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Christian Garve 7 Januar 1742 in Breslau 1 Dezember 1798 ebenda zahlte in der Spataufklarung neben Immanuel Kant und Moses Mendelssohn zu den bekanntesten Philosophen Deutschlands Christian Garve Stich von Eberhard Siegfried Henne 1791 nach Anton GraffChristian Garve Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Anekdote 3 Schriften 3 1 Ubersetzungen 3 2 Werkausgabe 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenChristian Garve wurde in eine Handwerkerfamilie geboren und starb 56 jahrig in seinem Elternhaus Er studierte an der Brandenburgischen Universitat Frankfurt und der Friedrichs Universitat Halle 1766 wurde er Magister der Philosophie 1770 72 wurde er ausserordentlicher Professor fur Mathematik und Logik in Leipzig und lehrte dort Ab 1772 war er in Breslau und wurde dort unter anderem Buchhandler Er hielt sich aber die langste Zeit seines Lebens bei seiner Mutter in Breslau auf In dieser Stadt wurde der Aufklarer Mitglied der Freimaurerloge Friedrich zum goldenen Zepter Garve war Mitglied der Preussischen Akademie der Wissenschaften Bekannt wurde Garve vor allem durch seine rege Ubersetzungstatigkeit unter anderem Ciceros De officiis Adam Smith Der Wohlstand der Nationen Er schrieb psychologische moralphilosophische und okonomische Schriften und Rezensionen fur die Neue Bibliothek der schonen Wissenschaften und der freyen Kunste Er war stark von der englischen und schottischen Aufklarung bzw der stoischen Ethik gepragt Sein ausfuhrliches Nachwort zu seiner Ubersetzung der Institutes of Moral Philosophy von Adam Ferguson beeindruckte den jungen Friedrich Schiller tief 1 noch viele Jahre spater wusste er lange Passagen aus Garves Schrift auswendig und erinnerte sich mit Hochachtung an Garve als den philosophischen Stern seiner Jugend 2 Garve formulierte seine in ihren Grundzugen empiristische Philosophie nie als System sondern publizierte sie als Anmerkungen und Essays Dies trug ihm unter anderem den Vorwurf ein ein seichter Popularphilosoph Damenphilosophie zu sein Mit Christian Felix Weisse dem Aufklarer Herausgeber der Zeitschrift Der Kinderfreund und Mitbegrunder des deutschen Singspiels verband ihn eine langjahrige Freundschaft und ein umfangreicher Briefwechsel Hervorzuheben ist seine Auseinandersetzung mit Immanuel Kant Sie begann mit einer vom Gottinger Philosophen Johann Feder gekurzten Rezension von Kants Kritik der reinen Vernunft in den Gottinger Gelehrten Anzeigen Kant fuhlte sich missverstanden Auch die ursprungliche langere Fassung der Rezension die Garve daraufhin in der Allgemeinen Deutschen Bibliothek veroffentlichte brachte ihm Kants Widerspruch ein Kant schrieb nun seinerseits an einem Anti Garve Dieses Vorhaben entwickelte sich im Laufe der Zeit zur Grundlegung zur Metaphysik der Sitten 3 Die wissenschaftliche Auseinandersetzung zwischen Immanuel Kant und Christian Garve zog sich bis Garves Tod im Jahre 1798 hin Anekdote BearbeitenBei seinem letzten Besuch in Breslau im Jahr 1785 unterhielt sich Friedrich II Preussen mit dem Professor Garve uber philosophische Dinge wobei er den grossen Haufen Canaille nannte Garve wollte diesen Ausdruck nicht gelten lassen Als Euer Majestat sagte er gestern in die Stadt einzogen und alles Volk zusammenlief um seinen Konig zu sehen das war doch keine Canaille Lieber Professor erwiderte der konigliche Pessimist setze Er einen alten Affen auf den Gaul und lasse Er ihn durch die Gassen reiten das Volk wird ebenso zusammenlaufen 4 Schriften BearbeitenSammlung einiger Abhandlungen Leipzig 1779 Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv Versuch uber die Prufung der Fahigkeiten Betrachtung einiger Verschiedenheiten in den Werken der altesten und neuern Schriftsteller besonders der Dichter Vermischte Anmerkungen uber Gellerts Moral dessen Schriften uberhaupt und Charakter Einige Gedanken uber das Interessirende Erster Theil Zweyter Theil Ueber den Einfluss einiger besondern Umstande auf die Bildung unserer Sprache und Litteratur Eine Vorlesung Ubersetzungen Bearbeiten Edmund Burke Uber den Ursprung unserer Begriffe vom Erhabenen und Schonen A Philosophical Enquiry into the Origin of Our Ideas of the Sublime and Beautiful Riga 1773 Adam Ferguson Grundsatze der Moralphilosophie Institutes of Moral Philosophy Leipzig 1772 Die Ethik des Aristoteles ubersetzt und erlautert von Christian Garve Erster 1 Band enthaltend die zwey ersten Bucher der Ethik nebst einer zur Einleitung dienenden Abhandlung uber die verschiednen Principe der Sittenlehre von Aristoteles an bis auf unsre Zeiten books google Und Zweyter 2 Bd enthaltend die acht ubrigen Bucher der Ethik Korn Breslau 1798 und 1901 Die Politik des Aristoteles ubersetzt von Christian Garve Zwei Teile Korn Breslau 1799 books google und 1802 Werkausgabe Bearbeiten Kurt Wolfel Hrsg Gesammelte Werke 16 Bande Berlin 1985 1999 Literatur BearbeitenClaus Altmayer Aufklarung als Popularphilosophie Burgerliches Individuum und Offentlichkeit bei Christian Garve Rohrig Universitatsverlag St Ingbert 1992 ISBN 978 3 86110 000 3 Doris Bachmann Medick Anziehungskraft statt Selbstinteresse Christian Garves nicht utilitarische Konzeption des Interessierenden 2008 online OCLC 612346967 Gotthardt Fruhsorge Vom Umgang und von den Buchern Zu Christian Garves Reflexionen burgerlicher Existenz In Euphorion Jg 81 1987 S 66 80 Rudolf Vierhaus Christian Garves Theorie des Umgangs In Peter Albrecht Hans Erich Bodeker Ernst Hinrichs Hrsg Formen der Geselligkeit in Nordwestdeutschland 1750 1820 Niemeyer Tubingen 2003 ISBN 3 484 17527 3 S 541 548 Gerhard Vowinckel Christian Garve und das Ende der Gluckseligkeitslehre In Zeitschrift fur Soziologie Jg 18 1989 S 136 147 Norbert Waszek The Scottish Enlightenment in Germany and its translator Christian Garve 1742 98 In Tom Hubbard R D S Jack Hrsg Scotland in Europe Scottish Cultural Review of Language and Literature Bd 7 Rodopi Amsterdam New York 2006 ISBN 90 420 2100 4 S 55 71 Norbert Waszek Ubersetzungspraxis und Popularphilosophie am Beispiel Christian Garves In Das achtzehnte Jahrhundert Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fur die Erforschung des Achtzehnten Jahrhunderts Jg 31 2007 Heft 1 ISBN 978 3 89244 971 3 S 42 64 Mit Bibliographie der selbstandig erschienenen Ubersetzungen Christian Garves Norbert Waszek Die Popularphilosophie In Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie des 18 Jahrhunderts Ueberweg Neubearbeitung Bd 5 Heiliges Romisches Reich Deutscher Nation Schweiz Nord und Osteuropa Herausgegeben von Helmut Holzhey und Vilem Mudroch Schwabe Basel 2014 ISBN 978 3 7965 2631 2 S 403 414 Text S 443 445 Bibliographie Kurt Wolfel Christian Garve In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 77 f Digitalisat Helmut Zedelmaier Christian Garve und die Einsamkeit In Acta Universitatis Wratislaviensis Nº 1757 Germanica Wratislaviensia CXIV 1996 S 133 149 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Christian Garve Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikiquote Christian Garve Zitate Literatur von und uber Christian Garve im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Christian Garve in der Deutschen Digitalen Bibliothek Brief Friedrichs des Grossen an Garve Nov 1783 franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Rudiger Safranski Friedrich Schiller oder die Erfindung des deutschen Idealismus Hanser Munchen 2004 ISBN 3 446 20548 9 S 72 Rudiger Safranski Friedrich Schiller oder die Erfindung des deutschen Idealismus Hanser Munchen 2004 S 72 73 Zitat S 72 Die Vorarbeit ist u a belegt durch Briefe Hamanns vgl dazu z B Jens Timmermanns Einleitung in seine Ausgabe von Kants Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Sammlung Philosophie Band 3 Vandenhoeck amp Ruprecht 2004 ISBN 3 525 30602 4 S X Reinhold Schneider Einleitung Anekdoten von Friedrich dem Grossen Insel Verlag Leipzig ohne Jahresangabe dreissiger Jahre Normdaten Person GND 118537636 lobid OGND AKS LCCN n86126636 VIAF 44340546 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Garve ChristianKURZBESCHREIBUNG deutscher PhilosophGEBURTSDATUM 7 Januar 1742GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 1 Dezember 1798STERBEORT Breslau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Garve amp oldid 238521309