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Dei Filius lat Gottes Sohn ist der lateinische Titel eines der beiden Konzilsdokumente des Ersten Vatikanischen Konzils Dokument des I Vatikanischen KonzilsInsbesondere dient diese Abhandlung uber den katholischen Glauben der Verteidigung des katholischen Glaubens gegen Irrtumer der Zeit und definiert auch das Verhaltnis von Glaube zu Naturwissenschaften fur die Katholiken Da die beiden Konzilsdokumente Dei Filius und Pastor Aeternus als Dogma verkundet wurden definiert es den katholischen Glauben fur Katholiken kirchenrechtlich verbindlich Dei Filius wurde in der dritten offentlichen Sitzung Sessio III am 24 April 1870 als Constitutio dogmatica Dogmatische Konstitution veroffentlicht 1 Inhaltsverzeichnis 1 Gliederung des Textes 2 Bedeutung 3 Bedeutung der Canones 4 Intention der Verfasser 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGliederung des Textes BearbeitenVorwort Kapitel 1 Gott der Schopfer aller Dinge Kapitel 2 Die Offenbarung Kapitel 3 Der Glaube Kapitel 4 Glaube und Vernunft Canones NachwortBedeutung BearbeitenDei Filius steht in der Tradition des Syllabus errorum und der Enzyklika Quanta Cura Pius IX von 1864 2 In diesen Jahren musste sich die Fuhrung der romisch katholischen Kirche mit zwei wesentlichen Problemen auseinandersetzen Politisch kampfte der Kirchenstaat vergeblich um sein Uberleben Er wurde 1870 im Jahr in dem Dei Filius verabschiedet wurde dem neu geschaffenen italienischen Nationalstaat einverleibt Risorgimento Theologisch musste der Vatikan sich mit verschiedenen philosophischen Richtungen auseinandersetzen die das Glaubensleben gefahrdeten So werden in den verschiedenen Kapiteln und Kanones Indifferentismus Rationalismus und Materialismus aber auch theologische Gegenpositionen wie Pantheismus Fideismus und Traditionalismus verurteilt 3 In der Gotteserkenntnis ging es um die Frage ob der Mensch mit seiner Vernunft in der Lage sei das Dasein und Eigenschaften Gottes zu erkennen was von Vertretern des Fideismus bestritten wurde 3 Sowohl im dritten Kapitel wie auch in den Canones 3 und 4 betont Dei Filius die Bedeutung von Wundern fur den Glauben Ohne dabei eine ausdruckliche Definition von Wunder vorzunehmen setzt der Text voraus dass Wunder als Machttaten Gottes die von Gott selbst gewirkten Naturgesetze ausser Kraft setzen konnen und dass solche Machttaten Gottes nicht nur vorkommen konnen sondern im Laufe der Geschichte auch geschehen sind Die Autoren schienen der Auffassung zu sein dass der christliche Glaube zusammenbrache wenn der Wunderglaube aufgegeben wurde 4 Bedeutung der Canones BearbeitenDie Canones enthalten in traditioneller Formulierung Si quis anathema sit die Formulierung von Irrtumern die vom Konzil verurteilt werden 1 Die Formulierungen waren von Anfang an heftig umstritten So sagte ein Bischof aus dem US Staat Georgia statt die Irrtumer einiger deutscher Idealisten zu verurteilen solle man lieber die Auffassung verurteilen Neger hatten keine Seele 5 Intention der Verfasser BearbeitenDie Intention lasst sich aus dem Vorwort des Textes ablesen Jetzt aber da die Bischofe des gesamten Erdkreises kraft Unserer Autoritat im Heiligen Geist zu diesem okumenischen Konzil versammelt mit Uns zu Rate sitzen und urteilen haben Wir Uns stutzend auf das geschriebene und uberlieferte Wort Gottes wie Wir es von der katholischen Kirche heilig bewahrt und unverfalscht ausgelegt empfangen haben beschlossen von diesem Stuhle Petri aus vor den Augen aller die heilsame Lehre Christi zu verkunden und zu erklaren die entgegengesetzten Irrtumer aber kraft der Uns von Gott verliehenen Vollmacht zu verwerfen und zu verurteilen Literatur BearbeitenRoger Aubert Vatikanum I Geschichte der okumenischen Konzilien 12 Matthias Grunewald Verlag Mainz 1965 Weblinks BearbeitenDei filius Originaltext Latein auf vatican va Volltext in deutscher SpracheEinzelnachweise Bearbeiten a b Denzinger Schonmetzer Enchiridion Symbolorum editio XXXIV Herder Freiburg i Br 1965 S 586 Hubert Jedin Kleine Konziliengeschichte Herder Freiburg i Br 1978 S 114 a b Josef Neuner Heinrich Roos Der Glaube der Kirche in den Urkunden der Lehrverkundigung Friedrich Pustet Regensburg 7 1965 S 42 Hans Waldenfels Kontextuelle Fundamentaltheologie Ferdinand Schoningh Paderborn 1985 S 158 f Hubert Jedin Kleine Konziliengeschichte Herder Freiburg i Br 1978 S 114 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dei Filius amp oldid 239353988