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St Agnes ist eine katholische Pfarrkirche in Koln Sie befindet sich in der nordlichen Neustadt dem Agnesviertel an der Neusser Strasse Nach dem Dom ist St Agnes die grosste Kirche Kolns 1 Die Kirche gibt dem sie umgebenden Agnesviertel den Namen St Gertrud ist seit den 1960er Jahren Schwesterkirche im Agnesviertel St Agnes in Koln 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Ausstattung 2 1 Orgel 2 2 Glocken 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksBaugeschichte BearbeitenDer Bau von St Agnes geht zuruck auf die Stiftung von Peter Joseph Roeckerath 1837 1905 aus dem Jahre 1895 Seine Frau Agnes mit der er seit 1876 verheiratet war entstammte einer Kolner Bauernfamilie sie brachte grosse landwirtschaftlich genutzte und stadtnah gelegene Flachen mit in die Ehe Im Zuge der Stadterweiterung ab 1880 kam die Familie durch den Verkauf der Grundstucke zu erheblichem Reichtum Die Kirche sollte als Grabkirche fur seine 1890 verstorbene Frau dienen und als Patrozinium die Heilige Agnes erhalten auf deren Namen auch seine Frau getauft war Ursprunglich wollte Roeckerath die Kirche an der Herwarthstrasse errichten lassen Dieser Standort wurde dann ebenso verworfen wie ein weiterer Baugrund an der Vorgebirgstrasse Schliesslich fiel nach einem Vorschlag des Generalvikariats des Erzbistums die Wahl auf den Standort an der alten Weggabelung von Neusser Strasse und Niehler Strasse Wie andere Kirchen der Kolner Neustadt ist St Agnes nicht traditionell nach Osten sondern auf die damals noch junge Ringstrasse ausgerichtet 1896 wurde mit dem Bau der dreischiffigen Hallenkirche nach Planen der Architekten Carl Rudell und Richard Odenthal begonnen Sie entwarfen das Gebaude im Stil der Neugotik der in Koln nach der Fertigstellung des Doms sehr popular war Modell fur den Grundriss war die Elisabethkirche in Marburg Das Gebaude wurde in Ziegelbauweise errichtet und mit hellem Sand sowie Tuffstein verblendet Pfeiler Bogen die Portale und das Masswerk der Fenster wurden mit rotem Sandstein hervorgehoben Auffallend ist dass sich insbesondere der Turm in seiner Konzeption nicht allein aus dem Formenkanon der Gotik bedient sondern eine eigenstandige gotisch empfundene Schopfung des Historismus ist Der Kirchenbau wurde 1901 fertiggestellt und am 21 Januar 1902 zunachst nur eingesegnet Erst als 1913 der 1910 beschlossene Anbau einer Sakristei vollendet war erhielt die Kirche die feierliche Weihe durch den Kolner Erzbischof 1924 war die zur Kriegergedachtniskapelle umgebaute Krypta fertig In einer der Seitenkapellen ist Roeckerath bestattet der 1905 verstarb Die Pfarrei St Agnes war 1920 mit 27 000 Pfarreimitgliedern die grosste Pfarrei Kolns Der Platz auf dem die Kirche steht heisst Neusser Platz seit 2018 tragt der Teil des Platzes vor dem Eingang zur Kirche den Namen Roeckerath Platz St Agnes ist 80 m lang 40 m breit und verfugt uber ca 2 155 m Grundflache Der Turm hat eine Hohe von 61 m Wahrend des Zweiten Weltkriegs trug St Agnes erhebliche Schaden davon 1943 fuhrte die Explosion einer Bombe vor der Kirche zu ersten Schaden spater ging das Dach in Flammen auf und im September 1943 sturzte das Gewolbe des Kirchenschiffs als Folge der Bombardierung ein Nach Kriegsende brachen im Mai 1945 Teile des Chorgewolbes ein und zerstorten den erhaltenen Hochaltar Im Juli 1945 wurde die erste Kolner Notkirche im ostlichen Querschiff eingeweiht Im Januar 1950 wurde das auf Stahltragern liegende Betonflachdach fertiggestellt und im Oktober 1950 konnte der gesamte Kirchenraum eingeweiht werden 1958 war die Kirche wieder mit einem Dach versehen und 1967 waren schliesslich auch die Arbeiten an der Kirchenfassade beendet Am 18 Juni 1980 kam es infolge unsachgemass ausgefuhrter Schweissarbeiten zu einem Grossbrand des Kirchendachstuhles der dabei zerstort wurde Die fur die Wiederaufbauzeit typische verkleidete flache Decke wurde nach langer kontroverser Diskussion schliesslich durch eine Rekonstruktion des ursprunglichen Gewolbes ersetzt Mit dem Entwurf und der architektonischen Betreuung wurde Karl Josef Ernst aus Zulpich beauftragt 2 Ausstattung Bearbeiten nbsp Innenansicht nbsp Rieger OrgelDer Innenraum der Kirche ist schlicht historisierend ausgemalt Sehenswert sind die von Wilhelm Buschulte entworfenen Fenster im Chor Buschulte schuf in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts rund funfhundert Kirchenfensterzyklen Anatol Herzfeld ein Meisterschuler von Joseph Beuys gestaltete 1994 die Krypta zur Erinnerung an die Martyrer der KAB Nikolaus Gross Bernhard Letterhaus und Pralat Otto Muller um Das Taufbecken und der neugotische Hochaltar stammen aus der Erbauungszeit der Kirche der Gemeindealtar von 1987 wurde von Elmar Hillebrand entworfen Die Flachen in den Bogen der westlichen Abschlusswand wurden von Clemens Hillebrand gestaltet Orgel Bearbeiten Die Orgel wurde 1989 von der Orgelbaufirma Rieger aus Osterreich erbaut Sie verfugt uber 50 Register auf 3 Manualen und Pedal Das grosse franzosische Schwellwerk verleiht dem Instrument seinen besonderen symphonischen Charakter I Ruckpositiv C c4Principal 8 Holzgedackt 8 Quintade 8 Principal 4 Holzrohrflote 4 Sesquialtera II 2 2 3 Gemshorn 2 Larigot 1 1 3 Scharff IV 1 Krummhorn 8 Tremulant II Hauptwerk C c4Bourdon 16 Principal 8 Spitzflote 8 Flute harmonique 8 Octav 4 Nachthorn 4 Superoctav 2 Mixtur IV 2 Cimbel III 2 3 Cornet 8 Trompete 16 Trompete 8 Tremulant III Schwellwerk C c4Viola major 16 Holzprincipal 8 Bleigedeckt 8 Gamba 8 Voix celeste 8 Principal 4 Traversflote 4 Salicet 4 Nazard 2 2 3 Piccolo 2 Terz 1 3 5 Sifflet 1 Plein Jeu V 2 2 3 Basson 16 Trompette harm 8 Hautbois 8 Clairon harm 4 Voix humaine 8 Tremulant Pedal C g1Untersatz 32 Principal 16 Subbass 16 Octav 8 Spillflote 8 Choralbass 4 Rauschpfeife IV 2 2 3 Bombarde 16 Posaune 8 Trompete 4 Koppeln I II III II III I I P II P III P Glocken Bearbeiten nbsp St Agnes GlockeDrei Glocken des ersten Gelautes aus den Jahren 1903 04 h0 d1 e1 fis1 mussten im Februar 1942 zum Einschmelzen abgeliefert werden Die vierte Glocke e1 uberstand den Krieg 1982 goss die Glockengiesserei Mabilon in Saarburg sechs Glocken nachdem das Vorgangergelaut von 1960 beim Grossbrand im Jahre 1980 zerstort wurde Es zahlt mit einem Gesamtgewicht von nahezu 10 Tonnen zu den grossten Gelauten Kolns Aufgrund statischer Probleme sind die Glocken 3 und 2 mit Gegenpendeln versehen 3 Nr Name Durchmesser mm Masse kg ca Schlagton HT 1 16 Inschrift 1 Agnes 1 750 3 450 b0 2 St Agnes kundet des Daseins Grund Gegen Tod und Sunde den Damm die Treue im neuen im ewigen Bundmit Christus dem Osterlamm2 Angelus 1 570 2 400 c1 2 Die Angelusglocke ruft in die Zeit Gott selbst kam in unser Zelt Das Fiat der Jungfrau macht uns bereitfur unseren Weg in Gottes Welt3 Josef 1 390 1 675 d1 2 Josef tut schweigend was Gott ihm sagt Er schutzt das Kind das die Welt erschuf und die Mutter Gottes jungfrauliche Magd und uns Seine Glocke ein trostlicher Ruf4 Petrus 1 170 1 025 f1 2 Der Felsen auf dem die Kirche gebaut ist Petrus dem Christus vergibt Die Glocke ruft Kehrt um und vertraut Geheimnis der Gnade Gott liebt5 Jakobus 1 040 680 g1 2 Jakobus Apostel der unter dem Schwertefur Christus das Leben lasst ruft uns als Jesu Schicksalsgefahrtezum Leben dem Osterfest6 Maria Goretti 880 400 b1 2 Maria Goretti von Sunde bedroht hat sich ihr nicht ergeben Die Glocke kundet Ihr Opfer ihr Todist Tor zum grosseren Leben Einzelnachweise Bearbeiten Gunther Binding Barbara Kahle Petra Leser 1996 2000 Jahre Baukunst in Koln 60 Veroffentlichung der Abt Architekturgeschichte des Kunsthistorischen Instituts der Universitat zu Koln ISSN 0940 7812 S 157 Christoph Machat Gewolbe oder Holzdecke Die zweite Wiederherstellung der katholischen Pfarrkirche St Agnes in Koln 1985 In Der Stadtkonservator Hrsg Koln 85 Jahre Denkmalschutz und Denkmalpflege 1912 1997 2 Texte von 1980 1997 Stadtspuren Band 9 II Redaktion Bernd Dreher J P Bachem Verlag Koln 1998 ISBN 3 7616 1388 1 S 349 356 hier S 349 und 354 Gerhard Hoffs Glockenmusik katholischer Kirchen Kolns Koln 2009 S 65 69 PDF Dokument Memento des Originals vom 28 April 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www glockenbuecherebk deLiteratur BearbeitenBeate Eickhoff St Agnes in Koln Ein Viertel und seine Kirche Marzellen Verlag Koln 2001 ISBN 3 9806384 4 8 Manfred Becker Huberti G A Menne Hrsg Kolner Kirchen Die Kirchen der katholischen und evangelischen Gemeinden in Koln Bachem Verlag Koln 2004 ISBN 3 7616 1731 3 S 23f Werner Schafke Carl Rudell Bilder aus dem alten Koln Greven Verlag Koln 1988 ISBN 3 7743 0237 5 S 10 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Agnes Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite der St Agnes Gemeinde Sabine Heuser Hauck St Agnes in Koln Petruskapelle Marienkapelle Kanzel 1906 12 Memento vom 1 Juni 2007 im Internet Archive 50 955 6 9573611111111 Koordinaten 50 57 18 N 6 57 26 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Agnes Koln amp oldid 222304858