist In seinen Hauptwerken Philosophie in der veranderten Welt das ein weites Echo fand 1 und Ich und Welt stellt er diese Problematik ins Zentrum des Versuchs eine Orts und Grenzbestimmung der sich im Denken vergewissernden Subjektivitat zu geben Schriften BearbeitenSeele und Sein Beitrage zur philosophischen Interpretation der Unsterblichkeitsbeweise im Platonischen Phaidon Dissertation Leipzig 1944 Die Vollendung des Deutschen Idealismus in der Spatphilosophie Schellings Habilitationsschrift Heidelberg Kohlhammer Stuttgart 1955 Der Gott der neuzeitlichen Metaphysik Neske Pfullingen 1957 Das Problem der absoluten Reflexion 1964 Wittgenstein Die Negation der Philosophie Neske Pfullingen 1967 Philosophie in der veranderten Welt Neske Pfullingen 1972 Ich und Welt Philosophie der Subjektivitat Neske Pfullingen 1979 Vernunft und Freiheit Sieben Aufsatze Reclam Stuttgart 1981 Metaphysik des Schwebens Untersuchungen zur Geschichte der Asthetik Neske Pfullingen 1985 Grundprobleme der Ethik Neske Pfullingen 1989 Subjektivitat im nachmetaphysischen Zeitalter Aufsatze Neske Pfullingen 1992 Der gebrochene Weltbezug Aufsatze zur Geschichte der Philosophie und zur Analyse der Gegenwart Neske Stuttgart 1994 Prufendes Denken Essays zur Wiederbelebung der Philosophie Klopfer amp Meyer Tubingen 2002 Literatur BearbeitenWirklichkeit und Reflexion Walter Schulz zum 60 Geburtstag Hrsg v Helmut Fahrenbach Neske Pfullingen 1973 Beitrage von Bloch Bollnow von Brentano Denker Fahrenbach Fetscher Gadamer Gauger Gunther Habermas Heintel Hollander Jahnig Plessner Schadewaldt Schulz Seitz Volkmann Schluck Wieland Renate Breuninger Die Philosophie der Subjektivitat im Zeitalter der Wissenschaften Zum Denken von Walter Schulz Klett Cotta Stuttgart 2004 ISBN 978 3 608 91083 4 Renate Breuninger Werner Raupp Schulz Walter In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 717 Digitalisat Renate Breuninger Werner Raupp Schulz Walter In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 21 Bautz Nordhausen 2003 ISBN 3 88309 110 3 Sp 1405 1427 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Renate Breuninger Werner Raupp Schulz Walter In Baden Wurttembergische Biographien Bd 5 Stuttgart 2013 Sp 398 400 Walter Habel Hrsg Wer ist wer Das deutsche Who s who 24 Ausgabe Schmidt Romhild Lubeck 1985 ISBN 3 7950 2005 0 S 1138 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Walter Schulz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Klaus Giel Das Ich zwischen Weltflucht und Weltbindung PDF 111 kB Bemerkungen zur Philosophie der Subjektivitat nach Walter Schulz Dieter Wandschneider Eine Metaphysik des Schwebens Zum philosophischen Werk von Walter Schulz Universitat Tubingen Memento vom 31 Juli 2007 im Internet Archive Nachruf auf Walter Schulz 2000 Marie Luise Bott Ein Besuch bei Walter Schulz und sein Buch Subjektivitat im nachmetaphysischen Zeitalter Denken zum Tod Die Zeit 19 Marz 1993 Einzelnachweise Bearbeiten Klett Kotta Verlag Pressestimmen zur Philosophie in der veranderten Welt FAZ ZEIT etc Normdaten Person GND 118762524 lobid OGND AKS LCCN n79055112 VIAF 84528548 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schulz WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher PhilosophGEBURTSDATUM 18 November 1912GEBURTSORT Gnadenfeld OberschlesienSTERBEDATUM 12 Juni 2000STERBEORT Tubingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Schulz Philosoph amp oldid 228564232