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Die ehemalige Stiftskirche Saint Julien steht inmitten der ehemals befestigen Stadt Brioude in der franzosischen Region Auvergne im Departement Haute Loire und tragt den Titel einer Basilica minor Die Stadt hat 6 820 Einwohner Stand 1999 Sie liegt etwa 70 km sudlich von Clermont Ferrand im Zentralmassiv auf einer Terrasse oberhalb des Flusses Allier Das Gebiet der ehemaligen Grafschaft um Brioude wird Brivadois genannt nach dem ehemaligen keltischen Namen der Stadt Brivas Sie ist eine der beruhmtesten geschichtsreichsten und schonsten Kirchen der Auvergne obwohl sie sich nicht in die Gruppe der Hauptkirchen der Basse Auvergne oder der Limagne einreihen lasst Die Hauptkirchen der Limagne sind nach einem streng eingehaltenen Plan ohne Unterbrechung in einem Zug errichtet worden Hingegen dauerten die Bauarbeiten in Brioude gut ein Jahrhundert vom Beginn der romanischen Bauperiode bis zu deren Ende Drei bis vier Baumeister Generationen folgten bei ihr aufeinander Der letzte Baumeister der des Chorhauptes wich mit Absicht von den Entwurfen seines begabten Vorgangers aus dem 11 Jahrhundert ab der die prachtvollen Pfeiler des Mittelschiffs und den Narthex errichtete Eine anschliessende Aufstockung des Mittelschiffs reicht um ein weiteres Jahrhundert noch in die gotische Epoche hinein Saint Julien weist eine Originalitat auf mit einer kontrastreichen ausserhalb der allgemeinen Norm befindlichen Architektur Allein schon das Mauerwerk zeugt in Textur Korn und Farbe von ganz unterschiedlichem Gestein das gleichzeitig ausgezeichnet harmoniert Vielfalt ist ihr Gesetz Saint Julien Brioude Chorhaupt von NOSaint Julien Brioude Uberblick von NInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Antike vorchristliche Zeit 1 2 Volkerwanderungszeit Mittelalter 1 2 1 Martyrium des Heiligen Julianus 1 2 2 Wallfahrtsort vom spaten 4 bis 6 Jahrhundert 1 2 3 Stiftskapitel Saint Julien im 9 und 10 Jahrhundert 1 2 4 11 und 12 Jahrhundert 1 3 Spatmittelalter Neuzeit 1 3 1 Grabstatte des Heiligen Julianus in der Krypta 1 3 2 Ausgrabungen uber der Pseudocrypta von 1973 1 3 3 Archaologische Ausgrabungen von 2002 bis 2005 2 Bauwerk 2 1 Gebaudeinneres 2 1 1 Narthex 2 1 2 Langhaus 2 1 3 Querhaus und Vierung 2 1 4 Umgangschor und Kranzkapellen 2 1 5 Krypta 2 2 Aussere Erscheinung 2 2 1 Westwerk Narthex Fassade 2 2 2 Langhaus 2 2 3 Sudwestliche Vorhalle 2 2 4 Nordwestliche Vorhalle 2 2 5 Querhaus und Vierungsturm 2 2 6 Chorhaupt 2 3 Kapitelle 2 3 1 Narthex und Vorhallen Erdgeschoss 2 3 2 Narthexobergeschoss und 1 Langhausjoch 2 3 3 2 Langhausjoch 2 3 4 3 und 4 Langhausjoch 2 3 5 Chor Chorumgang und Kranzkapellen 2 3 6 Vierung 2 4 Wandmalereien Fresken 2 4 1 Kapelle des Erzengels Michael 2 4 2 Erste Joche des Langhauses 3 Ausstattung der Kirche 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAntike vorchristliche Zeit Bearbeiten Die Stadt Brioude war bereits in keltischer Zeit ab 700 600 vor Christi Geburt ein bescheidener Siedlungsplatz und hiess damals Brivas das spater zu Brioude wurde Es lag an einem Kreuzungspunkt bedeutender Wege mit einer Brucke uber den Allier Der hier siedelnde keltische Stamm der Arverner dessen Name in dem der Region wieder zu finden ist hatte seinen Hauptort in Nemossos dem heutigen Clermont Ferrand Nachdem Casar im Jahr 52 vor unserer Zeitrechnung in Alesia Burgund die Gallier unter Vercingetorix besiegt hatte besetzten die Romer auch das Land der arverna civitas ab 1 bis in das 3 Jahrhundert das damit zur gallischen Provinz wurde Man spricht von der galloromischen Epoche Volkerwanderungszeit Mittelalter Bearbeiten Martyrium des Heiligen Julianus Bearbeiten Was man heute uber das Martyrium des Heiligen Julianus vermutet wurde einem im 6 Jahrhundert verfassten Buch Passio sancti Juliani entnommen in dem wie in vielen Heiligenviten der Zeit die erbauliche Seite zu Lasten historischer Prazision Vorrang erlangte Nach dieser Passio diente der Christ Julianus als Soldat in Vienne unter dem Tribun Ferreolus der ebenfalls christlichen Glaubens war Er sah die Verfolgung des Julianus voraus und riet ihm zur Flucht der sich daraufhin in die Auvergne zuruckzog Die ihn verfolgenden Soldaten spurten ihn jedoch bald auf und enthaupteten ihn Die Henker wuschen das Haupt in der nahe Brioude gelegenen Quelle Sie erfuhr bis in die heutige Zeit Verehrung Das soll sich zu Beginn des 4 Jahrhunderts genauer im Jahr 304 bei Brioude zugetragen haben Der Henker brachte das Haupt nach Vienne zuruck um es Ferreolus zu prasentieren bevor auch dieser den Martyrertod erlitt Sein Leichnam wurde gemeinsam mit dem Kopf von Julianus bestattet Bei einer spateren Uberfuhrung der Reliquien fand man den Kopf des Julianus Sein in Brioude zuruckgebliebener Leichnam wurde von den beiden Alten Arcons und Ilpize im suburbium von Brioude der Begrabnisstatte der Ortschaft nahe der Durchgangsstrasse bestattet Sie sollen als Dank fur ihr Erbarmen auf wunderbare Weise ihre Jugend wiedererhalten haben So berichtet es die Legende der Passio Ihre Gebeine wurden ganz in der Nahe von Julianus bestattet und gehorten spater zu den Reliquien der Kirche Wallfahrtsort vom spaten 4 bis 6 Jahrhundert Bearbeiten Schon bald nach Bekehrung der Einwohner von Brioude und deren Umgebung zum Christentum erfuhr die Verehrung des Martyrergrabes des Heiligen Julianus eine Blutezeit Im Auftrag einer spanischen Dame wurde am Ende des 4 Jahrhunderts uber dem Grab ein Martyrion errichtet in Erfullung eines Gelubdes das sie zur Errettung ihres Ehegatten abgelegt hatte Das Gebaude war von einem Gewolbe uberdeckt und gross genug um darin Messen zu lesen Der Heilige Germanus von Auxerre besuchte 431 das Grab in Brioude Als man ihm dort keinen Namenstag des Heiligen Julianus benennen konnte setzte er ein Datum fest Der aus der Auvergne stammende Avitus einer der letzten romischen Kaiser verlangte im Jahr 456 neben dem Martyrer begraben zu werden Im letzten Drittel des 5 Jahrhunderts wurde uber dem kleinen Gebaude uber dem Grab eine erste Basilika erbaut die von Gregor von Tours nach einem Besuch als gross bezeichnet wurde Nach seinen Angaben befand sich das Grab des Heiligen Julianus jenseits des Altars Victorius der Statthalter der Auvergne im Auftrag des westgotischen Konigs Eurich liess sie mit Saulen ausschmucken Der Inhalt der vorstehenden Abschnitte wurde von Gregor von Tours 538 oder 539 bis 594 uberliefert Er stammte aus der Auvergne und war Bischof von Tours und ein bedeutender Geschichtsschreiber des 6 Jahrhunderts Er hat mehrfache Wallfahrten nach Brioude unternommen und widmete dem Martyrer das Buch Liber de passione et virtutibus sancti Juliani Neben zahlreichen naiv anmutenden Erzahlungen und lebendig geschilderten Details enthalt es die Geschichte der Wallfahrt im 6 Jahrhundert Gregor berichtet dass die Pilger in so grossen Scharen nach Brioude kamen dass das damalige Kirchengebaude sie nicht alle fassen konnte In der Fastenzeit eines jeden Jahres zog eine Prozession zu Fuss von Avernis damaliger Name des heutigen Clermont Ferrand zum etwa 70 Kilometer entfernten Brioude Sie wurde vom Bischof Namatius angefuhrt in Erfullung eines wahrend einer Epidemie abgelegten Gelubdes Die Kirche inmitten des Wallfahrtsortes diente auch als Zufluchtsstatte Verfolgter die vor der Willkur der Machtigen vor Invasoren vor Epidemien und anderen Schutz suchten Gregor berichtet dass Konig Thierry nach 532 dieses Sonderrecht bestatigte Stiftskapitel Saint Julien im 9 und 10 Jahrhundert Bearbeiten Die Kirche aus dem letzten Drittel des funften Jahrhunderts bestand immerhin uber 400 Jahre Sie wurde zu Beginn des 9 Jahrhunderts auf Veranlassung von Berengar Graf des Brivadois vermutlich dem Grafen von Toulouse gleichzusetzen nach einem verheerenden Einfall der Sarazenen wieder instand gesetzt Dieser grundete etwa zur gleichen Zeit in Brioude ein Stiftskapitel oder Kollegiatstift Das wurde bald darauf im Jahr 825 von Ludwig dem Frommen bestatigt Die Kanoniker von Saint Julien erhielten vermutlich damals die Landerherrlichkeit von Brioude die sie bis nach der Revolution behielten und den Titel Stiftsgrafen von Brioude Die Kanoniker besassen das Recht auf Eigentum lebten aber in der Gemeinschaft und teilten sich das Refektorium und das Dormitorium Ihre Messfeier ahnelte denen der Benediktiner Das Kapitel erhielt das Privileg der Immunitat im Jahr 836 von Pippin I von Aquitanien und 874 von Karl dem Kahlen Aufgrund seiner weltlichen Macht verbunden mit erheblichem Reichtum wurde dem Kapitel Habsucht nachgesagt Weltliche und Laien ubernahmen die Funktion und den Titel des Abtes Etliche von ihnen zeigten eifriges Bemuhen in Erfullung ihrer Pflichten So konnte unter Frotier Erzbischof von Bordeaux das Vermogen des Kapitels ausgebaut werden wie auch unter Wilhelm I genannt der Fromme dem Grafen des Poitou und spateren Herzog von Aquitanien und Grunder von Cluny Er war von 893 bis 918 weltlicher Abt in Brioude und wurde im Vorgangerbau der Stiftskirche Saint Julien begraben Mit seiner finanziellen Unterstutzung wurde eine neue deutlich grossere Kirche errichtet da die alte Basilika zur Fassung der Pilgerstrome zu klein geworden war Der Text seiner Grabinschrift deutet darauf hin Gaudet Brivata tanti duce nobilitata Brioude freut sich von einem solchen Herrscher verschonert worden zu sein Diese fruhromanische Basilika war die Vorgangerin der heutigen Sie wurde nach kaum mehr als hundert Jahren ihres Bestehens eingerissen um etwa im Jahr 1060 beginnend einem kaum grosseren Neubau zu weichen Sie wurde allerdings nicht vollstandig abgebrochen sondern ihre Aussenwande sind teilweise in den unteren Bereichen des heutigen Langhauses Querhauses Narthex und Umgangschors integriert worden 11 und 12 Jahrhundert Bearbeiten Das 11 und 12 Jahrhundert war die absolute Blutezeit der Wallfahrten insbesondere fur den Sudwesten Frankreichs in dem die grossen Strome der Jakobspilger zusammenkamen Aus dieser Zeit gibt es keine Zeugnisse wie sie etwa von Gregor von Tours uberliefert sind Brioude liegt jedenfalls an einer Nebenroute des Jakobswegs etwa mittig zwischen den Hauptrouten der Via Lemovicensis Start in Vezelay und der Via Podiensis Start in Le Puy en Velay Die eigentliche Blutezeit der Jakobswallfahrt fand in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts statt in der die Pilger zu Hunderttausenden auf den Haupt und Nebenrouten nach Suden zogen nbsp Jakobspilger Holzschnitt von 1568Diese Pilgerbewegungen gingen Mitte des 12 Jahrhunderts beginnend mit dem Gezank zwischen Frankreich und England um Aquitanien wesentlich zuruck der Hundertjahrige Krieg brachte dramatische Einbruche der Pilgerfahrten im Sudwesten des heutigen Frankreich die erst in unseren Zeiten wiederauflebten Als man den letzten grossen Neubau zu Beginn des 11 Jahrhunderts konzipierte spurte man den sich ankundigenden Boom der Pilgerbewegungen nach Spanien von denen man weitere Zusatzeinkunfte fur das grandiose Projekt bei Aufrechterhaltung der Benutzbarkeit der Kirche erwartete In dieser Zeit wurden Odilo von Cluny und Robert von Turlande in Brioude aufgenommen die jedoch beide bald weiter ihres Weges zogen der heilige Odilo wurde Abt von Cluny Saint Robert grundete die nach ihm benannte Abtei La Chaise Dieu nbsp St Julien Brioude Baufortschritte HandskizzeMit den Bauarbeiten an der heutigen Kirche wurde um 1060 begonnen ein angenahertes Datum Der westliche Bereich wurde abgebrochen aber nicht vollstandig Man erhielt die unteren Teile ihrer Mauern und integrierte sie in die drei Schiffe des neuen Langhauses Das vorstehend genannte Datum wird durch einen von A Vernet entdeckten Text Almanach de Brioude 1962 S 15 ff bestatigt Man erfahrt darin dass am ersten September 1400 ein unter dem Nordwestportal gefundenes Grab geoffnet worden sei Gefunden wurde darin ein Bleiplattchen auf dem der Name eines Kanonikers Peter eingraviert war der martyris amumni ein Anhanger des Martyrers Julianus und conditor ecclesie Grunder der Kirche bezeichnet wurde Auf einer Urkunde von 1066 wird dieser Peter mit dem Zusatz amumnus erwahnt Er wollte unter der Schwelle des nordwestlichen Portals begraben werden Durch die Einteilung der Bauarbeiten in zwei grosse Abschnitte den westlichen und den ostlichen konnte man die sakralen Feierlichkeiten und damit die Spenden von den Pilgern aufrechterhalten Zunachst blieb der ostliche Teil der Vorgangerkirche bestehen um darin weiterhin die Messen der Kanoniker und die Feierlichkeiten an den Reliquien des Heiligen Julianus abzuhalten Die Bauabschnitte konnen wieder angenahert wie folgt datiert werden jeweils mit ihrem Baubeginn 1 Um 1060 Beginn im Westen mit dem Erdgeschoss des Narthex untere Teile der ersten beiden Joche des Langhauses Erdgeschoss der sudostlichen seitlichen Vorhalle 2 Um 1100 Obergeschoss des Narthex obere Teile der ersten zwei Joche des Langhauses Obergeschoss der sudostlichen seitlichen Vorhalle die ganze nordwestliche seitliche Vorhalle 3 Um 1140 drittes und viertes Joch des Langhauses Ab etwa 1150 war der westliche Abschnitt des Bauvorhabens fertiggestellt Das Mittelschiff besass vermutlich ein Kreuzgratgewolbe das kaum hoher reichte als die Seitenschiffe Vor dem Abbruch der alten Ostpartie verlagerte man die sakralen Feierlichkeiten in den neuen Westflugel bestehend aus dem Narthex und den vier Jochen des Langhauses Etwa dreissig Jahre spater wurde die Baustelle der Nordostpartie neu eroffnet dieses Mal in umgekehrter Richtung von Nordosten nach Sudwesten Um diese Zeit setzten bereits die Ruckgange der Pilgerfahrten nach Spanien ein 4 Um 1180 Chorhaupt Querhaus und das funfte Joch des Langhauses Ende des Jahrhunderts waren die Arbeiten am Kirchenbauwerk vollendet Im 13 Jahrhundert wurden sie jedoch wiederaufgenommen um die Gewolbe des Mittelschiffs zu erhohen Es standen offensichtlich noch Mittel aus den Einnahmen der zuruckliegenden Jahrzehnte zur Verfugung 5 Um 1259 das Datum wird in einer papstlichen Bulle von Alexander IV erwahnt begann man mit der neuen Einwolbung des Mittelschiffs mit Kreuzrippengewolben Diese Arbeiten zogen sich stark in die Lange moglicherweise mangels ausreichender Geldmittel da die Einkunfte von Jakobspilgern langst versiegt waren Sie wurden erst im 14 Jahrhundert beendet Spatmittelalter Neuzeit Bearbeiten In den spateren Jahrhunderten liess der ehemalige Eifer des Kapitels nach Die Stiftsgrafen waren von ihrem Adel und dessen Privilegien eingenommen Das Kapitel verlangte inzwischen von seinen Mitgliedern den Nachweis von vier Generationen Adel vater und mutterlicherseits ohne Berucksichtigung des Standes des Bittstellers Es hiess Der Konig ist der erste Kanoniker Auch der Konig von Frankreich Karl VI 1368 1422 machte sein Recht geltend Er kam nach Brioude und nahm im Ordensgewand des Kapitels als einer der ihren am Gottesdienst teil Die Grosse des Kapitels Im Jahr 1049 reduzierte Leo IX die Zahl der Kanoniker auf 80 im Jahr 1426 reduzierte Partin V weiter auf 54 und zuletzt Ludwig XV 1710 1774 auf nur 20 Das Kapitel uberstand nicht mehr die Wirren der Revolution 1789 In der Revolution und ihren Folgejahren wurden die bis dahin noch weitgehend erhaltenen Konventsgebaude zum Volksgut erklart und auf Abbruch verkauft Moglicherweise befanden sich diese hier ausnahmsweise auf der Nordwestseite der Kirche Es gibt heute namlich noch einen dort zwischen dem 4 und 5 Joch im rechten Winkel angebauten zweigeschossigen langgestreckten Trakt der ein Uberrest dieser Konventsgebaude gewesen sein konnte Der Vierungsturm der sonst haufig den Zerstorungen der Revolution zum Opfer fiel blieb weitgehend davon verschont Lediglich der Turmhelm wurde abgerissen Um die Mitte des 19 Jahrhunderts wurden unter Mallay umfangreiche Restaurierungen des Kirchengebaudes durchgefuhrt nicht immer mit der denkmalpflegerisch notwendigen Zuruckhaltung so wurde auch der Turm von ihm neu hergerichtet 1957 erfolgte eine umfangreiche Restaurierung des Innenraums die man unter heutigen Gesichtspunkten als gelungen bezeichnen kann Die Kirche wurde im gleichen Jahr durch Papst Pius XII in den Rang einer Basilica minor erhoben 1 Grabstatte des Heiligen Julianus in der Krypta Bearbeiten G Fournier Almanach de Brioude 1967 und 1968 veranlasste eine ausfuhrliche Untersuchung der altesten uber dem Grab Juliens errichteten Gebaude Nach seiner Ansicht ist die Runde Mauer der Krypta der Uberrest eines Grabmals in Form einer Rotunde allerdings nicht der Rest eines ersten uber dem Grab errichteten Martyrions Er vertritt die Auffassung dass sich das Martyrion und die spatere daruber errichtete Basilika unter dem heutigen Narthex befanden was auch die seltsame Nordostausrichtung der Kirche erklaren wurde Fruhchristliche Sanktuarien waren haufig senkrecht zu ihrer Langsachse nach Sudosten zur Heiligen Stadt Jerusalem ausgerichtet Letzteres trifft allerdings auch fur die Errichtung der Basilika in gleicher Ausrichtung zu wie das Vorgangerbauwerk der heutigen Pseudokrypta Im vollkommen romanischen Narthex hat man aber keinen Hinweis auf die Kirche gefunden in der Gregor von Tours im 6 Jahrhundert gebetet hat Der Standort der Rotunde die heutige Krypta ist offensichtlich von grosser Bedeutung Sie befand sich wie auch heute noch unter dem Triumphbogen des Chors und in der Mitte zwischen den Pfeilern der Vierung Das gesamte Bauwerk der Basilika scheint sich um diesen privilegierten Platz das absolute Zentrum zu gruppieren was besonders einleuchtet wenn es das Grab des Martyrers enthalt Es gibt daher letztendlich Grund zur Annahme dass sich das Grab des Heiligen Julianus an seiner ursprunglichen Stelle befindet wo ihn die beiden Alten Arcons und Ilpize bestattet hatten daruber das Martyrion ein Teil der heutigen sogenannten Krypta Ausgrabungen uber der Pseudocrypta von 1973 Bearbeiten nbsp Saint Julien Brioude Kieselsteinboden 1973 restauriertIm Jahr 1973 war die Wiederherstellung des alten Bodenbelags im Langhaus ein Pflaster aus grobkornigen Kieselsteinen mit Bruchsteinen in Rosetten und anderen geometrischen Strukturen verlegt kurz vor der Fertigstellung Dabei wurde festgestellt dass das zu erneuernde Pflaster nur bis zum Hohenversatz des Bodens zum Chor reichte Im hoher gelegenen Chorbereich entdeckte man durch Freilegen weniger Quadratmeter ein wesentlich alteres Pflaster aus dem 11 Jahrhundert jedoch etwa 30 cm tiefer angeordnet Es war unversehrt erhalten und ahnelte dem des Langhauses war jedoch kleinformatiger Bei der von Fournier durchgefuhrten Grabung stiess man ausserdem auf eine beschadigte Altarstufe die von Mosaikresten bedeckt war aus schwarzen und weissen Geflechtsornamenten Es wurden auch vier Aussparungen fur die Trager des Ziboriums freigelegt Diese Entdeckung ist die Bestatigung dass die Pseudokrypta tatsachlich die Stelle des uber dem Grab des Heiligen Julianus errichteten Martyrions ist Ihm war der Hauptaltar angegliedert Archaologische Ausgrabungen von 2002 bis 2005 Bearbeiten nbsp Brioude Platz St Gregoire de Tours archaologische Ausgrabungen HandskizzeArchaologische Ausgrabungen nordostlich des Chorhauptes der Kirche auf dem Platz des Gregor von Tours haben in Nachbarschaft der Grabstatte des heiligen Julianus die Grundmauern einiger begleitender Bauten und die Uberreste eines alten Graberfeldes zutage gefordert siehe Grundrissskizze Die nachstehenden Informationen sind einer ortlich aufgestellten Tafel entnommen die aber kaum Zeitangaben enthalt Innerhalb eines ehemaligen gallischen Sanktuariums A entdeckte man die nachtragliche Einrichtung eines fruhchristlichen Baptisteriums das erste in der Auvergne mit einem Taufbecken in der Mitte aus Basalt Einfassungen und Deckschichten aus Ziegelsteinen Als Hohepunkt der fruhchristlichen Taufe stieg der nackte Taufling uber Stufen in das Wasser um abschliessend die Salbung mit heiligem Ol zu erfahren in Form eines Kreuzes auf seiner Stirn Ein Dokument uber die Beisetzung eines Unter Diakons Mellonius am 27 Januar 550 an diesem Ort unter der Herrschaft von Theodebaldus ist erhalten Sudwestlich dieses Gebaudes wurden die Grundmauern einer kleinen Kapelle aus der fruhromanischen Epoche freigelegt D aus einem Schiff mit halbrunder Chorapsis Sie besass einen Keller mit Rundtonne der uberwiegend als Beinhaus genutzt wurde In der nordostlichen Platzecke fand man die Grundmauern der fruhromanischen Pfarrkirche Notre Dame C aus zwei Jochen mit Tonnengewolbe und einer halbrunden Chorapsis mit Kalottengewolbe Zwischen ihrer sudwestlichen Gebaudeecke und dem Umgangschor der Basilika gab es noch ein batiment canonial ein Klostergebaude dessen genaue Bestimmung noch unklar ist Es hatte ebenfalls einen Keller der von einer Tonne uberwolbt war In der Umgebung der Gebaude entdeckte man eine grosse Anzahl von Bestattungsresten der fruhchristlichen und fruhromanischen Epoche Es wurde sogar ein Ofen zur Schmelze von Bronze gefunden Bauwerk Bearbeiten nbsp Saint Julien Brioude Grundriss HandskizzeAbmessungen innen zirka Gesamtlange 74 15 m Langhausbreite im vierten Joch 20 15 m Mittelschiffbreite im Durchschnitt 5 50 m Seitenschiffbreiten im Durchschnitt 5 30 m Hohe Mittelschiff heute 22 20 m Hohe Seitenschiffe heute 13 50 mAbmessungen aussenGesamtlange uber alles 77 00 mBreiten ohne Strebepfeiler Narthex Joche 1 und 5 21 70 m Joch 4 22 20 m Chor mit Kapellen maximal 28 10 m Joch 2 mit Vorhallen 36 20 mHohen uber GrundFirst Mittelschiff 26 40 m Helmspitze Vierungsturm 48 00 m First Westwerkturm 36 60 m First Chor 19 70 m Firste Umgangskapellen 11 00 mDie Grobstruktur des Bauwerks Saint Julien ist relativ einfach Sie besteht grosstenteils aus einem ungewohnlich langen Langhaus mit funf weit gespannten Jochen Dem Langhaus ist der Narthex in den Grundrissdimensionen eines Jochs vorgelagert und in ihm vollstandig integriert Ungewohnlich ist die geringe Breite des Mittelschiffs mit seinen quadratischen Jochen und die grosse Breite der Seitenschiffe kaum schmaler als das Mittelschiff Das Querschiff im Anschluss an das funfte Joch ist kaum im Grundriss stattdessen aber im Aufriss auszumachen In Verlangerung der Seitenschiffe besitzt das Querhaus ein zweites Geschoss in Form einer Empore was man vor allem von aussen erkennt Klassische Querhausarme die uber die Langhausseiten hinausragen gibt es hier nicht Das Chorhaupt fugt sich mit Umgang und Kranzkapellen um den engen Chorraum dessen Apsisrundung von nur vier Saulen getragen wird Die Umgangsdacher und ihre Traufen reichen nicht wie sonst in der Limage ublich uber diejenigen der Kapellen hinaus Das Bauwerk ist nicht wie gewohnt mit dem Chor nach Osten ausgerichtet sondern nach Nordosten genau 53 Grad Nord Die Mauern verdanken ihren besonderen Reiz der Schonheit und Vielfalt der verwendeten Natursteine wie etwa des roten Sandsteins von Allevier dessen prachtiges Kolorit mit der Zeit verwittert eines Kalksteins von Beaumont einem Ort nahe Brioude und eines grauen und rosafarbenen Marmors von Lauriat Der Chor zeigt nicht mehr die Vielfalt der Steinfarbtone Als dieser gegen Ende des 12 Jahrhunderts gemauert wurde entsprach diese Polychromie nicht mehr dem Zeitgeschmack Die wahrend der langen Bauzeit zunehmende Anwendung von Stilelementen der gotischen Baukunst lasst vermuten dass die Baumeister gerne deutlich mehr oder alle damals bekannten gotischen Stilelemente eingesetzt hatten Sie waren allerdings verpflichtet sich an die im Lande ublichen Bauweisen zu halten beziehungsweise an den Traditionalismus der Kanoniker von Brioude den zahlenden Auftraggebern des Bauwerks Gebaudeinneres Bearbeiten Die meisten der statischen Tragelemente des Bauwerks wie Saulen Basen Saulenbundel werden unten abgeschlossen mit kraftigen mehrfachen Profilen der runden und teilrunden Basen die auf rechtwinkligen Plinthen stehen fast immer mehrfach abgestuft Das Ganze wird noch einmal angehoben auf rechtwinklige Podeste oft bis in ein Meter Hohe manchmal auch hoher Bei Saulenbundeln sind die Plinthen und Podeste um deren Grundrisse herum entsprechend abgestuft Narthex Bearbeiten nbsp Mittelschiff Joch 1 zum Narthex nbsp Mittlere Empore NarthexDer Narthex gehort seit der inneren Restaurierung der Kirche von 1957 bei der er seinen grossartigen Aufbau aus zwei zum Langhaus hin offenen Geschossen zuruckerhielt wieder zu den Glanzpunkten von Saint Julien Vorher verdeckte ihn eine Orgel und sein Mauerwerk war mit einer schmutzig wirkenden Farbe bedeckt Die kraftigen den Turm tragenden Pfeiler weisen kreuzformige Kerne auf denen allseitig halbrunde Dienste vorgeblendet sind An der Sudwestwand scheinen die Pfeiler teilweise in der Wand zu verschwinden moglicherweise sind sie auch ihr vorgeblendet Unter dem zentralen Bogen zum Mittelschiff sind es statt der Dienste nur kurze halbrunde Konsolen Im Erdgeschoss empfangen die Pfeilerkapitelle die Gurtbogen der Narthexarkaden die zum ersten Langhausjoch hin abgestufte Bogenkanten aufweisen Das zentrale Narthexjoch wird von einem Kreuzgratgewolbe uberdeckt in seinem Scheitel befindet sich eine quadratische Offnung zum Transport von Glocken in den Seitenjochen sind es Stichkappen Das Steinmaterial besteht nicht aus Bruchstein sondern aus Haustein Das obere Geschoss weist ahnliche Arkaden auf auch mit abgestuften Bogenkanten und Gewolben sie sind jedoch alle wesentlich hoher angeordnet Das zentrale Joch wird von einer Kuppel aus kleinformatigen roten Steinen uberwolbt die in den Ecken des grossen Quadrats auf Trompen ruhen In ihrem Scheitel gibt es wieder die Offnung zum Transport der Glocken Die drei zum Langhaus hin weisenden Arkaden des Erdgeschosses sind alter als die daruber Sie unterscheiden sich vor allem durch kleinere Bogensteinformate und grossere Steinvielfalt Hingegen sind die Bogensteine des Obergeschosses durch eine regelmassige Linienfuhrung grossere Steinformate und sorgfaltigen Zuschnitt gepragt alle aus dem gleichen rosafarbenen Sandstein Auch die Zuschnitte und Fugung der Steintrommeln der Dienste sind unterschiedlich Unten wechseln ganze Trommeln mit durch eine senkrechte Fuge geteilten ab Oben gibt es nur Trommeln aus einem Stuck Auch bei der Westwand findet man Zeugnisse von der deutlich alteren Erbauungszeit des Erdgeschosses obwohl vieles verdeckt ist von der Mitte des 19 Jahrhunderts von Mallay wiederhergestellten ausseren Natursteinverblendung Es entstanden dabei die ausseren beiden neuromanischen Portale die es vor 1850 nicht gegeben hat Bei dieser Aktion wurde die zur Empore hinauffuhrende Spindeltreppe verschont Sie ist ganzlich in den massigen Strebepfeiler der Fassade eingebaut Ihre umschliessenden Wande sind aus mit dem Hammer zugerichteten Steinen errichtet eine vorromanische Technik Durch den Ausgang dieser Treppe auf die Empore sah sich der Baumeister gezwungen die Pfeiler auf der Westwand des Obergeschosses etwas nach beiden Seiten hin zu versetzen Das fuhrte zu dem merkwurdigen trapezformigen Grundriss der Raume des Obergeschosses Diese Anomalie scheint zu bestatigen dass auch das Erdgeschoss der Westwand des Narthex bereits vorher bestanden hat Der Narthex wird im Erdgeschoss von zwei rundbogigen Fenstern auf den beiden Seitenwanden belichtet Sie entsprechen in Grosse und Anordnung denen der Fenster in den Seitenschiffen Das Obergeschoss wird von sechs Fenstern der Fassade belichtet jeweils zwei ubereinander gegenuber jeder Arkade der drei Schiffe Die unteren Fenster sind grosser als die daruber befindlichen Zusatzlich gibt es noch zwei Fenster auf den Seiten des Narthex Obergeschosses etwa in Hohe der Seitenschifffenster nbsp SO Seitenschiff Narthexempore mit Michaelskapwelle nbsp NW Seitenschiff Narthexempore nbsp SO Seitenschiff Hauptportal im NarthexLanghaus Bearbeiten nbsp Mittelschiff zum ChorDas Langhaus besteht aus funf breiten Jochen und drei aussergewohnlich langen Schiffen Die Mittelschiffjoche sind nahezu quadratisch die ungewohnlich breiten Seitenschiffjoche leicht rechteckig Seit der Erhohung des Mittelschiffs im 14 Jahrhundert ist das vorherige Dunkel unterhalb der Gewolbe verschwunden Die dadurch moglichen Obergadenfenster liessen seitdem eine grosse Lichtfulle in das Mittelschiff einstromen die einer gotischen Kirche zur Ehre geraten konnte Das war von den romanischen Baumeistern sicher nicht vorgesehen Es ermoglicht aber die Strukturen der Mauerverbande und die Vielfalt der Gesteine zur Geltung zu bringen Vom weichen Rosa bis zum tiefroten Ocker reichen die Farbtone mit eingestreuten weissen und grauen Steintupfern Die Langswande zwischen den Schiffen werden auf jeder Seite des Mittelschiffs von vier Pfeilern mit quadratischem Kern getragen dessen Seiten 1 42 Meter messen Auf den vier Pfeilerseiten sind halbrunde Dienste angeordnet die auf den Mittelschiffseiten nicht alle bis zum Boden hinunterreichen Sie stehen dort in etwa drei Metern Hohe auf halbrunden Konsolsteinen die nach unten verjungt sind und von Kopfskulpturen unterstutzt werden Die Wande in Starke der Pfeiler ruhen auf je funf recht weit gespannten leicht angespitzten Arkadenbogen deren zum Mittelschiff weisende Kanten wieder abgestuft sind und die auf den in 11 Metern Hohe einschliesslich Kapitellen endenden Diensten stehen Die Kapitelle auf den Pfeilerdiensten befinden sich alle auf derselben Hohe Die Bogensteine sind aus ockerfarbenem Tuff Die Spannweite der Arkaden entspricht nahezu der Mittelschiffbreite was zu der quadratischen Form der Mittelschiffjoche fuhrt Die ausgezeichneten Proportionen der Pfeilerbundel mit ihrem ungewohnlichen Aufwartsstreben stufen diese Bauteile zu den schonsten des Bauwerks ein nbsp Mittelschiffgewolbe Joche 1 4Die ungewohnlich breiten und hohen Seitenschiffe werden von drei Kreuzgratgewolben und sieben Stichkappen aus Hausteinen uberdeckt Die Kreuzgratgewolbe befinden sich in den jungeren Jochen 4 und 5 Sie werden von Gurtbogen unterstutzt die einerseits auf den Pfeilern andererseits an den Aussenwanden auf flachen Wandpfeilern aufstehen die mit halbrunden Diensten bekleidet sind Nur zwei dieser Gurtbogen namlich die gegenuber dem Sudportal sind auf einer Kante mit Ruckversatz ausgestattet Man vermisst eigentlich die in Pilgerkirchen haufigen Emporen die grosse Hohe der Seitenschiffe hatte dazu problemlos gereicht In den Aussenwanden der Seitenschiffjoche 1 3 4 und 5 ist je ein recht grosses rundbogiges Fenster ausgespart das fast bis unter den Scheitel des Gewolbes hinaufreicht Die nach innen aufgeweiteten Gewande und Fensterbanke weisen meist keine bearbeiteten Kanten auf Dass die Kirche uber einen langeren Zeitraum und unter verschiedenen Baumeistern entstanden ist belegen nicht zuletzt die deutlichen Unregelmassigkeiten der Konstruktionen So betragen beispielsweise die Abstande der Pfeiler in Langsrichtung der Schiffe Im 2 Joch Nordwestseite 6 82 m Sudostseite 6 64 m Im 3 Joch Nordwestseite 6 82 m Sudostseite 7 81 m nbsp Mittelschiffgewolbe Joche 3 4Der Baufortschritt in horizontalen Abschnitten wird stets durch den Wechsel der Materialien der Steinbehauung und Steinzurichtung bestatigt Gern wurde man wissen welche Form das vorausgehende Mittelschiffgewolbe besass und in welcher Hohe es angelegt war Dozet den man mit den Restaurierungsarbeiten von 1957 betraut hatte stellte die These auf dass die ersten vier Joche von Kuppeln auf Trompen uberwolbt gewesen sind wie das im Obergeschoss des Narthex zu sehen ist Monuments historique de la France 1958 S 177 Dieser Vorschlag basierte auf der Entdeckung von Bogensteinen die sowohl in der Westwand des Narthex wie auch im zweiten Joch eingebaut worden sein sollen Diese Hypothese kann aber kaum uberzeugen Das funfte Joch das fast funfzig Jahre spater erbaut wurde als das zuletzt fertiggestellte vierte Joch soll mit einem zugespitzten Tonnengewolbe uberdeckt gewesen sein dessen Ansatz auf dem Triumphbogen vor dem Hauptaltar erkennbar sein soll Dieses Gewolbe soll oberhalb der Obergadenfenster angesetzt worden sein die von Blendarkaden eingefasst werden Das scheint aber eher ein erster Versuch der spater anstehenden Erhohung des Mittelschiffs gewesen zu sein der sich aber damals noch nicht durchgesetzt hatte nbsp Mittelschiff NW WandAuf den Langswanden des Mittelschiffs befindet sich in den meisten Jochen 1 bis 3 und 5 knapp uber den Scheiteln der Arkadenbogen ein profiliertes Kraggesims in Hohe der Ansatze der Bogen der Vierungsarkaden Daruber wechselt in der Regel das Steinmaterial vermutlich das der Aufstockung im 14 Jahrhundert Die Joche des Mittelschiffs wurden vermutlich auch von angespitzten Gurtbogen getrennt die auf den Pfeilerkapitellen aufstanden Die eigentlichen Gewolbe waren moglicherweise Kreuzgratgewolbe etwa im Stil der Seitenschiffgewolbe Das aktuelle im 14 Jahrhundert erhohte Mittelschiffgewolbe wird zwischen den Jochen von kraftig angespitzten Gurtbogen unterstutzt deren Kanten in Rundstabprofile aufgelost sind Sie stehen auf markanten Pilastern mit ebensolchen Kanten die um mehr als die halbe Hohe der Pfeiler an den hochgefuhrten Wanden hinaufragen und dort von breiten halben Kapitellen gekront sind Die Pilaster stehen auf den Kapitellen der Pfeilerdienste Sie werden beidseitig flankiert von rechtwinkligen Begleitern die meist nicht bis auf die Pfeilerkerne hinunterreichen Einige ihrer Kanten sind in einen Rundstab aufgelost An ihrem oberen Ende im Winkel zwischen Pilastern und Begleitern unterstutzt noch je ein kurzes Stuck circa 1 0 Meter eines schlanken Dienstes das Kapitell an seinem unteren Ende ist ein Kopfchen modelliert Die Begleiter bestehen auch teilweise in ganzer Hohe aus schlanken Diensten Die vierteiligen Kreuzrippengewolbe werden getragen von profilierten Rippen an den Wanden von halben Rippen Einige der Rippen bestehen im Wechsel aus dunklen und weissen Steinen In ihren Scheiteln werden die konstruktiven Schlusssteine von verbreiterten Abhanglingen in Form unterschiedlicher Blattrosetten verdeckt Die Gewolbezwickel sind verputzt Ihre Kehlen verlaufen nahezu waagerecht zu den Scheiteln der sie umgebenden Bogen nbsp Mittelschiff SO Wand nbsp Mittelschiff SO Wand Pilaster mit BegleiterDie Obergadenfenster sind unterschiedlich geformt Im 1 2 und 5 Joch sind es kreisrunde Okuli mit kleeblattformigem gotischen Masswerk knapp unter den Bogenscheiteln Darunter befinden sich im 1 und 2 Joch kleine spitzbogige Blindfenster oder Turen die in den dahinter befindlichen Dachraum fuhren Im 5 Joch sind unter dem runden Fenster drei kleine rundbogige Blendarkaden auf kantigen Pfeilern mit profilierten Kampfern angeordnet Die innere ist wieder eine Tur zum Dachraum Im 3 Joch wird die Wand fast ganz gefullt von einem Spitzbogenfenster das mit gotischem Masswerk gegliedert ist Der untere rechteckige Bereich ist blind unterteilt in funf rechteckige Felder deren mittleres wieder einen Durchlass in den Dachraum bietet nbsp Ausgang zur NW Vorhalle in Joch 2 nbsp NW Seitenschiff nach vorne nbsp SO Seitenschiff nach vorne nbsp SO Seitenschiff vor Querhaus nbsp NW Seitenschiff vor Querhaus nbsp NW Seitenschiff nach hinten nbsp SO Wand Mittelschiff aus NW Querhaus nbsp SO Wand Mittelschiff Pilaster mit runden Begleitern nbsp NW Wand Mittelschiff ab 5 Joch nach hintenIm zweiten Joch des Langhauses ist auf der Nordwest und Sudostseite je eine zweigeschossige Vorhalle angebaut im Grundriss etwas grosser als die Seitenschiffjoche die wie Querhausarme aus den Langswanden des Langhauses hervortreten Die sudostliche uberdeckt das Sudostportal in der Seitenschiffwand Seine drei freien Seiten offnen sich fast in ganzer Breite mit Arkaden aus wuchtigen Gurtbogen und Diensten mit Kapitellen in Sichthohe Das Erdgeschoss uberdeckt ein Stichkappengewolbe Das Obergeschoss wird durch drei mittelgrosse rundbogige Fenster erhellt Es offnet sich ins Langhaus mit einer grosszugigen Arkade aus Gurtbogen und Diensten mit Kapitellen Eine stationare Treppe zum Obergeschoss ist nicht erkennbar nbsp Tympanon in NW VorhalleDie nordwestliche Vorhalle ist ahnlich aufgebaut wie die gegenuberliegende Sie ist jedoch im Erdgeschoss durch Fenster und Portale geschlossen und bildet so einen Windfang Die grosse aussere rundbogige Offnung wird von einem holzernen Portal verschlossen mit Verglasung im oberen Bereich Fur weitere Belichtung sorgen ein rundbogiges Fenster auf der Sudwestseite und ein winziges Fensterchen neben dem Portal Das Erdgeschoss wird unterteilt in einen quadratischen Raum und einen schmalen Nebenraum Das Quadrat wird von einem Kreuzgratgewolbe uberdeckt mit aufgemalten Rippen Die Malereien sind in schlechtem Zustand Gezeigt werden die Wappen von Anton II von Langeac dem Stiftspropst von 1479 bis 1515 Das innere Portal in das Seitenschiff ist alter als der Wiederaufbau der Kirche um 1060 siehe Abschnitt Geschichtliches es wird uberdeckt von einem Sturz dessen Oberseite von aussen zur Mitte hin um etwa 20 Grad ansteigt Seine nahezu waagerechte Unterseite bildet einen sogenannten scheitrechten Bogen mit geringer Stichhohe Er wurde auf einem Gerust aus im Wechsel weissen und rosafarbenen konischen Bogensteinen gemauert Auf diesen Schragen steht noch eine Schicht derartiger aber rechtwinkliger Steinkopfe Der Sturz nimmt fast das ganze Bogenfeld des leicht angespitzten rundbogigen Tympanons ein das von einem ebensolchen Bogenlauf uberdeckt wird der zusammen mit dem Anbau der Vorhalle um 1100 angebracht worden ist Im Winkel zwischen Bogenlauf und Tympanon wurde gegen Ende des 12 Jahrhunderts mit geschmiedeten Nageln ein Schmuckband aus Stuck angebracht das mit feingliedrig geschnittenen stilisierten Palmblattern dekoriert ist Es verdeckt nicht ganz den Rundstabbegleiter des Bogens nbsp Obergeschoss SO Vorhalle nbsp NW Seite Joch 5 u Querhaus Orgel VierungDas unverputzte Tympanon hat noch wenige Reste einer alten Bemalung erhalten konnen die eine grosse Himmelfahrt in Szene setzte Eine Mandorla hangt unmittelbar unter dem Bogenscheitel und nimmt knapp zwei Drittel der Hohe des Tympanons ein Ihr mit Edelsteinen dekorierter Rand ist nur im oberen Drittel erhalten darunter sind es nur schemenhafte Konturen Ein Stuck uber der Unterkante der Mandorla gehen von ihr nach beiden Seiten waagerechte Bander aus und sind bis gegen den Bogenrand gefuhrt Auch sie sind nur als Konturen feststellbar Das Band trennte vermutlich den Himmel daruber von der irdischen Welt darunter Von der Christusdarstellung in der Mandorla ist fast nichts zu erkennen Hinter einem moglichen Kopf konnte man sich den durch einen dunnen Strich abgegrenzten kreisrunden Kreuznimbus vorstellen Die Felder beidseitig der Mandorla sind nahezu ausgefullt mit den Resten zweier Engel Ihre waagerecht auswarts gestreckten Beine und die nach oben gerichteten Flugel stellen eine schwebende Haltung dar Teile ihrer Kopfe sind von Nimben hinterlegt Der linke ist mit einem Doppelstrich eingefasst der rechte von einem einfachen Der linke Engel scheint einen Arm auszustrecken und mit der Hand nach der Mandorla zu greifen Unter dem waagerechten Band kann man schemenhaft die Umrisse von zwolf stehenden Personen mit grossformatigen Nimben erkennen die sich untereinander gerade beruhren teils auch leicht uberschneiden Die beiden inneren Personen wenden sich zur Mitte was an den Konturen gefalteter Hande und herunter hangender Gewandarmel erkennbar ist Die Personen und Nimben werden untereinander von ehemals schwarzen Hintergrunden getrennt Ob in der Mitte vor der Mandorla noch eine Person stand vielleicht die Muttergottes kann nur vermutet werden Auf einem Profil am unteren Rand des Tympanons ist eine Inschrift in Teilen erhalten die die Bedeutung der Szene erklaren soll Dort liest man VIRI GALILEI QU ID Ihr Manner aus Galilaa warum schaut ihr gen Himmel Das Obergeschoss wird von zwei Seiten mit rundbogigen Fenstern belichtet und offnet sich wieder mit einer grosszugigen Arkade in das Seitenschiff Es wird mit einem Stichkappengewolbe uberdeckt nbsp Vierung oberes GeschossIm 3 Joch ist an der Nordostseite eine eingeschossige Kapelle angebaut etwas schmaler als das angrenzende Seitenschiffjoch Eine grosse Arkadenoffnung verbindet Kapelle und Seitenschiff untereinander Im 4 Joch gibt es eine Tur zu weiteren Anbauten Querhaus und Vierung Bearbeiten Jenseits des 5 Jochs des Langhauses wird die Gesamtbreite der Kirche etwas kleiner Das Verblendmauerwerk der Aussenwande scheint dort mehrfach ausgebessert worden zu sein nbsp SO Seite Joche 4 u 5 VierungDas Querhaus ist im Grundriss kaum auszumachen Im Innern des Gebaudes ist lediglich die abweichende Einwolbung der quadratischen Vierung feststellbar wie zum Beispiel die ganzliche Steinsichtigkeit und die Zweigeschossigkeit der Querhausarme mit Emporen im Obergeschoss die jedoch nicht mit einer Ausladung uber die Langhausaussenwande hinaus abschliessen Von aussen gesehen sind die zweigeschossigen Teile des Querhauses deutlich wahrnehmbar Die Vierungspfeiler besitzen etwa die gleiche Form und Dimension wie die Langhauspfeiler die Kanten ihrer Kerne werden aufgelost in schlanke Dienste in Ruckversatzen Sie unterscheiden sich aber in den unterschiedlichen Hohen ihrer Kapitelle Es gibt deren drei Die Vierungswande schliessen einheitlich knapp uber der Scheitelhohe des Triumphbogens zum Chor mit einem profilierten Kraggesims ab nbsp SO Querhausarm UmgangDaruber erhebt sich das oberste Geschoss der Vierung das gleichzeitig den Sockel des Vierungsturmes bildet und auf drei Seiten ohne die sudwestliche uber die Dacher der Querhausarme und des Chors hinausragt Die inneren Wandoberflachen rucken gegenuber den Vierungswanden darunter etwas nach aussen Dieser Raumabschnitt wird von einem vierteiligen Kreuzrippengewolbe in derselben Hohe wie die Wolbung des Mittelschiffs uberdeckt dessen Rippen aus kraftigen dreiviertelrunden Staben gebildet werden Solche Rundstabe befinden sich auch im Verlauf der Anschlusse der Gewolbezwickel an die umgebenden Wande Auch das kreisrunde Loch zum Glockentransport im Gewolbescheitel wird von einem Rundstab eingefasst Die Gewolbezwickel sind mit kleinformatigen roten Hausteinen gefullt Die Bogen an den Aussenwanden sind halbkreisformig etwas gestelzt und stehen in den Ecken der vorstehend genannten Wandrucksprunge Diese Wande werden auf den drei freien Seiten von je einem grossen rundbogigen Fenster durchbrochen Die Bogen und Leibungskanten des Fensters sind mit verschiedenen Ruckversatzen aufgelost Der aussere Bogen steht auf in Ruckversatze gestellte Saulchen mit Kapitellen und profilierten Kampfern die bis gegen die Rundstabe des Gewolbes gefuhrt sind In der Wand die zum Mittelschiff weist ist eine kleinere rundbogigen Offnung ausgespart Die Kanten der hochsten vier Gurtbogen der Vierungsarkaden sind mit mehrfachen Ruckversatzen aufgelost in die noch ein kraftiges Rundstabprofil eingelegt ist dem teilweise ein zweites schlankeres folgt Die seitlichen oberen Arkadenbogen stehen auf niedrigen aber kraftigen Pilastern deren Kapitelle in die der ubrigen Pfeilerseiten ubergehen Sie stehen wiederum auf dem Boden des Obergeschosses der Querhausarme dessen Hohenlage von einem profilierten Kragprofil markiert wird Knapp darunter gibt es weitere Arkaden deren Gurtbogen und Bogenzwickel die Einwolbung des Erdgeschosses der Querhausarme verdecken Ihre zur Vierung weisenden Kanten sind ebenfalls aufgelost in mehrere Ruckversatze und zwei Rundstabe Die Kantenauflosung in Rundstabe ist ein gotisches Stilelement Im nordwestlichen Obergeschoss des Querhausarms fullt eine Orgel fast ganz die Arkade Dort gibt es auch noch einen Kamin mit Rauchfang der offensichtlich niemals in Betrieb war nbsp ChorapsisDie Gewolbe des Erdgeschosses der Querhausarme sind deutlich tiefer angeordnet als die der Seitenschiffe etwa gleich hoch wie die Umgangsgewolbe Es handelt sich im Nordwesten um ein Stichkappengewolbe und im Sudosten um ein Kreuzgratgewolbe Die Wande zwischen den Seitenschiffen und dem Querhaus sind im Erdgeschoss von Einzelarkaden durchbrochen so breit wie die Durchlasse zwischen den Seitenschiffjochen und so hoch dass sie gerade die Gewolbe der Querhausarme des Erdgeschosses verdecken Daruber im Obergeschoss sind breitformatige rundbogige Offnungen ausgespart In den Aussenwanden der Erdgeschosse der Querhausarme ist je ein grosses rundbogiges Fenster ausgespart deren Seitenkanten in Saulchen aufgelost sind Im Obergeschoss ist je ein Zwillingsfenster eingebaut dessen rundbogige Arkaden durch je ein Saulchen mit Kapitell getrennt werden nbsp Umgangsgewolbe mit ScheitelkapelleIm Erdgeschoss des nordwestlichen Querhausarms befindet sich eine kleine Tur uber die man zu einer Spindeltreppe gelangt die in einem uberdimensionalen Strebepfeiler bis uber das Dach des Querhausarms fuhrt zu den wehrtechnischen Ausrustungen der Dachrander Man kommt uber diese Treppe auch zur Glockenstube des Vierungsturms Die Fundamente der beiden vorderen Vierungspfeiler seitlich des Triumphbogens rahmen genau das ehemalige rotundenartige Martyrium des heiligen Julianus ein aus dessen Halfte spater der Nordostteil oder die Apsis der Krypta wurde Die Pfeiler besitzen an ihrer Basis sieben altere Steinlagen die offensichtlich bei einem Brand im Nordosten beschadigt worden sind Umgangschor und Kranzkapellen Bearbeiten nbsp Chorumgang Viollet le Duc nbsp Krypta nbsp Kranzkapelle mit FreskoDas Chorhaupt von Saint Julien wurde Ende des 12 Jahrhunderts in spatromanischem Stil erbaut zu einer Zeit als in Zentralfrankreich bereits die fruhgotischen Kathedralen entstanden sind Profil und Linienfuhrung einiger Arkaden deuten schon gotischen Zuge an Der Altarraum in geringer Tiefe wird von einer halbkreisformigen Apsis abgeschlossen die von nur vier Saulen und drei spitzbogigen Arkaden getragen wird deren Bogen in die Stichkappen des Umgangsgewolbes ubergehen Sie wird von einer Kalotte in Form einer halben Kuppel uberwolbt Der kreisringformige Umgang wird von einer durchlaufenden Ringtonne uberdeckt Sie wird gegliedert durch die Grate unterschiedlich dimensionierter Stichkappen jeweils vor den Arkaden des Chors der Kranzkapellen und der Umgangsfenster Das Umgangsgewolbe besteht aus sorgfaltig und geschickt zugerichteten Quadern das bereits von Viollet le Duc bewundert worden ist der ein Fachkenner derartiger Wolbungen war Gurtbogen auf dreiviertelrunden Diensten gibt es nur an den beiden Zugangen zum Chorumgang nbsp Umgang NW KapelleDieser wird facherartig umringt von funf Kranzkapellen jeweils genau zentriert und radial gegenuber den Chorarkaden Ebenso stehen die Chorapsissaulen genau radial den Umgangsfensterachsen gegenuber Diese geometrische Ordnung ist strenger als die in den bedeutenden Hauptkirchen der Limage Vier der Chorkapellen sind von halbtonnenformigen Kalotten eingewolbt Die Scheitelkapelle wird hingegen mit einem spitzbogigen Kreuzrippengewolbe uberdeckt an dem man gotische Einflusse erkennen kann Dies gilt auch fur die spitzbogigen Arkaden des Chors Uppig dekoriert sind die rundbogigen Fenster des Umgangs und der Kapellen Sie werden jeweils eingefasst von zwei Arkaden deren Saulchen mit Kapitellen Kampfern und Basen ausgerustet sind die in Ruckversatzen der Leibungen stehen Auf ihnen ruhen zwei Bogen aus dickeren Rundstaben die von Bogen aus schlankeren Rundstaben begleitet werden Unterhalb der abgeschragten Fensterbanke verlaufen mit feinen Ranken Palmetten und Flechtwerkornamenten skulptierte Kraggesimse bis hin zu den Saulen welche die Wandabschnitte begrenzen Die Kapellenoffnungen werden durch Einzelarkaden umgeben aus halbrunden Diensten mit flachen angespitzten Gurtbogen die innenseitig mit kraftigen halbrunden Rndstabprofilen bekleidet sind Das Umgangsgewolbe stutzt sich mit seinen spitz nach unten zulaufenden Stichkappen auf dreiviertelrunde Dienste neben den Kanten der Kapellenoffnungen die von sehr schlanken Diensten aufgelost werden Unter den Umgangsfenstern sind Zwillingsarkaturen installiert mit kleeblattformigen Bogen Die Arkadennischen werden aussen von rechtwinkligen Wandstucken begrenzt und in der Mitte von einem halbrunden Saulchen mit skulptiertem Kapitell profiliertem Kampfer und einer ebensolchen Basis unterstutzt Zwischen den ausseren Diensten des Umgangs werden die Profilierungen der Basen Plinthen und Konsolen uber die Wande hindurchgezogen Das gilt auch fur die Kapelleninnenseiten Die verhaltnismassig geringe Lange des Altarraums hier 7 20 m gegenuber 10 40 m in Issoire die ungewohnliche Anzahl von nur vier Apsissaulen wie etwa bei der kleinen Kirche von Volvic und die unwahrscheinliche Wiederverwendung der Kapitelle passen gut zu der Annahme dass auch der Chor auf alteren Fundamenten eines Vorgangerbauwerks neu aufgebaut wurde Krypta Bearbeiten Diese Krypta ist eigentlich keine Sie besteht aus einem kleinen rechteckigen unterirdischen Raum unter dem Triumphbogen des Chors 7 40 Meter lang und 5 40 Meter breit mit einer halbkreisformigen Ostabschluss ahnlich einer Apsis die durch ein steiles tief heruntergezogenes Stichkappengewolbe auf zwei Saulen uberdeckt wird Dieser Raum wird uber zwei seitliche Treppen erschlossen Die Bauelemente lassen eine gewisse Einheitlichkeit vermissen Die kurzen Saulen der Apsis sind alterem Mauerwerk vorgeblendet Die Saulen das Gewolbe und der rechteckige Raum stammen aus dem 16 und 17 Jahrhundert Die runden Wande der Apsis bestehen aus kleinformatigem Mauerwerk in unregelmassigem Verband mit breiten Fugen Die Mauern wurden von einem anderen Gewolbe dessen Anfanger noch zu sehen sind uberdeckt Auf beiden Seiten der Apsis steigt unter den Gewolbescheiteln je ein Licht und Luftschacht schrag aufwarts und endet an einer kleinen rechteckigen Offnung durch die man in den Chorumgang schauen kann Aussere Erscheinung Bearbeiten Westwerk Narthex Fassade Bearbeiten nbsp Saint Julien Brioude FassadenportaleDas Westwerk stellt vereinfacht ausgedruckt eine Verlangerung des Langhauses um ein Joch oder um den Narthex nach Sudwesten dar jedoch im Innern mit zwei uber die ganze Langhausbreite durchgehenden Geschossen Die beiden Seitenschiffe des Langhauses weisen ausserlich denselben Aufriss auf wie die Seitenteile des Narthex In Verlangerung des Mittelschiffs erreicht das Emporengeschoss des Narthex mit seiner Trompenkuppel nahezu die gleiche Hohe wie das Schiff wird aber ausserlich zum Sockelgeschoss des weiter hoch aufgehenden zentralen Westwerkturms Die Fassade hat weitgehend ihre ursprungliche Gestalt verloren Ihr recht einheitliches rotes Natursteinmauerwerk ist offensichtlich eine altere Teile uberdeckende Verblendung die in der Mitte des 19 Jahrhunderts der Architekt Mallay im Rahmen einer umfangreichen Restaurierung hat vormauern lassen Es entstanden dabei die ausseren beiden neuromanischen Portale die es vor 1850 nicht gegeben hat nbsp Fassade mit Turm von SWDie Fassade dominieren vier aussergewohnlich wuchtige Strebepfeiler mit Seitenlangen um die zwei Meter Die ausseren beiden reichen mit ihren steil abgeschragten Oberseiten bis knapp in die Hohe der Seitenschifftraufen Die inneren und breitesten reichen ebenfalls mit einer solchen Abschragung noch ein gutes Stuck weiter hinauf und helfen die Kuppel und den Turm abzustutzen Ihre Innenseiten verbreitern sich schrag zur Wand hin Die Querschnitte der inneren Pfeiler sind nicht zuletzt deshalb so wuchtig weil in dem rechten die Spindeltreppe zum Obergeschoss und weiter bis in den Sockel des Glockenturms hinaufreicht Im Erdgeschoss ist die Fassadenwand zwischen den inneren Pfeilern wesentlich aufgefuttert bis zur Oberflachenbundigkeit mit den Pfeilern Die Oberseite der Auffutterung ist dachartig abgeschragt Das unregelmassige Schichtenmauerwerk der Fassade besteht aus rotem Sandstein in nahezu einheitlicher Farbintensitat Der Mittelteil weist mittlere Steinformate auf auf den Seitenabschnitten nehmen die Formate von unten nach oben ab Die inneren Strebepfeiler und die Wand dazwischen sind oberhalb des Portalgeschosses aus einheitlich helleren roten Werksteinen gemauert die Pfeilerkopfe und ihre schragen Oberseiten aus hellgrauen Steinen in die vereinzelt rote eingestreut sind nbsp seitliches Fassadenportal 19 Jh Die Fassade wird mehrfach horizontal unterteilt Ihre Basis bildet der knapp einen Meter hohe Sockel aus grauen Steinen der nur gering vorspringt Die zweite ist ein ausladendes Kraggesims knapp uber der Hohe der Kampfer der Portale dessen untere Sichtkante von einem Rollenfries aufgelost wird Dieses Gesims lauft uber die ganze Fassade hinweg und uberfangt die ausseren Archivoltenbogen der Portale Knapp uber dem Scheitel des ausseren Bogens des Hauptportals gibt es ein zweites Gesimsband das gleichzeitig die Traufe der dachartigen Abschragung ist Es besteht aus einem oberen auskragenden profilierten Teil und einem fast wandbundigen Schmuckband das mit einem Zackenband dekoriert ist Es endet beidseitig am ausseren Strebepfeiler Die nachste horizontale Unterteilung erstreckt sich nur zwischen den vier Strebepfeilern in der Mitte aus einem Gesimsband mit Rollenfries in den ausseren Feldern aus einem schlicht profilierten Gesims Beide uberfangen wieder die ausseren Bogensteine der Fenster Die letzte horizontale Gliederung ubernimmt ein schlicht profiliertes Gesimsband unter den obersten Fassadenfenstern zwischen den Strebepfeilern Abgeschlossen werden die Fassadenwande durch weiter ausladende Kraggesimse im Mittelteil waagerecht knapp einen Meter uber den inneren Strebepfeilern Etwa uber den ausseren Seiten der Strebepfeiler knickt das Gesims schrag nach unten ab bis zur Traufe der Seitenschiffe Diese schragen Pultdachgiebelwande sind mit etwa 30 Grad Neigung steiler als die dahinter beginnenden Dacher der Seitenschiffe Das zentrale Hauptportal ist ein dreistufiges Archivoltenportal aus drei Archivoltenbogen mit quadratischem Querschnitt aus im Wechsel roten und weissen Bogensteinen deren Bogenkanten mit Rundstaben aufgelost sind Sie stehen auf sechs Saulchen mit pflanzlich skulptierten Kapitellen profilierten Kampfern und Basen jeweils in Ruckversatzen der Leibungskanten die in den Saulenzwischenraumen hervortreten Hinter der inneren Archivolte tritt noch eine weitere ausschliesslich gemauerte hervor Das Bogenfeld ist innenseitig mit einer Holzverschalung geschlossen ein Bestandteil des Holzportals nbsp Westwerkturm und Narthex von NDie beiden ausseren Portale sind neuzeitliche Zugaben um 1850 Sie werden eingefasst von je einer einstufigen Archivolte deren flacher Bogen im Wechsel aus roten und weissen Bogesteinen besteht der aber nicht auf den seitlichen Saulchen steht sondern unmittelbar aussenseitig daneben auf dem Mauerwerk der ausseren Leibung In Leibungsruckversatzen stehen Saulchen wie beim Hauptportal auf denen ein monolithischer Tursturz aufliegt dessen Oberseiten zu beiden Enden hin flach geneigt sind Das Bogenfeld ist oberflachenbundig mit dem Sturz und dem Bogen mit einem steinernen Flechtwerk mit rautenformigen Zwischenraumen ausgefullt Das grosste der Fassadenfenster befindet sich uber dem Hauptportal und wird von einer einstufigen Archivolte uberfangen die in doppelt breiten Ruckversatzen der Leibung steht Der dabei entstandene doppelte Bogen ist aus wechselnd roten und weissen Bogensteinen gefugt Der aussere ruht auf zwei Saulchen die wie die der Portale ausgerustet sind und steht auf einer Fensterbank deren Sichtkante wie das darunter befindliche Gesimsband dekoriert ist Das daruber ausgesparte Fenster ist das kleinste der Fassade besitzt aber nach aussen hin stark aufgeweitete tiefe Gewande die noch von einer Archivolte umgeben werden mit einer grosseren Breite als beim Fenster darunter Die kurzen Saulchen mit der vorstehend beschriebenen Ausstattung stehen auf dem hochsten fassadengliedernden Gesimsband Die beiden unteren Fenster im Obergeschoss der Narthex Seitenschiffe sind fast genauso hoch wie das mittlere Fenster jedoch deutlich schlanker Sie besitzen nur einen rechtwinkligen Leibungsabschluss dessen Bogensteine wieder wechselnd rot und weiss sind und Fensterbanke wie beim Mittelfenster Daruber stehen auf dem obersten Gesimsband zwei deutlich kleinere Fenster die offensichtlich nicht erreichbare Hohlraume oberhalb der Gewolbe erhellen Die nordwestlichen und sudostlichen Aussenwande der Seitenschiffe des Narthex sind ahnlich gestaltet wie die an sie anschliessenden Aussenwande der Langhausseitenschiffe Die weit ausladenden Platten der Traufgesimse liegen auf identischen Hobelspankragsteinen wie sie vielfach bei den Hauptkirchen der Limage vorkommen Die Obergeschosse werden von etwa gleich grossen rundbogigen Fenstern mit rechtwinkligen Leibungskanten wie die in den Seitenschiffen belichtet Zusatzlich ist im Erdgeschoss noch ein etwas kleineres ansonsten gleiches Fenster ausgespart Der erste Strebepfeiler auf der westlichen Gebaudekante steht nicht wie bei der sudlichen in Verlangerung der Pfeilerachsen neben der Fassadenwand sondern in Verlangerung der Fassadenwand Das fuhrt dazu dass sich das Fenster auf der Nordwestseite von aussen gesehen nicht mittig zwischen den Strebepfeilern befindet Uber dem oberen waagerechten Fassadenabschluss beginnt der geschlossene Turmsockel auf den drei freien Seiten zunachst mit einer pultdachartigen leicht gekehlten Schrage mit Mauerwerk aus kleinformatigen schwarzen Basaltsteinen Daruber geht es ein Stuck weiter senkrecht aufwarts mit Schichtenmauerwerk in rotlichen Farbtonen aller Intensitaten von rosa bis schwarzrot Dieser Sockel deckt die Nordwestseite des Mittelschiffs bis in dessen Traufhohe ab Er wird waagerecht abgeschlossen von einem ausladenden Kraggesims mit abgeschragter Unterkante Daruber ragen zwei quadratische etwa gleich hohe Geschosse des Glockenturms auf die jeweils gegenuber ihrem Unterbau etwas zurucktreten und untereinander von dem gleichen Kraggesims wie vor beschrieben getrennt werden Das Mauerwerk der Geschosse ist hellbeigefarben bis auf die Kanten der unteren Schallluken Auf jeder Turmseite und in jedem Geschoss offnen sich unmittelbar auf den Gesimsen stehende Drillingsarkaturen um drei rundbogige Schallluken der Glockenstube Die untere etwas breiter und hoher als die obere besteht aus drei Archivolten deren im Querschnitt quadratische Bogen auf vier Saulchen stehen ausgestattet mit skulptierten Kapitellen profilierten Kampfern und Basen Die eigentlichen Schallluken sind etwas kleiner als die Arkaden ihre seitlichen Leibungskanten sind abgerundet und bestehen aus im Wechsel roten und weissen Steinen Die inneren Bogensteine sind rot Die ausseren Bogensteine werden von einem Kragprofil uberfangen dessen untere Kante abgeschragt ist und das kaum hoher als die Kampfer waagerecht abknickt und bis zur Turmecke gefuhrt wird Die oberen Arkaturen bestehen aus je drei Einzelarkaden die aber eng gegeneinanderstossen Die drei Bogen stehen auf sechs Saulchen ausgestattet wie die im Geschoss darunter Zwischen den inneren Saulchen sind ganz schmale kantige Wandpfeiler eingestellt Die Schallluken passen exakt in die Arkadenoffnungen Die Arkadenbogen werden von einem Kragprofil uberfangen wie bei denen im Geschoss darunter und enden aussen auf der Verlangerung der Kampfer die bis zur Turmkante reichen Der Turm wird oben abgeschlossen von einem Kraggesims aus Steinplatten die auf Hobelspankragsteinen liegen Das Gesims wird noch ein kurzes Stuck uberragt von den holzernen Sparrenkopfen auf denen eine Traufschalung aufliegt Das flach geneigte Pyramidendach des Turms ist eingedeckt mit roten Hohlziegeln romischer Form auch Monch Nonnenziegel genannt Langhaus Bearbeiten nbsp Saint Julien Brioude Langhaus von N StrebebogenDas funfjochige Langhaus besitzt den klassischen basilikalen Aufriss mit verhaltnismassig hohen Seitenschiffen die von flach geneigten Pultdachern uberdeckt werden und einem weit hoher reichenden Mittelschiff unter einem ebenso flach geneigten Satteldach Die Mittelschifferhohung mit den Obergadenfenstern erhielt die Kirche erst im 13 und 14 Jahrhundert Vorher waren die drei Schiffe entweder unter einem gemeinsamen Satteldach untergebracht oder besassen ahnliche Dacher wie heute jedoch mit nur geringem Hohenversatz und ohne Obergadenfenster Die Joche der Seitenschiffe werden von sehr massiven Strebepfeilern unterteilt deren steil abgeschragte Oberseiten bis etwa in die gleiche Hohe hinaufreichen wie die Scheitel der Fenster Etwas wenigen kraftig sind die Strebepfeiler des Mittelschiffs oberhalb der Seitenschiffdacher Sie reichen bis unter die Traufen treten aber zweimal abgestuft weiter nach aussen hervor Sie stehen unter den Dachflachen auf den Gurtbogen der Seitenschiffe die diese Lasten auf ihre Dienste ableiten Zwischen den Jochen 2 und 3 fehlen diese Strebepfeiler werden aber auf jeder Schiffseite durch einen richtigen schrag abwarts verlaufenden gotischen Strebebogen mit gerundeter Unterseite ersetzt der knapp uber der Seitenschifftraufe auf einen weit ausladenden Strebepfeiler der Seitenschiffaussenwand trifft Statt mit einer Fiale wird der Pfeiler in seiner Langsrichtung satteldachartig abgedeckt Im 5 Joch reichen die Strebepfeiler bis zur Hohe der Traufe und sind dort untereinander oberflachenbundig mit einem das Joch uberspannenden geringfugig angespitzten Arkadenbogen verbunden Die nachstehend beschriebene Ausbildung der Traufen wurde hier auf die Aussenseite der Pfeiler und des Bogens vorverlegt Zwischen dem Bogenmauerwerk und der Seitenschiffaussenwand gibt es einen breiten Schacht der wahrscheinlich ein grosser Pecherker war und als solcher zu Verteidigungszwecken diente Diese Pecherker finden sich auch auf den Giebelwanden der Querhausarme Die Schiffe sind mit roten Hohlziegeln im romischen Format eingedeckt Die Traufausbildung der Seitenschiffe ist relativ eintonig gestaltet da sich ihr Kragsteinmotiv ununterbrochen wiederholt Die weit ausladenden Gesimsplatten liegen auf identischen Hobelspankragsteinen deren Arbeitsaufwand der Steinmetze nicht zu unterschatzen ist Auch die geneigten Sichtkanten der Gesimsplatten sind mit einem aufwendigen schachbrettartigen dreidimensionalen Muster dekoriert Die deutlich jungeren Traufen des Mittelschiffs sind wesentlich weniger aufwendig gestaltet und kragen weniger weit aus Die abgeschragten Sichtkanten der Gesimsplattem sind schlicht profiliert und ihre Kragsteine auf einfachste Weise abgestuft und ausgerundet Der exzellente Erhaltungszustand der Traufgesimse der Seitenschiffe ohne jede Verwitterungsspur deutet auf eine Erneuerung im 19 Jahrhundert hin Die uberwiegend rundbogigen Fenster der Seitenschiffe sind relativ hoch jeweils in Jochmitte ausgespart und besitzen rechtwinklige Leibungskanten ohne zusatzlichen Dekor Die Obergadenfenster des Mittelschiffs in den Jochen 1 2 4 und 5 sind kreisformig sogenannte Okuli Sie werden mit kleeblattformigem gotischen Masswerk dekoriert Im 3 Joch breitet sich ein grosses Spitzbogenfenster aus jedoch nur dessen oberer Abschnitt Seine Bogenansatze stehen unmittelbar uber den Pultdachfirsten der Seitenschiffe Auch in ihm findet sich gotisches Masswerk Sudwestliche Vorhalle Bearbeiten nbsp Portal in SO Vorhalle nbsp Turklopfer Lowenschnauze SO PortalDie zweigeschossige Vorhalle auf der Sudostseite der Kirche steht auf einem Umriss von 10 10 7 25 Metern vor dem 2 Joch Sie wird von einem Satteldach mit etwa 30 Grad Neigung uberdeckt Ihr First verlauft quer zum Langhaus und stosst etwas unter der Traufhohe gegen das Seitenschiff Ihre Giebelwand ragt etwas uber die Dachflachen hinaus Auf allen drei Aussenseiten des Erdgeschosses befinden sich grosse rundbogige Arkadenoffnungen aus wuchtigen Gurtbogen halbrunden Diensten mit pflanzlich skulptierten Kapitellen kaum uber Sichthohe Diese tragen ein Stichkappengewolbe Im Obergeschoss sind auf jeder Seite rundbogige Fenster ausgespart Die Vorhalle wurde Ende des 11 Jahrhunderts vor einem alteren Portal errichtet das von einem giebelformigen monolithischen Sturz uberdeckt wird Sie stammt etwa aus derselben Zeit wie das Erdgeschoss des Narthex Darauf lassen die ubereinstimmenden Blattkapitelle schliessen Das Portal besitzt noch seine alten Turflugel die fruher von Leder uberzogen waren von dem noch einige Uberreste vorhanden sind Sie werden von kunstvoll geschmiedeten eisernen Turbandern getragen Besondere Aufmerksamkeit verdienen zwei bronzene Turklopfer die in Frankreich sehr selten sind Ihre Signatur wird wie folgt entziffert GIRAL D US ME FECIT Giraldus hat mich gemacht Zwei kreisrunde Scheiben umrahmen eine Lowenschnauze und ein affenahnliches Gesicht Die sie umgebenden Inschriften sollen dem Betrachter ermoglichen den Symbolgehalt der Darstellungen zu verstehen Rings um die Lowenschnauze liest man ORIOR EXANIMIS VITA M DAT SP IRITUS ORIS Ich werde ohne Leben geboren der Atem des Mundes bringt mir das Leben Der Text scheint fur die Zeitgenossen verstandlicher gewesen zu sein als uns heute Es geht dabei um eine sehr alte Legende In mittelalterlichen Bestiarien kamen Lowenjunge tot geboren zur Welt Drei Tage spater gab ihnen das Brullen des Lowen das Leben Ebenso sagte man dass der Lowe seine Jungen wiederbelebt in dem er seinen Atem in ihre Mauler blast Diese Legende stammt von weit her Sie findet man schon in der Naturalis historia des Plinius VIII 17 Auf sie bezieht sich die oben zitierte Inschrift In unserem Zusammenhang ist darin ein Sinnbild des auferstandenen Christus zu sehen Rings um die Affenmaske liest man ILLECEBRIS ORIS CAPTOS FALLAX TRA H IT ORBIS frei ubersetzt etwa Mit verfuhrerischen Lugen zieht der Furst dieser Welt die Menschen in seinen Bann Dieser Affe hat seine Zuge dem Damon geliehen ein Affe mit menschlichem Antlitz die Augen voller List mit dem Maul eines Schonschwatzers Hier geht es um den Antichristen den tausendlistigen Damon mile Artifex wie es auf dem Kapitell im Mittelschiff steht auf der einen rechten Seite als Christus auf der anderen als Satan Nordwestliche Vorhalle Bearbeiten nbsp Giebel der nordwestlichen VorhalleDie Vorhalle auf der Nordwestseite der Kirche steht auf einem Umriss von 9 70 6 50 Metern vor dem 2 Joch Sie ist ebenfalls zweigeschossig mit gleicher Hohe Firstverlauf Dachneigung und Hohe der Giebelwand wie bei der gegenuberliegenden Das rundbogige Portal in der Giebelwand wird von dreifachen Ruckversatzen umschlossen und ist deutlich aus der Giebelmitte nach links verschoben Rechts von ihm ist ein winziges spitzbogiges Fensterchen ausgespart Uber dem Portal ist ein mittelgrosses rundbogiges Fenster etwas weniger aus der Mitte verschoben Sein Bogen wird von einem Kragprofil uberfangen das noch uber den Bogenansatzen waagerecht abknickt und bis zur Gebaudeecke gefuhrt wird Auf der Sudwestseite gibt es im Erdgeschoss eine grosse rundbogige Offnung und im Obergeschoss ein kleineres Fenster Auch diese Vorhalle wurde einem bereits vorhandenen Portal vorgebaut Die Farbpalette der Mauersteine der Giebelwand ist ausserst vielfaltig und reicht von hellem Weiss uber hellgelblichen bis rotlichen Ocker Rosa mittleres bis dunkles Rot und Braun bis zum Schwarz Bis etwa in Traufhohe sind uberwiegend mittlere bis kleine Formate in unregelmassigen Schichten vermauert Kurz uber dem Bogenscheitel des Fensters sind uberwiegend kleinformatige schwarze Hausteine vermauert in die am Ortgang dunkelrote Steine eingestreut sind Von diesem Hintergrund heben sich zwei Streifen unter dem Giebelfirst ab die mit Inkrustationen aus schwarzen und weissen Mosaiksteinen ausgelegt sind in Form von Dreiecken Rauten und Parallelogrammen Die Giebelwand ist offensichtlich von spateren Uberarbeitungen wie bei der Fassade verschont geblieben Zum Tympanon des Portals in das Langhaus siehe Abschnitt Inneres Querhaus und Vierungsturm Bearbeiten nbsp Querhaus u Vierungsturm von N nbsp Giebel SO Querhausarm Wenn die Anlage eines typischen Querhauses im Innern nicht gleich erkennbar ist so trifft das aber von aussen betrachtet unbedingt zu selbst wenn es im Erdgeschoss nicht deutlich uber die Aussenwande der Seitenschiffe heraustritt Oberhalb der Dacher der Seitenschiffe und des Chorumgangs zeigen sich gewaltige Bollwerke die der Vorstellung von Querhausarmen schon recht nahekommen Ihre Traufgesimse aus Gesimsplatten und Hobelspankragsteinen entsprechen denen der Seitenschiffe und befinden sich auf den drei freien Seiten der Querschiffarme etwa in Hohe des Chorfirstes und der unteren Halfte der Obergadenfenster Auch sie sind sehr wahrscheinlich wie die Traufgesimse der Seitenschiffe im 19 Jahrhundert erneuert worden Sie markieren aber keine echte Traufe sondern auf ihnen sind etwa einen Meter hohe Brustungen oder Attiken senkrecht aufgemauert worden die den Verteidigungscharakter dieser Bauteile unterstreichen hinter denen man sich im Angriffsfall verschanzen konnte Sie werden oberseitig von hellen etwas auskragenden Steinplatten abgedeckt Von den dahinter befindlichen flach geneigten Dachflachen ist von unten nichts zu erkennen Die weit vor die Giebelwande des Querhauses vortretenden kraftigen Pfeiler sind knapp unter dem Traufgesims von einem runden leicht angespitzten gemauerten Arkadenbogen untereinander oberflachenbundig verbunden deren Bogenansatze durch Kampferkragsteine mit gerundeter unterer Sichtkante markiert sind Hinter dem Bogen und zwischen den Pfeilern befindet sich ein durchgehender Schacht der die Funktion eines Pecherkers besass Ein Stuck unter dem Traufgesims sind auf beiden Seiten etwas nach innen eingeruckt zwei Wasserspeier installiert die die Dachflachen der Querhausarme entwassern Auf der nordlichen Kante des nordwestlichen Querhausgiebels ist der Strebepfeiler zur Innenseite hin deutlich verbreitert worden um im Innern eine Spindeltreppe unterzubringen Wie die vorstehenden Massnahmen gehort auch diese zu den nachtraglichen wehrtechnischen Erganzungen Der Treppenturm ist mit mittig ubereinander ausgesparten Schiessscharten ausgerustet einige auch auf seiner Nordostwand Er ist oberhalb des Traufgesimses deutlich verjungt ein gutes Stuck uber die Brustung hochgefuhrt und mit einem steinernen Pyramidendach mit 45 Grad Dachneigung abgedeckt worden Bei den Querhausgiebeln und ihren Strebepfeilern erkennt man deutlich am Wechsel des Steinmaterials und dessen Farben knapp uber den Bogenscheiteln der Erdgeschossfenster dass der daruber aufgehende Gebaudeteil auf alteren weiter verwendeten Bauteilen des Vorgangerbauwerks errichtet worden ist Der unteren Bereich besteht uberwiegend aus hellem graubeigen Werkstein Mauerwerk in das dunkelgraue teils auch rote Steine eingestreut sind Daruber wechselt die Steinfarbe in weitgehend einheitliches mittleres Rot mit wenigen helleren und dunkleren Steinen Im Erdgeschoss dieser Wande befindet sich in Jochmitte je ein grosses rundbogige Fenster dessen Leibungs und Bogenkanten Ruckversatze in doppelter Breite der Bogensteine aufweisen In den Ruckversatz ist je eine Archivolte eingefugt mit einem im Querschnitt quadratischen Bogen dessen Kante mehrfach profiliert ist Er steht auf Saulchen die mit skulptierten Kapitellen profilierten Kampfern und Basen ausgeschmuckt sind Das Kampferprofil wird bis gegen die Pfeiler gefuhrt Die Bogen und Leibungssteine sind abwechselnd hell und schwarz Der aussere Bogen wird von einem feigliedrig skulptierten Kragprofil uberfangen Im Obergeschoss der Giebelwande ist auf jeder Seite ein Zwillingsfenster ausgespart das jedoch gegenuber der Jochachse deutlich nach Sudwesten versetzt ist Seine beiden Bogen stehen in der Mitte gemeinsam auf einem Saulchen mit einem skulptierten Kapitell profiliertem Kampfer und ebensolcher Basis und aussenseitig auf den zuruckversetzten Leibungskanten Es wird von einer grossen Archivolte eingerahmt dessen Bogen mit quadratischem Querschnitt kaum angespitzt ist Dieser steht auf in seitlichen Leibungsruckversatzen gestellte Saulchen mit gleicher Ausrustung wie die bei dem in der Mitte Die roten Steine des Bogens und die des Bogenfeldes weisen erhebliche Verwitterungsspuren auf und sind allseitig stark abgerundet Das Kampferprofil wird waagerecht uber die Wand bis zu den Strebepfeilern gefuhrt Ein ahnliches Profil uberfangt den ausseren Archivoltenbogen Die freien Bereiche der Nordost und Sudwestwande der Querhausarme weisen keine Offnungen auf bis auf eine kleine Tur uber die man auf die Dacher des Umgangs und der Kapellen gelangen kann und zwei Schiessscharten im Treppenturm Einzig die Strebepfeiler in Verlangerung der Giebelwande gestalten diese ganzlich schmucklosen Wandoberflachen Sie reichen bis hinauf zu den Traufgesimsen Das sichtbare Mauerwerk der Nordostwande der Querschiffarme ist bis auf wenige hellere Ausnahmen aus einheitlich roten Sandsteinen gefugt worden Es soll sich um eine Verkleidung des alten Querschiffs der Vorgangerkirche handeln das wie auch andere Bauwerksteile bei der Errichtung der letzten Kirche integriert worden ist nbsp Vierungsturm von ODas im Grundriss quadratische oberste Geschoss der Vierung ragt auf drei Seiten uber die Dachflachen der Querhausarme und des Chors noch weit hinaus Es birgt statt der ublichen Kuppel ein gestelztes Kreuzrippengewolbe und wird auf den Kanten von kraftigen oberseitig abgeschragten Strebepfeilern verstarkt Seine waagerechten Oberseiten werden mit einem einfachen Kraggesims abgeschlossen Die Sudwestseite schliesst das Mittelschiff vollstandig ab Die freien Seiten werden von Fensteroffnungen durchbrochen etwas kleiner als die im Erdgeschoss der Querhausgiebelwande aber mit deren dekorativer Ausstattung Das Uberfangprofil ist jedoch nur einfach profiliert Das Mauerwerk ist hier wieder vielfarbiger uberwiegend rosa mit dunkleren und helleren Einsprenglingen Mit nur geringem Ruckversatz gegenuber dem quadratischen Umriss der Vierung beginnt der achteckige Vierungsturm Die dabei ubrig bleibenden waagerechten Dreiecke des Vierungsquadrates werden von schwach geneigten Steinplatten abgedeckt Ein geschlossener senkrechter Sockel geringer Hohe uberragt gerade den Mittelschifffirst Er besteht aus mittelgrauen Werksteinen und wird von einem einfachen Kraggesims abgeschlossen Die beiden achteckigen Geschosse der Glockenstube sind etwa gleich hoch und springen jeweils nur geringfugig gegenuber ihrem Unterbau zuruck Alle senkrechten Achteckkanten beider Geschosse sind ganzer Hohe mit dreiviertelrunden Saulchen markiert Beide Geschosse werden oberseitig mit fast schwarzen Gesimsen mit profilierter Sichtkante auf ebenso dunklen Kragsteinen mit schlicht skulptierten Sichtseiten abgeschlossen Das erste Geschoss beginnt mit zwei dunnen dunkelroten Steinschichten auf denen eine schmale Fensterbank rundum aufliegt Auf jeder Turmseite steht darauf die rundbogige Offnung der Schallluke die rundum von zuruckgesetzten Bogen und Leibungssteinen eingefasst wird deren Kanten mit Rundstaben aufgelost werden Der innere Bogen wird von einem ausseren wandbundigen Archivoltenbogen uberfangen dessen Kante wieder wie bei dem inneren aufgelost ist Der Archivoltenbogen steht auf schlanken Saulchen die mit skulptierten Kapitellen weit ausladenden profilierten Kampfern und mit Basen auf rechtwinkligen Plinthen ausgerustet sind Das Kampferprofil wird einerseits bis auf die Fensterleibung andererseits bis uber die Achteckkante und deren Saule hinweg verlangert Der aussere Bogen wird von einem ahnlichen Profil uberfangen Der Wandabschnitt uber den Schall Luken ist aus fast weissen Werksteinen gemauert Ebenso weiss sind der innere Bogen und die Saulchen der Archivolte und der obere Abschnitt der Saulchen auf den Turmkanten Der Archivoltenbogen ist dunkelrot Auf den Wandabschnitten und Leibungen unterhalb der Kampferprofile wechseln weisse und dunkelrote Steinschichten ab wie auch auf den Saulchen der Turmkanten Das zweite und oberste Geschoss beginnt wieder mit zwei etwas dickeren dunkelroten Steinschichten Aufbau und Dekoration der Schall Luken sind bis ins Detail gleich gestaltet wie im Geschoss darunter lediglich ihre Farbgebung unterscheidet sich erheblich Die Wandflachen inneren Bogen Fensterleibungen und Saulchen der Turmkanten sind einheitlich dunkelrotbraun Die umlaufende Fensterbank die Saulchen der Archivolten das Kampfer und Uberfangprofil sind fast weiss und beim ausseren Archivoltenbogen wechseln sich weisse und dunkelrote Bogensteine ab Uber dem Kraggesims des letzten Geschosses kragt noch einmal eine weitere steinerne Gesimsplatte hinaus dessen graue abgeschragte Sichtkante schlicht profiliert ist Unmittelbar darauf ragt das steil geneigte oktogonale gut 10 Meter hohe Pyramidendach des Turmhelms auf aus einer Holzkonstruktion die mit flachen glasierten Tonschindeln abgedeckt ist in roten und gelben Farbtonen und in geometrischen Mustern verlegt Die Helmkanten sind mit Hohlziegeln abgedeckt Die Helmspitze wird von einem grazil geschmiedeten lateinischen Kreuz bekront Chorhaupt Bearbeiten nbsp Chorhaupt von NordenDas etwa um 1165 begonnene Chorhaupt von Saint Julien von Brioude ist das letzte grosse Bauvorhaben der romanischen Baukunst in der Auvergne Es wurde zu einem Zeitpunkt errichtet als die Architektur und ihre Skulptur ihre bis dahin gepflegte provinzielle Eigentumlichkeit verloren und sich die Landschafts ubergreifende Baukunst des gotischen Stils triumphierend durchsetzte Sein Aufbau lasst sich kaum noch mit dem der Hauptkirchen in der Limage vergleichen insbesondere weil ihm die pyramidenformige dreifache Abstufung zwischen den Kranzkapellen dem Chorumgang und dem Chor fehlt Ausserdem musste das Chorhaupt unabhangig vom erst spater erbauten Querhaus errichtet werden gegen das es sich lehnt Die romanischen Kirchen der Limage zeichnen sich fur ihren innigen Verband dieser Bauteile aus Man muss allerdings berucksichtigen dass bei seiner Errichtung das altere Querhaus des Vorgangerbaus noch bestand nbsp Chorhaupt von NDie Dacher der Kapellen und des Umgangs befinden sich auf gleicher Hohenlage ebenso ihre Traufen Die Firste der Kegeldacher der Kapellen schieben sich radial uber das ringformige Pultdach des Umgangs hinweg und bilden dort kleine sich zum Chor hin verjungende Satteldacher Das Traufgesims lauft um alle Kranzkapellen und kurzen Aussenwandabschnitte des Umgang ohne Hohenversatz hinweg bis zu ihren Anschlussen an die Querhausarme nbsp Scheitelkapelle von NordwestenDie im Grundriss halbkreisformigen Aussenwande der funf Kapellen werden vertikal von je zwei ausladenden Strebepfeilern in je drei etwa gleich breite Abschnitte unterteilt Sie reichen mit ihren steil abgeschragten Oberseiten bis kurz unter die Traufgesimse In den Winkeln zwischen Kapellen und Umgangswand tritt nur ein kleiner etwa quadratischer Pfeilerrest hervor Pfeiler und Wandabschnitte besitzen am unteren Ende eine durchlaufende oberseitig abgeschragte Fussverbreiterung die auf einem alles umfassenden kreisformig gebogenen und knapp einen Meter hohen Sockel aufsteht der von einer schmalen auskragenden Steinplatte abgedeckt wird Ihm ist sein hoheres Alter gegenuber dem der aufgehenden Bauglieder anzusehen Die Oberflachen der Wandfelder zwischen den Strebepfeilern wird etwa in halber Hohe von einem oberseitig steil abgeschragten Ruckversatz geteilt Der unteren Bereich ist glatt geschlossen im oberen zuruckgetretenen Bereich ist ein schlankes rundbogiges Fenster ausgespart das im Abstand der Bogen und Leibungssteine von einer in einen Ruckversatz eingestellte Archivolte umgeben wird Der halbkreisformige Archivoltenbogen besteht uberwiegend aus einem kraftigen gebogenen Rundstab der innen und aussenseitig von mehreren unterschiedlichen Profilen begleitet wird Oft ist das aussere Uberfangprofil mit pflanzlichen Ornamenten dekoriert An der ausseren Kapelle im Nordwesten ist der Archivoltenbogen mit einem kraftigen gezackten und gerundeten Profil bestuckt An der gegenuber liegenden Kapelle im Sudosten wird der glatte Rundstab von X formigen Kreuzen dekoriert Die Archivoltenbogen stehen auf schlanken Saulchen in den seitlichen Ruckversatzen der Leibungen Sie sind mit skulptierten Kapitellen kraftigen profilierten Kampfern die bis gegen die Strebepfeiler gefuhrt sind und mit profilierten Basen die auf kleinen wurfelformigen Sockeln stehen ausgestattet Der schrage Ruckversatz der Wand geht in die Schrage der Fensterbank uber Die Kapitelle sind uberwiegend pflanzlich skulptiert Andere zeigen figurliche oft stark verwitterte Darstellungen Auf einem wachst aus den Maulern verschiedener Tierkopfe uppiges Rankenwerk Ein anderes zeigt zwei gegenuber stehende geflugelte Drachen mit Vogelkopfen Die Traufgesimse der Kapellen und der Umgangswande bestehen aus weit ausladenden Gesimsplatten deren Sichtkanten uberwiegend mit einem Rundstab aufgelost werden mit einem weiteren Profil daruber Nur die Scheitelkapelle weist dort einen Rollenfries auf Die Gesimsplatten liegen auf insgesamt 105 Kragsteinen deren Skulpturen alle unterschiedlich geformt und von hochster kunstlerischer Qualitat sind Ihren vortrefflichen Erhaltungszustand verdanken sie der guten Steinqualitat Die Mehrheit der Skulpturen sind Menschen und Tierkopfe Nur ein Kragstein stellt ganze Figuren dar moglicherweise David der einem Lowen den Kiefer ausbricht Die Skulpturen der Kragsteine der nordwestlichen Kapelle stellen verschiedenartige und in regelmassigem Wechsel Menschenkopfe und Tiermasken dar Ihr naturnaher Stil ahnelt dem der Werkstatt die an den Kapitellen der Vierung und denen der Seitenschiffe gearbeitet hat Die in der oberen Auvergne oft anzutreffenden karikaturnahe Darstellungsweise ist hier kaum vertreten gemassigt ist auch der phantastische Einfallsreichtum der Bildhauer Die Nahe zur gotischen Kunst ist bereits zu erahnen nbsp Chor von ODie Traufen der drei inneren Kapellen sind zwischen den Kragsteinskulpturen rechteckige Metopen eingefugt die uberwiegend mit einfachen Motiven wie Blattwerk Rosetten Medaillons oder Flechtwerk skulptiert sind Man sieht auch einige Flachreliefs wie Samson und der Lowe sich gegenuber stehende Vogel und sogar die Buste eines gekreuzigten Mannes die allerdings von geringerem kunstlerischen Wert sind Das Material der Wande der Kapellen und kurzen Umgangsabschnitte mit den Strebepfeilern die die Fenster umgebenden Dekorationselementen und den Traufgesimsen besteht uberwiegend aus mittelgrauem Werkstein Oberhalb einer waagrechten Linie etwa zwei Meter uber dem Sockelvorsprung beginnt allerdings ein Mauerwerksstreifen aus uberwiegend rotem Sandstein der bis zu den Fensterbanken reicht und starkere Verwitterungsspuren aufweist als der graue Stein Ein Grund fur diesen scharf begrenzten Materialwechsel ist nicht erkennbar nbsp Kranzkapelle am SO Querhausarm Fenster mit ArchivolteDer Chor erhebt sich aus dem Dach des Umgangs das vom Betrachter kaum einzusehen ist und stosst mit seinem Joch gegen die Nordostwand der Vierung Seine Wande stehen auf einem Grundriss aus dem rechteckigen Joch an den die halbkreisformige Apsis anschliesst Der Chor wird uberdeckt von einem Stuck Satteldach mit etwa 30 Grad Neigung an das sich ein halbes Kegeldach uber der Apsis nahtlos anfugt Sein Dach wie auch diejenigen der Kapellen und des Umgangs waren ursprunglich mit roten Hohlziegeln in romischem Format eingedeckt Diese wurden spater gegen eine untypische Eindeckung aus flachen grauen Schieferplatten ausgetauscht Das umlaufende Traufgesims besteht aus kraftigen Gesimsplatten deren Sichtkante schlicht profiliert ist Sie liegen auf eng gestellten Hobelspan Kragsteinen auf die denen am Querhaus und an den Seitenschiffen gleichen Der fast geschwarzte Farbton von Gesims und Kragsteinen lasst auf eine langere Verwitterungszeit schliessen als die wesentlich helleren der im 19 Jahrhundert erneuerten Teile der Traufgesimse Ob es aber die wirklich ursprunglichen sind ist nicht belegt Der First des Chors wird gekront mit einem steinernen Firstkamm wie man ihn auch bei etlichen Kirchen der Limage kennt Uber seinem freien Ende steht auf einem T formigen Trager ein quadratisches Kreuz mit aufgefacherten Armen das an ein Tatzenkreuz erinnert Auch derartige Kreuze findet man an den vorstehend genannten Kirchen haufig nbsp Traufgesims Scheitelkapelle RollenfriesDie Wande des Chors sind in der Hohe etwa halftig unterteilt in die untere Fenster und Arkadenzone und in das obere Band der Inkrustationen Die Wande werden zusatzlich zweimal vertikal mit schlanken Strebepfeilern unterteilt genau zwischen den geraden des Jochs und den gekrummten der Apsis nbsp Traufgesims O KranzkapelleDie Fenster und Arkadenzone besteht aus einer Reihung von funf Drillingsblendarkaturen jeweils aus einer grossen das rundbogige Fenster mit Abstand umgebenden Arkade die von zwei nahezu halb so breiten Blendarkaden flankiert wird Diese Dreiergruppen werden untereinander getrennt von oder verbunden mit kurzen aber kraftigen halbrunden Saulen Die Arkadenbogen aus kraftigen Rundstaben die von drei weiteren schmaleren Profilen uberfangen werden stehen untereinander vereint auf schlanken Saulchen die ausseren der Gruppe jeweils auch auf den dicken Halbsaulen Die Saulchen sind ausgestattet mit uberwiegend pflanzlich skulptierten Kapitellen auf denen profilierte Kampferplatten auskragen Das Kampferprofil wird seitlich weitergefuhrt und verbindet die Kapitelle untereinander auch uber die Halbsaulen hinweg Die profilierte Basen der Saulchen stehen auf wurfelformigen Plinthen Das zurucktretende Mauerwerk der Arkadennischen Fensterleibungen und der dicken Halbsaulen weist rotliche Farbtone auf Die Blendarkaturen und das Mauerwerk uber deren Bogen bis in Hohe der hochsten Bogenscheitel besteht aus grauem Werkstein Daruber erstreckt sich bis unter die Kragsteine der Traufgesimse das Band mit Inkrustationen aus schwarzweissen Mosaikplatten Auf dem Rund der Apsis reihen sich am oberen Rand grosse schwarze Sterne in weissen runden Scheiben aneinander Darunter erganzen schmalere Bander aus schwarzen Dreiecken und Rauten im Zickzackmuster auf weissem Grund das dekorative Band Die Inkrustationen auf den Seiten des Chorjochs bestehen hingegen aus Bandern mit dem vorgenannten Zickzackmuster die ubereinander versetzt angeordnet zu Reihen X formiger Kreuze werden nbsp Traufgesims mit Wasserspeier zwischen SO und O KapelleBilder Kragsteine der Traufgesimse und Archivolenkapitelle der Kranzkapellen nbsp Traufgesims mittlere Kapellen mit Metopen nbsp Traufgesims mittlere Kapellen mit Metopen nbsp Traufgesims mittlere Kapellen mit Metopen nbsp Traufgesims sudostliche Kapelle nbsp Traufgesims sudostliche Kapelle nbsp Kragstein David mit dem Lowen nbsp Kapitell Monsterkopfe mit Ranken aus den Maulern nbsp Kapitell Greife mit KelchKapitelle Bearbeiten nbsp Lage Langhauskapitelle Handskizze nbsp Kapitell Narthexpfeiler BlattkapitelleDie Skulptur der Kapitelle ist noch weniger einheitlich als die Architektur Ohne wieder verwendete Stucke hat man sechs verschiedene Werkstatten identifiziert Eine Zahl die nicht uberraschen kann wenn man die lange Bauzeit berucksichtigt Die Arbeiten jeder Werkstatt lassen sich in genau definierbaren Abschnitten gruppieren Man hat dadurch wesentliche Anhaltspunkte zur chronologischen Einordnung entdeckt nbsp Kapitell 15 Auf Lowen reitenden GenienHinsichtlich der Ikonographie uberrascht dass sich kein Kapitell des Langhauses mit Themen der Bibel der Evangelien oder gar des Heiligen Julianus beschaftigt Nur ein einziges solches Kapitell findet man im Chor Es handelt sich vermutlich um eine Anspielung auf Wilhelm von Oranien dessen Wappenschild in der Kirche aufbewahrt wurde Die ubrigen Szenen stellen lediglich Themen dar die dem gangigen Repertoire der romanischen Skulptur in der Auvergne entstammen wie auch die charakteristischen Motive etwa der Schaftrager der Schausteller mit einem Affen oder die Hollenqualen des Wucherers Man vermisst ganzlich fortlaufende Zyklen wie etwa in Saint Nectaire oder Saint Austremoine in Issoire Die Lage der Kapitelle des Langhauses konnen dem Grundrissausschnitt entnommen werden nbsp Kapitell 30 Nixen mit geteiltem Schweif aus BlattwerkNarthex und Vorhallen Erdgeschoss Bearbeiten Werkstatt A Ohne Bezifferung Von ihr wurden ausschliesslich Blattkapitelle hergestellt die in zwei Arten unterteilt werden konnen Die eine stellt karge grob ausgearbeitete Wasserpflanzen dar die andere solche nach demselben Schema jedoch erheblich dekorativer Die ersten findet man etwas versteckt an den Wanden die zweiten schmucken zum Langhaus weisende Pfeiler Die Wasserpflanzen wurden dort zu kaum hervortretenden Akanthusblattern ausgearbeitet Die erste Art der Kapitelle weisen vorgetauschte Deckplatten auf unter denen drei Wurfel angebracht sind Man findet dort kleine Voluten an den Randern und Blumen oder kleine Kartuschen mit Flechtwerk einem Frauenkopf oder einer antik anmutenden Tragodienmaske in der Mitte Diese Kapitelle wurden hier nicht wiederverwendet sondern alle fur diesen Ort geschaffen Es ist ihnen gemeinsam dass der Astragal nicht Teil des Korbes ist Er ist mit der obersten Steinlage der halbrunden Saule skulptiert worden Dieses Merkmal steht in der Regel fur ein hohes Alter es findet sich hier jedoch mehrfach an eindeutig jungeren Kapitellen des Langhauses Die Kapitelle im Erdgeschoss der nordwestlichen Vorhalle gleichen denen der oben beschriebenen schmuckloseren vollig nbsp Kapitell 32 Tritonen mit geteiltem Schweif aus BlattwerkNarthexobergeschoss und 1 Langhausjoch Bearbeiten Werkstatt B Die Blattkapitelle 1 2 5 und 7 sind wesentlich tiefgrundiger plastisch skulptiert Die sorgfaltig detailliert herausgearbeiteten Blatter heben sich hintereinander zunehmend vom Untergrund ab und ihr Aderwerk wird von kommaformigen Einschnitten durchzogen Haufiger sind hier die Figurenkapitelle wie Schaftrager 4 8 und 17 Blumen pfluckende Kentauren 10 Lowen reitende Genien 15 und 23 am Gangelband gefuhrter Affe 20 Evangelistenengel 19 inmitten von Blattwerk erscheinende Gesichtsmasken Die Skulpturen zeugen von sehr unterschiedlicher Begabung ihrer Bildhauer Die Haltung der Figuren ist haufiger starr und manchmal recht unbeholfen Zeugnisse geringerer Begabung Interessant sind die Varianten der Ausfuhrung gleicher Themen nbsp Kapitell 17 bartiger kahlkopfiger SchaftragerDas Thema Schaftrager ist dreimal zu finden Auf dem Kapitell 17 sind es Hirten unterschiedlichen Alters der eine ist kahlkopfig und Barttrager der andere sichtlich jungere streckt die Zuge heraus Zwischen seinen Fussen liegt auf dem Boden ein abgeschlagener Kopf Auf dem Kapitell 8 liegen statt der Schafe Esel auf den Rucken der Trager Beide spielen wohl in Anlehnung an die Phaidrasage auf der Panflote Seltsam erscheint die merkwurdige Idee der Verbindung der beiden Themen das des Leier spielenden Esels antikes Symbol der Dummheit mit dem des Schaf tragenden Hirten nbsp Kapitell 20 Schausteller mit Affen links Mitte nbsp Kapitell 20 Schausteller mit Affen Mitte rechtsDie Darstellung eines Schaustellers mit dem Affen auf dem Kapitell 20 zeugt eher von mittelmassiger Fertigkeit des Steinmetzen Der Affe ist mit einem uberdimensional dicken Strick um den Hals gefesselt der vom Schausteller locker gehalten wird Der Affe ist hingehockt noch grosser als sein Fuhrer Zwischen beiden Figuren und hinter dem Seil steht der spiralformig gewundene Stamm einer Pflanze aus dem sich zwei grosse gefacherte Blatter beidseitig ausbreiten Die Szene wird links und rechts von je einer kleineren Figur flankiert Auf der linken Seite steht ein Mann und hebt seinen Arm moglicherweise eine Geste der Anbetung oder auch Angst Auf der anderen steht ein kleiner geflugelter Vierbeiner auf einer Stele mit einem Kapitell vermutlich handelt es sich um ein Gotzenbild Auf dem Kapitell 9 sieht man Schriftbander die man wie folgt entziffert hat MILE ARTIFEX SRISPI sic TU P E RI ISTI USURA Beim Vergleich dieses Motivs mit einem Kapitell im Chorumgang von Notre Dame du Port der dasselbe Motiv behandelt erkennt man die besondere Originalitat der Skulptur von Brioude In Notre Dame du Port sieht man den verdammten mit Stricken gebundenen Wucherer in der Holle In Saint Julien von Brioude halt dagegen nicht der Wucherer sondern ein Teufel mit menschlichem Gesicht erkennbar an seinen Flugeln das Schriftband dessen Text ubersetzt wird mit Ich der Mileartifex der tausendlistige Teufel habe geschrieben Du bist am Wucher zugrunde gegangen Die Evangelistenengel auf dem Kapitell 19 sind nicht stehend oder als Buste dargestellt sondern im Fluge Sie schweben uber aufgereihten Akanthusblattern Brehier behauptete auf einem der Schriftbander das Wort Juliani lesen zu konnen Es musste aber richtig heissen SCS verkehrt herum MARCUS und SCS MATEUS die Buchstaben A T und E sind ineinander verschlungen Auf dem Kapitell 14 stehen sich zwei mit Harnisch und Helm gekleidete Ritter gegenuber Hierzu kann man Emile Male zitieren Wen stellen diese beiden mit Panzerhemd bekleideten Ritter die den Kampf mit der Lanze aufnehmen dar Ist der eine von ihnen nicht der beruhmte Wilhelm von Gellone der Held des Epos aus dem Sagenkreis des Garin de Montglaine In der Tat war Wilhelm laut Legende nach Brioude gekommen und hatte seinen Schild auf dem Altar von Saint Julien niedergelegt bevor er ins Kloster von Gellone eintrat Davon hatten die Wallfahrer die auf der antiken Via Regordana nach Brioude pilgerten Kenntnis nbsp Kapitell 14 2 Ritter kampfen mit Lanzen2 Langhausjoch Bearbeiten Werkstatt C des Giraldus Die neun Kapitelle alle mit der gleichen Kampferplatte stammen aus derselben Werkstatt deren Formgebung etwas von den vorher beschriebenen abweicht Typisch fur die Werkstatt des Giraldus sind zwei parallele Rillen statt einer uber der Schragkante des Kampfers wie auch die Vortauschung konkaver Deckplatten mit gekappten Ecken die allseitig sichtbar ist Die Motive dieser Werkstatt sind Adler mit ausgebreiteten Schwingen 26 zwei Greife stehen beidseitig einem Kelch gegenuber 25 Drachen 28 und 29 und Tritone 32 In der niederen Auvergne kann man diese Motive haufig antreffen nbsp Kapitell 25 geflugelte DrachenBemerkenswerte dekorative Formensprache und geschickter Umgang mit dem Meissel zeichnen die Werkstatt des Giraldus aus Der Bildhauer versteht sein kunstlerisches Handwerk Die menschliche Gestalt wird von ihm nicht stilisiert sondern weitgehend naturgetreu dargestellt Die Sirenen 30 und Tritonen 32 stehen sich auf beiden Seiten des Mittelschiffs gegenuber Sie wurden mit einer grossen Kunstfertigkeit skulptiert die uber plastische Ausformungen und Feinheiten verfugt die die vorherige Werkstatt vermissen liess Vergleiche mit ahnlichen Kapitellen in Chanteuges lassen durchaus den Schluss zu dass in beiden Kirchen dieselben Bildhauer gearbeitet haben Die Kapitelle von Brioude scheinen um 1140 gefertigt worden sein Es gibt auch eine Hypothese dass die Kapitelle der Werkstatt C ebenfalls von jenem Giraldus gefertigt worden sind der die bronzenen Turklopfer der sudostlichen Vorhalle signiert hat Die Ahnlichkeiten des affenahnlichen Kopfes des Teufels auf dem Turklopfer mit denjenigen der Drachen des Kapitells 28 uberraschen Warum sollte nicht derselbe Giraldus in Stein wie auch in Bronze gearbeitet haben nbsp Kapitell 2 vierbeinige Greife an einem KelchAuf den Kapitellen 34 35 und 36 alle am NO Pfeiler sind nackte mannliche Figuren dargestellt Auf einem tragen zwei geflugelte Genien im Flug je einen nackten Mann in den Armen Diese merkwurdige Darstellung wurde mit gewissen romischen Skulpturen verglichen im Zusammenhang mit der Kaiserapotheose was durchaus als zutreffend erscheint Abwegig ist jedoch die Deutung als Himmelfahrt der Auserwahlten Bei diesem Kapitell ist lediglich die erstaunliche Ikonographie von Interesse nicht jedoch die sehr bescheidene Qualitat der Ausfuhrung Vergleichbare nackte Gestalten sind auf dem Kapitell 36 an der Nordwestwand zu finden Das dargestellte Ungeheuer dessen Kopf die Mitte des Korbes einnimmt ergreift zwei nackte Manner an ihren Beinen Soeben vom Ungeheuer ausgespien lecken ihnen eingerollte Schlangen den Kopf Deutlich sichtbares Geschlecht Schlangen und Hollensymbole weisen moglicherweise auf die naheliegende Erklarung Die Bestrafung der Unzucht nbsp Kapitell 19 Evangelistenengel mit SchriftbandernAuf dem Kapitell 35 ist eine Schlachtaufstellung in Reih und Glied dargestellt Die Szene ist uberladen von Soldaten mit Helm und Kettenhemd bekleidet die sich offensichtlich um den gefesselten nackten Korper eines Mannes streiten Rechts im Hintergrund blast eine Frau auf einem Horn derweil sie sich auf einem Schild abstutzt In Motiv und Ausfuhrung erinnert das Kapitell an das mit Nummer 14 mit Darstellung kampfender Ritter Vermutlich handelt es sich um noch eine Episode des Heldengedichts das zum Sagenkreis um Wilhelm von Oranien gehort 3 und 4 Langhausjoch Bearbeiten nbsp Kapitell 35 Soldaten ergreifen nackte Person links Mitte nbsp Kapitell 35 Soldaten ergreifen nackte Person Mitte rechts Werkstatt D Diese Werkstatt skulptierte wieder nur Blattwerkkapitelle Einige sind sehr schlicht mit glatten Blattern Ihr kraftiges Relief und die Geschlossenheit ihrer Linien verleihen eine monumentale Erscheinung Die anderen allesamt auf der Nordwestseite sind hingegen differenziert ausgebildet Uber zwei Reihen Akanthusblattern nehmen realistische Masken die Korbmitte ein die von Palmetten in den Ecken flankiert werden Diese Kapitelle gehoren zu den schonsten der Kirche Zwei Kapitelle unterscheiden sich deutlich von dieser Gruppe Es konnte sich um wiederverwendete Teile handeln sie befinden sich auf dem dritten Sudwestpfeiler nebeneinander Das Kapitell 48 stellt zwei Sirenen dar das Kapitell 47 einen Minotaurus zwischen zwei Musikanten Das Kapitell 54 zeigt einen thronenden Christus und ist neuzeitlichen Ursprungs Chor Chorumgang und Kranzkapellen Bearbeiten Die vier Kapitelle der halbkreisformigen Apsis sind gesondert zu betrachten da sie vermutlich aus der Vorgangerkirche stammen In ihrer Wuchtigkeit gleichsam angeschwollen mit kaum aus dem Korb hervortretenden Blattwerk zeigen sie bei weitem nicht die Leichtigkeit und Geschmeidigkeit der Werke der Vierung bei denen die Bildhauer mit grosser Virtuositat die Technik des Steinbohrers zu handhaben wussten Das dem Besuch der Frauen am Grab Christi gewidmete Kapitell auf der Nordseite des Chorjochs lasst keinen Bezug zu irgendeinem anderen Kapitell der Kirche insbesondere nicht des Chors stellen Es ist das einzige Kapitell der Kirche mit einem erzahlenden Motiv Auch sein etwas steifer Stil ist einzigartig ganz in der herkommlichen Linie der romanischen Auvergne vielleicht eine Wiederverwendung Es verbleiben die uber 125 Kapitelle kleiner Volumina im Umgang und in dessen Kranzkapellen Sie werden von einer Vielzahl von Fabelwesen bevolkert etwa von geflugelten Lowen Drachen Greifen und Bogen spannenden Kentauren Dieses Bestiarium seine Auswahl und Formen sind durch und durch romanisch Vierung Bearbeiten nbsp Kapitell 34 Genien tragen schwebend nackte Personen links Mitte Eine offenbar andere Werkstatt hat in der Vierung gearbeitet Sie zeichnet sich durch einen umfassenden Gebrauch des Steinbohrers aus Das Blattwerk besitzt nur wenig Relief Die gerippten Blatter zeichnen parallel laufende Rillen zwischen denen sorgfaltig gearbeitete Einschnitte angebracht sind die im Blattinnern Palmetten formen Gelegentlich sieht man sehr expressive mit grosster Sorgfalt gearbeitete Menschenkopfe Zu erkennen sind auch kleine Masken und einige phantastische Motive wie ein bartiger Kopf dessen Ohren von zwei Nagetieren angefressen werden nbsp Kapitell auf Pilaster Mittelschiff nbsp Kapitell gewundene Monster nbsp Kapitell 34 Genien tragen schwebend nackte Person links nbsp Kapitell 34 Genien tragen schwebend nackte Person rechts Wandmalereien Fresken Bearbeiten Das Innere von Saint Julien war zumindest teilweise bemalt Unsere Vorfahren konnten das heute als schon empfundene Natursteinmauerwerk seine warmen lebendig zusammengestellten Farbtone und seine sorgfaltig gefugten Mauerwerksverbande nicht sonderlich beeindrucken Schon fruh nach dessen Fertigstellung wurde deshalb das Mauerwerk mit einem mit Malereien bedeckten Verputz verdeckt 1957 waren allein die bedeutenden und umfassenden Fresken in der Michaelskapelle im Obergeschoss des sudostlichen Narthexjochs sichtbar Die Fresken haben unter den weniger fachgerechten Sanierungsarbeiten des 19 Jahrhunderts gelitten Ebenfalls 1957 legte man durch professionelles Abbeizen der Wande etwa 140 Quadratmeter weiterer Fresken frei allerdings weitgehend bruchstuckhaft Diese Teile haben aber keine weiteren Schaden erlitten und die ganze Frische ihrer ursprunglichen Farbigkeit bewahrt Kapelle des Erzengels Michael Bearbeiten nbsp Fresko Michaelskapelle aus Seitenschiff nbsp Fresko oben zwei vierbeinige Greife unten Heiliger mit zwei Schriftrollen Die Michaelskapelle wurde erst etwa hundert Jahre nach Erbauung des Emporengeschosses eingerichtet Sie entstand durch den Einzug einer Trennwand in Verlangerung der sudwestlichen Mittelschiffwand Ihre Wande und Decke hat man mit Fresken luckenlos ausgemalt Die Kapelle diente seitdem zur Aufbahrung der graflichen Kanoniker nach ihrem Tode Zentral auf dem Gewolbe thront ein majestatischer Christus in einer Mandorla die von den vier Evangelistensymbolen umgeben wird Auf beiden Seiten haben sich nahezu einhundert Engel versammelt Die uber den Vollzug der Gottesurteile wachenden Erzengel Michael und Gabriel heben sich von den anderen ab Auf die nordwestliche Trennwand malte man eine furchterregende Holle in deren zungelnden roten Flammen sich der Satan aufhalt in einer dramatischen Gestalt eines aschfahlen blassgrunlichen Riesen Dem Maler ist hier die Darstellung des soeben stattgefundenen Fall Satans vortrefflich gelungen der danach gehassig seinen bestialischen Kopf erhebt Des Teufels Niederlage halt in keiner Weise seine Handlanger davon ab das Feuer mit neuen Verdammten zu schuren Auf den Fensterbanken ist der Kampf der Tugenden gegen die Laster nach der Psychomachia des Prudentius dargestellt Die Tugenden sind als friedfertige Frauen in fusslangen Gewandern dargestellt Um das Sudostfenster nimmt der Betrachter an dem offensichtlich leichten Sieg der Demut uber den Stolz der Geduld uber den Zorn und der Liebe uber die Begierde teil Um das Sudwestfenster sieht man den Glauben die Hoffnung und wahrscheinlich die Barmherzigkeit Nicht alle Inschriften sind zu entziffern Ein ausserst seltenes Thema ist dargestellt auf der Sudwestwand beidseitig des Fensters Zwei prunkvoll gewandete Personen erhalten die Krone der Auserwahlten Eine Art Fries zieht sich uber die Lange der Kapelle mit Darstellungen von Atlanten Balken und werkzeugtragenden Arbeitern nbsp Fresken sudostl Mittelschiffpfeiler nbsp Fresko NarthexpfeilerErste Joche des Langhauses Bearbeiten Die 1957 entdeckten Reste der wesentlich umfangreicheren Ausmalung haben die Frische ihrer Farbgebung und die besondere Klarheit ihrer Linienfuhrung bewahrt und sind uberwiegend von hohem kunstlerischen Wert Die Nordwestwand des ersten Jochs war vollstandig bemalt Ganz oben beidseitig des Fensters schliesst eine breite Zierleiste an auf nachtblauem Grund mit einem Muster aus Blattern in lebendigen warmen Farben Die ockerfarbenen Blatter sind weiss gerandert und getupfelt Die frischen Farbtone uberraschen in ihrer fast modernen Art Ohne den Ort ihrer Herkunft zu kennen wurde man diese Malerei kaum der Romanik zurechnen Knapp darunter sind zwei grossformatige Figuren mit ausgebreiteten Flugeln dargestellt von denen nur die Oberkorper erhalten sind zur Linken der Erzengel Michael und zur Rechten ein weiterer Engel Das schone Gesicht weist hierarchische Zuge auf von grosser Reinheit Auch die Farben muss man bewundern besonders die der Flugel in sanftem Grau und gedampftem Rot Das Feld darunter wird durch eine Zierleiste abgetrennt Hier fallt vor allem auf schwarzem Grund ein gefaltetes Band auf in meisterlich beherrschten Farbkontrasten und perspektivischer Darstellung Das untere Feld besitzt nur noch fragmentarisch erhaltene Darstellungen es war mit grossen Pferden ausgefullt die sich gegenuberstanden Das rechte spielte Harfe Vom linken ist sein aussergewohnlich gestalteter Kopf noch recht gut erhalten Hals und Kopf sind in rosa Farbtonen gehalten die grossen weit geoffneten mandelformigen Augen strahlen in Weiss mit einer grossen blauen Pupille An der flatternden Mahne ist Bewegung zu erkennen An drei Pfeilerreihen die des Narthex eingeschlossen sind ebenso bedeutende Malereifragmente erhalten Die kraftige Gliederung der Pfeiler liess allerdings jede grossformatige Dekoration nicht zu Dieses Problem hielt die Maler nicht davon ab eine Vielzahl von dekorativen Motiven zu prasentieren wie etwa Bander Flechtwerk Ranken und Draperien Die Kompositionen werden erst etwa in Drittelhohe der Pfeiler umfassender Die Kunstler sahen sich vollig frei in ihrer Themenwahl Das Thema Bestiarium ist haufig vertreten Die SW Seite des SW Pfeilers gehort zu den besterhaltenen Fresken Hier waren seitlich der halbrunden Saule insgesamt sechs schlanke hohe Streifen des Pfeilerkerns zu bemalen Alle zeigen ein uppiges Dekor von Ranken und Bandern die in vielfaltigen geometrischen Figuren mit verbluffenden perspektivischen Effekten geformt worden sind Die Falten der Bander wechseln von ockerfarben uber rosa blau bis hin zu grau Die Ranken beginnen oberhalb der Kampferplatte des Kapitells An den Kanten wachsen sie aus dem gewaltigen Maul einer teuflischen Maske Die halbrunde Saule zeigt ein aussergewohnliches Motiv zwei grosse sich gegenuber stehende Mantelpaviane mit auberginefarbenen Manteln auf weissem Grund Ein kleines Hinweisschild zwischen beiden tragt den Schriftzug B RIV AS Brioude nbsp Fresken sudostl MittelschiffpfeilerDie Gegenseite des Pfeilers knapp unter dem Kapitell des mittleren Gurtbogens prasentiert ein karikaturhaftes menschliches Profil nicht modelliert nur virtuos gezeichnete schwarze Linien skizzieren eindrucksvoll das Gesicht Das ubergrosse weisse Auge mit schwarzer versetzter Pupille ist trotz der Profilansicht frontal dargestellt und so unrealistisch wie moglich Letzteres gilt auch fur die schnabelartig zusammengekniffenen Lippen und das eigensinnige Kinn Die Darstellung kennt nur vier Farbtone grauer Ocker fur die Haut Schwarz fur die Konturen Weiss fur das Auge und Braun fur das Haar Der erste Nordwestpfeiler des Mittelschiffs tragt rundum einen Fries mit acht Heiligen unter einer Blendarkatur Je eine Figur bedeckt eine halbrunde Saule oder beide Seiten der Pfeilerkernkanten die uber Korper und Gesichtsmitte der Figuren verlauft Von den ehemaligen Inschriften sind nur die von Aaron und Jesaia lesbar erhalten Dieser Pfeiler besitzt ausserdem noch schon gestaltete Chimaren Auf dem ersten Sudwestpfeiler des Mittelschiffs zeigt die ratselhafte Szene einen vom Pferd gesturzten Reiter Hier konnte die Bestrafung des Stolzes gemeint sein Die Fresken in den beiden ersten Jochen des Mittelschiffs und die der Michaelskapelle sind jedenfalls von verschiedenen Werkstatten geschaffen worden Die Bemalung der Kapelle datiert vermutlich auf Ende des 12 Jahrhunderts hingegen sind die Fresken des Mittelschiffs wahrscheinlich etwa 50 Jahre alter nbsp Fresko Schmuckband und Engel nbsp Fresken nordwestl Mittelschiffpfeiler nbsp Fresko VorhangeAusstattung der Kirche BearbeitenDas Kapitel von Saint Julien in Brioude Bewahrer der Wallfahrten zum Grab des Heiligen hatte im Laufe der Zeit unermessliche Reichtumer zusammengetragen wie Bildnisse des Martyrers aus Gold wertvolle Reliquienschreine aus Gold und Elfenbein kostbare Seidenwaren Tapisserien und andere All diese Werte gingen im Laufe der Revolution verloren Ubrig blieben einige kunstlerisch wertvolle Ausstattungsstucke aus nachromanischen Epochen Dazu gehort das grosse eindrucksvolle Kruzifix aus dem 15 Jahrhundert Es ging aus der Leprose von La Payasse hervor was zeitweilig zu dem Namen Christ lepreux Der aussatzige Christus gefuhrt hat Es ist seit einigen Jahren im sudwestlichen Seitenschiff ausgestellt Es handelt sich offensichtlich um eine einheimische Arbeit in der Tradition der grossen Holzkreuze seit der Romanik in der Auvergne Der Epoche der Gotik ist die Madonna mit Kind zuzuordnen aus vergoldetem Holz aufgestellt im nordwestlichen Seitenschiff neben der Sakristei Eine weitere Madonna ist eine gebarende Jungfrau ein seltenes ikonographisches Thema Der Hochaltar steht seit 1854 an seinem heutigen Platz im Chor Sein Grab erinnert an die Wallfahrt Karls VI nach Brioude Er ist damals vergrossert und restauriert worden Sein ursprunglicher Platz war eine der Umgangskapellen in der ihn Hugo IV von Collonges der Dekan des Kapitels gestorben 1713 aufstellen liess In der Kreuzkapelle am nordwestlichen Seitenschiff ist eine schone Passionsszene zu sehen aus einer Gruppe von Holzstatuen aus dem 17 Jahrhundert Es handelt sich um eine hochwertige Skulptur des Bildhauers Vanneau die nach ihrer Entfernung in der Revolution 1821 wieder am alten Standort aufgestellt worden ist nbsp Kruzifix 15 Jh nbsp Schrein des Saint Julien nbsp Madonna mit Kind nbsp Madonna mit KindLiteratur BearbeitenUlrich Rosenbaum Auvergne und Zentralmassiv Koln 1989 ISBN 3 7701 1111 7 S 163 166 Abb 31 73 74 Bernhard Craplet Romanische Auvergne Echter Verlag Wurzburg 1992 ISBN 3 429 01463 8 S 257 179 Abb 91 108 und S 169 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Julien Brioude Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Basilique Saint Julien de Brioude in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch bei art roman net frz Artikel viele Bilder u a Fresken bei route romane net Bilder Einzelnachweise Bearbeiten Basilique Saint Julien auf gcatholic org45 293611111111 3 3844444444444 Koordinaten 45 17 37 N 3 23 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Julien Brioude amp oldid 236234943