www.wikidata.de-de.nina.az
Max Seckler 23 September 1927 in Westerhofen damals Oberamt Ellwangen an der Jagst heute Ostalbkreis Baden Wurttemberg ist deutscher Theologe und emeritierter ordentlicher offentlicher Professor fur Fundamentaltheologie an der Universitat Tubingen Max Seckler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach Abschluss der durch Militardienst und Kriegsgefangenschaft unterbrochenen Schulzeit in Stuttgart Ellwangen Aalen Friedrichshafen und Ehingen an der Donau 1947 nahm Seckler zum Wintersemester 1947 48 das Studium der Philosophie und der katholischen Theologie an der Universitat Tubingen auf Im Sommer 1951 legte er das Examen ab trat in das Priesterseminar in Rottenburg am Neckar ein und wurde am 20 Juli 1952 in der Stiftskirche in Ellwangen ordiniert Von Sommer 1952 bis Herbst 1955 war er als Vikar in Ludwigsburg Stuttgart und Esslingen am Neckar tatig Danach setzte er seine Studien in Paris am Institut Catholique und an der Sorbonne bis Sommer 1956 sowie in Rom an der Gregoriana und am Angelicum als Stipendiat der Anima fort Wahrend seiner Zeit als Pfarrverweser in Tubingen Buhl von 1957 bis 1960 absolvierte er zudem das Studium der Latinistik und Romanistik von 1958 bis 1960 in Tubingen danach fur weitere zwei Jahre in Munchen Am 22 Juli 1959 wurde Seckler von der Universitat Tubingen aufgrund seiner Dissertation Instinkt und Glaubenswille nach Thomas von Aquin Mainz 1961 zum Dr theol promoviert Von 1960 bis 1962 war er Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl fur Fundamentaltheologie in Munchen Heinrich Fries Im Oktober 1962 ubernahm er fur zwei Jahre die kommissarische Lehrstuhlvertretung fur das Fach Fundamentaltheologie an der Philosophisch Theologischen Hochschule in Passau Nach Habilitation 1 im Januar 1964 und Privatdozentur an der Universitat Munchen ergingen im selben Jahr Rufe an die Philosophisch Theologische Hochschule Passau und zeitgleich an die Universitat Tubingen Letzteren nahm Seckler an und war von 1964 bis 1993 ordentlicher offentlicher Professor Lehrstuhl Fundamentaltheologie an der Universitat Tubingen Zwischen 1970 und 1980 nahm er Gastdozenturen in Jerusalem wahr 1972 erhielt er einen Ruf auf eine Gastprofessur in Harvard Zu einer von der Katholisch Theologischen Fakultat der Universitat Munchen 1979 gewunschten Bewerbung um die Nachfolge Fries konnte Seckler sich nicht entschliessen Im September 1993 erfolgte die Emeritierung in Tubingen 2 3 Werk BearbeitenSeckler profilierte sich zunachst durch seine Arbeiten zu Thomas von Aquin auch international fur Forschungsgebiete der mittelalterlichen Philosophie und Theologie 4 Von daher wurde das historische und systematische Verhaltnis von Vernunft und Glaube Philosophie und Theologie zu einem seiner grossen Themen 5 Weitere innovativ angegangene Arbeits und Forschungsschwerpunkte waren unter anderem der Begriff der Offenbarung im Kontext der neuzeitlichen Offenbarungs und Religionskritik 6 der interreligiose Dialog 7 die Interdependenzen zwischen kirchlichem Lehramt und theologischer Wissenschaft 8 die Wissenschaftstheorie und Enzyklopadie der Theologie 9 die Prinzipien und Erkenntnislehre der Theologie die Loci theologici Melchior Canos 10 die Reich Gottes Thematik in der Neuzeit 11 das Toleranzproblem im Katholizismus 12 die Theorie des Christentums 13 sowie zahlreiche andere fundamentaltheologische Grundfragen z B auf den Gebieten der Soteriologie und der Ekklesiologie 14 In dem von ihm massgeblich konzipierten und dirigierten vierbandigen Handbuch der Fundamentaltheologie 15 gelten seine Beitrage zur Konstruktion der Theologie als Glaubenswissenschaft 16 und zur fachlichen Identitat der Fundamentaltheologie 17 als wegweisend An der dritten Auflage des Lexikons fur Theologie und Kirche beteiligte Seckler sich als Fachberater und Autor zentraler Artikel Sein Schriftenverzeichnis gibt Auskunft uber seine weitere vielseitige publizistische Tatigkeit Nach der Moderation des Jubilaumsheftes der Tubinger Theologischen Quartalschrift zu ihrem 150 jahrigen Bestehen 1970 und mit seiner Fallstudie Theologie vor Gericht zu Wilhelm Koch 18 verstarkte sich sein Interesse an der Erforschung der Geschichte der Katholischen Tubinger Schule die er schliesslich zum Schwerpunkt seines Schaffens erhob 19 Seit 1997 sind unter seiner Herausgeberschaft die ersten vier Bande seiner kritischen Edition der nachgelassenen Schriften und Druckwerke Johann Sebastian Dreys 1777 1853 herausgekommen 20 Die in diese Bande aufgenommenen Einleitungs und Begleittexte Secklers haben nach Umfang und Gewicht monographischen Charakter 21 Mit dieser Edition erscheint die epochale Leistung Dreys des Begrunders der in Vergangenheit und Gegenwart weltweit ausstrahlenden Katholischen Tubinger Schule in einem neuen Licht Seckler ist ordentliches Mitglied der Academie Internationale des Sciences Religieuses Brussel der Academia Scientiarum et Artium Europaea Salzburg und der Pontificia Academia Theologiae Rom sowie Trager der Verdienstmedaille des Landes Baden Wurttemberg Schriften Auswahl BearbeitenVerfasste Bucher Hoffnungsversuche Freiburg i Br 1972 Im Spannungsfeld von Wissenschaft und Kirche Theologie als schopferische Auslegung der Wirklichkeit Freiburg i Br 1980 Die schiefen Wande des Lehrhauses Katholizitat als Herausforderung Freiburg i Br 1988 Glaubenswissenschaft und Glaube Beitrage zur Fundamentaltheologie und zur Katholischen Tubinger Schule 2 Bande Ausgewahlt u hg v Michael Kessler Winfried Werner und Walter Furst Tubingen 2013 GWG Wissenschaftliche Editionen Johann Sebastian Drey Nachgelassene Schriften Bd 1 Mein Tagebuch uber philosophische theologische und historische Gegenstande 1812 1817 Theologisches Tagebuch Hg u eingel v Max Seckler Tubingen 1997 TuA 1 Johann Sebastian Drey Breve introduzione allo studio della teologia con particolare riguardo al punto di vista scientifico e al sistema cattolico A cura di Max Seckler Premessa di Joseph Ratzinger Postfazione di Bruno Forte Brescia 2002 Johann Sebastian Drey Nachgelassene Schriften Bd 2 Praelectiones dogmaticae 1815 1834 gehalten zu Ellwangen und Tubingen In zwei Teilbanden Hg u eingel v Max Seckler Tubingen 2003 TuA 2 Aux origines de l ecole catholique de Tubingen Johann Sebastian Drey Breve introduction a l etude de la theologie 1819 Avec des contributions du cardinal Joseph Ratzinger du cardinal Walter Kasper et de Max Seckler Editions du Cerf Patrimoines Christianisme Presentee et introduite et avec des annotations par Max Seckler Paris 2007 Johann Sebastian Drey Nachgelassene Schriften Bd 3 Kurze Einleitung in das Studium der Theologie mit Rucksicht auf den wissenschaftlichen Standpunct und das katholische System Tubingen 1819 Hg u eingel v Max Seckler Tubingen 2007 TuA 3 Johann Sebastian Drey Nachgelassene Schriften Bd 4 Revision des gegenwartigen Zustandes der Theologie Ideen zur Geschichte des Katholischen Dogmensystems Vom Geist und Wesen des Katholizismus Mit anderen fruhen Schriften 1812 1819 sowie mit Dokumenten zur Grundungsgeschichte der Theologischen Quartalschrift Hg u mit Einleitungen versehen von Max Seckler Tubingen 2015 TuA 4 Sonstige Herausgeberschaften Theologische Quartalschrift ThQ Seit Jahrgang 144 1964 Register zur Theologischen Quartalschrift Tubingen 1895 1970 Mainz 1975 Tubinger Theologische Studien TTS Mainz 1973 1990 34 Bde Tubinger Studien zur Theologie und Philosophie TSTP Mainz 1991 1996 10 Bde Tubingen 1996 2006 bis Bd 24 Theologie Kirche Katholizismus Beitrage zur Programmatik der Katholischen Tubinger Schule von Joseph Ratzinger Walter Kasper und Max Seckler Mit reprographischem Nachdruck der Programmschrift Johann Sebastian Dreys von 1819 uber das Studium der Theologie Hg v Michael Kessler u Max Seckler Tubingen 2003 Literatur BearbeitenFides quaerens intellectum Beitrage zur Fundamentaltheologie Max Seckler zum 65 Geburtstag Hg v Michael Kessler Wolfhart Pannenberg u Hermann Josef Pottmeyer Tubingen 1992 Martin Mikolasik Integrative Fundamentaltheologie Zur Neukonzeption der Fundamentaltheologie bei Max Seckler Frankfurt a M 2003 Antonio Russo La Scuola cattolica di Tubinga Max Seckler interprete di Drey in Studium CXI 6 2015 pp 946 955 Rino Fisichella Teologo del postconcilio in L Osservatore Romano 157 Nr 217 vom 22 September 2017 S 5 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Max Seckler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Max Seckler auf der Website der Universitat TubingenEinzelnachweise Bearbeiten Das Heil in der Geschichte Geschichtstheologisches Denken bei Thomas von Aquin Munchen 1964 Max Seckler Kurschners Deutscher Gelehrten Kalender Online abgerufen am 24 April 2016 Prof Dr em Max Seckler Leben Website der Universitat Tubingen abgerufen am 24 April 2016 Siehe Instinkt und Glaubenswille nach Thomas von Aquin Mainz 1961 sowie die in Anm 1 angefuhrte Habilitationsschrift dazu franzosische Ubersetzung Le salut et l histoire La pensee de Saint Thomas d Aquin sur la theologie de l histoire Paris 1967 polnische Ubersetzung Zbawienie w historii Teologia historii w nauce Swietego Tomasza z Akwinu Dominikanska Biblioteka Teologii 3 Krakow 2015 Siehe z B Philosophia ancilla theologiae Uber die Ursprunge und den Sinn einer anstossig gewordenen Formel in ThQ 171 1991 161 187 Vernunft und Glaube Philosophie und Theologie Der innovative Beitrag der Enzyklika Fides et Ratio vom 14 September 1998 zur theologischen Erkenntnislehre in ThQ 184 2004 77 91 Siehe z B Aufklarung und Offenbarung in Christlicher Glaube in moderner Gesellschaft CGG Bd 21 Freiburg i Br 1980 21981 8 78 Der Begriff der Offenbarung in HFTh1 2 1985 60 83 HFTh2 2 2000 41 61 Was heisst Offenbarungsreligion Eine semantische Orientierung in Jan Rohls Gunther Wenz Hg Vernunft des Glaubens Wissenschaftliche Theologie und kirchliche Lehre Gottingen 1988 157 176 Siehe etwa Theologie der Religionen mit Fragezeichen in ThQ 166 1986 164 184 Synodos der Religionen Das Ereignis von Assisi und seine Perspektiven fur eine Theologie der Religionen in ThQ 169 1989 5 24 dazu grundlegend Der theologische Begriff der Religion in HFTh1 1 1985 173 194 HFTh2 1 2000 131 148 Siehe z B Die Theologie als kirchliche Wissenschaft nach Pius XII und Paul VI in ThQ 149 1969 209 234 Lehramt und Theologie Unnotiger Konflikt oder heilsame Spannung Dusseldorf 1981 Lehrer des Christentums im Namen der Kirche Johann Sebastian Drey Uber das Wesen die Aufgabe und die Stellung der Theologie in der Kirche sowie uber einige Aspekte des Dissensproblems in ThQ 174 1994 1 16 Siehe z B Theologein Eine Grundidee in dreifacher Ausgestaltung Zur Theorie der Theologie und zur Kritik der monokausalen Theologiebegrundung in ThQ 163 1983 241 264 Das Verhaltnis von Fundamentaltheologie und Dogmatik in Eberhard Schockenhoff Peter Walter Hg Dogma und Glaube Bausteine fur eine theologische Erkenntnislehre Mainz 1993 101 129 Zur Struktur der Theologie und des Theologiestudiums Die Kurze Einleitung in das Studium der Theologie Johann Sebastian Dreys von 1819 als zukunftweisende enzyklopadische Programmschrift Ein Beitrag zur Drey Rezeption in ThQ 182 2002 197 235 Siehe Die ekklesiologische Bedeutung des Systems der loci theologici Erkenntnistheoretische Katholizitat und strukturale Weisheit in Walter Baier u a Hg Weisheit Gottes Weisheit der Welt Bd 1 St Ottilien 1987 37 65 Die communio Ekklesiologie die theologische Methode und die loci theologici Lehre Melchior Canos in ThQ 187 2007 1 20 Siehe z B Reich Gottes als Thema des Denkens Ein philosophisches und ein theologisches Modell E Bloch und J S Drey in Heribert Gauly u a Hg Im Gesprach der Mensch Ein interdisziplinarer Dialog Dusseldorf 1981 53 62 Das Reich Gottes Motiv in den Anfangen der Katholischen Tubinger Schule Johann Sebastian Drey und Johann Baptist Hirscher Zugleich ein Beitrag zur Theorie des Christentums in ThQ 168 1988 257 282 Siehe etwa Toleranz Wahrheit Humanitat in Hermann Josef Vogt Hg Kirche in der Zeit Munchen 1989 126 149 Religionsfreiheit und Toleranz Die Erklarung Uber die Religionsfreiheit des Zweiten Vatikanischen Konzils im Kontext der kirchlichen Toleranz und Intoleranzdoktrinen in ThQ 175 1995 1 18 Siehe z B Christentum in LThK3 2 1994 1105 1117 Siehe etwa Theosoterik und Autosoterik in ThQ 162 1982 289 298 Theosoterik eine Option und ihre Dimensionen Fundamentaltheologische Anfragen und Anstosse zur Soteriologie in ThQ 172 1992 257 284 Hg v Walter Kern Hermann Josef Pottmeyer Max Seckler 4 Bde Freiburg i Br 1985 1988 HFTh1 italienisch Corso di Teologia Fondamentale 4 Bde Brescia 1990 Handbuch der Fundamentaltheologie 4 Bde 2 aktualisierte u verbesserte Auflage Tubingen 2000 HFTh2 Theologie als Glaubenswissenschaft in HFTh1 4 1988 180 241 HFTh2 4 2000 131 184 vgl Glaubenswissenschaft in LThK3 4 1995 725 733 Fundamentaltheologie Aufgaben und Aufbau Begriff und Namen in HFTh1 4 1988 450 514 HFTh2 4 2000 331 402 vgl Fundamentaltheologie LThK3 4 1995 227 238 Theologie vor Gericht Der Fall Wilhelm Koch Ein Bericht Tubingen 1972 Siehe z B Weltoffene Katholizitat Die Idee des Wilhelmsstifts Tubingen in Geschichte und Gegenwart in ThQ 162 1982 178 202 Katholische Tubinger Schule in LThK3 10 2001 287 290 Die Katholische Tubinger Schule die jungste der Tubinger theologischen Schulen Klarungen und Richtigstellungen zu ihren Anfangen und ihrer Begriffsgeschichte in Michael Kessler Ottmar Fuchs Hg Theologie als Instanz der Moderne Beitrage und Studien zu Johann Sebastian Drey und zur Katholischen Tubinger Schule TSTP 22 Tubingen 2005 217 244 Siehe oben Wissenschaftliche Editionen Siehe dazu bes Johann Sebastian Dreys Tagebuch uber philosophische theologische und historische Gegenstande TuA 1 1997 XV LVII Johann Sebastian Dreys Praelectiones dogmaticae TuA 2 2003 1 125 Johann Sebastian Dreys Kurze Einleitung in das Studium der Theologie TuA 3 2007 1 251 Johann Sebastian Dreys Revision des gegenwartigen Zustandes der Theologie TuA 4 2015 1 84 Johann Sebastian Dreys Dissertatio historico theologica originem ac vicissitudines exomologeseos in ecclesia catholica ex documentis ecclesiasticis illustrans TuA 4 2015 265 315 Johann Sebastian Dreys Oratio de dogmatum christianorum incremento institutioni divinae haud adverso TuA 4 2015 347 361 Johann Sebastian Dreys Vom Geist und Wesen des Katholizismus TuA 4 2015 369 490 sowie Dokumente zur Grundungsgeschichte der Theologischen Quartalschrift TuA 4 2015 491 539 Normdaten Person GND 124675395 lobid OGND AKS LCCN n83319917 VIAF 266276377 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Seckler MaxKURZBESCHREIBUNG deutscher Fundamentaltheologe und HochschullehrerGEBURTSDATUM 23 September 1927GEBURTSORT Westerhofen Westhausen Gemeinde Westhausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Seckler amp oldid 225414629