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Ludovicus scriptor auch Ludovicus von Wedinghausen nach 1236 war Pramonstratenser Schreiber und wahrscheinlich auch Autor Er wirkte im Kloster Wedinghausen und im Kloster Rumbeck bei Arnsberg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenLudovicus wird zwischen 1210 und 1236 neunmal in Quellen des Klosters Wedinghausen erwahnt Im Jahr 1210 urkundete er als Luthevicus capellanus Damals war er also Kaplan Im Jahre 1222 nannte er sich Ludewicus scriptor 1224 erscheint er als Ludowicus canonicus in Wedinchusen Im Jahr 1229 war er Pfarrer Plebanus wahrscheinlich in Arnsberg Zwischen 1231 und 1236 erscheint er in Urkunden als Zeuge als Prior des Klosters Rumbeck Im Nekrolog des Klosters Wedinghausen wird er unter dem 20 Oktober als Ludovicus scriptor Prior in Rumbike canonicus noster genannt In den abschriftlichen Aufzeichnungen des Klosters Bredelar wird im Jahr 1217 ein Priester Ludewicus als ein Bruder des Wedinghausener Propstes Hartmodus beurkundet 1 Nach diesem von Johann S Seibertz erfassten Eintrag wurde der familiare Hof mit 15 Morgen Land in der heutigen Wustung Thiderikeshusen fur die Ordensaufnahme ihrer beiden in Stenhus wohl Steinhausen bei Buren ansassigen Bruder Heinricus und Lambertus dem Bredelarer Zisterzienserkloster uberschrieben 2 nbsp Wappen des Burener Diederikeshausen das noch im 14 Jahrhundert als Ministerialensitz diente 3 Im Allodienverzeichnis des 1144 gestorbenen Northeimer Grafen Siegfried IV von Boyneburg wird unter den Lehensverwaltern bzw Ministerialen bereits ein Lothewicus de Thidericheshusen mit seinen Gutern genannt 4 In der Grundungsurkunde der Stadt Buren von 1195 wird unter den 32 Ministerialen ein Radobo Lodewicus de Diderikeshusen aufgefuhrt 5 Nach den zwischen 1986 und 1988 an der L776 im ostlichen Bereich von Steinhausen durchgefuhrten Bodengrabungen wurde dieses Diderikeshusen am bzw auf dem Muchtsberg verortet Archaologische Fundbewertungen liessen hier auf einen Ministerialensitz schliessen 6 nbsp nbsp nbsp nbsp Werk BearbeitenVon Ludovicus stammt eine zweibandige Ausgabe des Alten Testaments mit mehr als 60 farbigen Initialen und weiterem Buchschmuck aus der Zeit um 1220 Die Schrift befindet sich heute in der Universitats und Landesbibliothek Darmstadt Es handelt sich um die Handschrift 48 Bd 1 und 2 Ludovicus nennt sich dabei selbst in der Schlussschrift In einer Monographie uber gotische Schriften schrieb Karin Schneider Gegenuber den wenig alteren rheinischen Codices verwendet dieser Canonicus eine wesentlich modernere starker gotisiertere und eng zusammengeschobene Buchschrift Doppelte neben einfacher Brechung ist in dieser absolut regelmassig aufrechten Schrift haufig 7 Der Buchschmuck ist von grosser Qualitat Es gibt grosse gerahmte Deckfarbeninitialen auf blauem rotem oder grunem Grund zu Beginn der Prologe und der einzelnen biblischen Bucher Sowohl im ersten wie im zweiten Band gibt es eine Initiale auf Goldgrund Das Rankenwerk der Initialen ist durchsetzt mit Figuren wie Drachen Tieren oder Menschen Die Initialen zu Beginn der einzelnen Kapitel sind dagegen bescheidener Die Handschrift enthalt nur eine figurliche Darstellung Es handelt sich um eine qualitatsvolle Darstellung des Propheten Ezra Nach Hermann Knaus Urteil uber die Darstellung handelt es sich um eine wurdevolle Gestalt mit prophetisch verklartem Antlitz Auch bei diesem Bild kann man nicht an eine Einzelleistung denken sondern nur vermuten dass dieser Pinsel noch mehr Gutes offenbar verlorenes geschaffen hat 8 Nicht zum Text der Bibel gehort in der Handschrift ein ganzseitiges Schema aus Versen in Kreuzform Ein ahnliches Schema findet sich in einer jungeren dreibandigen Bibel aus dem Kloster Bredelar Am Ende der Bande der Wedinghauser Bibel findet sich ein Bucherfluch Servanti benedictio tollenti maledictio Wohl dem Bewahrenden wehe dem Dieb 9 Einige erzahlerische Indizien deuten darauf hin dass die sogenannte Heime Erzahlung in die altnordische Thidrekssaga einfloss Diese von Roswitha Wisniewski 10 vertretene These wurde verschiedentlich rezipiert ist aber nicht unbestritten 11 12 Nach der Chronik des Klosters Wedinghausen bzw ihrer geschichtlichen Zeittafel soll zumindest der hier spielende Erzahlungsteil von dessen Skriptor Ludovicus verfasst worden sein Der Arnsberger Philologe Norbert Hoing entkraftet allerdings den gegenuber Wisniewskis These vorgebrachten Einwand dass nach den altislandischen Handschriften Heime eine jedoch schwarze und somit nicht zu den Pramonstratensern passende Kutte erhalten haben soll 13 Einzelnachweise Bearbeiten Landesarchiv NRW Msc VII Nr 5726 Kloster Bredelar Joh Suibert Seibertz Urkundenbuch zur Landes und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalen Erster Band Arnsberg 1839 S 193 194 Max von Spiessen Wappenbuch des Westfalischen Adels Gorlitz 1901 1903 Beschreibung Bd 1 S 39 Wappenbild Bd 2 Tafel 92 Vgl Johannes Bauermann Von der Elbe bis zum Rhein Aus der Landesgeschichte Ostsachsens und Westfalens Gesammelte Studien Aschendorff Munster 1968 S 355f LAV NRW StA Munster Herrschaft Buren Sig B 801u Urk Nr 1 Rudolf Bergmann Einblicke in das mittelalterliche Landleben Der Grenzraum zwischen dem Kolnischen Westfalen und dem Bistum Paderborn Begleittext zur Ausstellung Westfalisches Museum fur Archaologie Amt fur Bodendenkmalpflege Geseke 1992 zit nach Knut Hans Staub Hanna Wiebe Auf den Spuren der Wedinghauser Klosterbibliothek In Arnsbergs Alte Schriften Handschriften und Drucke aus sieben Jahrhunderten Strobel Arnsberg 1988 S 31 f zit nach Knut Hans Staub Hanna Wiebe Auf den Spuren der Wedinghauser Klosterbibliothek In Arnsbergs Alte Schriften Handschriften und Drucke aus sieben Jahrhunderten Strobel Arnsberg 1988 S 32 Knut Hans Staub Hanna Wiebe Auf den Spuren der Wedinghauser Klosterbibliothek In Arnsbergs Alte Schriften Handschriften und Drucke aus sieben Jahrhunderten Strobel Arnsberg 1988 S 32 Roswitha Wisniewski Die Darstellung des Niflungenunterganges in der Thidrekssaga Eine quellenkritische Untersuchung Max Niemeyer Tubingen 1961 S 263 ff Rolf Badenhausen Wadhincusan monasterium Ludewici Zur Ludwig Signatur der Thidrekssaga PDF Abgerufen am 14 Juli 2018 Susanne Kramarz Bein THidreks saga und Karlamagnus saga In Hansische Literaturbeziehungen Das Beispiel der THidreks saga und verwandter Literatur De Gruyter Berlin S 200 203 Norbert Hoing Klosterschreiber Ludovicus von Wedinghausen 1210 36 und die Thidrekssaga In Arnsbergs Alte Schriften Strobel Arnsberg 1988 S 62 68 Literatur BearbeitenNorbert Hoing Klosterschreiber Ludovicus von Wedinghausen 1210 36 und die Thidrekssaga In Arnsbergs alte Schriften Handschriften und Drucke aus 7 Jahrhunderten Uberblick uber die wertvollen Schriften und Bucher des Klosters Wedinghausen und der historischen Schulbibliothek des Gymnasiums Laurentianum Arnsberg 1988 S 63 68 Knut Hans Staub Hanna Wiebe Auf den Spuren der Wedinghauser Klosterbibliothek In Arnsbergs Alte Schriften Handschriften und Drucke aus sieben Jahrhunderten Strobel Arnsberg 1988 S 32Weblinks BearbeitenKloster Wedinghausen in der Westfalischen UrkundendatenbankPersonendatenNAME Ludovicus scriptorALTERNATIVNAMEN Ludovicus von WedinghausenKURZBESCHREIBUNG Pramonstratenser Bibelschreiber AutorGEBURTSDATUM 12 JahrhundertSTERBEDATUM 13 JahrhundertSTERBEORT Wedinghausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludovicus Scriptor amp oldid 236892773