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Der Ach Plural Achu von altagypt ach zu dt etwa leuchten oder glanzen gemeinhin mit Geist Ahnengeist und Geistseele ubersetzt bezeichnet ein Wesen aus der agyptischen Mythologie das mit den Jenseitsvorstellungen und dem Totenglauben der Alten Agypter verknupft ist Wahrend seine mythologischen Gegenstucke das Ba und das Ka nach agyptischem Glauben den Menschen bewohnen und dessen Korper nach dem Tode verlassen entsteht der Ach erst nach deren Verschmelzung und steigt in den Himmel auf Ach in HieroglyphenSchreibung Ach 3ḫ Geist AhnengeistAlternative Schreibweise Inhaltsverzeichnis 1 Mythologie 2 Darstellungsformen 3 Der Ach in Gotter und Personennamen sowie in Beamtentiteln 4 Der Ach in nach pharaonischer Zeit 5 LiteraturMythologie BearbeitenBegrifflichkeitNach dem agyptischen Totenglauben bewohnen Ba und Ka den menschlichen Korper Gemeinsam mit dem Ach werden alle drei Wesen als Seelenwesen verstanden die ihre Macht erst entfalten nachdem der Trager gestorben ist Wahrend Ba als eigentliche Seele angesehen wird und nach Verlassen des Korpers immer wieder zu diesem zuruckkehrt ist Ka die schutzende Lebenskraft die auch in Statuen und Wandbildern weiterexistieren kann sofern das Bildnis in unmittelbarer Nahe zum Toten aufgestellt wird und dem Ka regelmassig Opfer dargebracht werden Ein Ach hingegen wird einem Menschen nicht mit der Geburt mitgegeben sondern entsteht erst nach dem Tod mit Vereinigung von Ba und Ka unter bestimmten Bedingungen Ein Ach ist selbst weder gut noch bose doch sein Werden hangt von Gutartigkeit oder Bosartigkeit eines Verstorbenen zu dessen Lebzeiten ab Das Werden zu einem AchIm Alten Agypten gehorte es zu den hochsten Bestrebungen des Menschen nach dem Tod zu einem reinen Ach zu werden Dieses Bedurfnis grundete auf der Hoffnung im Jenseits eine Art von Auferstehung zu erfahren und in unsterblicher vergottlichter Form weiter zu existieren Um ein Ach werden zu konnen musste der Tote wurdevoll bestattet und in einem Begrabnisritual verklart und spirituell gereinigt werden Erst wenn sich Ba und Ka im Korper des Verstorbenen wieder vereinten konnte der Mensch im Jenseits zum Ach werden Die Pyramidentexte der 6 Dynastie erklaren das Ach Werden als Scheidung vom Korper auf Erden Der Ach gehort in den Himmel der Leichnam in die Erde Weiterexistenz als AchWar die rituelle Verklarung erfolgreich steigt der Ach des Verstorbenen in den Himmel auf um dort zu einem strahlenden Stern zu werden In Gestalt des neuen Sterns reiht sich der Verstorbene nun in das Gefolge des nachtlichen Sonnengottes ein oder in das Gefolge von Osiris und dessen Opfergefilde Die Alten Agypter waren uberzeugt dass ein Ach Einfluss auf das Diesseits nehmen konne und hier Macht entfalten kann Aus diesem Grunde wurde dem Ach beim Totenkult gehuldigt und durch Gebete und Opfergaben versucht ihn gunstig und milde zu stimmen Oft wurde ein Ach angerufen um Schutz vor Verwunschungen und dessen Beistand vor Gericht zu erbitten Etwa ab dem Neuen Reich wurde er als eine Art Gespenst verstanden Darstellungsformen Bearbeiten nbsp Vorbild im Alten Agypten Der SchopfibisDer Ach wird seit der ausgehenden Pradynastik als schreitender Vogel mit auffalligem Schopf dargestellt Gestaltungsvorbild war der Waldrapp Geronticus eremita der in fruher Zeit in Agypten haufig war Diese Vogelart zeichnet sich durch metallisch glanzendes Gefieder und einen markanten Schopf aus Das Schimmern des Gefieders inspirierte die Alten Agypter dazu dieses mit dem Glanz der Sterne zu vergleichen und daraus die letztliche mythologische Bedeutung abzuleiten Ab dem Alten Reich wurde die Vogeldarstellung von dem Hieroglyphenzeichen Aa1 menschliche Plazenta Lautwert ch wie in fauchen begleitet Der Ach in Gotter und Personennamen sowie in Beamtentiteln BearbeitenDer Ach Vogel erscheint seit der Pradynastik regelmassig in Gotter und Personennamen sowie in wichtigen Titeln von Beamten Unter Konig Hetepsechemui Begrunder der 2 Dynastie tritt erstmals eine Gottheit namens Netjer Achti in Erscheinung Ein hochrangiger Beamter der ausgehenden 3 Dynastie hiess Achtiaa Ein wichtiger Funktionstitel der seit der fruhen 1 Dynastie in Gebrauch war ist der des Sechenu ach Der Ach in nach pharaonischer Zeit BearbeitenAb der christlichen Epoche wandelte sich das positive Bild vom Ach In der koptischen Religion wurde er zum unreinen Damon der Unschuldige befallt und von ihnen Besitz ergreift Literatur BearbeitenHans Bonnet Reallexikon der agyptischen Religionsgeschichte 3 Auflage de Gruyter Berlin 2000 ISBN 3110827905 S 4 Hermann Kees Totenglauben und Jenseitsvorstellungen der alten Agypter Grundlagen und Entwicklung bis zum Ende des Mittleren Reiches 2 Auflage Akademie Verlag Berlin 1956 S 37 amp 52 56 Klaus Koch Eckart Otto Studien Zur Alttestamentlichen und Altorientalischen Religionsgeschichte Zum 60 Geburtstag Von Klaus Koch Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen Zurich 1988 ISBN 3525535791 S 217 226 Wolfgang Helck Untersuchungen zur Thinitenzeit Agyptologische Abhandlungen Bd 45 Harrassowitz Wiesbaden 1987 ISBN 3 447 02677 4 S 226 228 eingeschrankte Onlineversion Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ach agyptische Mythologie amp oldid 239049510