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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Fideismus von lateinisch fides Glaube ist eine Glaubenshaltung bzw eine religionsphilosophische Erkenntnislehre wonach sich Glaube und Vernunft prinzipiell ausschliessen und dennoch wider die Vernunft am religiosen Glauben festzuhalten sei Dem Glauben wird also ein absoluter Vorrang vor der Vernunft beigemessen 1 Der Fideismus wurde von der katholischen Kirche offiziell verworfen spielt aber in der evangelischen Tradition eine wichtige Rolle Fideismus als religions und glaubensphilosophischer Begriff geht auf Joseph de Maistre und Louis de Bonald zuruck und wurde spater von Felicite de Lamennais 2 weiterentwickelt Wichtige Vertreter einer fideistischen Religionsphilosophie sind unter anderem Tertullian entsprechend dem ihm zugeschriebenen geflugelten Wort Credo quia absurdum est und in der evangelischen Tradition Martin Luther Vernunft als Hure Soren Kierkegaard der absurde Sprung in den Glauben Glaube als existentielles Wagnis und Karl Barth Auch Wittgenstein wird des Ofteren als Fideist verstanden Als Gegenbegriff zum Fideismus kann der Rationalismus betrachtet werden wonach alle auch religiose Erkenntnis fur die menschliche Vernunft zuganglich ist Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 2 Ablehnung durch die Katholische Kirche 3 Weiterentwicklungen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseEntstehungsgeschichte BearbeitenDer Fideismus wurde durch Joseph de Maistre und Louis de Bonald begrundet dann durch Felicite de Lamennais Essai sur l indifference en matiere de religion I IV 1817 1823 weiter entwickelt Ahnliches findet sich auch bei Louis Eugene Marie Bautain Diese Theologen waren der Ansicht dass einzige Quelle des Glaubens und deswegen auch Ursprung des religiosen Wissens eine ubernaturliche Offenbarung sei 3 Bautain vertrat wie Immanuel Kant die Auffassung dass die begrenzte Vernunft das Suprarationale nicht erfassen konne Infolgedessen musse jede Erkenntnis in religiosen Fragen durch die Bezugnahme auf die Offenbarung gewonnen werden Ahnlich vertrat Lamennais eine im Ansatz skeptische Theologie demnach Gott fur den Menschen nicht erkannt werden konne einzig er habe sich ihnen offenbart und es seien daruber Quellen hinterlassen worden Das traditionalistische Argument lautet dass in der Niederschrift und Weitergabe jener Offenbarung ein Zugang zu Erkenntnissen uber Gott moglich sei Diese Lehre die eine Grenze der Vernunft in ubernaturlichen Fragen akzeptierte und somit im Gegensatz zur naturlichen Theologie steht wurde in der folgenden Zeit von der katholischen Kirche bekampft und 1838 offiziell verurteilt Im Jahre 1840 musste Bautain eine Erklarung unterschreiben die ihm von Papst Gregor XVI vorgelegt wurde Darin musste er anerkennen dass es neben der Offenbarung auch auf dem Weg einer rein naturlichen Erkenntnis eine Gewissheit uber das Dasein Gottes geben konne 4 Der Fideismus fand vor allem in Frankreich aber auch in Deutschland und Belgien Anklang Ablehnung durch die Katholische Kirche BearbeitenDie Kritik die letztlich zur Ablehnung des Fideismus als Haresie fuhrte machte sich an der substantiellen Vorordnung der Gotteserkenntnis im Glauben vor derjenigen in der Vernunft fest Dadurch wurde die Theologie jedwede argumentativ darstellbare Grundlage verlieren Der Fideismus wird in der Enzyklika Fides et ratio Glaube und Vernunft von Papst Johannes Paul II aus dem Jahr 1998 ausdrucklich verworfen 5 Die katholische Kirche vertritt die Moglichkeit der naturlichen Theologie Weiterentwicklungen BearbeitenIm sogenannten Symbolfideismus der evangelischen Theologen Auguste Sabatier und Eugene Menegoz auch Pariser Schule genannt wurde die strikte Vorordnung der Offenbarung und die Heilswirksamkeit des Glaubens beibehalten die einzelnen Dogmen jedoch wie alle anderen religiosen Begriffe nun aber als Symbole interpretiert Diese bewusst vorgenommene Relativierung sollte eine Vermittlung zwischen Orthodoxie und Liberaler Theologie ermoglichen blieb aber Episode 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Fideismus Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Eintrag in Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Vorlage SEP Wartung Parameter 1 und weder Parameter 2 noch Parameter 3 Fideismus Historische Worterbuch der Philosophie Einzelnachweise Bearbeiten Der Philosoph Thomas Metzinger schreibt in seinem Essay Spiritualitat und intellektuelle Redlichkeit Fideismus nennt man in der Philosophie die Idee dass es vollig legitim ist an einer Uberzeugung auch dann festzuhalten wenn es keine guten Grunde oder Evidenzen fur sie gibt sogar angesichts uberzeugender Gegenargumente Der Fideismus ist also der reine Glaubensstandpunkt Fur den Fideisten ist es legitim an bestimmten Uberzeugungen festzuhalten nicht nur ohne irgendwelche positiven Argumente oder Evidenzen fur sie sondern selbst angesichts starker Gegenargumente und starker empirischer Belege gegen eigene Uberzeugungen Vgl Thomas Metzinger Spiritualitat und intellektuelle Redlichkeit PDF April 2014 S 16 abgerufen am 9 Juni 2022 Essai sur l indifference en matiere de religion I IV 1817 1823 Worterbuch Theologie Memento vom 24 Oktober 2014 im Internet Archive Website fernkurs wuerzburg de Abgerufen am 25 Juli 2011 Josef Neuner Heinrich Roos Der Glaube der Kirche in den Urkunden der Lehrverkundigung herausgegeben von Karl Rahner Friedrich Pustet Regensburg 1965 7 Auflage S 34 Fides et Ratio Ziff 52 Website des Vatikans Abgerufen am 25 Juli 2011 Der Symbolfideismus im Virtuellen Museum des Protestantismus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fideismus amp oldid 235991661