www.wikidata.de-de.nina.az
Der Vorgebirgspark ist ein 13 9 Hektar grosser Park im Suden der Kolner Innenstadt zwischen den Stadtteilen Zollstock Raderberg und Raderthal Er wurde von 1910 bis 1914 nach Planen des Gartenarchitekten Fritz Encke angelegt Am 1 Juli 1914 konnte er dem Besucherverkehr ubergeben werden 2 3 Koln Vorgebirgspark Little Planet Projektion aus der Luft 1 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Medien 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer ursprunglich 13 ha grosse Park ist eingebettet in die Grunachse Sud die den Volksgarten mit dem ausseren Grungurtel und diesen mit dem Meschenicher Naturschutzgebiet Naherholungsgebiet Entenfang Wesseling Bruhl und den offenen Landschaften zwischen Rhein und Vorgebirge bis Bonn verbindet Kleinere Kolner Stadtparks in dieser Verbindung sind der Grunstreifen am Sudfriedhof und die schmale Verbindung zum Fritz Encke Volkspark dem fruheren Volkspark Raderthal oder kurz Volkspark Beide Streifen sind durch Bebauung ab den 1950er Jahren stark eingeengt worden Die einst fest umrissenen Grenzen des Parks sind durch Rasenflachen und nachtraglich angelegte waldartige Bepflanzung nach Westen hin fliessend geworden und dort nur noch anhand des alten Baumbestands nachvollziehbar Auch die ursprungliche den Park nach Westen umgebende Strassenfuhrung ist nicht mehr vorhanden Die sudlich und ostliche Begrenzung des Parks an der Kreuznacher bzw Neuenahrer Strasse ist dagegen unverandert geblieben insbesondere die hier angelegten und noch heute mit einer alten Backsteinmauer abgegrenzten Sondergarten Der grosste Teil dieser Anlage wurde Mitte der achtziger Jahre als die Uberlegung einer hier geplanten Autobahntrasse verworfen wurde renoviert und neu bepflanzt Betritt man den Vorgebirgspark von der Kreuznacher Strasse aus so gelangt man zunachst auf einen quadratischen mit hohen Ulmen bestandenen Baumplatz der wie die Diele eines Hauses den Ubergang zu den anderen Teilen des Parks schafft Nach Westen hin offnet sich der Platz in seiner ganzen Breite zum grosszugig angelegten Binnenraum der ursprunglich als offentliche Volks und Spielwiese diente Die Blickachse fuhrt von diesem Punkt aus in ihrer Langsrichtung auf die gegenuberliegende Wegkreuzung von der ein Ausgang nach Westen abzweigt In ihrer Querrichtung geht sie in die seitlich angelegten Sondergarten Diese drei Garten sind zu einer Gruppe zusammengefasst und einander axial zugeordnet Ein terrassierter Garten liegt auf der nordlichen Seite des Baumplatzes und war fruher nur durch ein Tor in der Buchenhecke zuganglich Das vertiefte Mittelstuck des Trakts zeigt eine Rasenflache die durch zwei sich kreuzende Wege erschlossen ist nbsp Richtung Neuenahrer Str im Hintergrund ehemaliges TeichrosenbeckenIhren Schnittpunkt betont ein rundes in Stein gefasstes Beet ehemals als Springbrunnen genutzt An den halbhohen Steinmauern die den abgesenkten Gartenteil umschliesst lehnte sich fruher ein Staudenband das oberhalb der Mauer entlang des Weges fortsetzte An den beiden Langsseiten stehen mehrere regelmassig gepflanzte Taxus die von vier Steinsockeln unterbrochen werden auf denen fruher kleine Skulpturen standen Zur Strasse hin wird der Garten durch eine schmale Trasse begrenzt auf der eine kleine Allee beschnittener Linden gepflanzt wurde Ruhebanke machen diesen Ort zu einem beliebten Ziel von Spaziergangern Auf der gegenuberliegenden zum Park gewandten Seite befinden sich ebenfalls Banke Sie sind als Familiensitzplatze konzipiert worden und liegen geschutzt von einer Hecke vollig abgeschirmt vom Weg Ursprunglich waren sie zusatzlich von niedrigen Lattenwerk eingefasst An der nordlichen Schmalseite des Gartens befand sich fruher ein halbrunder mit Efeu bewachsener Laubengang der in einzelne Nischen unterteilt und mit zahlreichen Tischen und Stuhlen ausgestattet war Dieser Laubengang ist heute verschwunden und nur noch in seiner Wegfuhrung grobe erhalten Der zweite Sondergarten des Vorgebirgsparks ist ein Rosengarten der nach Suden an den Baumplatz anschliesst Ein 42 m langes Teichrosenbecken bildet das Zentrum dieses Trakts und setzt durch seinen turkisfarben gestrichenen Grund einen markanten optischen Akzent Fruher hatte man auf beiden Seiten des Beckens Beete mit Stamm und Polyantharosen angelegt Das Kolner Tageblatt vom 14 September 1911 nennt einige hundert Sorten Rosen die hier anzutreffen waren nach Farben geordnet in langen Reihen gepflanzt oder an eisernen Bogen und Holzgelandern kletternd Zur Strasse hin wird der Rosengarten heute durch einen 40 m langen weiss gestrichenen und in den funfziger Jahren anstelle einer Pergola erstellten Bogengang begrenzt der sich fruher im sudlich gelegenen Staudengarten als Fliedergang fortsetzte und zum Baumplatz hin von einer Laube begrenzt war Au der gegenuberliegenden den Park begrenzenden Seite sind vier Sitzplatze angelegt worden die von Rankgerusten und einer halbhohen Hecke umgeben sind Im sudlichen Teil des Rosengartens an der Langsseite des Teichrosenbeckens gelegen fuhren zwei Treppen zu einem erhoht liegenden kleinen Baumplatz mit geschnittenen Linden Von hier aus fuhrt ein Weg in den benachbarten Staudengarten der auf langen Rabatten den Besuchern von Fruhjahr bis Herbst eine Fulle an Blumen in jeweils wechselnden Farbzusammenstellungen bot Am Parkrand stand fruher eine straff geschnittene Hecke entlang der Strasse fuhrte der bereits erwahnte Fliedergang in den mehrere Sitznischen eingelassen waren Heute ist der Staudengarten verwahrlost und eher ein Zeugnis dafur in welche Richtung die Natur strebt wenn sie regelmassig gartnerischer Gestaltung entbehrt Die kleinen Wege die um das quadratische Wasserpflanzenbecken fuhrten sind durchgangig mit Rasen bedeckt und nur im Herbst wenn das Laub die kleinen noch sichtbaren Grasmulden fullt wird die ursprungliche Wegfuhrung ansatzweise an den leichten Vertiefungen erkennbar Nach Suden wird der Staudengarten durch einen halbkreisformig gepflanzten Baumkreis begrenzt mit dem en miniature die Form des Laubengangs im aussersten Norden nachempfunden wird An der Sudostspitze des Staudengartens befindet sich ein etwas erhoht liegender von vier Baumen uberschatteter Platz der aufgrund der Authentizitat die er sich bewahrt hat zu den malerischsten Orten des Parks zahlt Wollte Encke mit den drei Sondergarten Bevolkerungsschichten ansprechen die keinen eigenen Hausgarten besassen so zielt er mit der Gestaltung des landschaftlichen Teils der Anlage in eine andere Richtung namlich dem wachsenden allgemeinen Interesse nach Spiel und Sportmoglichkeiten sowie den gewandelten volkshygienischen und den sozialen Anschauungen entgegenkommend grossen Besuchermengen einen weiten frei nutzbaren Raum fur aktive Betatigungsmoglichkeiten anzubieten 4 nbsp Hohe Markusstr Der Vorgebirgspark sollte im Wesentlichen ein moderner Volkspark sein Die bereits erwahnte Volks und Spielwiese erklart sich aus dieser Zielsetzung ebenso wie der mit machtigen Baumen uberschattete Kinderspielplatz im Suden und der nordlich gelegene betonierte Wateteich Dieses noch heute existierende Becken das den amerikanischen wading pools nachempfunden war in einer kleineren Version steht es noch heute im Stadtgarten ist in seiner Mitte etwa 40 cm tief und wird zu den Randern hin allmahlich seichter Encke hatte um das gesamte Becken herum eine 12 bis 18 cm Sandbank anlegen und dafur das Erdreich 75 cm tief ausheben lassen Unter schattigen Baumen befand sich ein kleiner Unterstand in dem die Kinder sich umziehen konnten Dieser Wateteich wurde zu einer der Hauptattraktionen des Vorgebirgsparks und zog an sonnigen Vormittagen mehrere hundert Menschen an die begeistert die kunstlich nachempfundene Strandatmosphare in der Grossstadt genossen Heute ist auf der Flache ein Basketballplatz der Unterstand ist verschwunden Medien BearbeitenRheinhard Zeese Historische Parks und offentliche Garten in Koln 1801 bis 1932 CD LEB Bruhl 2007Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vorgebirgspark Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Siehe auch navigierbares Panorama des Parks von oben Localanzeiger Koln vom 5 Juli 1914 Nr 183 Nach dem Stadtverordnetenbeschluss vom 21 Juli 1910 wurde mit der Anlage begonnen Allerdings musste diese danach zunachst pausieren da sich noch nicht alle benotigten Grundstucke in stadtischem Eigentum befanden anhangige Enteignungsverfahren Henriette Meynen Die Kolner Grunanlagen Die stadtebauliche und gartenarchitektonische Entwicklung des Stadtgruns und das Grunsystem Fritz Schumachers Beitrage zu den Bau und Kunstdenkmalern im Rheinland Band 25 Schwann Verlag Dusseldorf 1979 ISBN 3 590 29025 2 S 164 Heinz Wiegand in einer Arbeit uber Stadtgrun in Deutschland zwischen 1890 und 192550 910277777778 6 9505555555556 Koordinaten 50 54 37 N 6 57 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vorgebirgspark amp oldid 214368512