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Walther Kienast 31 Dezember 1896 in Berlin 17 Mai 1985 in Frankfurt am Main war ein deutscher Historiker Er befasste sich vor allem mit der mittelalterlichen Geschichte Mittel und Westeuropas sowie mit der vergleichenden Verfassungsgeschichte Walther Kienast Sohn eines evangelischen Kaufmanns war ab 1905 in Berlin zum Realgymnasium gegangen bevor er 1918 an der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin ein Studium der Geschichte und Klassischen Philologie aufnahm Die Promotion erreichte er betreut von seinem wichtigsten akademischen Lehrer Dietrich Schafer 1923 mit der Arbeit Die deutschen Fursten im Dienste der Westmachte bis zum Tode Philipps des Schonen Ab 1925 war er im Archivdienst tatig und bereitete seine Habilitation unter dem Titel Die Anfange des europaischen Staatensystems im Mittelalter vor die er 1933 bei Robert Holtzmann abschloss Seitdem war Kienast der 1933 in die NSDAP eingetreten war Mitgliedsnummer 2 587 376 1 2 zunachst Privatdozent spater wissenschaftlicher Assistent an der Berliner Universitat von 1935 bis 1943 auch Mitherausgeber der Historischen Zeitschrift HZ Von 1939 bis 1945 war er ordentlicher Professor fur Mittlere Geschichte an der Universitat Graz Dort wurde er 1945 als Nichtosterreicher und wegen der noch nicht erfolgten Entnazifizierung als politisch belastet entlassen 3 Erfolgreich entnazifiziert konnte Kienast ab 1947 erneut fur die 1949 erstmals wieder erscheinende Historische Zeitschrift tatig werden 4 Bis 1968 war der zunachst nicht als ordentlicher Professor einsetzbare Kienast Mitherausgeber der HZ und verantwortlich fur den Rezensionsteil 5 ausserdem Herausgeber der HZ Sonderhefte 1 bis 6 1962 bis 1978 Daneben erhielt Kienast 1948 einen Lehrauftrag an der Universitat Frankfurt am Main 1953 wurde er Dozent an der Technischen Hochschule Darmstadt Im selben Jahr folgte die Ernennung zum ausserordentlichen Professor in Frankfurt 1954 wurde er dort zum personlichen Ordinarius ernannt von 1960 bis zur Emeritierung 1962 war er Inhaber eines Frankfurter Lehrstuhls fur Mittlere und Neuere Geschichte sowie Historische Hilfswissenschaften Seit 1956 war Kienast Mitglied der International Commission for the History of Representation and Parliamentarial Institutions 1976 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der British Academy gewahlt 6 Er war verheiratet und hatte ein Kind Schriften BearbeitenDie deutschen Fursten im Dienste der Westmachte bis zum Tode Philipps des Schonen von Frankreich 2 Bande Leipzig 1924 Munchen 1931 Deutschland und Frankreich in der Kaiserzeit 900 1270 Leipzig 1943 2 Auflage 3 Bande Stuttgart 1974 1975 ISBN 3 7772 7427 5 Untertaneneid und Treuvorbehalt in Frankreich und England Studien zur vergleichenden Verfassungsgeschichte des Mittelalters Weimar 1952 Der Herzogstitel in Frankreich und Deutschland 9 bis 12 Jahrhundert mit Listen der altesten deutschen Herzogsurkunden Munchen u a 1968 Die frankische Vasallitat von den Hausmeiern bis zu Ludwig dem Kind und Karl dem Einfaltigen Hrsg von Peter Herde Frankfurt am Main 1990 ISBN 3 465 01847 8 Literatur BearbeitenJorg Peter Jatho Gerd Simon Giessener Historiker im Dritten Reich Focus Verlag Giessen 2008 ISBN 978 3 88349 522 4 S 51 53 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Walther Kienast im Katalog der Deutschen NationalbibliothekAnmerkungen Bearbeiten Winfried Schulze Deutsche Geschichtswissenschaft nach 1945 Munchen 1989 S 34 Peter Herde Walther Kienast 1896 1985 In Ders Hrsg Walther Kienast Die frankische Vasallitat Von den Hausmeiern bis zu Ludwig dem Kind und Karl dem Einfaltigen Frankfurt am Main 1990 S XI XLIII hier S XIVff Jatho Simon Giessener Historiker im Dritten Reich S 51 Winfried Schulze Deutsche Geschichtswissenschaft nach 1945 Munchen 1989 S 126 Winfried Schulze Deutsche Geschichtswissenschaft nach 1945 Munchen 1989 S 96 Winfried Schulze Deutsche Geschichtswissenschaft nach 1945 Munchen 1989 S 323 Deceased Fellows British Academy abgerufen am 18 Juni 2020 Lehrstuhlinhaber fur Geschichte an der Universitat Graz 1 Allgemeine Geschichte des Mittelalters und Historische Hilfswissenschaften Julius Franz Borgias Schneller 1806 1823 Leopold Hassler 1825 1851 Johann Baptist von Weiss 1854 1890 Arnold Busson 1891 1892 Johann Loserth 1893 1917 Wilhelm Erben 1917 1933 Walther Kienast 1939 1945 Heinrich Appelt 1959 1963 Friedrich Hausmann 1964 1988 Werner Maleczek 1989 1995 Reinhard Hartel 1998 2011 Romedio Schmitz Esser 2017 2020 Cristina Andenna 2020 2022 Tanja Skambraks seit 2023 2 Osterreichische Geschichte und Zentraleuropa Franz Krones von Marchland 1865 1902 Karl Uhlirz 1903 1914 Raimund Friedrich Kaindl 1915 1930 Anton Mell 1931 1935 Hugo Hantsch 1935 1939 Hans Pirchegger 1939 1945 Hugo Hantsch 1945 1946 Hermann Wiesflecker 1961 1984 Moritz Csaky 1984 2004 Walter Hoflechner 2004 2012 vakant seit 2012 3 Geschichte der Fruhen Neuzeit Adam Wolf 1867 1883 Hans von Zwiedineck Sudenhorst 1899 1906 Heinrich von Srbik 1917 1922 Kurt Kaser 1924 1931 Ferdinand Bilger 1939 1945 Karl Eder 1946 1961 Alexander Novotny 1963 1976 Grete Walter Klingenstein 1976 1998 Alfred Ableitinger 1998 2004 Gabriele Haug Moritz seit 2004 4 Wirtschafts und Sozialgeschichte Othmar Pickl 1969 1995 Renate Pieper 1998 2023 Walter Iber seit 2023 5 Sudosteuropaische Geschichte und Anthropologie Ferdinand Hauptmann 1969 1986 Horst Haselsteiner 1986 1993 Karl Kaser 1996 2022 Heike Karge seit 2023 6 Allgemeine Zeitgeschichte Helmut Konrad 1984 2016 Christiane Berth seit 2020 7 Wissenschaftsgeschichte Simone De Angelis seit 2011 8 Fachdidaktik der Geschichte Sozialkunde und Politischer Bildung Alois Ecker 2017 2020 Christian Heuer seit 2020 Vertragsprofessur Barbara Stelzl Marx seit 2019 Normdaten Person GND 118931865 lobid OGND AKS LCCN n86126057 VIAF 109893489 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kienast WaltherKURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 31 Dezember 1896GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 17 Mai 1985STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walther Kienast amp oldid 211826843