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Sir William Stirling Hamilton 9 Baronet 8 Marz 1788 in Glasgow 6 Mai 1856 in Edinburgh war ein schottischer Philosoph William Hamilton Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachkommen 3 Werk 4 Letzte Arbeiten 5 Trivia 6 Zitat 7 Quellen 8 Einzelnachweise 9 WeblinksLeben BearbeitenEr war der altere Sohn des Dr William Hamilton aus dessen Ehe mit Elizabeth Stirling Sein Vater ein angesehener Professor der Anatomie an der Universitat Glasgow starb bereits 1790 im Alter von 36 Jahren Der Junge wuchs in Schottland auf mit Ausnahme zweier Jahre in London und ging 1807 auf das Balliol College in Oxford Sein Ausbildungsziel war ursprunglich Medizin Nach den Abschlussen als B A und M A 1814 wandte er sich jedoch unterschiedlichen Wissensgebieten zu und erweiterte so seinen Gesichtskreis 1813 wurde er beispielsweise als Prozessanwalt zugelassen Dabei entwickelte er stufenweise sein philosophisches System Zwei Besuche in Deutschland fuhrten ihn an die dortige Philosophie heran 1821 wurde er an der Universitat Edinburgh Professor fur Geschichte ein Jahr nach dem Tod der von ihm verehrten Mutter 1827 heiratete er seine Kusine Janet Marshall Ab 1816 beanspruchte er als stammaltestes lebendes Mitglied der Familie Hamilton of Preston den erblichen Adelstitel eines 9 Baronet of Preston in the County of Haddington Dieser 1673 in der Baronetage of Nova Scotia geschaffene Titel ruhte seit 1701 und stand bereits seit dem Tod seines Onkels zweiten Grades Robert Hamilton 1754 1799 de iure ihm zu Der Titel wurde ihm schliesslich 1834 formell bestatigt 1 1829 erschien seine Abhandlung uber die Philosophy of the Unconditioned eine Kritik an Auguste Comte und der erste in einer Reihe von Artikeln die im Edinburgh Review erscheinen sollten 1836 wurde er in Edinburgh auf den Lehrstuhl fur Logik und Metaphysik gewahlt In den folgenden zwei Jahrzehnten bis zu seinem Ableben beeinflusste er massgeblich die jungeren schottischen Philosophen Um 1836 begann er auch mit der Edition der Schriften von Thomas Reid erschienen 1846 1844 erlitt er einen Schlaganfall Langere Zeit hatte er bereits an einem Essay uber eine neue Analyse logischer Formen gearbeitet dessen Ergebnisse letztlich in seine Lectures on Logic Eingang fanden Auch an die Vorbereitung einer Biografie Martin Luthers wandte er geraume Zeit sie gedieh aber nicht uber Manuskriptform hinaus 1852 53 erschienen seine Beitrage zum Edinburgh Review in gesammelter Form unter dem Titel Discussions in Philosophy Literature and Education 1854 55 besorgte er eine Neuausgabe der Werke Dugald Stewarts 1854 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt Bald nach Schluss des Wintersemesters 1855 56 in dem er noch gelesen hatte erkrankte er und verstarb in Edinburgh Nachkommen BearbeitenAus seiner Ehe mit Janet Marshall hinterliess er vier Kinder Elizabeth Hamilton 1882 Sir William Stirling Hamilton 10 Baronet 1830 1913 General der British Army 1856 Eliza Marcia Barr Hubert Hamilton 1834 1901 1868 Louisa Wentworth Davidson Thomas Hamilton 1843 1918 1873 Helen Nutt Werk BearbeitenHamilton wurde von seinen Nachfolgern weniger wegen eines innovativen Ansatzes in der zeitgenossischen Philosophie geruhmt als fur seine ausgepragte Fahigkeit seine Schuler zu kritischem Denken anzuregen Er brachte die deutsche Philosophie besonders die von Immanuel Kant auf die britischen Inseln wo sie bis dahin ein Nischendasein gefuhrt hatte Auch studierte er die Aristoteles Kommentare und die scholastische Philosophie eingehend eine Neuerung zu einer Zeit als diese noch als dumpf mittelalterlich herabgewurdigt wurden Er war aussergewohnlich belesen und verfugte uber sehr breites Wissen Davon zeugte auch seine Bibliothek die schliesslich in die Glasgower Universitatsbibliothek einging Er vertrat die Ansicht Philosophie sei nicht geeignet absolutes Wissen zu gewinnen vielmehr gehore sie in den Bereich akademischer Geistesubungen Da er Logik als rein formale Wissenschaft ansah hielt er es fur ausgesprochen unwissenschaftlich die formalen und die sachlichen Bedingungen unserer Erkenntnis gemeinsam zu behandeln Letzte Arbeiten BearbeitenPostum erschienen Lectures on Metaphysics and Logic und Additional Notes to Reid s Works from Sir W Hamilton s Manuscripts Trivia BearbeitenDer Ausdruck Ockhams Razor geht auf ein Prinzip zuruck das Hamilton postuliert hat als die theoretische Forderung nur solche Begriffe und Entitaten zuzulassen die der naturlichen Vernunft oder der Erfahrung zuganglich sind 2 Hamilton selbst spricht von einer Anwendung von Ockhams Rasiermesser und an anderen Stellen vom Sparsamkeitsprinzip John Stuart Mill fuhrt den Namen fur Hamiltons Prinzip selbst ein weist jedoch die metaphysische Beschrankung auf Gegenstande der Erfahrung zuruck 3 Er rat zu einer rein erkenntnistheoretischen Lesart des beruhmten Prinzips der Nominalisten in Sinne von Newtons hypotheses non fingo Zitat Bearbeiten Ordne im Geiste deine Gedanken von Anfang bis Ende bevor du an die Worte denkst Sir William Hamilton 4 Quellen BearbeitenBiographie in der Encyclopaedia Britannica Eleventh Edition Eintrag in der Stanford Encyclopedia of Philosophy englisch Einzelnachweise Bearbeiten Charles Mosley Burke s Peerage Baronetage amp Knightage Band 3 Burke s Peerage Genealogical Books Ltd Wilmington 2003 S 3749 Without descending to details it is manifest in general that against the assumption of a special principle which this doctrine makes there exists a primary presumption of philosophy This is the law of parsimony which prohibits without a proven necessity the multiplication of entities powers principles or causes above all the postulation of an unknown force where a known impotence can account for the phenomenon We are therefore entitled to apply Occam s razor to this theory of causality unless it be proved impossible to explain the causal judgment at a cheaper rate by deriving it from a common and that a negative principle On a doctrine like the present is thrown the burthen of vindicating its necessity by showing that unless a special and positive principle be assumed there exists no competent mode to save the phenomenon The opinion can therefore only be admitted provisorily and it falls of course if what it would explain can be explained on less onerous conditions William Hamilton Discussions on Philosophy and Literature 1852 App I S 580 online In treating of the problem of Causality Sir W Hamilton had occasion to argue that we ought not to postulate a special mental law in order to explain the belief that everything must have a cause since that belief is sufficiently accounted for by the Law of the Conditioned which makes it impossible for us to conceive an absolute commencement of anything I do not mean to return to the discussion of this theory of Causality but let us ask ourselves why we are interdicted from assuming a special law in order to account for that which is already sufficiently accounted for by a general one The real ground of the prohibition is what our author terms the Law of Parcimony a principle identical with the famous maxim of the Nominalists known as Occam s Razor Entia non sunt multiplicanda praeter necessitatem understanding by Entia not merely substances but also Powers Sir W Hamilton instead of resting it on this logical injunction grounds it on an ontological theory An Examination of Sir William Hamilton s Philosophy 1865 online Seite 465 Zitat des Autors Sir William Hamilton Abgerufen am 29 Februar 2016 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sir William Hamilton Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber William Hamilton im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Sir William Stirling Hamilton of Preston 9th Bt auf thepeerage com Kurzbio mit Bild auf philosophypages com Biographie aus The Cambridge History of English and American Literature in 18 Volumes 1907 21 Volume XIV The Victorian Age Part TwoVorgangerTitelNachfolgerRobert Hamilton de iure Baronet of Preston 1799 1856William Stirling HamiltonNormdaten Person GND 118545337 lobid OGND AKS LCCN nr87000345 VIAF 54195353 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hamilton WilliamALTERNATIVNAMEN Hamilton Sir William Stirling 9 Baronet vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG schottischer PhilosophGEBURTSDATUM 8 Marz 1788GEBURTSORT GlasgowSTERBEDATUM 6 Mai 1856STERBEORT Edinburgh Abgerufen von https de wikipedia org w index php title William Hamilton Philosoph amp oldid 237074071