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Friedrich August Ernst Fritz Encke 5 April 1861 in Oberstedten 12 Marz 1931 in Herborn war ein deutscher Gartenarchitekt koniglicher Gartenbaudirektor und stadtischer Gartendirektor der zahlreiche Parkanlagen und Platze vor allem in Koln entwarf Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Ehrungen 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEncke war das jungste von sechs Kindern des evangelischen Geistlichen Dekans Johann Friedrich Encke 1817 1903 und seiner Gattin Luise geb Morell 1823 1892 Er erlernte die Gartnerei in der Handelsgartnerei von Julius Fischer in Bad Homburg vor der Hohe war von 1879 bis 1880 als Volontar im Englischen Garten in Homburg und studierte zwischen 1880 und 1882 an der Koniglichen Gartnerlehranstalt am Wildpark bei Potsdam 1 Dort wurde er Mitglied der Studentenverbindung Technischer Bund Burschentag 2 Von 1883 bis 1890 war er fur private Gartnereien in Erfurt Chester England und Berlin tatig Dort arbeitete er in dieser Zeit auch fur ein Jahr in der stadtischen Gartenverwaltung 1890 bis 1903 war er als Lehrer fur Gartenkunst an der Gartnerlehranstalt Wildpark tatig wo er sich fur die Reform der Gartenkunst einsetzte Wegen seiner Verdienste als Lehrer wurde er 1897 zum Koniglichen Garteninspektor 1899 zum Koniglichen Gartenbaudirektor ernannt In Koln wirkte er vom 1 April 1903 bis zum 1 Oktober 1926 als Nachfolger des kommissarischen Gartendirektors Hermann Robert Jung der Adolf Kowallek im Jahre 1902 abgelost hatte Von 1908 bis 1913 war er Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft fur Gartenkunst Als erstes Gartenbauprojekt befasste er sich im Jahre 1904 mit der Gestaltung einer 230 Meter langen Stieleichenhecke die den Bismarckturm im Stadtteil Bayenthal umgibt Fritz Encke war der Vater des evangelischen Geistlichen Hans Encke ferner des 1897 geborenen von sowjetischen Soldaten am 1 Mai 1945 beim Versuch seine Frau zu schutzen im eigenen Wohnhaus erschossenen Gartnereileiters Walter Encke sowie des Gartenbauschriftstellers Fritz Encke Ausserdem adoptierte er die beiden Kinder seines fruh verstorbenen Bruders Philipp der mit einer Schwester seiner Gattin verheiratet war Lutz geb 1896 und Clara geb 1899 Encke Werke BearbeitenIn seiner Zeit in Koln pragte er als Planer bis heute das Gesicht der Kolner Grunanlagen und Volksgarten wie etwa den Vorgebirgsplatz den Blucherpark Friedenspark fruher Hindenburgpark Beethovenpark Klettenbergpark Fritz Encke Volkspark Humboldtpark und den Rheinpark Rheinvolkspark in seinem Bestand bis 1945 Er wirkte bei der Stadtwalderweiterung mit Von 1910 bis 1914 entstand der 13 Hektar grosse Vorgebirgspark mit einem regelmassig geformten Senkgarten Er war der erste Kolner Park in dem Encke die Forderungen nach Sport und Spielmoglichkeiten umsetzte 3 4 5 Auch eine Erweiterung des Kolner Zoos im Jahre 1913 fand unter seiner Regie statt Daneben gestaltete er zahlreiche Kolner Platze die er als multifunktionale Stadtplatze in einen Spielbereich und einen Schmuckbereich Anlagen bzw Blumengarten untergliederte etwa den Manderscheider Platz in Sulz oder den Lindenthaler Lortzingplatz und gab Ideen zur Gestaltung des Platzes rund um den Bismarckturm 6 in Marienburg nbsp Soziales Grun im Kolner Blucherpark Rechts ein Weiher mittig eine Blumenanlage links die grosse Volkswiese Fritz Encke verfolgte in seinen Werken schon fruh den Gedanken des sozialen Gruns in der Grossstadt der anderenorts erst nach dem Ersten Weltkrieg zur Anwendung kam Seine grunen Stadtplatze vor allem in den Vororten wurden multifunktional angelegt Er gliederte sie in Spielplatze und Schmuckgarten auf die den Bewohnern der Mietshauser den hauslichen Garten ersetzen sollten In seinen Parkanlagen verfolgte er den Gedanken des Volksparks mit vielfaltigen Nutzungsmoglichkeiten fur die Bevolkerung Blumenanlagen Architektur und Raum fur Sport in einem Parkgelande Nach dem Ersten Weltkrieg bekam er mit Unterstutzung von Konrad Adenauer zusammen mit dem Hamburger Stadtplaner Fritz Schumacher die Gelegenheit beim Ausbau der Kolner Festungsringe zu Grungurteln mit zu wirken Von 1919 bis 1925 wurde im Fort X des Inneren Festungsrings der Rosengarten der Stadt Koln nach Enckes Planen angelegt Seit 2008 ist er ein Bestandteil des Hilde Domin Parkes am Neusser Wall 1918 erganzte er die von Adolf Kowallek angelegte Grunanlage auf dem vom heutigen Ebertplatz fruher Deutscher Platz zur Bastei verlaufenden Theodor Heuss Ring Deutscher Ring Ausserhalb Kolns wirkte Fritz Encke unter anderem beim Entwurf des Rudolph Wilde Parks und des Viktoria Luise Platzes in Berlin Schoneberg mit sowie bei der Bebauung des dortigen Bayerischen Viertels Auch die Planungen zur zweiten Erweiterung des Bochumer Stadtparks stammen von ihm 7 Ehrungen BearbeitenIm Jahr 1931 verlieh ihm die Landwirtschaftliche Hochschule Berlin die Ehrendoktorwurde Die Stadt Potsdam benannte 2001 eine Strasse nach ihm Fritz Encke Strasse Koln ehrte seinen Gartendirektor 2002 durch die Umbenennung des Volkspark Raderthal eines seiner bedeutenden Gartenwerke in Fritz Encke Volkspark Schriften BearbeitenAnleitung zum Gartnerischen Planzeichnen Verlagsbuchhandlung Paul Parey Berlin 1898 Digitalisierte Ausgabe der Universitatsbibliothek der Technischen Universitat Berlin Der Hausgarten Diederichs Jena 1907 Digitalisierte Ausgabe der Universitats und Landesbibliothek Dusseldorf Parkanlage am Klettenberg in Coln Die Gartenkunst 1906 91 Digitalisat Literatur Bearbeitenalphabetisch geordnet Jutta Curtius Ein Blick durch die Brille von Fritz Encke In Rheinische Heimatpflege 55 Jahrgang Nr 4 2018 ISSN 0342 1805 S 257 268 Jutta Curtius Man sollte es nicht vergessen 100 Jahre Friedenspark Koln Fritz Encke 1861 1931 In Die Gartenkunst Band 26 Nr 1 2014 ISSN 0935 0519 S 73 88 Jutta Curtius 1000 Rosen fur Schloss Birlinghoven In Landschaftsverband Rheinland Hrsg Denkmalpflege im Rheinland 31 Jahrgang Nr 1 2014 ISSN 0177 2619 S 6 13 Walter Encke Fritz Encke In Rheinische Heimatpflege 42 Jg H 1 2005 S 28 34 Alexander Hess Fritz Enckes grune Stadtplatze in Koln In Rheinische Heimatpflege 38 Jg H 4 2001 S 282 288 Ralf Kruger und Cord Panning Die Parkanlage Schelploh Ein bisher unbekanntes Gartendenkmal von Fritz Encke und Leberecht Migge In Die Gartenkunst 3 Heft 2 1991 S 307 318 Heinz Wiegand Die Entwicklung der Gartenkunst und des Stadtgruns in Deutschland zwischen 1890 und 1925 am Beispiel der Arbeiten Fritz Enckes TU Hannover Fakultat fur Gartenbau und Landeskultur Dissertation Hannover 1975 Weblinks BearbeitenFritz Enckes Tatigkeit in Schloss Birlinghoven Artikel Seite der Stadt Koln zum Fritz Encke VolksparkEinzelnachweise Bearbeiten Heinz Wiegand Entwicklung des Stadtgruns in Deutschland zwischen 1890 und 1925 am Beispiel der Arbeiten Fritz Enckes Geschichte des Stadtgruns hrsg von Dieter Hennebo Bd II Patzer Verlag Berlin und Hannover 1977 S 149 Sowie Familienarchiv Encke Martfeld z B E B Fritz Encke zum 60 Geburtstage 1921 o A S 1 Erich Hopfe Hrsg Bund Burschentag Verzeichnis ehemaliger Mitglieder Ausgabe Januar 1939 Beelitz Mark 1939 S 3 Nr 21 Noyan Dinckal Sportlandschaften Sport Raum und Massen Kultur in Deutschland 1880 1930 S 48 Localanzeiger Koln vom 5 Juli 1914 Nr 183 Nach dem Stadtverordnetenbeschluss vom 21 Juli 1910 wurde mit der Anlage begonnen Allerdings musste diese danach zunachst pausieren da sich noch nicht alle benotigten Grundstucke in stadtischem Eigentum befanden anhangige Enteignungsverfahren Henriette Meynen Die Kolner Grunanlagen Die stadtebauliche und gartenarchitektonische Entwicklung des Stadtgruns und das Grunsystem Fritz Schumachers Beitrage zu den Bau und Kunstdenkmalern im Rheinland Band 25 Schwann Verlag Dusseldorf 1979 ISBN 3 590 29025 2 S 164 Die Wacht am Rhein Die Bismarcksaule in Koln Planungsburo Prof Krause Partner Hrsg Denkmalbereichsplanung Stadtparkviertel Bochum Siedlungs Bau und Gartenbaugeschichte Denkmalpflegerische Bewertung Denkmalbereichssatzung Dortmund Juli 1990 S 62 64 bochum de PDF Normdaten Person GND 118530232 lobid OGND AKS LCCN n83035860 VIAF 45093915 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Encke FritzALTERNATIVNAMEN Encke Friedrich August ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Gartenarchitekt koniglicher Gartenbaudirektor und stadtischer GartendirektorGEBURTSDATUM 5 April 1861GEBURTSORT OberstedtenSTERBEDATUM 12 Marz 1931STERBEORT Herborn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Encke amp oldid 238360699