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Edekon auch Edika 469 in Pannonien an der mittleren Donau 1 war ein Furst der Skiren im 5 Jahrhundert Leben BearbeitenEdekon war ein Vertrauter des Hunnenkonigs Attila Er ubernahm fur diesen auch diplomatische Aufgaben und reiste etwa in den Jahren 448 449 zusammen mit Attilas Sekretar Flavius Orestes nach Konstantinopel In diesem Zusammenhang liess er sich bestechen Attila zu ermorden verriet dem Hunnenkonig jedoch den Plan Der ostromische Diplomat Priskos berichtet dass Edekon bei den Hunnen ein angesehener Krieger war und zum engsten Kreis Attilas gehorte 2 Nach dem Tod Attilas im Jahr 453 fiel Edekon die Fuhrung der Skiren im Karpatenraum zu Er selbst war anscheinend kein Skire aber wohl mit einer skirischen Adeligen verheiratet 3 Edekon verbundete sich mit dem Gepiden Ardarich gegen die Sohne Attilas Die gepidischen Truppen und ihre Verbundeten siegten in der Schlacht am Nedao im Jahr 454 oder 455 Im Alfold der grossen ungarischen Tiefebene errichtete Edekon ein nur kurze Zeit bestehendes Skirenreich 4 Im Jahr 468 kam es zu Kampfen mit den Ostgoten die in Pannonien siedelten und ein skirisches Aufgebot vernichtend schlugen Edekon schloss sich einer Allianz von Gepiden Sueben und anderen Stammen an die wohl auch vom ostromischen Kaiser Leo I begunstigt wurde doch unterlag die anti gotische Koalition 469 in der Schlacht an der Bolia in der Edekon fiel 5 Das Skirenreich brach zusammen viele Skiren traten in den romischen Militardienst Ein Sohn Edekons Onoulf stieg im Ostreich zum magister militum auf 6 wahrend ein anderer Sohn Odoaker in das Westreich ging und im dortigen Militar rasch aufstieg Odoaker traf dort auf den General Flavius Orestes dessen Sohn Romulus Augustulus im Jahr 475 als Schattenkaiser eingesetzt wurde Odoaker totete Orestes im August 476 setzte Romulus Augustulus ab und erhob sich zum rex Italiae Konig Italiens Die ethnische Herkunft Edekons und Odoakers ist in der Forschung umstritten da die Quellen keine genauen Aussagen machen bzw sich teils widersprechen Priskos bezeichnet ihn anachronistisch als Skythen was aber den klassischen ethnographischen Vorstellungen spatromischer griechischer Geschichtsschreiber geschuldet ist die den Begriff sehr oft topisch fur Reitervolker benutzten 7 andere Quellen bezeichnen ihn als Thuringer Malchus von Philadelphia oder als Goten Theophanes Wolfram Brandes hat 2009 aufgrund der Berucksichtigung ostromischer byzantinischer Quellen wie dem Lexikon Suda dafur pladiert Edekon und Odoaker als Angehorige der thuringischen Konigsfamilie zu betrachten 8 Es konnte sich aber auch um ein Missverstandnis wegen Edekons angeblicher Zugehorigkeit zum skirischen Konigsgeschlecht der Turkilingen die vielleicht selbst nicht existiert haben handeln 9 Allerdings fiel der ethnischen Zugehorigkeit in der Spatantike ohnehin kein allzu grosser Stellenwert zu und eine Person konnte durchaus mal als Germane mal als Hunne bezeichnet werden Erschwert wird eine genauere Einordnung durch den Umstand dass nicht zweifelsfrei geklart werden kann ob sich die verschiedenen Nennungen des Namens auf dieselbe Person beziehen Literatur BearbeitenWalter Pohl Edika In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 6 Walter de Gruyter Berlin New York 1986 ISBN 3 11 010468 7 S 446 f Anmerkungen Bearbeiten Die Lage des Flusses Bolia konnte noch nicht genauer bestimmt werden siehe dazu Schlacht an der Bolia Priskos Fragmente 7 und 8 Vgl Peter J Heather Invasion der Barbaren Die Entstehung Europas im ersten Jahrtausend nach Christus Stuttgart 2011 S 213 Vgl Jordanes Getica 277 Vgl auch Walter Pohl Die Gepiden und die gentes an der mittleren Donau nach dem Zerfall des Attilareiches In Herwig Wolfram Falko Daim Hrsg Die Volker an der mittleren und unteren Donau im funften und sechsten Jahrhundert Wien 1980 S 239 305 Malchus von Philadelphia Fragmente 8 Vgl Walter Pohl Die Awaren Munchen 2002 S 21ff Wolfram Brandes Thuringer Thuringerinnen in byzantinischen Quellen In Helmut Castritius u a Hrsg Die Fruhzeit der Thuringer Berlin 2009 S 291 ff Erganzungsbande zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 63 Herwig Wolfram Das Reich und die Germanen Zwischen Antike und Mittelalter Verlag Siedler Berlin 1998 ISBN 3 442 75518 2 S 264 Dass die Turkilingen ein historisches Phantom sind vermutete etwa Helmut Castritius Skiren In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 28 2005 S 643 PersonendatenNAME EdekonALTERNATIVNAMEN EdikaKURZBESCHREIBUNG Furst der SkirenGEBURTSDATUM 4 Jahrhundert oder 5 JahrhundertSTERBEDATUM 469STERBEORT Pannonien an der mittleren Donau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Edekon amp oldid 203624986