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Als Sinn wird bei Lebewesen die physiologische Wahrnehmung der Umwelt mit Sinnesorganen bezeichnet Die funf Sinne Gemalde von Hans Makart aus den Jahren 1872 1879 Tastsinn Horen Sehen Riechen SchmeckenDie Ausstattung mit Sinnen unterscheidet sich zwischen verschiedenen Tierarten Fur Menschen wird die Anzahl der Sinne haufig mit funf angegeben die tatsachliche Anzahl liegt aber hoher Inhaltsverzeichnis 1 Die klassischen funf Sinne des Menschen 1 1 Nah und Fernsinne 2 Weitere Sinne 2 1 Beim Menschen 2 2 Bei Tieren 3 Synasthesie 4 Der sechste Sinn 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseDie klassischen funf Sinne des Menschen Bearbeiten nbsp Die funf Sinne Adriaen Collaert 1560 1618 Klassischerweise werden im allgemeinen Sprachgebrauch funf Sinne unterschieden die bereits von Alkmaion von Kroton ohne den Tastsinn Demokrit und Aristoteles beschrieben wurden 1 Horen die auditive Wahrnehmung mit den Ohren Gehor Riechen die olfaktorische Wahrnehmung mit der Nase Geruch Schmecken die gustatorische Wahrnehmung mit der Zunge Geschmack Sehen die visuelle Wahrnehmung mit den Augen Gesichtsempfindung Gesicht 2 Tasten die taktile Wahrnehmung mit der Haut Gefuhl Nah und Fernsinne Bearbeiten Die Sinneskanale des Menschen konnen in Fernsinne auch Telerezeptoren Horsinn Sehsinn Geruchssinn und Nahsinne alle ubrigen Sinne unterschieden werden Eine Schadigung der Fernsinne wird als Sinnesbehinderung bezeichnet da diese Sinne die wichtigsten Informationsubertrager des Menschen sind Die grosse Bedeutung der Fernsinne Horsinn und Sehsinn zeigt sich dadurch dass unser Bewusstsein nicht auf den Augen sieht sondern dass der Sinneseindruck des Sehens vom Gehirn aus dem Korper heraus projiziert wird bei den Nahsinnen alle ubrigen Sinne hingegen wird der Sinneseindruck direkt mit dem Organ verknupft man schmeckt auf der Zunge oder fuhlt mit der Haut Weitere Sinne BearbeitenBeim Menschen Bearbeiten Die moderne Sinnesphysiologie kennt fur den Menschen klassischerweise noch vier weitere Sinne Temperatursinn Thermorezeption Schmerzempfindung Nozizeption Vestibularer Sinn Gleichgewichtssinn Korperempfindung Tiefensensibilitat Dazu gehoren Lage und Bewegungssinn Propriozeption Organsinne Viszero oder Enterozeption unter anderem empfunden als Hunger Durst oder Harndrang Daruber hinaus gibt es weitere sensorische Fahigkeiten die aber oft nicht bewusst oder direkt wahrnehmbar sind Beim Menschen etwa die Blutdruck Rezeptoren im Bereich der Kehle mit denen innere Regelkreise fur eine hochwertige und gleichmassige Blutversorgung des Korpers insbesondere des Gehirns sorgen Bei normalem Befinden ist dieses Signal standig gut ausgeregelt gelingt dies jedoch nicht mehr so treten Storungen des Gesamtzustands ein etwa eine plotzliche Bewusstlosigkeit Ahnlich verhalt es sich etwa mit Blutzucker oder Sauerstoffsattigung Des Weiteren werden auch psychologische Fahigkeiten wie etwa die Zeitwahrnehmung bisweilen als Sinn bezeichnet Eigene physiologische Rezeptoren sind dafur jedoch nicht bekannt Bei Tieren Bearbeiten Bei Tieren konnen weitere Sinne hinzu kommen Mit speziellen Zellen kann die Polarisation von Licht oder mit Hilfe des Magnetsinns das Erdmagnetfeld wahrgenommen werden Letzteres wurde an Rotkehlchen Haustauben und diversen anderen Vogeln experimentell nachgewiesen erstmals 1967 von Wolfgang Wiltschko Zitteraale erkennen im Dunkeln ihre Gegner durch die Wahrnehmung von Anderungen elektrischer Felder die sie selbst aussenden Haie verfugen uber Lorenzinische Ampullen mit denen sie sowohl elektrische Felder als auch Temperaturunterschiede wahrnehmen konnen Zitterrochen nehmen die Korperelektrizitat ihrer Beute wahr Verschiedene Schlangenarten haben ein Grubenorgan zur Wahrnehmung von Infrarotstrahlung Webspinnen erkennen durch einen Schwingungssinn die kleinsten Bewegungen in ihren Netzen Echoortung z B bei Fledermausen Elefanten konnen Infraschall erzeugen und mit ihrem Russel und Fusssohlen die Laute wahrnehmen und deren Ursprungsrichtung bestimmen 3 Synasthesie BearbeitenBei Synasthetikern gibt es ein Ubersprechen zwischen Sinneskanalen oder deren Verarbeitungszentren sodass zum Beispiel Klange als farbige Muster wahrgenommen werden Der sechste Sinn BearbeitenDer Ausdruck sechster Sinn wird verwendet wenn jemand etwas bemerkt ohne es bewusst mit den bekannten Sinnesorganen wahrzunehmen was manchmal im Sinne einer aussersinnlichen Wahrnehmung Psi Fahigkeiten Telepathie Hellsehen Prakognition empfunden oder imaginiert werden kann Im allgemeinen Sprachgebrauch ist der sechste Sinn jedoch von aussersinnlicher Wahrnehmung begrifflich zu trennen denn beim sechsten Sinn handelt es sich normalerweise um einen umgangssprachlichen Ausdruck zur Beschreibung einer Alltagssituation Es soll damit in der Regel keine bestimmte Aussage daruber getroffen werden wie die fragliche Wahrnehmung funktioniert hat es kann sich also durchaus um unbewusste Wahrnehmung mit den normalen Sinnen oder eine bloss zufallige Intuition handeln ausgedruckt wird damit lediglich dass sie in der gegebenen Situation nicht offensichtlich zu erklaren war Behauptungen uber echte aussersinnliche Wahrnehmung im engeren Sinn werden hingegen dem Bereich der Esoterik zugeordnet Wissenschaftler von der Washington Universitat in St Louis USA konnten mittels Magnetresonanztomographie nachweisen dass eine bestimmte Hirnregion der anteriore cingulare Cortex ACC ein Fruhwarnsystem darstellt das bei drohender Gefahr einer Fehlentscheidung aktiv wird Moglicherweise empfangt diese im Frontallappen liegende Hirnregion Umgebungssignale die auf potenzielle Gefahren hin analysiert werden Sollte eine Situation als gefahrlich interpretiert werden schlagt das System Alarm so dass das Individuum die Moglichkeit hat eine Anderung seines momentanen Verhaltens einzuleiten Menschen die auf diese Weise rechtzeitig einer Gefahrensituation entronnen sind ohne ihre Intuition bewusst erklaren zu konnen fuhren dies dann gerne auf ihren sechsten Sinn zuruck Literatur BearbeitenRobert Jutte Geschichte der Sinne Von der Antike bis zum Cyberspace Munchen 2000 Eckart Scheerer Die Sinne In Karlfried Grunder Joachim Ritter Gottfried Gabriel Hrsgg Historisches Worterbuch der Philosophie Band 9 Basel 1995 Sp 824 869 insbesondere Sp 828 839 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Sinn Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Artikel der Washington University St Louis zum erbrachten Beweis des 6 Sinns englisch wissenschaft de Wo der sechste Sinn wohnt Portrat Vomeronasalorgan Memento vom 30 September 2007 im Internet Archive Das vomeronasale Organ des Menschen Sinne des Menschen Ernst Peter Fischer Der siebte Sinn des MenschenEinzelnachweise Bearbeiten Wolfram Schmitt Antike und mittelalterliche Theorien uber die funf Sinne In Fachprosaforschung Grenzuberschreitungen Band 10 2014 S 7 18 fruhere Bezeichnung siehe z B Hans Peter Nowitzki Der wohltemperierte Mensch Aufklarungsanthropologien im Widerstreit Verlag Walter de Gruyter 2003 S 350 Die Geheimsprache der Elefanten 4 Juli 2018 abgerufen am 6 Juni 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sinn Wahrnehmung amp oldid 234864349 Die klassischen funf Sinne des Menschen