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Als Wissenschaftstheorie der Theologie wird ein Teilgebiet der Fundamentaltheologie bezeichnet indem theologische Aussagen und Forschungen im Rahmen einer Selbstreflexion daraufhin gepruft werden inwiefern sie wissenschaftlichen Standards genugen Sie stellt daher zum einen eine Anwendung der allgemeinen Wissenschaftstheorie auf theologische Forschung dar zum anderen umfasst sie Programme die eine spezifische Wissenschafts oder Erkenntnistheorie unter den Bedingungen bestimmter theologischer Vorannahmen erarbeiten Die Eigenstandigkeit der Theologie als wissenschaftliche Disziplin wird gelegentlich bestritten da viele Gebiete die sie im Universitatsbetrieb behandelt auch spezielle Gegenstande der Geschichtswissenschaft Philologie Philosophie Anthropologie Psychologie und Soziologie sind Eine Wissenschaftstheorie der Theologie hat daher immer auch zu zeigen was die Einheit der Theologie und eine Besonderheit im Zugang zu diesen Gegenstanden ausmacht Oft wird hier die Beziehung zu Gott als das eigentliche Spezifikum genannt Eine zentrale Aufgabe der Wissenschaftstheorie der Theologie ist zu zeigen wie theologische Aussagen gewonnen und begrundet werden konnen Insofern Theologie faktisch meist innerhalb von Konfessionen betrieben wird ist daher zudem intrinsisch zu begrunden ob und wie sich die Wahrheitsanspruche der unterschiedlichen Religionen und Konfessionen mit einer einheitlichen Methodik der Theologie vereinbaren lassen Dem steht der Ansatz von Friedrich Schleiermacher gegenuber nach dem Theologie uberhaupt keinen eigenen Gegenstandsbereich hat ihr Wissen werde lediglich durch einen gemeinsamen Zweck zusammengehalten den Schleiermacher im kirchenleitenden Handeln sieht Dieser Artikel stellt hingegen Ansatze dar die den Sinn und die Moglichkeit einer eigenen Wissenschaftstheorie der Theologie verfechten insbesondere den Ansatz von Wolfhart Pannenberg und Gerhard Sauter Inhaltsverzeichnis 1 Gegenstand der Theologie 1 1 Gott als Gegenstand der Theologie bei Pannenberg 1 2 Gott als Gegenstand der Theologie bei Sauter 2 Theologische Urteilsbildung und Begrundung 2 1 Theologisches Urteilen bei Pannenberg 2 2 Theologisches Urteilen bei Sauter 3 Kritik der Theologie durch die fruhe Wissenschaftstheorie 4 Antirealistische Theologie 5 Siehe auch 6 Literatur 6 1 Aufsatze 6 2 Monographien 7 WeblinksGegenstand der Theologie BearbeitenGott als Gegenstand der Theologie bei Pannenberg Bearbeiten Laut Wolfhart Pannenberg kann Theologie als Wissenschaft nur als Wissenschaft von Gott angemessen begriffen werden Diese wird zunachst konfessionslos betrieben Die Wissenschaft vom Christentum beispielsweise grundet auf der Wissenschaft von Gott ist aber nicht mit ihr identisch Dass die Existenz Gottes umstritten ist ist fast trivial Pannenberg sieht die Gottesfrage offen und unabgeschlossen Der Gegenstand der Theologie fusst in diesem Problembewusstsein Damit umgeht Pannenberg die Aporien einer dogmatischen positiven Theologie Doch obwohl Gott nicht beobachtbar ist gibt es Uberprufbarkeit bei Aussagen uber Gott Der Gedanke Gott ist an der erfahrenen Wirklichkeit von Mensch und Welt zu bewahren Der Gottesgedanke bleibt dieser erfahrenen Wirklichkeit gegenuber hypothetisch Da Gott nicht empirisch feststellbar ist ist die Wissenschaft von Gott nur moglich wenn Gott in anderen Gegenstanden der Erfahrung mitgegeben ist Intersubjektive Geltung hat die religiose Erfahrung nur in ihrer Relevanz fur das Welt und Selbstverstandnis des Menschen Gott ist verstehbar als die alles umfassende Wirklichkeit Die Theologie befragt die Totalitat der empirisch gegebenen Wirklichkeit auf die letztlich bestimmende Wirklichkeit hin Dies geschieht nicht mehr wie in der Tradition der Neuzeit wonach Gott als erste Ursache der Welt gesehen wird sondern der Zugang zum Gottesgedanken fuhrt uber das Selbstverstandnis des Menschen Die Wirklichkeit Gottes zeigt sich im Gegensatz zum Gott der Philosophen in der Geschichte Gott zeigt sich in der Weise wie die Wirklichkeit im Ganzen geschichtlich erfahren wird Dies druckt sich in den einzelnen Religionen aus da sich dort ein Verstandnis der Wirklichkeit als Ganzes zeigt In den Religionen wird meist an besonderen historischen Ereignissen die Selbstbekundung Gottes thematisch Dies muss keineswegs auf die grossen Religionen beschrankt bleiben Da Religion allerdings intersubjektiv gultige Wahrheit schaffen will hat eine rein individuelle religiose Erfahrung keine umfassende theologische Relevanz Die Besonderheit der theologischen Untersuchung ist die Frage nach der religiosen Intention einer religiosen Uberlieferung in den einzelnen Religionen und ihrer Geschichte Dies wird in den Einzelwissenschaften auch in der Religionswissenschaft weggelassen Gott als Gegenstand der Theologie bei Sauter Bearbeiten Laut Gerhard Sauter kann man uber Gott nicht gegenstandlich reden sondern nur zu und mit Gott reden Dabei kann man analoges Reden von Gott nicht vermeiden muss aber beachten dass dies nicht uneingeschrankt moglich ist Das Reden von Gott gibt dem Reden uber die Welt eine Ordnung da von der Welt als Gottes Schopfung geredet wird Theologie stellt somit kein System von Wissen dar das die Wirklichkeit abbildet sondern redet in ihren Aussagen uber die Welt auf Gott hin Da Gott nicht empirisch beobachtbar ist muss auf andere Weise uber ihn geredet werden als uber andere Dinge Das Reden von Gott ist Sauter zufolge unabgegolten zukunftstrachtig und hoffnungsvoll und nicht absolut sondern kontingent Da Satze uber Gott Hypothesen sind sind sie uberprufbar Diese Uberprufbarkeit ist nicht im empiristischen Sinne zu verstehen Eine Aussage ist nicht nur dann wahr wenn sie empirisch uberpruft werden kann sondern auch wenn sie begrundet werden kann Dies wird dem holistischen Charakter eines Theorienkomplexes bzw Paradigmas gerecht in dem nicht jede Einzelaussage empirisch uberprufbar sein muss solange das Gesamtsystem mit der Wahrnehmung ubereinstimmt Dies ist auch die Hauptaussage der Duhem Quine These Theologische Urteilsbildung und Begrundung BearbeitenTheologisches Urteilen bei Pannenberg Bearbeiten Fur Pannenberg sind die Behauptungen einer Religion Hypothesen in der sich uberlieferte Behauptungen an der gegenwartigen Erfahrung bewahren mussen Auch wenn eine Religion Offenbarungen fur sich beansprucht sind diese von Menschen uberliefert und mussen auf Verlasslichkeit und Wahrheit gepruft werden Die Theologie der Religionen pruft religiose Uberlieferungen am Massstab ihres eigenen Verstandnisses der gottlichen Wirklichkeit Dies ist nicht auf die christliche Uberlieferung beschrankt sondern die Uberlieferungen des Christentums sind nur ein Spezialfall Eine theologische Aussage ist eine Hypothese uber die Wahrheit von Auspragungen des religiosen Bewusstseins Indem Uberlieferung und Gegenwartigkeit aufeinander bezogen werden kommt der Theologe zur Interpretation und Kritik damaliger und heutiger Sichtweisen Uberlieferte religiose Aussagen bewahren sich dann wenn sie den Sinnzusammenhang aller Wirklichkeitserfahrung besser erschliessen als andere Diese Bewahrung erfolgt am Leben der einzelnen Menschen Eine Hypothese ist dann nicht bewahrt wenn sie nicht in der Uberlieferung impliziert ist es keinen Bezug zur Wirklichkeit gibt es keinen Erfahrungsbereich gibt andere Hypothesen bessere Erklarungen liefern Pannenberg steht dem kritischen Rationalismus nahe da Bewahrung und Falsifikation fur ihn eine grosse Rolle spielen Im Gegensatz zu Karl Popper und Hans Albert uberpruft er theologische Aussagen allerdings nicht wie naturwissenschaftliche Aussagen an einzelnen Sinnesdaten sondern am Welt und Selbstverstandnis des Menschen Theologisches Urteilen bei Sauter Bearbeiten Sauter sieht die Theologie nicht als Wissenschaft die auf Problemlosungsverhalten beschrankt ist Die theologische Arbeit fuhrt vielmehr zu Sinnkonstitution und Sinnvermittlung Die Sinnfrage angesichts totaler Fraglichkeit ist grundlegend fur theologische Probleme Dabei gerat die Theologie in einen Zwiespalt von Totalitat und Einmaligkeit da kontingente Situationen mit einem allumfassenden Sinnhorizont vereinbart werden sollen Der Theologe kann daher nur begrenzte Aussagen machen Seine Totalbegriffe wie Gott sind zur Explikation der Theologie notwendig konnen die Wirklichkeit aber nicht adaquat beschreiben Obwohl Theologie alle Sprechakte des Glaubens mit einschliesst muss sie sich vergegenstandlichen und wird dadurch auf die Sprachhandlung der Aussage beschrankt Theologie ist auch Sprachkritik sie muss sich um eine klare Sprache bemuhen und den Sinn und die Bedeutung ihres theologischen Vokabulars transparent machen konnen Das Gegenstandfeld der Theologie ist die Geschichte Dies darf jedoch nicht verabsolutiert werden Reden von Gott ist zwar auch in der Geschichte moglich man darf Gott aber nicht mit der Geschichte gleichsetzen Die Theologie muss also nicht nur uber das geschichtliche Wirken Gottes zu reden versuchen sondern auch uber die Gegenwartigkeit Gottes Der Fortschritt in der Theologie wird nicht durch das Problemlosen erreicht sondern durch das Verstehen ihrer Zeit und durch Anpassung oder bewusste Unangepasstheit an den Zeitgeist Dieses Vorgehen fallt unter das Schlagwort challenge and response Die Theologie soll ihre Traditionen vermitteln ohne sie nur zu rezitieren Der Erkenntnisgewinn erfolgt im Ausgleich zwischen Tradition und Gegenwart Theologische Aussagen konnen gewonnen werden indem autoritative Texte aus Uberlieferungen daraufhin befragt werden welche verbindlichen Aussagen sie enthalten Dies kann allerdings nicht naiv ubernommen werden Theologische Aussagen sind nur formulierbar wenn sie auch uberprufbar sind Sie mussen in den Begrundungszusammenhang der Theologie gehoren und aus ihm abgeleitet werden konnen Sauter differenziert zwischen Entdeckungs und Begrundungszusammenhang Die Gewinnung theologischer Aussagen beispielsweise durch Ruckgriff auf die Geschichte darf nicht mit ihrer Begrundung verwechselt werden Die Begrundung einer theologischen Aussage muss nicht auf empirische Verifizierbarkeit beschrankt sein Fur Sauter spielt die Kirche eine grosse Rolle fur die Begrundung da sie eine kommunikative Instanz ist die einen Konsens herstellt Die Frage nach der Wahrheit kommt im Prozess der Dialogfuhrung zum Austrag Hierbei werden Dialogregeln aufgestellt die beispielsweise kanonische Texte festlegen und Interpretationsregeln ausarbeiten Anstelle eines metaphysischen Systems tritt somit die kommunikative Wahrheitsfindung Sauter steht der Diskurstheorie nahe die auch von Jurgen Habermas und Karl Otto Apel vertreten wird Daher gelten fur ihn die generellen Einwande gegen die Diskurstheorie Ein christlicher Konsens der festlegt dass Gott sich im Alten Testament und Neuen Testament und insbesondere in der Person Jesu Christi zeigt kann nur aufgrund intersubjektiver Ubereinstimmung keineswegs fur die Wahrheit dieser Aussage garantieren Indem Sauter sich sehr weit von empirischer Uberprufbarkeit entfernt kann er den Bezug von durch Konsens gewonnenen Aussagen und Wirklichkeit nicht mehr ohne weiteres herstellen Dies wird vor allem daran deutlich dass verschiedene Kommunikationsgemeinschaften zu unvereinbaren Konsensen kommen konnen Kritik der Theologie durch die fruhe Wissenschaftstheorie BearbeitenDie Neutralitat dieses Artikels oder Abschnitts ist umstritten Eine Begrundung steht auf der Diskussionsseite Weitere Informationen erhaltst du hier Fragen und Konzepte zur Funktionsweise der Wissenschaften existieren bereits seit der Antike Die systematische Wissenschaftstheorie entwickelte sich aber vor allem in der Tradition des Logischen Empirismus des Wiener Kreises in den 20er und 30er Jahren des 20 Jahrhunderts und in der Folge des Neukantianismus Dem von Moritz Schlick gegrundeten Wiener Kreis gehorten Philosophen Mathematiker und Naturwissenschaftler wie Rudolf Carnap und Otto Neurath an Sie waren vor allem an der modernen Mathematik und den exakten Wissenschaften orientiert Einen grossen Einfluss auf den Wiener Kreis ubte das Fruhwerk Wittgensteins der Tractatus Logico Philosophicus aus Der fruhe Logische Empirismus ging streng von den Sinnesdaten als Gegebenem aus Jeder sinnvolle Satz musste sich an Sinnesdaten uberprufen lassen Der Sinn eines Satzes ist die Methode seiner Verifikation ist das beruhmte Sinnkriterium des Wiener Kreises geworden Da Aussagen die Begriffe wie Gott enthalten nicht unmittelbar verifizierbar sind haben solche keinen kognitiven Sinn Religionen haben aus Sicht des Logischen Empirismus deswegen keinen kognitiven Sinn und konnen nicht in einem rationalen System behandelt werden konnen aber sehr wohl einen emotiven Sinn haben Sie konnen ahnlich wie die Kunst ein Lebensgefuhl ausdrucken Metaphysik allerdings im Wortgebrauch der logischen Empiristen ein Gebiet das religiose emotive Aussagen falschlicherweise so behandelt als waren es kognitive Aussagen lehnte der logische Empirismus als aus Scheinproblemen bestehend ab Ein ahnliches Problem ergab sich im Blick auf die Ethik weil sie offenbar auf Werte Bezug nehmen muss die aber keine Sinnesdaten in der Welt darstellen Fur die Theologie gibt es zwei Auswege Entweder sie redet nicht mehr von Gott und macht sich damit gegenstandslos oder sie bestreitet die mit dem Verifikationskriterium einhergehende Bedeutungstheorie Kritik an dem Verifikationskriterium wurde bereits innerhalb des logischen Empirismus geaussert beispielsweise von Reichenbach Die bekannteste Bestreitung des Verifikationskriteriums stammt von Karl Popper Mit dem Lehrbuchbeispiel Alle Schwane sind weiss zeigte er dass All Satze nie vollstandig verifiziert werden konnen Anstelle des Verifikationskriteriums setzte er daher das Falsifikationskriterium Sein Falsifikationskriterium ist nicht direkt mit einer Bedeutungstheorie verbunden Metaphysische Satze in Poppers Diktion Satze die nicht falsifizierbar sind sind zwar nicht empirisch konnen aber unter Umstanden doch kritisierbar und damit rational behandelbar sein Ein weiteres Problem des Verifikationskriteriums ist mit dem Vorhandensein unbeobachtbarer Entitaten verbunden was sich in den sogenannten Theoretischen Termen in naturwissenschaftlichen Theorien bemerkbar macht Schon Atome konnen nicht direkt beobachtet werden bei Quarks Neutrinos oder anderen subatomaren Teilchen ist auch ein indirekter Nachweis schwierig Theoretische Entitaten werden nicht aufgrund von Beobachtungen in eine Theorie integriert sondern zum Beispiel durch den Schluss auf die beste Erklarung Dieser abduktive Schluss postuliert zu einer Beobachtung eine hypothetische Ursache derart dass die Ursache die Beobachtung erklaren kann und keine wahrscheinlichere Hypothese erkennbar ist Dies ist allerdings kein allgemeingultiger Schluss Der Lichtather und das Phlogiston sind zwei Beispiele in dem diese Schlussart in den exakten Wissenschaften spater durch Experimente widerlegt wurde Der Logische Empirismus reagierte auf diese Kritik mit einem modifizierten Kriterium das statt auf Verifikation auf den allgemeineren Begriffen Prufbarkeit und Bestatigbarkeit beruht Theoretische Terme sind zulassig solange sie empirische Prognoserelevanz haben Dieses Kriterium ist normativ wird also von den logischen Empiristen nicht logisch sondern aus Zweckmassigkeit begrundet Ausserdem grenzt es nur Empirisches von Nicht Empirischem ab markiert also nicht mehr unbedingt die Grenze des rational Behandelbaren Daher gilt der Einwand des Logischen Empirismus nicht mehr uneingeschrankt wonach uber Gott aufgrund seiner Unbeobachtbarkeit nicht rational gesprochen werden kann Eine andere Antwort war die Trennung von Geistes und Naturwissenschaften und Orientierung an Hermeneutik Historismus oder Konsens Eine solche Spaltung ist aber sehr umstritten auch wenn das Ideal einer Einheitswissenschaft was beispielsweise im Logischen Empirismus angestrebt wurde ebenfalls kritisiert wird Die meisten Konzeptionen zur Wissenschaftstheorie stehen allerdings in der Tradition der analytischen Philosophie die eine generelle Spaltung der Geistes und Naturwissenschaften ablehnt und den Aussagecharakter der Wissenschaft betont Antirealistische Theologie BearbeitenDieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung In der gegenwartigen Wissenschaftstheorie spielt die Debatte um Realismus und Antirealismus in der Wissenschaft eine grosse Rolle Insbesondere sind die Fragen umstritten ob Naturgesetze wahr sind und ihre postulierten Objekte auf real existierende Entitaten referieren Der bekannteste antirealistische Wissenschaftstheoretiker ist Bas van Fraassen Seiner Meinung nach ist das Ziel der Wissenschaften nicht Wahrheit sondern empirische Adaquatheit Eine Theorie ist demnach wissenschaftlich haltbar wenn sie mit den Sinnesdaten ubereinstimmt Dies vermeidet zwei Probleme des wissenschaftlichen Realismus Erstens verhalt es sich unbeobachtbaren Entitaten gegenuber agnostisch und vermeidet damit irrtumliche Existenzaussagen wie bei Ather und Phlogiston Zweitens zollt es der Unterdeterminiertheit von Theorien Tribut Da mehrere Theorien empirisch adaquat sein konnen und sich gegenseitig widersprechen muss der Realist weitere nicht ohne weiteres motivierbare Kriterien einfuhren um die eine Theorie als wahr und die andere als falsch auszuzeichnen Dies kann der Antirealist vermeiden Fur ihn ist eine Koexistenz rivalisierender Paradigmen moglich Eine antirealistische Interpretation der Theologie kann das Problem der konfessionellen Theologien vermeiden und Theologie auch radikalem Atheismus gegenuber wissenschaftlich akzeptabel sein lassen Eine bestimmte Religion ist genau dann ein theologisches Paradigma sofern es dem Kriterium der empirischen Adaquatheit genugen kann Dies muss sich am Selbst und Weltverstandnis des Menschen bewahren Verschiedene Konfessionen haben dabei den Status rivalisierender Paradigmen Im Unterschied zu einer realistischen Interpretation muss jedoch keine Konfession vor einer anderen ausgezeichnet werden sondern in Bezug auf ihren Wahrheitsgehalt verhalt sich der Theologe agnostisch Ein christlicher Theologe zeichnet sich lediglich dadurch aus dass er am wissenschaftlichen Forschungsprogramm des christlichen Paradigmas mitwirkt In antirealistischen Wissenschaftskonzeptionen kann die Wahrheitsfrage in der Wissenschaft somit ausgeklammert werden sodass diese erst im existentiellen Selbstverstandnis des einzelnen Menschen in Erscheinung tritt Insofern spricht man dann nicht von Wahrheit sondern von Rechtfertigungsmoglichkeiten Davon unbenommen ist der personliche Glaubensakt Ein Atheist wiederum kann alle Aussagen uber Gott dahingehend verwerfen dass ihnen kein Referenzobjekt entspricht Die empirische Relevanz von Konfessionen und Religionen ist davon unbetroffen Agnostiker wiederum enthalten sich eines abschliessenden Urteils daruber ob ein Gott ist oder nicht Der personliche Glaube ist unter diesen Voraussetzungen unterschieden vom objektiv wissenschaftlichen Vorgehen des Theologen Siehe auch BearbeitenFundamentaltheologie Religionsphilosophie Die unter Wissenschaftstheorie der Theologie verhandelte Thematik ist teilweise auch als ein Teilgebiet dieser Disziplinen etabliert Literatur BearbeitenAufsatze Bearbeiten Edmund Arens Zur Struktur theologischer Wahrheit Uberlegungen aus wahrheitstheoretischer biblischer und fundamentaltheologischer Sicht In Zeitschrift fur katholische Theologie Bd 112 1990 S 1 17 ISSN 0044 2895 Ingolf U Dalferth Philipp Stoellger Wahrheit Glaube und Theologie Zur theologischen Rezeption zeitgenossischer wahrheitstheoretischer Diskussionen In Theologische Rundschau Bd 66 2001 S 36 102 ISSN 0040 5698 Willem B Drees Theology and science Which theology which science In Henri A Krop Hrsg Post Theism Reframing the Judeo Christian tradition Peeters Leuven 2000 ISBN 90 429 0853 X S 289 300 Festschrift fur Hendrik J Adriaanse Bernd Irlenborn Epistemische Bedingtheit und assertorische Absolutheit Zum Problem von Wahrheit und Geschichte in der Theologie In Jahrbuch fur Religionsphilosophie Jg 3 2004 S 27 44 ISSN 1619 9588 Jeff Koons Science and Theism Concord not Conflict In Paul Copan Paul K Moser Hrsg The Rationality of Theism Routledge London 2003 ISBN 0 415 26331 X Klaus Muller Letzte Gedanken und erste Grunde Scharniere theologischer Epistemologie PDF 116 kB In Zentrum fur Wissenschaftstheorie 2007 Saskia Wendel Die Rationalitat der Rede von Gott Thesen zur Legitimation der Theologie als Wissenschaft In Stimmen der Zeit Bd 220 2002 S 254 262 ISSN 0039 1492 Michael Schramm Wahrheitssuche jenseits geoffenbarter Gewissheiten Zur wissenschaftlichen Qualitat von Theologie und theologischer Ausbildung In ET Studies Bd 3 2 2012 S 273 291 Monographien Bearbeiten Bernhard Casper Klaus Hemmerle Peter Hunermann Theologie als Wissenschaft Methodische Zugange Quaestiones disputatae Bd 45 Herder Freiburg B 1970 Ingolf U Dalferth Religiose Rede von Gott Studien zur Analytischen Religionsphilosophie und Theologie Beitrage zur evangelischen Theologie Bd 87 Verlag C Kaiser Munchen 1981 ISBN 3 459 01298 6 zugl Dissertation Universitat Tubingen 1977 Ingolf U Dalferth Hrsg Sprachlogik des Glaubens Texte analytischer Religionsphilosophie und Theologie zur religiosen Sprache Beitrage zur evangelischen Theologie Bd 66 Verlag C Kaiser Munchen 1984 ISBN 3 459 00987 X Hans Peter Grosshans Theologischer Realismus Ein sprachphilosophischer Beitrag zu einer theologischen Sprachlehre Hermeneutische Untersuchungen zur Theologie Bd 34 Mohr Tubingen 1996 ISBN 3 16 146591 1 zugl Dissertation Universitat Tubingen 1934 Kurt Hubner Glaube und Denken Tubingen 2001 Ulrich Kopf Die Anfange der theologischen Wissenschaftstheorie im 13 Jahrhundert Beitrage zur historischen Theologie Bd 49 Mohr Tubingen 1974 ISBN 3 16 136072 9 Andreas Kubik Michael Murrmann Kahl Hrsg Die Unubersichtlichkeit des theologischen Studiums heute Eine Debatte im Horizont von Schleiermachers theologischer Enzyklopadie Frankfurt a M 2013 Franz von Kutschera Die grossen Fragen Philosophisch theologische Gedanken DeGruyter Berlin 2000 ISBN 3 11 016833 2 Wolfhart Pannenberg Wissenschaftstheorie und Theologie NeuAuflage Suhrkamp Frankfurt M 1987 ISBN 3 518 28276 X Nachdr d Auflage Frankfurt M 1973 Helmut Peukert Wissenschaftstheorie Handlungstheorie Fundamentale Theologie 3 Auflage mit einem neuen Nachwort Suhrkamp Frankfurt M 2009 ISBN 978 3 518 27831 4 zugl Dissertation Universitat Munster 1976 Joseph Kardinal Ratzinger Theologische Prinzipienlehre Bausteine zur Fundamentaltheologie 2 Auflage Wewel Munchen 1982 ISBN 3 87904 080 X Gerhard Sauter u a Wissenschaftstheoretische Kritik der Theologie Die Theologie und die neuere wissenschaftstheoretische Diskussion Materialien Analysen Entwurfe Verlag C Kaiser Munchen 1973 ISBN 3 459 00603 X Richard Schaeffler Glaubensreflexion und Wissenschaftslehre Thesen zur Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsgeschichte der Theologie Quaestiones disputatae Bd 82 Herder Freiburg B 1980 ISBN 3 451 02082 3 Thomas Schartl Theo Grammatik Zur Logik der Rede vom trinitarischen Gott Ratio Fidei Bd 18 Pustet Verlag Regensburg 2003 ISBN 3 7917 1838 X zugl Dissertation Universitat Tubingen 2001 Thomas Schartl Wahrheit und Gewissheit Zur Eigenart des religiosen Glaubens Topos plus Taschenbucher Bd 526 Pustet Regensburg 2004 ISBN 3 7867 8526 0 Leo Scheffczyk Die Theologie und die Wissenschaften Pattloch Aschaffenburg 1979 ISBN 3 557 91157 8 Walter Kern Hermann J Pottmeyer Max Seckler Hrsg Handbuch der Fundamentaltheologie Band 4 Traktat theologische Erkenntnislehre Mit Schlussteil Reflexion auf Fundamentaltheologie 2 verb und akt Auflage Francke Tubingen 2000 ISBN 3 8252 8173 6 Gottlieb Sohngen Die Einheit in der Theologie Gesammelte Abhandlungen Aufsatze Vortrage Zink Munchen 1952 Gottlieb Sohngen Philosophische Einubung in die Theologie Erkennen Wissen Glauben 2 durchges Auflage Alber Freiburg B 1964 Weblinks BearbeitenKelly James Clark 2006 Religious Epistemology in Internet Encyclopedia of Philosophy Jennifer Hart Weed 2007 Religious Language in Internet Encyclopedia of Philosophy Alvin Plantinga 2007 Religion and Science in Stanford Encyclopedia of Philosophy Peter Forrest 2006 The Epistemology of Religion in Stanford Encyclopedia of Philosophy James Swindal 2006 Faith and Reason in Internet Encyclopedia of Philosophy Alexander Bird Scientific and Theological Realism PDF 69 kB Aktuelle Literatur zu Wissenschaftstheorie und Theologie Andreas Benk 2010 Verborgenheit Gottes und Konstrukte der Theologie multimedialer Vortrag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wissenschaftstheorie der Theologie amp oldid 235735980