www.wikidata.de-de.nina.az
Schatten ist in den mythologischen Vorstellungen vieler Kulturen ein Begriff fur das Spiegelbild der Seele fur das zweite Ich des Menschen fur dessen Doppelganger oder Ebenbild das meist in einem jenseitigen Reich der Schatten angesiedelt und mit Dunkelheit Nacht und Tod assoziiert wird Der sichtbare Schatten gilt nach dem Volksglauben haufig als lebenswichtiger Bestandteil der zum Wesen eines Menschen gehort und ihm aufgrund seiner Beweglichkeit nachfolgt und ihm vergleichbar mit dem ausstromenden Atem korperlich anhaftet In der Ethnologie sind die Begriffe Freiseele und Schattenseele etabliert Die Unterscheidung einer Schattenseele ausserhalb des Korpers von einer Lebensseele im Korper ist ein bis weit in vorchristliche Zeit zuruckgehendes Menschenbild Der mit einer Lebenskrise verbundene Verlust des personlichen Schattens ist ein psychologisches Grundmotiv in der europaischen romantischen Literatur des 19 Jahrhunderts In Zusammensetzungen wie Schattenarbeit oder Schattenkabinett hat das Wort Schatten einen negativen Beiklang lange Schatten konnen angstigen und sind ein typisches Stilmittel mit Spannung aufgeladener Filme Langer werdende Schatten kunden vom Ende des Tages und den nahenden kalten Wintermonaten Der Schatten symbolisiert im allgemeinsten Verstandnis das bedrohlich wirkende Unbewusste Freiseele in Gestalt des Ba Vogels im Agyptischen TotenbuchInhaltsverzeichnis 1 Schatten in der Mythologie 1 1 Schicksalhafter Schatten 1 2 Altiranische Seelenlehre 1 3 Schattenseele in Zentral und Nordasien 1 4 Zwillinge in Afrika 2 Platons Schatten 3 Literarische Verarbeitung 4 Psychoanalytische Interpretation 5 Literatur 6 EinzelnachweiseSchatten in der Mythologie BearbeitenDer Begriff Seele geht von einem abendlandischen religiosen Verstandnis aus und wird je nach Weltanschauung mit unterschiedlichen Schwerpunkten definiert Fur die Interpretation aussereuropaischer Kulturen ist dieses westliche ein menschliches Individuum pragende Seelenkonzept schlecht anwendbar weil ein sprachliches Aquivalent kaum vorkommt Mit diesem Einwand finden sich irgendwelche Vorstellungen von Seele und Jenseits in fast allen Kulturen 1 wobei der Tod zwar im Allgemeinen gefurchtet wird jedoch nicht zwangslaufig eine Trennung vom Leben bedeuten muss sondern etwa ein Weiterleben bei den Ahnen bedeuten kann 2 Der schwedische Religionswissenschaftler Ernst Arbmann in den 1920er Jahren und andere 3 entwickelten verschiedene Modelle von Seelenvorstellungen welche der osterreichische Ethnologe Josef Haekel 1971 zu einer heute in der Religionswissenschaft allgemein angewandten Systematik zusammenfasste Darin werden funf Typen unterschieden die fur sich oder in unterschiedlichen Auspragungen zusammen vorkommen konnen Die Vitalseele steht demnach fur das Lebensprinzip Sie kann mit dem Atem Hauchseele oder mit bestimmten Korperorganen Korperseele verbunden sein Die Ego Seele stellt die Personlichkeit des Menschen dar Die bisexuelle Seele ist nach Hermann Baumann 1955 weniger und nur in Afrika und Sudostasien verbreitet Jede Frau besitzt einen mannlichen und jeder Mann einen weiblichen Seelenanteil der jedoch eher als Lebenskraft gesehen wird Die Kinderseele auch Wachstumsseele Ivar Paulsen 1954 sorgt fur das Heranwachsen der Kinder Die Freiseele auch Exkursionsseele entspricht dem Schatten Spiegelbild oder dem zweiten Ich 4 Schicksalhafter Schatten Bearbeiten nbsp Magische Tiere naguals im Codex Borgia einem altmexikanischen Orakelhandbuch Tonalamatl aus vorkolonialer Zeit Links der Hirsch des Nordens mictlampa rechts der Hirsch des Ostens tlapcopa 5 Seite 22 der Bilderschrift aus einer Reproduktion von 1898Die Freiseele haftet nur lose am Korper und kann auch andernorts existieren Als Spiegelbild des Menschen wird sie Bildseele genannt gehort sie zum Schatten heisst sie Schattenseele Sie kann uberdies in Tieren Pflanzen und in Flammen in Erscheinung treten Ihre Aktivitaten entfaltet die Freiseele meist im Traum oder in Visionen wo gelegentlich auch an ihrer Stelle die Ego Seele oder Vitalseele ihre Erlebnisse mitteilen konnen In besonderen Fallen halten sich diese Seelen dauerhaft ausserhalb des Korpers an einem moglichst entfernten Ort im Busch auf Die gedankliche Weiterentwicklung dieser Freiseele fuhrt zur dualistischen Vorstellung eines Doppelgangers welcher der Person als nahezu selbstandiges Wesen gegenubertritt Der Doppelganger macht sich auch im Wachzustand bemerkbar wirkt als hilfreicher Schutzgeist indem er vor Gefahren warnt oder tritt in seiner damonischen Gestalt als Vorbote des Todes auf Fur den Schamanen bedeutet die Freiseele ein Begleiter wenn er in Trance unstet herumstreifende Seelen von Toten sucht Mit ihr lassen sich auch andere Hilfsgeister aufspuren Im mittelamerikanischen Volksglauben ist nagual eine dem Doppelganger verwandte Vorstellung Das aus dem Aztekischen naualli etwas Verborgenes oder Verhulltes abgeleitete Wort bezeichnete ursprunglich einen Magier Schamanen in seinem Verwandlungszustand oder eine Gottheit Heute versteht man unter nagual ein Tier oder ein Objekt in der Natur das mit einem bestimmten Menschen in einer doppelgangerartigen Beziehung verbunden ist Beide ereilt in einer parallelen Situation dasselbe Schicksal weshalb dem nagual kein Schaden zugefugt werden darf Auf dem Land in Mexiko soll sich ein Magier oder eine Hexe in ein Tier verwandeln konnen das nachtlichen Schaden anrichtet Hiermit verwandt ist die seit Alters her in der europaischen Mythologie verbreitete Verwandlung eines Menschen in einen Werwolf 6 Wo der sichtbare Schatten als Seelenanteil des Menschen gesehen wurde schien dies zum einen fur seinen Besitzer eine potentielle Gefahrdung durch einen Angriff von aussen auf seinen Schatten darzustellen und zum anderen hielten andere es gelegentlich fur gefahrlich diesem Schatten zu nahezukommen Ein Magier auf der ostindonesischen Insel Wetar konnte angeblich einen Menschen erkranken lassen indem er auf dessen Schatten mit einem Schwert einstach Einen ahnlich indirekten Angriff fuhrte ein Lama gegen den hinduistischen Philosophen Shankara der durch seine aggressive Missionstatigkeit als hauptverantwortlich fur den Niedergang des Buddhismus in Indien Ende des 8 Jahrhunderts gesehen wird Im Nepal angekommen stritt sich Shankara mit dem Lama und erhob sich vor ihm in die Luft um seine ubernaturlichen Fahigkeiten zu demonstrieren Der Lama indes sah seinen Schatten uber den Boden gleiten und stach mit einem Messer hinein worauf Shankara heruntersturzte und sich das Genick brach In Arabien glaubte man fruher dass ein Mann stumm und seine Knochen steif wurden wenn eine Hyane auf seinen Schatten trete Im anderen Fall vermieden es die kanadischen Secwepemc Indianer um nicht krank zu werden den Schatten eines Klageweibes auf sich fallen zu lassen Bei den Yuin im australischen Bundesstaat New South Wales war der Kontakt eines Mannes zu seiner Schwiegermutter so streng geregelt dass er es nicht wagen durfte seinen Schatten auf sie fallen zu lassen Vor der Gefahr den eigenen Schatten dauerhaft zu verlieren bewahrten sich alten Berichten zufolge manche Bewohner von Inseln in Aquatornahe indem sie in der Mittagszeit das Haus nicht verliessen weil dann die Sonne senkrecht am Himmel steht und keine Schatten wirft Die Starke eines Mannes steht demzufolge direkt mit der Lange seines Schattens in Verbindung Dies ist der Kern der polynesischen Geschichte des machtiges Kriegers Tukaitawa der morgens am kraftigsten war dessen Krafte mit kleiner werdendem Schatten bis zum Mittag abnahmen und der gegen Nachmittag seine Kraft wiedererlangte Als ein Held dies herausfand erschlug er ihn um die Mittagszeit 7 Die Freiseele wurde bereits im antiken Griechenland mit dem Atem assoziiert wie auch in vielen indoeuropaischen Kulturen In der agyptischen Mythologie hiess die Freiseele Ba und wurde vogelgestaltig vorgestellt Da es fur die Agypter ein Weiterleben im Jenseits gab und dieses bei einer endgultigen Trennung von Korper und Seele unmoglich gewesen ware musste der eigentlich frei im Himmel fliegende Ba Vogel regelmassig in das Grab zuruckkehren wo er dem Verstorbenen auf eine gewisse Weise Leben einhauchen sollte Im Alten Agypten besassen auch Gotter einen Schatten Dagegen bleiben die indischen Gotter die in schoner Menschengestalt vorgestellt und abgebildet werden den Blicken der Normalsterblichen verborgen weil sie keinen Schatten werfen Altiranische Seelenlehre Bearbeiten In den Gathas den altesten Hymnen der altiranischen Textsammlung Avesta sind verschiedene Bezeichnungen fur Seele enthalten deren Beschreibung zum Verstandnis des von Zarathustra ubernommenen und gepragten religiosen Systems von grundlegender Bedeutung ist Dahinter steht die noch fruhere aus der arischen Vorzeit stammende Vorstellung von einer getrennten Bild und Lebensseele Ein umfassender Begriff fur Seele ist in den Gathas nicht erkennbar Zum Umfeld des dort enthaltenen Seelenmodells gehoren die als Freiseelen interpretierten avestischen Namen manah fur das denkende Ich entspricht dem indischen manas der Veden und in erster Linie urvan die immer frei umherziehende Seele Manah ist die im Traum in Trance und im Zustand der Bewusstlosigkeit vom Korper getrennte Seele Urvan steht im Avesta fur die unsterbliche Lebenskraft und die Freiseele im weiteren Sinn 8 Von der menschlichen auf die kosmische Ebene ubertragen entspricht urvan der Gottheit Vohu Manah Der Wortstamm man in Vohu Manah bedeutet ein wirksames Prinzip im Innern des Menschen Hiervon abgeleitet sind der indische Stammvater sanskrit Manu und germanisch Mann und Mensch Vohu Manah kann als personifizierte Erscheinung vorgestellt werden die mit der Schopfergottheit in Verbindung steht und sich zum obersten Gott Ahura Mazda etwa so verhalt wie die Freiseele zum Menschen Daneben steht manah in abstrahierter Weise fur die Wirkung dieser Freiseele und im Plural fur eine Gruppe von Teilseelen die zusammen mit urvan und daena genannt werden 9 Der mikrokosmisch makrokosmischen Beziehung liegt der Gedanke zugrunde dass alles irdische Leben einen Doppelganger im Himmel besitzt der korperliche Aspekt auf Erden steht dem seelischen Aspekt manah im Himmel gegenuber Das Substantiv fur diese Gegenuberstellung lautet mae8a das vermutlich mit Paar ubersetzt werden sollte als Adjektiv bedeutet es wohl paarweise verbunden Mae8a bezeichnet etwa das Doppelgangerverhaltnis zwischen dem irdischen Volksstamm Armaiti und seiner himmlischen Entsprechung in der Person des Vohu Manah In der mythischen Erzahlung gelten die beiden als Kinder desselben Vaters Vergleichbare Paarbeziehungen wurden in der christlichen Gnosis als Syzygie bezeichnet 10 Im spateren auf Pahlavi verfassten Text Sad dar heisst es zum Verhaltnis zwischen der korperlichen und der geistigen Welt der Mensch und alle Dinge auf der Erde seien der Schatten von Ormuzd wie nun Ahura Mazda das hochste Licht genannt wird und seinem himmlischen Umfeld 11 Daena bedeutet im Unterschied zu urvan in einer grossen Bandbreite von Interpretationsmoglichkeiten ungefahr das denkende etymologisch von altindisch day nahren abgeleitet auch das nahrende Prinzip des individuellen Menschen sein Selbst und die Summe aller seiner Verhaltensweisen 12 Eine Strophe in den Gathas kann so gelesen werden dass die irdischen Seelen manah mit der personifizierten gottlichen Sehkraft Cisti als ihrer himmlischen Doppelgangerin mae8a verbunden sind Cisti oder Cista die Gottin des Sehens wiederum steht mit der vergottlichten Schauseele Daena in Beziehung Hinter der mae8a Vorstellung steht die alte animistische Idee dass alles in der Natur eine Seele in der Art eines Doppelgangers besitzt die fur Normalsterbliche nicht zu sehen ist 13 Die Freiseele urvan bleibt laut dem jungeren Avesta nach dem Tod drei Tage lang in der Nahe des Leichnams bis sie auf ihre eigene daena trifft die in der Gestalt eines schonen jungen Madchens daherkommt falls der Mensch religios genug gelebt hat Auf die Frage wer sie sei antwortet die Gestalt Ich bin kein Madchen sondern bin deine tugendhaften Thaten 14 Hing der Mensch einer schlechten Religion an so erscheint die daena als hassliche Hexe Die im Leben bestehende Trennung des Selbst mit dem anderen Teil der Freiseele wird also nach dem Tod aufgehoben Der Mensch erreicht die lebenslang ersehnte Ganzheit wenn sich die getrennten Seelen zusammenfugen 15 Bereits in den fruhen Gathas heisst es dass sich die Freiseele in die jenseitige Welt aufmacht und ohne Fuhrer oder Beschutzer an den Fluss gelangt wo an der Cinvat Brucke der Mensch nach seinen guten oder schlechten Taten beurteilt wird Gerechte werden hier von Lugnern unterschieden Voraussetzung um hinubergelassen zu werden ist dass der Mensch den Glauben Zarathustras angenommen hat Hat die Seele die Prufung bestanden so benotigt sie ab hier Hilfe um auffahren und an ihren Bestimmungsort in der jenseitigen Welt gelangen zu konnen 16 Die Eschatologie des im Westiran gepragten spateren Zoroastrismus enthalt die weit verbreitete Vorstellung dass die Menschen keinen Schatten werfen wenn sie dereinst im Jenseits angekommen sind Hierfur sorgt Armaiti 17 eines der sechs hochsten Wesen Unsterbliche Heilbringende avestisch Amesa Spenta im Umfeld Ahura Mazdas Wenn Armaiti im sonnenblickenden Machtbereich Yasna 43 16 sein wird belohnt sie die Menschen fur ihre Taten mit ewigem Frieden und Gelassenheit Die vor den Wagen ra8a der Sonne gespannten Pferde sind schattenlos asaya 18 Schattenseele in Zentral und Nordasien Bearbeiten Bei den sibirischen Samojeden haben Menschen und Dinge Schatten die sich als ihnen gegenuberstehende Wesen verhalten Samojeden kennen die altiranische Vorstellung wonach die Unterirdischen keine Schatten haben Ein Riese der in Menschengestalt auftritt lasst sich an seinem fehlenden Schatten identifizieren Hinzu kommt das Bild von einer Unterwelt in der alles entsprechend den Verhaltnissen auf der Erde nur umgekehrt ablauft Schamanen verfugen uber Hilfsschatten die etwa in der Gestalt von Rentieren oder Baren auftreten 19 In den altaischen Sprachen der Volker Zentralasiens gehoren die Worter mit denen heute ungefahr Seele gemeint ist tatarisch tyn mongolisch amin amin zum Bedeutungsumfeld von Atem Leben und Lebenskraft Mit dem Tod entweicht der letzte Atem Ursprunglich war eher ein unkonkretes Schicksal gemeint die Vorstellung einer selbstandigen Seele scheint ausseren Kultureinflussen geschuldet Im Zusammenhang mit einem Schamanen sprechen die Teleuten von dessen Seelentier tyn bura 20 Bei einigen sibirischen Volkern existiert das Modell einer dreigeteilten Seele die sich aus einer Korperseele einer Hauchseele und einer Schattenseele zusammensetzt Mansen und Chanten unterscheiden zwei Aspekte der Seele Die Hauchseele wohnt im Korper des Menschen und verlasst ihn nach seinem Tod Die Schattenseele fuhrt ein selbstandiges Leben sie ist die Personifizierung des menschlichen Geistes und halt sich tagsuber ublicherweise im Menschen auf Im Schlaf in der Ekstase und bei einer schweren Krankheit verlasst sie ihren Besitzer und wird zu einem zweiten Ich Zauberer konnen sie bewusst auf Reisen schicken In Gestalt verschiedener Tiere und anderer Wesen meist als Vogel erkundet die Schattenseele ohne den Korper mitzunehmen die Welt und sieht und hort was den normalen Menschen verborgen bleibt Die Schattenseele oder Schattengestalt heisst in den meisten finno ugrischen Sprachen is isxor das finnische Wort itse wird mit selbst ubersetzt Ursprunglich bedeutete es vermutlich Schatten bild Eine andere Bezeichnung fur Schattenseele bei den Mansen und Chanten lautet urt Ein Zauberer kann urt sehen Wenn ein Mensch stirbt macht sich seine urt durch Schreien bemerkbar 21 Im alten zentral und nordasiatischen Volksglauben kann allgemein die Seele im Schlaf den Korper des Menschen wo sie normalerweise zu Hause ist verlassen und als sein bewusstes Ich frei umherwandern Im Wachzustand verweist eine Krankheit darauf dass sich die Seele ausserhalb des Korpers aufhalt Wenn der Kranke im Gesicht bleich wird leichenblass wie ein Toter dann gilt dies als die Ursache seiner Krankheit nicht als deren Auswirkung weil das Aussehen fur den Menschen von wesentlicher Bedeutung ist Aussehen Schatten Bild und Spiegelbild sind Worte mit denen die wandernde Seele umschrieben wird Diese Erscheinungsformen der Seele sollen in einem Wirkungsverhaltnis zum betreffenden Menschen stehen In manchen Vorstellungen konnte der Anblick des Spiegelbildes im Wasser gefahrlich sein und womoglich die Seele rauben oder ein Erbleichen des Gesichts und damit Krankheit zur Folge haben Gelegentlich gelang es einem Zauberer die Schattenseele is wieder zuruckzubringen Genauso halten die Jakuten ihren Schatten fur gefahrlich und haben entsprechende Vorsichtsmassregeln um ihn nicht zu verlieren weil das Ungluck bedeutet Nach Schilderungen von der Wende zum 20 Jahrhundert durften bei den Jakuten die Kinder nicht mit ihrem Schatten spielen Tungusen vermieden es auf den Schatten eines anderen zu treten Aus der Vorstellung dass Schatten und Mensch oder allgemein Bild und Abgebildetes in einer unmittelbaren Wirkungsbeziehung zueinander stehen erklart sich die Verwendung menschenahnlicher Figuren fur magische Zwecke Bei den Jakuten war es Brauch einen Viehdieb zu fangen indem man eine Holzfigur anfertigte und ihr die Namen der in Frage kommenden Tater vorsagte Beim richtigen Namen sollte die Figur mit dem Kopf nicken Im Sinne eines Schadenzaubers wurde daraufhin die Figur geschlagen und mit dem Messer gestochen damit der Tater an den entsprechenden Stellen Schmerzen empfinden moge Im traditionellen Kult sibirischer Volker wurde auch den Tieren eine Schattenseele zugesprochen Um fur eine erfolgreiche Jagd vorzusorgen fertigten die Jager der Tungusen Bildnisse der Jagdtiere an bevor sie in den Wald aufbrachen Einem solchen Zweck sollten auch holzerne Fischfiguren dienen die im Fruhjahr zu Beginn der Fangsaison an den Ufern des Jenissei aufgestellt wurden Es handelte sich hierbei sehr wahrscheinlich nicht um Opfergaben die in dieser Form unbekannt waren sondern um den Versuch erst die Bildseelen der Fische in Besitz zu bekommen um die Fische selbst danach leichter in den Reusen fangen zu konnen Schliesslich besassen sogar naturliche Dinge und hergestellte Gebrauchsgegenstande eine Bildseele Berichte uber die Burjaten vom Ende des 19 Jahrhunderts betonen dass die mit ins Grab gelegten Gegenstande zerbrochen werden mussten weil der Tote im Jenseits die Schatten dieser Gegenstande benutzen wurde Bei den Tataren des Altai und bei den Jakuten heisst die aus dem Korper entweichende und wieder zuruckkehrende Seele kut Das Wort steht daneben fur gutes Aussehen Lebenskraft Fruchtbarkeit und Gluck und hat ferner die Bedeutung von Bild und Schattenseele angenommen Speziell fur Schattenseele sind bei den Tataren jedoch die Bezeichnungen jula tschula sur oder suna gebrauchlicher bei den Mongolen kommen sune und sunesun hinzu bei den Golden unter anderem orgoni Die Schattenseele besitzt ein gewisses stoffliches Eigenleben auch wenn diese Stofflichkeit kaum Spuren hinterlasst Das sunesun ist fur einen Burjaten unsichtbar wenn es sich in menschlicher Gesellschaft aufhalt Es hinterlasst keine Fussspuren auf dem Weg biegt kein Gras um und verursacht kein Rascheln wenn es uber Blatter geht Andernorts soll dagegen die Schattenseele unter Umstanden zu sehen und zu horen sein Vielleicht macht sich die Schattenseele wenn sie den Korper frisch verlassen hat durch ungeschicktes Verhalten bemerkbar spater hat sie gelernt sich unauffallig zu bewegen Die Schattenseele kann sich verletzen Schmerzen empfinden oder Hunger verspuren Nach Schilderungen der 1890er Jahre sollte die arme Seele vernehmlich klagen wenn Geister sie fesseln oder in einen Sack stecken Dieser Gefahr setzt sie sich aus wenn sie sich bis zu den Aufenthaltsorten der Geister verirrt Entsprechend den Fahigkeiten und Veranlagungen ihres Menschen kann sie sich in solchen Situationen besser oder schlechter verteidigen Ganzlich unbeholfene Seelen konnen ins Wasser fallen und ertrinken folglich halten sie sich sicherer in der schutzenden Jurte auf Bei den Teleuten konnte die wandernde Seele auch den Schutz guter Geister erhalten Als fursorglich galten die Tochter des hochsten Gottes ulgan Burjaten erzahlten fruher dass sie manchmal mitten in der Nacht aus der Nachbarschaft leise klagende Gerausche und sich daraufhin entfernende Schritte horen und daraus schliessen dass bald jemand erkranken werde Eine der Aufgaben des Schamanen ist es die solcherart abhandengekommene Seele zu finden und sie in den Korper des erkrankten Menschen zuruckzulocken Manche Menschen merken nicht sogleich dass ihre Seele entschwunden ist erst wenn sie bleich kraftlos und mager geworden sind wird der Verlust der Seele fur den Erkrankten und seine Umgebung ersichtlich In der Vorstellung der Burjaten soll ein Kranker maximal neun Jahre ohne seine Seele leben konnen bei den Tataren im Altai stirbt der Patient zwangslaufig nach sieben oder zehn Jahren Eine Frage ist auch in welchem Zustand die unter Umstanden durch Geister gebeutelte Seele zuruckkehrt Hatte sich fruher am Jenissei die Schattenseele den Fuss gebrochen so hinkte anschliessend ihr Besitzer hatte sie sich unterwegs unterkuhlt so fror er ebenso Weitere Beispiele fur solche Einwirkungen sind von den Golden den Tataren den Teleuten und von anderen Volkern bekannt Die Teleuten fuhrten gebrochene Rippen auf bose Geister zuruck die umherschweifende Seelen jula zu fest umarmt hatten Schlafwandelnde Mongolen sollen das Nachts aufgestanden sein um ihrer entlaufenen Seele sunesun nachzuspuren Schon beim leichtestes Erschrecken macht sich die Seele eines Kindes davon Wenn das Kind hinfallt und zu heulen beginnt eilt deshalb die Mutter schnell zu ihm hin und ruft seinen Namen damit es die Seele hort Nach Ansicht der Burjaten halt sich die Seele eine Zeit lang dort auf wo sie aus dem Korper des Erschrockenen verschwunden ist Die Seele entweicht im Normalfall durch Mund oder Nase manchmal auch durch die Ohren Teleuten hielten die Ohren zu wenn sie in einen Wirbelsturm kamen um nicht ihre Seele kut zu verlieren Die von einem Menschen entfernte Seele muss nicht unbedingt in dessen Gestalt erscheinen Im mongolischen Nationalepos Gesar kommt die Geschichte vor wie ein Lama versucht den guten Herrscher Gesar zu toten indem er seine Seele in Gestalt einer Wespe zu Gesar schickt und dieser als er versucht das Insekt mit der Hand zu fangen jedes Mal ohnmachtig wird In Sibirien weit verbreitet ist der Glaube an eine wandernde Seele in Vogelgestalt Wenn bei den Golden ein Kind im ersten Lebensjahr starb so flog dessen Seele als kleiner Vogel zum Himmelsbaum omija muoni Kinderseelenbaum 22 Im Totenreich lebt der Verstorbene etwa so ahnlich wie in der diesseitigen Welt Entsprechend sind die Begrabniszeremonien ausgerichtet bei denen die Hinterbliebenen Essen Kleidung und Alltagsgerate mit ins Grab legen Die Vorstellungen uber die Lage des Totenreichs und die Reisewege dorthin sind in Zentral und Nordasien unterschiedlich Es liegt irgendwo unterhalb im Norden oder hinter dem Wasser Es ist keine unterirdische sondern eine andere Welt jakutisch atgu doidu oder ein anderes Land tatarisch ol jar oder paschka jar Hier leben Schattenwesen in einer Welt der Schatten im Prinzip in derselben Weise wie im Diesseits Es gibt Berge Flusse Tiere Pflanzen Sonne und Mond Die Toten wohnen ebenso in Zelten und jagen Tiere Der Unterschied besteht darin dass im Schattenreich sich alles zeitlich und raumlich andersherum verhalt als auf der Erde Ist hier Tag so ist dort Nacht Sommer auf Erden entspricht Winter dort eine hiesige reiche Ernte fallt zur selben Zeit in der anderen Welt mager aus Die Toten orientieren sich nach Westen die Lebenden nach Osten Die gesamte jenseitige Welt einschliesslich der kosmogonischen Struktur ist ein Spiegelbild der hiesigen Dieses umgekehrte Verhaltnis findet bei Begrabnissen Beachtung Kasachen legten wenn sie das Pferd des Verstorbenen mitbestatteten den Sattel verkehrt herum auf Von sibirischen Tataren wurde berichtet dass sie dem Verstorbenen eine Schnapsflasche oder das Zaumzeug wenn es ein Pferdeopfer gab in die linke Hand legten sodass er die Grabbeigaben in der Schattenwelt in der rechten Hand hielt Grabungsfunde bestatigen diese Anordnung Entsprechend sind die auf Erden herumgehenden Toten nachtaktiv 23 Zwillinge in Afrika Bearbeiten Die als Schatten gedachte Freiseele kommt in vielen schwarzafrikanischen Glaubensvorstellungen vor Der Schatten ist tagsuber der sichtbare Begleiter aller Menschen nachts verschwindet er in der Dunkelheit Beim Tod weicht der Schatten aus dem Menschen und geht fur immer in die finstere Unterwelt Somit wirft ein Toter keinen Schatten er kann aber selbst als Schatten identifiziert werden Der Tote hat vermutlich deshalb keinen Schatten weil er flach daliegt Den Schatten zu verletzen bedeutet auch in Afrika einen Angriff auf die Seele und damit auf den Menschen Ein Krokodil konnte etwa den Schatten eines Menschen der zu nahe am Wasser geht angreifen und mit dem Schatten wahlweise Spiegelbild 24 seinen Korper ins Wasser ziehen wie Julius von Negelein 1902 von den sudafrikanischen Sotho schrieb 25 Ein frei beweglicher Schatten besitzt Menschengestalt und kann aus Rachsucht von einem lebenden Menschen Besitz ergreifen 26 nbsp Die mit einer Kette verbundene Figurengruppe Edan zeigt Onile den Yoruba Gott der Erde in seiner mannlichen und weiblichen Form Besitzt eine Schutz Heil und Orakelwirkung Brooklyn Museum Bei den westafrikanischen Malinke und Bambara gehort zu einem Menschen sein Korper fari kolo Skelett das Lebensprinzip Hauchseele ni und sein Schatten Doppel oder Zwilling dya dia Der Schatten verlasst den Korper im Traum und wenn ihm unterwegs etwas Schlimmes widerfahrt ubertragt sich das auf den Menschen 27 Die Hauchseele ni kommt bei den Bambara vom Gott Faro dem Herrn des Wassers Durch seine Vermittlung geht sie von einem kurz zuvor verstorbenen Familienangehorigen auf das neugeborene Kind uber Die Schattenseele dya geht nach dem Tod zu Faro ins Wasser und erscheint wieder als ni Die Hauchseele ni wandert zum Ahnenaltar und kehrt als dya in den neuen Menschen zuruck Dya hat das entgegengesetzte Geschlecht seines Besitzers Jeder Mensch ist durch seinen Schatten zugleich mannlich und weiblich nur Hermaphroditen die mannliche und weibliche Geschlechtsmerkmale besitzen sind sich selbst Zwilling und haben deshalb kein dya 28 Leibhaftige Zwillinge sind in Afrika keine gewohnlichen Menschen ihr Doppel dya verbleibt immer in einem reinen Zustand im Wasser bei Faro weshalb Zwillinge untereinander als Doppel gelten und beide zugleich mit Faro in Beziehung stehen Solche Zwillinge sind ein Segenszeichen fur ihre Eltern Die besondere Bedeutung von Zwillingen hangt auch mit den Schopferpaaren der afrikanischen Kosmogonie zusammen Bei den Ewe und Fon vereinigten sich der Sonnengott Mawu und die Mondgottin Lisa zu Mawu Lisa und erschufen die ersten Menschen Diese Aufgabe erledigte bei den Yoruba das Zwillingspaar Obatala Himmelsgott und Ododua Erdgottin Sohn und Tochter des obersten Gottes Olorun Daneben existiert eine angstvolle Vorstellung von Zwillingen besonders von gleichgeschlechtlichen Zwillingen soll Unheil ausgehen Weil sie angeblich mit bosen Geistern in Verbindung stehen denn Buschgeister treten wie Zwillinge paarweise auf wurden fruher Zwillinge gleich nach ihrer Geburt getotet Zwillinge sind haufig krankheitsanfalliger und werden deshalb erst spater als andere Kinder ausser Haus getragen Haben beide die ersten Jahre uberlebt nimmt die Mutter sie mit auf den Markt weil sie davon ausgeht dass nun die Seelen der Kinder fest genug an ihren Korpern haften Bei den Yoruba gelten Zwillinge als heilbringend und werden besonders gut versorgt Sie eint eine gemeinsame Seele die nach dem Tod weiterlebt Stirbt einer der Zwillinge gerat die Seele aus dem Gleichgewicht und der andere Zwilling droht ihm nachzufolgen Bei Kindern braucht es nun intensive Pflege um das Uberlebende zu retten Wenn ein Kind vor dem siebten Lebensjahr stirbt lassen die Yoruba eine kleine Holzfigur ere ibeji Abbild des Zwillings 29 als Ersatz anfertigen in die mit Hilfe eines Orakelpriesters die Zwillingsseele im ibeji eingeht und hier weiterlebt Die Mutter kummert sich um dieses Kind wie um ihr eigenes 30 Platons Schatten BearbeitenIn einem hohlenartigen unterirdischen Raum hocken Menschen am Boden und sehen nie etwas anderes als vorbeihuschende Schatten an der Wand Im Hohlengleichnis entwarf Platon in einer gedanklichen Versuchsanordnung das Gleichnis einer Welt in der die Menschen fur real halten was sie sehen In Wahrheit sehen sie nur die Abbilder einer hoheren geistigen intelligiblen Welt In diesem Sinn ist das gemalte oder fotografierte Bild bloss ein Abklatsch des Scheins Wer so etwas anfertigt begeht nach Platon eine Tauschung weil er nur das Schattenbild nachahmt und sich nicht mit der dem Schatten gegenuberstehenden absoluten Idee beschaftigt Er erschafft lediglich dasselbe als Kopie Platon verwendet die Begriffe Schatten skias phantasmata und Spiegelbild eidola uneindeutig und manchmal synonym Es gibt jedoch einen Unterschied Nach der mit Spiegelstadium bezeichneten Theorie der kindlichen Entwicklung des Psychiaters Jacques Lacan identifiziert sich das Ich mit seinem Spiegelbild wie sich der Narziss der griechischen Mythologie in sein Spiegelbild verliebt das er im Wasser erblickt Im Gegensatz hierzu geht es bei der Vorstellung vom Doppelganger Schatten um die Identifikation mit dem Anderen Narziss der Ichverliebte wird sich daher nicht um seinen Schatten kummern 31 Platons Ideenlehre einer sich von der vollkommenen Idee dem wahren Sein stufenweise uber nachgeordnete Ideen nach unten konstituierenden Welt wurde von Plotin dem bekanntesten Vertreter des Neuplatonismus weiterentwickelt Er begrundet ebenso von oben her und beschreibt die Hypothese eines Vollkommenen Guten das sich absteigend immer mehr abschwacht bis im Bereich des Korperlichen nur noch Schatten ubrigbleiben Dies sind die Schattenbilder vom Seienden die Abschattungen des Vollkommenen 32 Literarische Verarbeitung Bearbeiten nbsp Narziss Caravaggio um 1598 99 Galleria Nazionale d Arte Antica Rom In Friedrich Nietzsches Gedicht Der Wanderer und sein Schatten 33 steht im Dialog zwischen beiden der Schatten fur die passive Seite und den ziellos Umherstreifenden der niemals irgendwohin kommt den nachtlichen Gegenspieler Zarathustra der aber letztlich der weise Denker selbst ist 34 Auf der Suche nach dem was die Welt im Innersten zusammenhalt gelangt der anfangs noch nach reiner Erkenntnis spater immer mehr nach Macht strebende Gelehrte Faust in Goethes 1808 veroffentlichter Tragodie Faust aus seiner gesellschaftlichen Rolle hinaus individualisiert sich und ergibt sich schliesslich der Magie Er gerat dabei immer mehr in die Abhangigkeit von Mephisto dem Teufel der zu seinem Schatten wird Faust steht fur den modernen Menschen der durch das Bundnis mit dem Bosen nicht nur das Verlangen nach sexueller Befriedigung das Ewig Weibliche erfullt bekommt sondern auch in der Walpurgisnacht die heidnischen Schreckgestalten seines personlichen Unbewussten erfahrt Die Vereinigung mit dem Schatten bei Faust ist es der christliche Teufel bereitet den Weg hinab zu den Geheimnissen der Natur 35 In Jean Pauls Werk besitzt das Motiv des Doppelgangers einen hohen Stellenwert wobei die Geschichte fur den Helden in vielen Fallen tragisch endet Gelegentlich tritt aus der Hauptfigur ein Erzahler hervor der sich selbst erzahlt In seinem ersten 1793 erschienenen Roman Die unsichtbare Loge befallt Gustav ein Gefuhl des Grauens wenn er Wachsfiguren sieht wie sie damals in Lebensgrosse von Toten angefertigt wurden Zum Ausdruck kommt die Angst die Wachsfigur konnte belebt werden Die unheimliche Erscheinung des Doppeltgangers wird hier vorweggenommen wie es in ahnlicher Weise in Hesperus oder 45 Hundposttage 1795 dem Helden Viktor von Horion widerfahrt als er dem Wachsmodellierer zusieht der sein Abbild und das des Kaplan anfertigt Denn ihn schauerte vor diesen fleischfarbnen Schatten seines Ichs 36 Erstmals im Roman Siebenkas von 1796 77 benannte Jean Paul das psychische Doppelgangerphanomen mit diesem Wort Der Armenadvokat Siebenkas und sein Freund Leibgeber treten mit vertauschten Rollen auf sodass sich das Motiv des Doppelgangers und der Verwechslung vermischen Gespaltene Personlichkeiten stehen auch bei den spateren Werken im Zentrum Den Roman Flegeljahre 1804 05 uber die beiden Zwillingsbruder und Gegenpole Walt und Vult nennt er eine Biographie In Levana oder Erziehlehre 1807 erklart er die Manner ihrer Natur nach als modern und philosophisch also als zur Selbstreflexion fahig wahrend er den Frauen die Fahigkeit zur Selbstverdoppelung womit die Selbsterkenntnis einhergeht abspricht Auch fehle es den Frauen an Kreativitat sie wurden mehr das Aussere aufnehmen als bilden 37 In der romantischen Literatur ist der Schatten der unheilbringende oder Unheil voraussagende Doppelganger der die versteckte Seite eines Menschen zum Vorschein bringt E T A Hoffmann gebraucht das Doppelgangermotiv in zahlreichen Varianten und hebt gegenuber Jean Paul vor allem die unheimliche Seite hervor Die Figur des Kapellmeisters Kreisler entwickelt Hoffmann in mehreren Werken zu seinem literarischen Alter Ego Dieser taucht aus Versehen auch in den Lebens Ansichten des Katers Murr zwei Bande 1819 und 1821 auf wo er vor seinem ihn verfolgenden Doppelganger flieht Auch wenn der Doppelganger sich als seltene optische Tauschung herausstellt so verweist er doch auf die Sehnsucht und Selbstzweifel des Protagonisten In der Erzahlung Der Magnetiseur enthalten in der Sammlung Fantasiestucke von 1814 ist es die instabile Personlichkeit des Majors aus der sich anfangs von ihm selbst unbemerkt ein Doppelganger abspaltet gegen den er spater in einem todlichen Kampf unterliegt 38 Der US amerikanische Schriftsteller Edgar Allan Poe wurde stilpragend fur die Technik Grauen zu erwecken indem er unbelebten Sachen menschliche Attribute andichtete und sie so zum Leben erweckte In der Kurzgeschichte Der Untergang des Hauses Usher von 1839 ist das Gedicht The Haunted Palace Der verzauberte Palast enthalten In der Fiktion wurde es von der Hauptfigur der Geschichte Hausbesitzer Roderick Usher verfasst In den Versen werden dem Geisterhaus menschliche Eigenschaften zugesprochen wodurch es fur seinen Besitzer zu dessen Doppelganger wird 39 Der Ich Erzahler namens Oinos in Schatten hat seine Geschichte offensichtlich fur die Nachgeborenen aufgeschrieben in deren Zeit er sich angeblich bereits im Reich der Schatten befindet Darin berichtet er von einer Tischgesellschaft in deren Raum ein Toter aufgebahrt liegt und wo sich allmahlich ein Schatten unbestimmbarer Form und Zugehorigkeit verselbstandigt Als der Schatten seine Stimme erhebt vernehmen die Versammelten einen vieltausendfachen Stimmklang in welchem sie alle ihren langst verstorbenen Freunde heraushoren 40 Im Gedicht Der Schatten 1838 von Eduard Morike verkundet der Schatten einer Ehefrau deren Absicht den Gatten mittels Gift umzubringen Der Ermordete kehrt spater als Geist zuruck und totet die Frau worauf sich der Schatten von der Frau befreit und von einer uberirdischen Position aus das Geschehen betrachtet 41 In der Oper Die Frau ohne Schatten zu der Hugo von Hofmannsthal bis 1915 den Text verfasste geht es um eine Kaiserin die verzweifelt ist weil sie keinen Schatten wirft und vor dem Ultimatum steht dass der Kaiser bald sterben wird falls es ihr nicht gelingt diesem Mangel abzuhelfen Mit abgrundigen Mitteln versucht sie dies bis die Handlung auf eine abschliessende Erlosung zusteuert In der mit mythischen Symbolen beladenen Handlung wird der Besitz eines Schattens mit der menschlichen Fahigkeit Kinder zu gebaren verknupft nbsp Peter Schlemihls wundersame Geschichte Radierung von George Cruikshank 1827Ein unmoralischer Tausch Schatten gegen Geld liegt auch Peter Schlemihls wundersamer Geschichte von 1813 zugrunde Schlemihl gibt in der Marchenerzahlung Adelbert von Chamissos in einem Pakt mit dem Teufel seinen Schatten her und muss bald erkennen dass er ohne Schatten aus der menschlichen Gesellschaft ausgeschlossen ist Sein Schatten ist als verlorener Teil seines Ichs in den Besitz eines namenlosen grauen Unbekannten ubergegangen der die Bewegungen seines Doppelgangers willentlich zu dirigieren vermag Schlemihl erkennt dass er fremdbestimmt wird und verlangt seinen Schatten zuruck 42 In Oscar Wildes Roman Das Bildnis des Dorian Gray wird das Gemalde des schonen jungen Dorian Gray zum Schatten des Modells Als Dorian zum ersten Mal sein Portrat sieht uberkommt ihn die Angst vor seiner zerfallenden Schonheit und Jugend und er wunscht sich diese ewig zu behalten wahrend das Bildnis an seiner Stelle altern moge Angeregt zu diesen Gedanken haben ihn die Ausfuhrungen Lord Henry Wottons uber den Sinn des Lebens der in der ungezugelten Selbstentfaltung liege Lord Henry nimmt gegenuber Dorian die Rolle Mephistos im Zeitalter des Hedonismus ein bis Dorian durch den Teufelspakt zu einem selbstverliebten und gleichgultig grausamen Verbrecher geworden ist der alle seine Begierden ausleben will und letztlich einen Mord begeht Hans Christian Andersen bezieht sich in seinem 1847 veroffentlichten Marchen Der Schatten direkt auf Schlemihl Auch hier entwickelt der einem Gelehrten gehorende Schatten ein Eigenleben Zunachst trennt er sich auf Wunsch seines Besitzers um spater nunmehr korperlich geworden diesem als Doppelganger gegenuberzutreten Der Gelehrte wird zum Begleiter seines als vornehmer Herr auftretenden Schattens der immer mehr Ansehen gewinnt und um die Umkehrung der wahren Verhaltnisse komplett zu machen den Gelehrten auffordert nunmehr als sein Schatten zu dienen Der Schatten wurde zum aktiven lebendigen Teil des weltfremden zuruckgezogenen Gelehrten und schliesslich zu seinem Todesbringer 43 Psychoanalytische Interpretation BearbeitenDer verlorene Schatten als Doppelganger wurde im gesamten 19 Jahrhundert in vielfacher Wiederholung literarisch verarbeitet Das Motiv taucht ebenfalls in dem Drama von Wilhelm von Scholz Der Wettlauf mit dem Schatten aus dem Jahr 1920 auf wo die Romanfigur dem fruheren Geliebten der Frau des Autors nachempfunden ist und das Schicksal ihres Vorbildes bestimmen mochte Um 1900 nahm sich die Psychoanalyse mit Sigmund Freud des Phanomens des literarischen Doppelgangermotivs an das nicht auf eine einschlagige psychische Veranlagung eben auf eine multiple Personlichkeitsstorung einzelner Schriftsteller zuruckzufuhren sei sondern als ein verbreiteter Topos der romantischen Literatur gesehen wurde Ausgangspunkt ist nach Emil Lucka das Konzept des Selbst das ein unteilbares Individuum lenkt Die Personlichkeit basiert demnach auf einem nicht teilbaren und in einer luckenlosen Kontinuitat handelnden Ich woraus sich die moralische Verantwortlichkeit des Menschen in der Gesellschaft ergibt wie Lucka in seinem Aufsatz Verdoppelung des Ich schrieb der 1904 in Preussische Jahrbucher veroffentlicht wurde Nach Luckas Ansicht konnen sich Tiere Neger und die Chinesen keine Doppelganger vorstellen und Noch nie hat jemand von Doppelgangerinnen gehort Dies ist insoweit verstandlich da Frauen kein volles ethisches Bewusstsein haben und deshalb die Schrecken der Verdoppelung nicht erkennen konnen 44 Tatsachlich erscheint der literarisch verhandelte Doppelganger im 19 Jahrhundert ausschliesslich in mannlicher Gestalt wahrend eine multiple Personlichkeit unter den Begriffen Undefinierbarkeit oder Ichlosigkeit auch bei Frauen und Juden diagnostiziert wird Der Verlust des Selbst wird somit dem fremden Individuum zugeschrieben das ausserhalb der als kollektive Einheit gedachten mannlichen Gesellschaft steht in der sich das unteilbare moralische Selbst versammelt hat Der Unterschied zwischen dem literarischen Doppelganger des Kollektivs und dem randstandigen Krankheitsbild liegt im Verhaltnis zum Korper Beim Doppelganger spaltet sich das Ich in zwei Korper wahrend bei der multiplen Personlichkeit mehrere Ichs in einem Korper zusammenkommen 45 Lucka breitet das Thema Doppelganger als Schattenwesen weiter aus und steigert sich in grossere Allegorien wonach der Teufel der Doppelganger der Menschheit und das Judentum der Doppelganger des Christentums sei Dessen frei agierendes moralisches Ich das vollbewusste verantwortliche Ich Bewusstsein entwickelte Sigmund Freud ab 1923 in seinem Modell der menschlichen Psyche zum Uber Ich 46 In der Analytischen Psychologie nach Carl Gustav Jung ist der Schatten sowohl ein Personlichkeitsmerkmal 47 als auch ein Archetyp 48 Nach Lucka stehe dieser ausserhalb der Gesellschaft In den Strukturelementen der Psyche die Jung Archetypen nennt wirke ein universaler Urgrund das kollektive Unbewusste Sein Schatten ist nach Anthony Storr eine Figur der Traume die als dunkelhautig oder teuflisch jedenfalls stets als bose erscheint und in der innerseelischen Polaritat dem auf die Gesellschaft hin orientierten Teil des Ichs gegenubersteht den er Persona nennt Jung sieht den individuellen Schatten als Teil einer kollektiven Schattenfigur 49 deren Beschreibung vage bleibt 50 Goethes Faust stellte fur Jung und Freud gleichermassen einen wichtigen Stoff fur ihre psychoanalytischen Theorien dar Jung beschrieb Mephisto als Schattenbereich Fausts 51 Jung ubernahm von Goethe die Gestalt des Teufels als lichtbringenden den Menschen antreibenden Luzifer aus der christlichen Mythologie den er gemass seinem Archetypus des Gottesbildes als das vierte Element der gottlichen Trinitat hinzugesellt In der Vorstellung von Gott sollen sich Gut und Bose vereinigen Neben Mephisto ist Gretchen ein weiterer Aspekt von Fausts Alter Ego Sie verkorpert in Jungs Terminologie die Anima das weibliche emotionale dem mannlichen Geist entgegenstehende Prinzip Gretchen ist ein bei Mannern vorhandener Aspekt des Weiblichen 52 und ein anderer Schatten Fausts der seit der biblischen Eva fur die Fruchtbarkeit der Natur steht 53 An C G Jung anschliessende psychologische Interpretationen des Schattens von Faust also insbesondere des Mephisto wurden von Edward Edinger 54 und von Irene Gerber Munch 55 vorgebracht Jung entwickelte in seinem theoretischen Modell der Archetypen drei Dimensionen von Schatten Der personliche Schatten umfasst all die mangelnden Fahigkeiten und nicht mit dem Selbstbild einer Person kompatiblen Eigenschaften des Einzelnen die er am liebsten nicht sieht oder zeigt Der kollektive Schatten bildet dessen Aquivalent auf gesellschaftlicher Ebene Im Bereich der Religion gibt es noch den archetypischen Schatten mit dem Jung das Konzept des Bosen umschreibt 56 Die negativ erkannten Eigenschaften also die ursprunglich verdrangten Personlichkeitsanteile einem Doppelganger anzulasten geschieht nach Freud durch die Instanz des Gewissens Die Funktion des Gewissens sei als moralisch bewertende Instanz die unabhangig uber dem Ich steht in einer Selbstkritik Handlungen und Gedanken zu bewerten und das was als belastender und uberwundener Rest erscheint der Vorstellung eines Doppelgangers zuzuschreiben die somit eine neue Aufgabe bekommt Otto Rank analysierte den Verlust des Doppelgangers Schatten oder Spiegelbildes bei den literarischen Figuren und kam zu dem Schluss dass gar kein tatsachlicher Verlust vorliegt sondern umgekehrt das Ich eine Verstarkung erfahrt und sich verselbstandigt Fuhlt sich das Ich durch den Doppelganger verfolgt so stellte Rank fest fuhrt dies haufig zu einer narzisstischen Personlichkeitsstorung und in vielen Fallen zum Selbstmord 57 Der Begriff Gnosis bezeichnet Geheimsekten in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten deren Anhanger sich durch ihr Offenbarungswissen uber den gottlichen Ursprung der menschlichen Seele als Auserwahlte sahen Nach ihrem Glauben bestand die Erlosung in der endgultigen Trennung von Korper und Seele Der Mensch besitzt eine aus einem gottlichen Funken entstandene Lichtseele die an den Korper das dunkle Gefangnis gefesselt ist und erst im Tod durch einen von Gott gesandten Retter der als gottlicher Bote daherkommt befreit werden kann 58 Es gibt Menschen die sich in besonderen Stresssituationen von ihrem Korper getrennt empfinden Dieses Personlichkeitsgefuhl wird krankhaft wenn es andauert und wird dann Depersonalisation genannt Ronald D Laing bezeichnet eine Person deren Selbst nie ganz zu ihrem Korper gefunden hat als mehr oder weniger unverkorpert Hier stehen sich der als gesund geltende Mensch der sich mit seinem Korper im Einklang und in jedem Moment als handelndes Subjekt sieht und das schizoide Individuum mit einem losgelosten Selbst dessen Korper zu einem Objekt geworden ist zusammen mit dem nach der geistigen Trennung von seinem Korper strebenden gnostischen Menschen als zwei Pole der Existenz gegenuber 59 Literatur BearbeitenGerald Bar Das Motiv des Doppelgangers als Spaltungsphantasie in der Literatur und im deutschen Stummfilm Editions Rodopi Amsterdam New York 2005 ISBN 978 9042018747 Uno Harva Die religiosen Vorstellungen der altaischen Volker FF Communications N o 125 Suomalainen Tiedeakatemia Helsinki 1938Einzelnachweise Bearbeiten Walter Hirschberg Hrsg Worterbuch der Volkerkunde Kroners Taschenausgabe Band 205 Kroner Stuttgart 1965 DNB 455735204 S 204 399 Josef Franz Thiel Tod und Jenseitsglaube in Bantu Afrika In Hans Joachim Klimkeit Hrsg Tod und Jenseits im Glauben der Volker Harrassowitz Wiesbaden 1993 S 40 Geschichte des Seelenbegriffs und der Seelenvorstellungen Literaturliste 1830 1999 muellerscience com Karl R Wernhart Ethnische Religionen In Johann Figl Hrsg Handbuch Religionswissenschaft Verlagsanstalt Tyrolia Innsbruck 2003 S 268f Eduard Seler Codex Borgia Eine altmexikanische Bilderschrift der Bibliothek der Congregatio de Propaganda Fide PDF 22 1 MB Band 2 Berlin 1904 Karl R Wernhart Ethnische Seelenkonzepte In Johann Figl Hanns Dieter Klein Hrsg Der Begriff der Seele in der Religionswissenschaft Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2002 S 54 56 James George Frazer Der goldene Zweig Eine Studie uber Magie und Religion 1 Band Ullstein Frankfurt Main 1977 S 277 280 Ubersetzung der gekurzten Fassung von 1922 Geo Widengren Die Religionen Irans Die Religionen der Menschheit Band 14 Kohlhammer Stuttgart 1965 S 84 Henrik Samuel Nyberg Die Religionen des alten Iran 1938 Neuauflage Otto Zeller Osnabruck 1966 S 120f 127f Henrik Samuel Nyberg S 143f Herman Lommel Die Religion Zarathustras nach dem Awesta dargestellt Mohr Tubingen 1930 S 107 bei Internet Archive Geo Widengren S 85 Otto Gunther von Wesendonk Das Weltbild der Iranier Ernst Reinhardt Munchen 1933 S 91 Henrik Samuel Nyberg S 144f Wilhelm Brandt Das Schicksal der Seele nach dem Tode nach mandaischen und parsischen Vorstellungen Jahrbucher fur protestantische Theologie 18 1892 Nachdruck Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1967 S 20 Carsten Colpe Altiranische und zoroastrische Mythologie In Hans Wilhelm Haussig Carsten Colpe Hrsg Gotter und Mythen der kaukasischen und iranischen Volker Worterbuch der Mythologie Abteilung 1 Die alten Kulturvolker Band 4 Klett Cotta Stuttgart 1986 ISBN 3 12 909840 2 S 319 f Carsten Colpe S 315 Wilhelm Brandt S 32 Mary Boyce Armaiti In Encyclopaedia Iranica 1986 12 August 2011 Henrik Samuel Nyberg S 214 394 Edith Vertes Die Mythologie der Uralier Sibiriens In Egidius Schmalzriedt Hans Wilhelm Haussig Hrsg Gotter und Mythen in Zentralasien und Nordeuropa Worterbuch der Mythologie Erste Abteilung Die alten Kulturvolker Band VII Klett Cotta Stuttgart 1989 Stichwort Schatten S 641 Uno Harva S 250f Edith Vertes Stichwort Seele S 517f Uno Harva S 253 256 261 268 274f Uno Harva S 347 349 James George Frazer S 281 Julius von Negelein Bild Spiegel und Schatten im Volksglauben In Archiv fur Religionswissenschaft 5 1902 S 18 nach Thomas Theye Der geraubte Schatten Einfuhrung PDF 684 kB In Ders Hrsg Der geraubte Schatten Eine Weltreise im Spiegel der ethnographischen Photographie C J Bucher Munchen Luzern 1989 S 1 81 hier S 56 Hans Peter Hasenfratz Religionswissenschaftliches zur Seelenkonzeption Am Beispiel Altagyptens In Johann Figl Hanns Dieter Klein Hrsg Der Begriff der Seele in der Religionswissenschaft Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2002 S 126 Hermann Baumann Richard Thurnwald Diedrich Westermann Volkerkunde von Afrika mit besonderer Berucksichtigung der kolonialen Aufgabe Essener Verlagsanstalt Essen 1940 S 341 Claudia Lang Intersexualitat Menschen zwischen den Geschlechtern Campus Frankfurt 2006 S 40 Peri Klemm Ere Ibeji Figures Yoruba peoples In Arts and humanities Art of Africa West Africa Nigeria Khan Academy abgerufen am 31 Mai 2020 Klaus E Muller Ute Ritz Muller Soul of Africa Magie eines Kontinents Konemann Koln 1999 S 198 201 Gerald Bar S 457 Johannes Hirschberger Geschichte der Philosophie Band 1 Altertum und Mittelalter Herder Freiburg 1991 S 105 305 Friedrich Nietzsche Der Wanderer und sein Schatten Projekt Gutenberg Toyomi Iwawaki Riebel Nietzsches Philosophie des Wanderers Interkulturelles Verstehen mit der Interpretation des Leibes Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2004 S 143 147 Erich Neumann Mensch und Kultur im Ubergang Krise und Erneuerung Tiefenpsychologie und neue Ethik Johanna Nordlander Rutte 2009 S 80 ISBN 978 3 937845 22 7 Jean Paul Hesperus oder 45 Hundposttage In Historisch Kritische Ausgabe Band I 1 Max Niemeyer Tubingen 2009 S 423 Gerald Bar S 233 239 Gerald Bar S 258f Gerald Bar S 192 Edgar Allan Poe Schatten In Erzahlungen in zwei Banden Band 1 Nymphenburger Verlagshandlung Munchen 1965 S 9 13 Gerald Bar S 201 Gerald Bar S 251f Gerald Bar S 294 297 Emil Lucka in Hans Delbruck Hrsg Preussische Jahrbucher Band 115 Verlag Georg Sitte Berlin 1904 S 55f 59 70 nach Gerald Bar S 37f Christina von Braun Frauenkorper und medialer Leib Memento vom 2 Februar 2013 im Webarchiv archive today PDF 194 kB In Wolfgang Muller Funk Hans Ulrich Reck Hrsg Inszenierte Imagination Beitrage zu einer historischen Anthropologie der Medien Springer Wien New York 1996 S 13f Gerald Bar S 39 C G Jung Aion Beitrage zur Symbolik des Selbst 1950 Gesammelte Werke Band 9 2 13f C G Jung Aion Beitrage zur Symbolik des Selbst 1950 GW 9 2 19 Vgl C G Jung Antwort auf Hiob 1952 GW 11 553 758 Anthony Storr C G Jung Moderne Theoretiker DTV Munchen 1977 S 66 69 Vgl C G Jung in GW 6 315 wie Faust und Mephisto ein und derselbe Mensch sind vgl ebd 345 und 815 C G Jung stellt Gretchen Helena Maria und die im Ewig Weiblichen erscheinende Sophia als Anima Aspekte nicht als Schattenseiten von Faust dar Vgl C G Jung Die Psychologie der Ubertragung 1946 GW 16 361 Vgl Hiromi Yoshida Joyce and Jung The Four Stages of Eroticism in A Portrait of the Artist as a Young Man Peter Lang New York 2006 S 31 Edward F Edinger Goethe s Faust Notes for a Jungian Commentary Studies in Jungian psychology by Jungian analysts Bd 43 Inner City Books Toronto 1990 ISBN 0 919123 44 9 Irene Gerber Munch Goethes Faust Eine tiefenpsychologische Studie uber den Mythos des modernen Menschen Jungiana Reihe B Band 6 Verlag Stiftung fur Jung sche Psychologie Kusnacht 1997 ISBN 3 908116 07 4 A Gabriela Luschei Two Souls Dwell within my Breast The Encounter with Shadow and the Problem of the Missing Fourth A Jungian Interpretation of Goethe s Faust Dissertation PDF 6 9 MB Pacific Graduate Institute 2009 S 47f 230 Otto Rank Der Doppelganger Eine psychoanalytische Studie Internationaler Psychoanalytischer Verlag Leipzig 1925 bei Internet Archive Gerald Bar S 42f Eleonore Bock Meine Augen haben dich geschaut Mystik in den Religionen der Welt Benziger Zurich 1991 S 329 Ronald D Laing Das geteilte Selbst Eine existentielle Studie uber geistige Gesundheit und Wahnsinn Rowohlt Reinbek 1976 S 56 59 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schatten Mythologie amp oldid 233663162