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Der Sudfriedhof in Koln ist ein stadtischer Friedhof im Stadtteil Zollstock der zum Stadtbezirk Rodenkirchen gehort Der Friedhof hat eine Gesamtflache von rund 615 400 m und ist damit gegenwartig der grosste Friedhof auf dem Kolner Stadtgebiet Der 1901 entstandene Sudfriedhof beherbergt eine Reihe architektonisch interessanter Grabmaler und zahlt auch zu den bedeutendsten Grunanlagen der Stadt Hauptweg mit Hochkreuz 2006 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Entstehung 2 2 Friedhofsbauten 2 3 Erweiterungen des Sudfriedhofs 3 Grabstatten und Denkmaler 3 1 Grabstatten bekannter Personlichkeiten 3 2 Ehrenfriedhofe 3 2 1 Cologne War Cemetery 3 2 2 Italienischer Ehrenfriedhof 3 3 Einige sehenswerte Familiengrabstatten 3 4 Weitere bemerkenswerte Grabstatten 3 4 1 Grabstatte fur Obdachlose 3 4 2 Grabstatte Ursula Kuhr 4 Siehe auch 5 Literatur 6 WeblinksLage Bearbeiten nbsp Karte des SudfriedhofsDas annahernd trapezformige Gelande des Sudfriedhofs erstreckt sich von der Kendenicher Strasse im Norden bis zur Militarringstrasse im Suden sowie vom Kalscheurer Weg und Oberen Komarweg im Westen bis zum Honinger Weg und Leichweg im Osten Der Haupteingang liegt am Honinger Platz an der nordostlichen Ecke des Gelandes ausser ihm gibt es zwei weitere Eingange am Oberen Komarweg und an der Kendenicher Strasse Der Kolner Sudfriedhof ist von seiner gartnerischen Gestaltung her ein reiner Parkfriedhof mit dichtem Baumbestand und befestigten breiten alleenartigen Wegen Dadurch eignet er sich im Sommer wie im Winter sehr gut fur ausgedehnte Spaziergange Auch ist der Sudfriedhof ein wichtiger Teil des sogenannten Kolner Grungurtels Dort liegt er am Schnittpunkt der Parklandschaft des Ausseren Grungurtels mit der Grunachse Sud die den Inneren Grungurtel vom Volksgarten her uber den Vorgebirgspark mit dem Ausseren Grungurtel verbindet und von dort aus bis nach Bruhl und Bonn weitergefuhrt wird Aufgrund seines Reichtums an Grunflachen bietet der Sudfriedhof auch zahlreichen Tierarten Lebensraum darunter dem Rotfuchs sowie Vogelarten wie der Waldohreule dem Mausebussard oder dem Halsbandsittich Geschichte BearbeitenEntstehung Bearbeiten Der Sudfriedhof wurde in den Jahren 1899 bis 1901 angelegt und am 1 April 1901 fur Bestattungen eroffnet Er war neben dem funf Jahre zuvor eingeweihten Kolner Nordfriedhof im Stadtteil Weidenpesch als Entlastung fur den zunehmend voll belegten Melaten Friedhof konzipiert welcher bis zum Ende des 19 Jahrhunderts der einzige zentrale nicht konfessionelle Grossfriedhof der inzwischen gut 300 000 Einwohner zahlenden Stadt war Der ursprungliche Teil des Sudfriedhofs war ein etwa 20 Hektar grosses von der Kendenicher Strasse dem Honinger Weg sudlich des Honinger Platzes und dem Kalscheurer Weg umschlossenes trapezformiges Areal wobei die beiden letzteren Strassen im Zuge des spateren Ausbaus des Friedhofs teilweise verlegt werden mussten nbsp Allee im HaupteingangsbereichDie Anlage des Sudfriedhofs erfolgte nach Entwurfen des Gartenarchitekten Adolf Kowallek der von 1887 bis 1902 Gartenbaudirektor der Stadt Koln war und in dieser Zeit auch an der Konzeption und Entstehung des Nordfriedhofs sowie etlicher weiterer Grunflachen der Stadt beteiligt war Kowalleks Entwurf sah schon damals eine parkartige Anlage mit zahlreichen Alleen und Rundwegen vor wobei das Wegenetz im Gegensatz zu jenem des Melaten Friedhofs nicht schachbrettartig sondern eher bogenformig geschwungen sein sollte Dies erkennt man am Ubersichtsplan des Friedhofs bis heute Im Gegensatz zu den im Zuge spaterer Friedhofserweiterungen hinzugekommenen Flachen die eine gewohnliche geradlinige Aufteilung aufweisen fallen im Bereich des Haupteingangs und des Hochkreuzes bogenformige Hauptwege sowie rings um das Hochkreuz herum streng kreisformige Rundwege auf die durch radiale gerade Wege gekreuzt werden Daruber hinaus wurden bei der Anlage des Friedhofs zahlreiche Baume und Straucher sowohl mitteleuropaischer als auch exotischer Herkunft angepflanzt die teilweise bis heute erhalten geblieben sind Der bereits kurz nach seiner Pensionierung 1902 verstorbene Kowallek wurde auch auf dem Sudfriedhof beigesetzt sein Grab befindet sich in der Nahe des Eingangsbereichs Friedhofsbauten Bearbeiten nbsp TrauerhalleGleichzeitig mit der Anlage der eigentlichen Begrabnisstatte wurden auch Plane fur die zugehorigen Friedhofsbauten insbesondere die Trauerhalle und das Pfortnerhaus konkretisiert Auch sie sollten nicht nur ihren Zweck erfullen sondern auch den Eingangsbereich des neuen Friedhofs schmucken Hierzu plante man die Bauten in einem an die Neuromanik angelehnten Stil zu errichten Allerdings dauerte es von der Eroffnung des Friedhofs bis zur Fertigstellung der Bauten noch einige Jahre unter anderem weil die preussische Regierung anfangs die Baugenehmigung aufgrund der Nahe der geplanten Bauten zu einem Militarstutzpunkt am sogenannten ausseren Festungsgurtel der Stadt verweigerte Erst 1905 wurden das Verwaltungsgebaude das Gartnerwohnhaus das Pfortnerhaus und ein Leichenschauhaus fertiggestellt Eine Trauerhalle war bei der Friedhofsanlage zunachst nicht geplant da ursprunglich davon ausgegangen wurde dass die meisten Beerdigungen wie es im 19 Jahrhundert noch weitgehend ublich war unmittelbar vom Sterbehaus aus stattfanden Da jedoch im Zuge des raschen Bevolkerungswachstums Ende des 19 Jahrhunderts und daraus resultierend der zunehmend beengten Wohnverhaltnisse der Arbeiterklasse eine langere Aufbahrung der Verstorbenen zu Hause fur viele Familien aus raumlichen und hygienischen Grunden unzumutbar erschien erkannte man auch in Koln allmahlich die Notwendigkeit einer Trauerhalle mit Aufbahrungsraumen Auch in diesem Fall dauerte es jedoch ebenfalls aufgrund des Konfliktes mit der preussischen Regierung um den geplanten Gebaudestandort noch mehrere Jahre bis die Halle errichtet werden konnte Die achteckige Trauerhalle rechts des Haupteingangs wurde schliesslich im Jahre 1912 fertiggestellt Die bis heute genutzte Halle beinhaltete von Anfang an auch einen Aufenthaltsraum fur Geistliche und Angehorige sowie Leichenaufbahrungszellen Stilistisch wurde die Trauerhalle an die vier zuvor erbauten Friedhofsgebaude angelehnt nbsp Das ToilettenhausWeitere in den Anfangszeiten des Friedhofs entstandene Bauten sind ein zu Beginn der 1920er Jahre angelegter und heute nicht mehr genutzter Wirtschaftshof im sudlichen Bereich des ursprunglichen Friedhofsgelandes sowie das bis heute genutzte offentliche Toilettenhauschen unmittelbar rechts des Haupteingangstores Dieses Gebaude konnte erst nach langeren Verhandlungen der Stadt mit den Kolner Verkehrs Betrieben errichtet werden Da aufgrund der Nahe des Friedhofseingangs und damit auch des geplanten Toilettenhauschens zur Strassenbahn Endhaltestelle am Honinger Platz das Strassenbahnpersonal die Toilette mitbenutzen konnte forderte die Stadt von den Verkehrsbetrieben eine finanzielle Beteiligung am Bau des Gebaudes Nachdem man sich schliesslich auf einen einmaligen Zuschuss geeinigt hatte erfolgte die Fertigstellung der Toilettenanlage im Jahre 1925 nbsp Das neu errichtete PfortnerhausVon den in der Anfangszeit des Sudfriedhofs errichteten Gebauden sind die Trauerhalle das Gartnerwohnhaus und das Toilettenhauschen erhalten geblieben Das ursprungliche Pfortnerhaus und die Leichenhalle wurden wahrend eines Luftangriffs im Jahre 1943 vollstandig zerstort Auch die anderen Friedhofsbauwerke und zahlreiche Denkmaler trugen hierbei unterschiedlich schwere Schaden davon Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Leichenschauhaus nicht wieder aufgebaut als Pfortnergebaude wurde ein eher provisorischer Zweckbau errichtet Die Trauerhalle und das ehemalige mittlerweile an Privateigentumer verkaufte Gartnerwohnhaus stehen seit 1980 unter Denkmalschutz Seit den 1990er Jahren gab es ausserdem Bestrebungen das ursprungliche Pfortnerhaus mit Hilfe von Spendengeldern wieder zu errichten der Bau wurde im Jahr 2009 fertiggestellt Erweiterungen des Sudfriedhofs Bearbeiten Bei der Erstanlage des Sudfriedhofs existierten zunachst keine Plane fur eine mogliche Vergrosserung Vielmehr plante die Stadt Koln ursprunglich unweit des Stadtzentrums einen neuen Kolner Zentralfriedhof anzulegen dessen Flache fur eine etwa hundertjahrige Nutzungszeit ausreichen sollte Dieser Grossfriedhof sollte sowohl den Sud als auch den Nordfriedhof ersetzen deren Kapazitat bei der ursprunglichen Grosse nur fur rund 20 Jahre Nutzungsdauer gereicht hatte Diese Uberlegungen mussten jedoch letztlich verworfen werden da kein geeignetes Grundstuck fur einen solchen Zentralfriedhof gefunden werden konnte ohne der Militarverwaltung wieder einmal in die Quere zu kommen Stattdessen beschloss man die bereits angelegten Grossfriedhofe also den Sud und den Nordfriedhof zu erweitern sowie zu deren Entlastung zusatzlich einen weiteren Grossfriedhof mit Erweiterungspotenzial anzulegen was mit der Eroffnung des Kolner Westfriedhofs im Jahre 1917 auch umgesetzt wurde Die erste aus Platzgrunden fallige Erweiterung des Sudfriedhofs erfolgte zwischen 1915 und 1916 Zu diesem Zweck kaufte die Stadt ein zuvor landwirtschaftlich genutztes Gelande unmittelbar sudlich des ursprunglichen Friedhofsbereichs Dies entsprach einer Erweiterung um etwa sieben Hektar Ahnlich wie bei der ungefahr zeitgleich durchgefuhrten Anlage des Westfriedhofs wurden bei den Arbeiten zur ersten Erweiterung des Sudfriedhofs unter anderem Kriegsgefangene aus dem Ersten Weltkrieg eingesetzt Bei der Konzeption des Erweiterungsgelandes gab es Forderungen von der ursprunglichen gartnerischen Gestaltung abzuweichen da diese zu unubersichtlich sei Daher verzichtete man schliesslich bei der Erweiterung auf das aufwandige Rundwegenetz und ging zu einer geradlinigen Aufteilung uber Der landschaftliche Charakter des Friedhofs sollte jedoch auch bei der Erweiterung beibehalten werden Hierzu wurden in den hinzugekommenen Flachen vermehrt Pappeln angepflanzt da diese aufgrund ihres schnellen Wachstums rasch das Hohenniveau der Baume im alten Teil erreichen und somit ein einheitliches Gesamtbild der Friedhofsbepflanzung ermoglichen sollten nbsp Die Anhohe mit den Kriegsgrabern im zweiten ErweiterungsteilBereits sechs Jahre nach der ersten Erweiterung wurde eine zweite notwendig da der auf dem ersten Erweiterungsgelande in der Zwischenzeit angelegte Commonwealth Ehrenfriedhof siehe hierzu unten im Abschnitt Ehrenfriedhofe relativ viel Platz beansprucht hatte so dass die Platzkapazitat vorzeitig ausgeschopft war Auch fur die zweite Erweiterung die im Jahre 1926 abgeschlossen wurde erwarb die Stadt Flachen sudlich des bereits bestehenden Friedhofsteils die zuvor unter anderem landwirtschaftlich genutzt wurden Das rund 20 Hektar grosse zweite Erweiterungsgelande wurde wie auch die beiden ersten Grundstucke im Westen vom alten Kalscheurer Weg und im Osten vom Honinger Weg begrenzt im Suden reichte es bis an den Alten Militarring heran Mit der zweiten Erweiterung wuchs der Sudfriedhof somit auf fast das Doppelte seiner bisherigen Flache Eine Besonderheit dieses zweiten Erweiterungsgelandes ist eine Anhohe an der sich bis zu ihrer Sprengung im Jahre 1919 eine preussische Festungsanlage mit Artillerieraumen befand Auf dieser Anhohe wurden spater Kriegstote aus dem Zweiten Weltkrieg in Massengrabern beigesetzt Bei der dritten Friedhofserweiterung die Ende der 1930er Jahre notig wurde wuchs der Friedhof erstmals in die Breite Dazu musste der sudliche Teil des Kalscheurer Weges verlegt werden was bis heute an dem Knick zu erkennen ist den der Kalscheurer Weg etwas sudlich der Kendenicher Strasse macht Insgesamt handelt es sich bei dem dritten Erweiterungsgelande um ein annahernd tropfenformiges 11 ha grosses Areal das im Osten an die bestehenden Friedhofsflachen im Westen an den verlegten Kalscheurer Weg und im Suden an den dort damals bogenformig verlaufenden Oberen Komarweg der spater bei der vierten Erweiterung ebenfalls aufgelost wurde anschloss Die Grenze zwischen dem ursprunglichen Friedhofsgelande und dem ersten Erweiterungsgelande einerseits sowie dem dritten Erweiterungsgelande andererseits erkennt man bis heute sehr deutlich an den unterschiedlich weit entwickelten Baumbepflanzungen Die vierte und letzte Erweiterung des Sudfriedhofs wurde im Jahre 1963 vorgenommen Das etwa funf Hektar grosse ehemals landwirtschaftlich genutzte Erweiterungsgelande schloss dabei an die sudwestliche Friedhofsgrenze an und wurde im Suden ebenso wie der ubrige Friedhof durch den Militarring begrenzt Der Teil des Oberen Komarwegs der bis dahin den Friedhof begrenzt hatte wurde im Zuge der vierten Erweiterung ahnlich wie der sudliche Teil des Kalscheurer Weges im Zuge der dritten nach Westen verlegt wo er die neue Friedhofsgrenze bildete Die ursprungliche Wegefuhrung wurde anders als beim Kalscheurer Weg nicht komplett aufgelost sondern als Allee in das Friedhofswegenetz integriert Mit der vierten Vergrosserung erreichte der Sudfriedhof 1963 seine heutige Grosse von fast 63 ha Eine abermalige Erweiterung uber den Militarring hinaus wurde zwar noch Ende der 1960er Jahre kurz in Erwagung gezogen musste jedoch aus verschiedenen Grunden verworfen werden Stattdessen legte die Stadt im Jahre 1969 als Entlastung fur den Sudfriedhof ein paar Kilometer weiter sudlich den Friedhof Steinneuerhof an Aus heutiger Sicht ware angesichts der erheblich zuruckgegangenen Anzahl von Bestattungen und der relativen Zunahme platzsparender Urnenbegrabnisse eine erneute Erweiterung auch nicht erforderlich gewesen Grabstatten und Denkmaler Bearbeiten nbsp Grab von Franz Kremer nbsp Grab des Boxers Peter MullerGrabstatten bekannter Personlichkeiten Bearbeiten Neben lokal bedeutenden Personlichkeiten haben auch mehrere uber die Stadtgrenzen Kolns hinaus bekannte Kunstler Unternehmer oder Sportler auf dem Sudfriedhof ihre letzte Ruhestatte gefunden Die bekanntesten Personen die hier begraben liegen sind Karl Berbuer 1900 1977 Komponist und Mundartsanger Flur 83 Nr 220 221 Peter Berchem 1866 1922 Volksschullehrer und Mundartdichter Flur 44 Dominikus Bohm 1880 1955 Kirchenbaumeister Flur 43 Nr 374 375 Otto Bongartz 1895 1970 Architekt Flur 32 Walter Braunfels 1882 1954 Komponist und Pianist Flur 43 Ernst Buchholz 1920 1993 Tennisspieler Flur 2 Fritz Fremersdorf 1894 1983 Direktor des Romisch Germanischen Museums Flur 2 Georg Fritze 1874 1939 Antifaschistischer Pfarrer Flur 71 Ralph Giordano 1923 2014 Publizist Flur 52 Peter Gunther 1882 1918 Radsportler Flur 28 Marie Juchacz 1879 1956 Grunderin der Arbeiterwohlfahrt Flur 65 Emil Kirschmann 1888 1949 Journalist SPD Reichstagsabgeordneter Flur 65 Werner Koj 1953 2008 Schauspieler und Autor Flur 19 Adolf Kowallek 1852 1902 Gartenarchitekt Flur 2 Franz Kremer 1905 1967 langjahriger Prasident des 1 FC Koln Flur 15 Jean Loring 1934 2005 langjahriger Prasident des SC Fortuna Koln Flur 21 Peter Muller 1927 1992 Boxer Flur 3 Margret van Munster 1920 2010 Schauspielerin Flur 14 Friedl Munzer 1892 1967 Schauspielerin und Horspielsprecherin Grabstatte abgeraumt Adolf Nocker 1856 1917 Architekt Flur 20 Fritz Pott 1939 2015 Fussballspieler u a fur den 1 FC Koln Flur 42 Wilhelm Raderscheidt 1865 1926 Kolner Mundartdichter Flur 15 Hans Schafer 1927 2017 deutscher Fussballspieler Flur 22 Max Scheler 1928 2003 Fotograf Flur 18 Max Scheler 1874 1928 Philosoph Flur 18 Hans Sion 1911 1998 Kolsch Brauer Flur 8 Wolfgang Wallner 1884 1964 Bildhauer Flur 15 Fritz Witte 1876 1937 Theologe Kunsthistoriker erster Direktor des Museum Schnutgen Flur 42 Nr 129 Ehrenfriedhofe Bearbeiten nbsp Commonwealth Ehrenfriedhof nbsp Italienischer Ehrenfriedhof nbsp Sammelgraber aus dem Ersten WeltkriegAuf dem Sudfriedhof findet man auch zahlreiche Kriegsgraber aus den beiden Weltkriegen sowie zwei eigenstandige Soldatenfriedhofe Cologne War Cemetery Bearbeiten Einer davon ist der Commonwealth Ehrenfriedhof in Flur 40 auf dem ersten Erweiterungsgelande Er befindet sich bis heute im Eigentum des britischen Staates und wird von der Commonwealth War Graves Commission zu deutsch Kriegsgraberkommission des Commonwealth betrieben und gepflegt Hier liegen vor allem die in den beiden Weltkriegen auch in anderen Regionen Deutschlands gefallenen Soldaten der Commonwealth Staaten begraben aber auch in der Zeit zwischen und nach den Weltkriegen verstorbene Angehorige der Besatzungstruppen Koln war von 1919 bis 1926 von britischen Truppen besetzt der Ehrenfriedhof entstand im Jahr 1922 Damals erwarben die Briten von der Stadt Koln ein zuvor fur die Belegung mit deutschen Verstorbenen vorgesehenes knapp 1 4 ha grosses Grundstuck auf dem Erweiterungsgelande um dort ihre Kriegsopfer und Militarangehorigen bestatten zu lassen Einige Zeit spater erwarben die Briten weitere 3600 Quadratmeter hinzu In der Zeit des Zweiten Weltkriegs wurden auf diesem Ehrenfriedhof weitere britische Verstorbene bestattet Insgesamt waren es uber 3000 Personen In seiner gartnerischen Gestaltung ist der Commonwealth Friedhof auf dem Kolner Sudfriedhof weitestgehend identisch mit anderen britischen Soldatenfriedhofen Auch hier pragen einheitliche weisse Grabplatten aus englischem Portlandsandstein ein Hochkreuz an der Mittelachse sowie gepflegte kurz geschnittene Rasenflachen das Gesamtbild Italienischer Ehrenfriedhof Bearbeiten Der Italienische Ehrenfriedhof auf dem zweiten Erweiterungsareal wird wie der ubrige Sudfriedhof bis auf den Commonwealthfriedhof heute von der Stadt Koln unterhalten Dorthin wurden in den 1920er Jahren italienische Kriegsgefangene die in deutschen Kriegsgefangenenlagern des Ersten Weltkriegs verstorben waren aus verschiedenen Regionen Deutschlands umgebettet Das gut 0 6 ha grosse Grundstuck des Italienischen Ehrenfriedhofs hatte die italienische Regierung zu diesem Zweck im Jahre 1926 von der Stadt Koln erworben Insgesamt ruhen hier etwas mehr als 1900 Kriegsgefangene Den Mittelpunkt der Kriegsgraberstatte bildet ein mit einem vergoldeten Stern gekronter Obelisk um den herum in geraden Reihen einheitliche Grabplatten liegen Anders als der Commonwealth Friedhof ist der Italienische Ehrenfriedhof zwar ebenfalls separat eingefriedet jedoch Eigentum der Stadt Koln und nicht wie ursprunglich im Vertrag festgelegt des italienischen Staates Wie genau es zu dieser Ruckubertragung gekommen ist ist heute nicht mehr nachvollziehbar Ausser den beiden separaten Ehrenfriedhofen beherbergt der Sudfriedhof uber nahezu seine gesamte Flache verteilt Massengraber von militarischen und zivilen Opfern der beiden Weltkriege Zu nennen ist beispielsweise der 1920 angelegte Ehrenhain im Feld 32 im ursprunglichen Friedhofsteil wo uber 2 500 im Ersten Weltkrieg gefallene Soldaten ruhen Im zweiten Erweiterungsteil findet man auf der Anhohe die wie bereits erwahnt bis 1919 als Festungsanlage diente Graber von rund 4000 Fliegeropfern des Zweiten Weltkrieges Einige sehenswerte Familiengrabstatten Bearbeiten nbsp Grabstatte Franz HerrmannDie altesten und meist auch architektonisch aufwandigsten Grabstatten auf dem Kolner Sudfriedhof findet man im ursprunglichen Teil des Friedhofs Dabei liegen reprasentative Familiengraber meist direkt an den Haupt und Rundwegen wahrend einfache Reihengrabstatten von Anfang an in den hinteren Flurbereichen angelegt wurden Betritt man den Sudfriedhof vom Haupteingang aus und geht den Hauptweg in Richtung des Hochkreuzes entlang sieht man an den Seiten etliche fur die Grunderzeit typische Grabmaler beispielsweise auf der rechten Seite des Hauptweges die neoklassizistische Grabstatte Melder sowie das im Jugendstil gehaltene Wandgrab der Familie Franz Herrmann Ebenfalls an der Allee zwischen dem Haupteingang und dem 1905 errichteten Hochkreuz befindet sich die Wandgrabstatte Hummerich Sie ist vor allem im Zusammenhang mit einem kuriosen Vorkommnis bekannt In einer damals noch unbelegten Kammer dieses Grabes wurden von September 1944 bis Marz 1945 Bargeld und andere geldwerte Vermogensgegenstande der Stadt Koln vor den anruckenden US Truppen versteckt Auch einige benachbarte Familiengrabstatten wurden bei dieser Aktion als Versteck fur die Schatze der Stadt genutzt Diese Geschichte erlangte 1985 durch eine Publikation im Kolner Stadt Anzeiger Bekanntheit nbsp Grabstatte Olbertz 2006 Gleich gegenuber der Hummerich Grabstatte sieht man das Grab Mauser ein saulengestutztes tempelahnliches Bauwerk mit einem stilisierten Sarkophag im Inneren auf den sich eine mannliche Figur im Gewand stutzt die mit der linken Hand schutzend einen Jungling umfasst Ebenfalls einem Tempel nachempfunden ist die klassizistische Grabstatte der Familie Steinkruger aus dem Jahre 1917 die sich gleich rechts hinter dem Hochkreuz befindet Weiter rechts vom Hochkreuz weg im Feld 32 fallt das zwischen Strauchern etwas versteckte reprasentative Wandgrabmal der Familie Hartmann Firnich mit einer lebensgrossen Christus Figur in der Mitte ins Auge Die mit Efeu dicht bewachsene Grabstatte Mathieu Olbertz im Feld 32 an der vom Hochkreuz aus nach rechts fuhrenden Allee zahlt ebenfalls zu den markantesten und aufwandigsten Denkmalern des Sudfriedhofs Sie fiel vor allem durch die seitlich aufgestellten bronzenen Pfauen auf die die Ewigkeit andeuten sollen Diese Plastiken sind nicht mehr vorhanden nbsp Grabstatte FassbenderAuch die 1920er und 1930er Jahre sind auf dem Sudfriedhof mit etlichen zeittypischen Denkmalern vertreten Beispielsweise die Grabstatte der Familie Fassbender in Flur 15 mit einer 1935 entstandenen weissen marmornen Skulpturengruppe aus vier trauernden Gestalten die einen Sarg tragen oder in Flur 24 das Grab Wiemer aus dem Jahre 1938 mit der lebensgrossen Skulptur eines Bergmanns mit Hacke und Grubenlaterne Ahnlich wie auf dem Melaten Friedhof und anderen stadtischen Kolner Begrabnisstatten besteht auch fur erhaltenswerte Grabstatten des Sudfriedhofs fur jedermann die Moglichkeit einer Patenschaft Hierbei kann man sich ein historisches und vom Verfall bedrohtes Grabmal aussuchen und es in Eigenregie restaurieren lassen Im Gegenzug erhalt man ein lebenslanges Nutzungsrecht an dieser Grabstatte also das Recht dort sich oder seine Angehorigen bestatten zu lassen Ein Beispiel fur ein Patenschaftsgrab auf dem Kolner Sudfriedhof ist die Grabstatte Mathie in Flur 24 die ursprunglich den Architekten Carl Moritz aufnahm und die durch die 1920 geschaffene Figur eines Pilgers mit Stab auffallt Das ursprunglich in Koln erprobte Patenschaftssystem fur historische Grabmaler hat sich mittlerweile auch in zahlreichen anderen Stadten Deutschlands etabliert Weitere bemerkenswerte Grabstatten Bearbeiten Grabstatte fur Obdachlose Bearbeiten nbsp Grab von Ursula KuhrGewohnlich werden Obdachlose ohne Angehorige nach ihrem Tod eingeaschert und anonym beigesetzt Um auch solchen Verstorbenen ein wurdigeres Begrabnis zu ermoglichen wurde auf Initiative der Interessengemeinschaft Bestattung obdachloser Menschen hinter der Trauerhalle Flur 27 1997 eine Gemeinschaftsgrabstatte fur namentlich bekannte Obdachlose angelegt Die erste Bestattung dort erfolgte am 14 April 1997 Der Erwerb der fur bis zu 144 Urnen ausgelegten Grabstatte sowie die Pflege und weitere anfallende Kosten werden uber Spenden finanziert Grabstatte Ursula Kuhr Bearbeiten In Flur 78 etwas weiter weg vom Kernbereich des Friedhofs befindet sich das Grab der Kolner Lehrerin Ursula Kuhr Sie war eines der Opfer des Attentats von Volkhoven das im Jahre 1964 insgesamt zehn Menschenleben forderte und bundesweit fur Schlagzeilen sorgte Ursula Kuhr war eine der beiden dabei getoteten Lehrerinnen Sie wurde vom Attentater Walter Seifert erstochen als sie ihn am Eindringen in ein Schulgebaude zu hindern versuchte Daran erinnert die Grabinschrift Ursula Kuhr geb Erwen Lehrerin 3 10 1939 11 6 1964 opferte ihr Leben zum Schutz der ihr anvertrauten Schulkinder in Volkhoven Links von der Inschrift sieht man die Reliefdarstellung einer Figur die sich mit Kindern im Schutzmantel gegen die aufkommenden Flammen wendet Siehe auch BearbeitenListe von Begrabnisstatten bekannter PersonlichkeitenLiteratur BearbeitenJurgen Fritsch Gunter Leitner Friedhofe in Koln Mitten im Leben Jurgen Fritsch Verlag Koln 2003 ISBN 3 936333 01 7 Herbert Heimbach Der Sudfriedhof in Koln Zollstock von den Anfangen bis heute Koln 2005 Skript erhaltlich beim Burgerverein Koln Zollstock Gunter Schwanenberg Em Himmel es d r Duvel loss Musikalisch literarische Streifzuge uber den Sudfriedhof Marzellen Verlag Koln 2008 ISBN 978 3 937795 11 9 Edition Narrengilde 7 Josef Mahlmeister Engel Kinder und Musen auf dem Sudfriedhof in Koln Ein Fotobilderbuch mit Kolner Geschichten um Engel Kinder und Musen Palabros de Cologne Koln 2011 ISBN 978 3 9810559 9 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sudfriedhof Koln Album mit Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Beschreibungsseite der Stadt Koln mit FriedhofsplanKriegsgraberstatten der Commonwealth War Graves Commission in Deutschland Becklingen Berlin Heerstrasse Berlin Stahnsdorf Celle Durnbach Hamburg Hannover Kassel Niederzwehren Kiel Koln Munster Oldenburg Sage Reichswald Rheinberg Worms Zehrensdorf Liste uber die Einzelgraber 50 898055555556 6 9388888888889 Koordinaten 50 53 53 N 6 56 20 O nbsp Dieser Artikel wurde am 7 Mai 2007 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sudfriedhof Koln amp oldid 235557680