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Das Fort X des Festungsrings Koln ist eine militarische Befestigungsanlage in der Kolner Neustadt Nord nahe der Inneren Kanalstrasse Es handelt sich um einen noch erhaltenen Teil des preussischen Kolner Festungsrings Fortifikatorische Entwicklung der Stadt Koln ohne ausseren Befestigungsring Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 2 Geplanter Abriss 3 Heutige Nutzung 4 Lage 5 EinzelnachweiseEntstehungsgeschichte Bearbeiten nbsp Fort X Haupteingangstor nbsp Fort X Panorama Innenhof nbsp Fort X Innenhof nbsp Fort X Rosengarten Blick aus dem PavillonDas Fort X gehort zu den ursprunglich elf auf dem inneren Gurtel um das linksrheinische Koln angelegten Forts Sie waren als Verstarkung der Stadtverteidigungsanlagen Stadtmauer gedacht Nachdem die Stadt am 15 Januar 1814 durch preussische Truppen befreit worden und auf dem Wiener Kongress an Preussen gefallen war bestimmte am 11 Marz 1815 Konig Friedrich Wilhelm III dass die Rheinlinie durch Forts verstarkt werden solle Der konigliche Erlass vom 22 April 1816 verlangte den Bau von 11 Forts im linksrheinischen Teil von Koln von denen aus finanziellen Grunden zunachst lediglich die Forts II IV VI VIII und X errichtet wurden Die bauliche Grundform war bei allen Forts homogen Sie besassen eine rechtwinklige Form mit hufeisenformigen und bombensicheren Reduiten und konnten eine Besatzung von jeweils 300 Mann aufnehmen Der Baubeginn fur Fort II war am 11 November 1816 1 Fort X wurde zwischen dem 4 Oktober 1819 und September 1825 1 nach Planen des Architekten Ernst Ludwig von Aster fur die Oberbaudeputation in Berlin errichtet Am 9 September 1825 besuchte Konig Friedrich Wilhelm III die Stadt Koln um den funf neuen Forts Namen zu geben und sie ihrer Bestimmung zu ubergeben Den funf zuerst errichteten Forts wurden Namen verliehen Fort X hiess nun Prinz Wilhelm von Preussen Neben Fort II wurde Fort X als besonders wichtig eingestuft Es ist das einzige Kolner Fort der ersten Bauphase das das Gesamtkonzept einzelner fortifikatorischer Elemente noch heute erkennen lasst Geplanter Abriss BearbeitenDer Friedensvertrag von Versailles vom 28 Juni 1919 sah die Schleifung Abriss aller Festungen bis 50 km ostlich des Rheins vor Bereits im Jahre 1912 wurde das Fort X zweckentfremdet genutzt und Wohnungen hierin eingerichtet Fur den Abriss formal als Entfestigung bezeichnet richtete man eigens in Koln ein Entfestigungsamt ein Es hatte die Aufgabe die Entfestigungsarbeiten durchfuhren zu lassen und die Abnahme durch Berlin vorzubereiten Das Amt legte am 25 September 1920 seinen Antrag auf Nichtentfestigung vor und begann im November 1920 mit der Sprengung von Festungsanlagen im Kolner Sudwesten insgesamt waren im Entfestigungsplan 182 Bauwerke aufgefuhrt An deren Stelle sollten Grunanlagen fur das soziale Bedurfnis entstehen Die Planung dieser neuen Nutzung wurde Gartenbaudirektor Fritz Encke ubertragen Fort X wurde von einer Sprengung aufgrund vorheriger Erhaltungsantrage verschont so dass Encke das Fort 1921 als grunes Fort umgestaltete und auf der Enveloppe einen symmetrisch angelegten Rosengarten einrichtete Dessen Anlage geht massgeblich auf den Rosenliebhaber und damaligen Kolner Oberburgermeister Konrad Adenauer zuruck 1930 wurde im Reduit ein Buro des stadtischen Gartenamtes eingerichtet 1939 nutzte es die SS als Kameradschaftshaus Fort X erhielt im Zweiten Weltkrieg zwei Volltreffer einer zerstorte das Obergeschoss des rechten Traditors der andere beschadigte die Kasematten der Mortierbatterie in der Spitze des Forts Der Keller des Reduits und die Defensionsgalerie wurden als Luftschutzbehelfsbauten genutzt wie heute noch an den Luftschutzturen im Keller und an den Betonverstarkungen in der linken Defensionsgalerie zu sehen ist Nach Ende des Krieges wurde das Fort durch ausgebombte Familien bewohnt Der letzte Bewohner des Fort X Georg Polster verstarb im Mai 2011 Heutige Nutzung BearbeitenFort X als besterhaltenes preussisches Fort der inneren Fortkette prasentiert sich in einer grosszugig gestalteten Parkanlage mit einer Flache von 98 43 Hektar die Aufbau und Funktionsweise einer fruheren Verteidigungsanlage gut nachvollziehen lasst 2 Heute erhalten sind Kernwerk Umwallung mit Kasematten Flanken und Facengraben mit Eskarpen und Kontereskarpenmauern sowie Minengalerien Das Fort ist fast vollstandig erhalten und in ein Parkgelande integriert Nach dessen Sanierung im Juli 2013 sind im Rosengarten uber 70 Rosensorten zu sehen Lage BearbeitenAlle Kolner Strassen die an ehemaligen Forts liegen heissen heute Wall Das Fort X liegt am Neusser Wall 33 nahe der Inneren Kanalstrasse und Neusser Strasse in der Neustadt Nord und ist mit der Stadtbahn Koln uber die U Bahnhofe Lohsestrasse oder Reichenspergerplatz erreichbar Einzelnachweise Bearbeiten a b Marko Gebert Festung und Stadt Koln Das Ende eines Bollwerks 1919 bis 1930 2013 S 68 Geographisches Institut der Universitat zu Koln Kolner geographische Arbeiten Ausgabe 82 2004 S 1950 95772 6 96155 Koordinaten 50 57 27 8 N 6 57 41 6 O Normdaten Geografikum GND 1048577333 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fort X des Festungsrings Koln amp oldid 226728950