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Gottlieb Clemens Sohngen 21 Mai 1892 in Koln 14 November 1971 in Munchen war ein deutscher katholischer Priester und Hochschullehrer Theologie und Philosophie Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Besuch des Kaiser Wilhelm Gymnasiums in Koln studierte Gottlieb Sohngen Theologie und Philosophie in Munchen Bonn Koln und Tubingen Zu seinen Lehrern gehorten Oswald Kulpe und Clemens Baeumker bei dem er 1914 mit der Dissertation Ueber analytische und synthetische Urteile Eine historisch kritische Untersuchung zur Logik des Urteils promovierte 1917 empfing er in Koln die Priesterweihe Von 1924 bis 1930 bekleidete er das Amt eines Geschaftsfuhrers der Albert Magnus Akademie in Koln Im Fach Theologie promovierte er 1930 mit dem Thema Sein und Gegenstand Das scholastische Axiom ens et verum convertuntur als Fundament metaphysischer und theologischer Spekulation 1931 habilitierte er sich an der Universitat Bonn mit dem Thema Teilhabe am gottlichen Wissen Dort lehrte er als Privatdozent bis 1937 wobei er von dem Theologen Arnold Rademacher beeinflusst wurde Dem Ruf an das Lyceum Hosianum Braunsberg in Ostpreussen folgte er 1937 Nach Bonn kehrte er 1946 zuruck und nahm eine Gastprofessur an Danach lehrte Sohngen ab 1947 in Munchen als Professor fur Propadeutik und Fundamentaltheologie Hier versuchte er eine Synthese von der Philosophie der Gegenwart und der Scholastik bezuglich einer Anwendung auf Fragen der Gegenwart Zu seinen Studenten in Munchen gehorte auch der damalige Priesterseminarist Joseph Ratzinger der spatere Papst Benedikt XVI Sohngen und Ratzinger blieben auch spater akademisch verbunden nachdem Ratzinger das Priesterseminar abgeschlossen hatte So regte Sohngen Ratzingers Doktorarbeit Volk und Haus Gottes in Augustins Lehre von der Kirche an und auf seine Initiative ist es auch massgeblich zuruckzufuhren dass Ratzinger spater trotz des heftigen Widerstandes des einflussreichen Fakultatskollegen Michael Schmaus mit der Schrift Das Offenbarungsverstandnis und die Geschichtstheologie Bonaventuras habilitiert wurde Am 4 April 1968 verlieh ihm Papst Paul VI den Papstlichen Ehrentitel Hauspralat Seiner Heiligkeit Sohngen starb am 14 November 1971 in Munchen Beim Requiem in der Kolner Pfarrkirche St Agnes predigte sein Schuler Joseph Ratzinger In der Weite seines Denkens lag seine Grosse und auch sein Schicksal Denn wer so umfassend fragt kann keine geschlossene Synthese vorlegen Sohngen wusste das er wusste dass die Stunde der theologischen Summen noch nicht wieder geschlagen hat Er wusste dass er sich mit Fragmenten begnugen musste Aber er hat sich immer bemuht das Ganze im Fragment zu schauen die Fragmente vom Ganzen her zu denken und als Spiegelungen des Ganzen zu entwerfen Damit ist zugleich seine geistige Grundhaltung angedeutet Sohngen war ein radikal und kritisch Fragender Auch heute kann man nicht radikaler fragen als er es getan hat Aber zugleich war er ein radikal Glaubender Joseph Ratzinger beim Requiem in Koln am 19 November 1971 1 Sohngen betatigte sich auch als Herausgeber der Schriftenreihe Grenzfragen zwischen Theologie und Philosophie von 1936 bis 1942 Er galt als Kritiker der Neuscholastik 2 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenUber analytische und synthetische Urteile Eine historisch kritische Untersuchung zur Logik des Urteils Dissertation 1915 Sein und Gegenstand Das scholastische Axiom Ens et verum als Fundament metaphysischer und theologischer Spekulation theologische Dissertation 1930 Analogia fidei 2 Bande 1934 Symbol und Wirklichkeit im Kultmysterium 1937 Der Wesensaufbau des Mysteriums 1938 Die Einheit der Theologie in Anselms Proslogion 1938 Kardinal Newman Sein Gottesgedanke und seine Denkergestalt 1946 Das sakramentale Wesen des Messopfers 1946 Der Geist des Glaubens und der Geist der Wissenschaft 1947 Humanitat und Christentum 1947 Die Einheit in der Theologie 1952 Philosophische Einubung in die Theologie Erkennen Wissen Glauben 1955 Gesetz und Evangelium Ihre analoge Einheit theologisch philosophisch staatsburgerlich 1957 Der Weg der abendlandischen Theologie Grundgedanken zu einer Theologie des Weges 1959 Analogie und Metapher Kleine Philosophie und Theologie der Sprache 1962 Grundfragen einer Rechtstheologie 1962 Christi Gegenwart in Glaube und Sakrament 1967Literatur BearbeitenWolfgang Klausnitzer Gottlieb Sohngen In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 21 Bautz Nordhausen 2003 ISBN 3 88309 110 3 Sp 1446 1454 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gottlieb Sohngen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Gottlieb Sohngen im O Ton im Online Archiv Osterreich am Wort der Osterreichischen Mediathek Salzburger Nachtstudio Einzelnachweise Bearbeiten Markus Graulich Unterwegs zu einer Theologie des Kirchenrechts Die Grundlegung des Rechts bei Gottlieb Sohngen 1892 1971 und die Konzepte der neueren Kirchenrechtswissenschaft Zugleich Habilitationsschrift Mainz 2004 Paderborn 2006 S 22 Vgl seinen Artikel uber Neuscholastik in der 2 Auflage des LThK Normdaten Person GND 118748661 lobid OGND AKS LCCN n92004286 VIAF 116903877 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sohngen GottliebALTERNATIVNAMEN Sohngen Gottlieb Clemens vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher katholischer Theologe und PhilosophGEBURTSDATUM 21 Mai 1892GEBURTSORT KolnSTERBEDATUM 14 November 1971STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gottlieb Sohngen amp oldid 231754303