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Dieser Artikel umschreibt den Gebrauch des Adjektivs sensorisch in der Psychologie und in den Neurowissenschaften Fur die Gesamtheit aller Sinnesleistungen siehe folgenden Artikel und auch Sensorik und Sensorium Sensorisch oder sensoriell stellt in der Anatomie und Physiologie einen Oberbegriff fur die verschiedensten Sinnesmodalitaten dar Aufgrund sensorischer Leistungen der Sinnesorgane werden die Sinnesdaten wahrgenommen Rezeptoren bzw Neurone in Nervenbahnen Zentren oder auch ganze Hirnrindengebiete die im Dienste solcher Sinnesleistungen wie Horen Sehen Riechen usw stehen werden als sensorisch bezeichnet 1 Dieser allgemeinen psychophysiologischen Definition schliesst sich traditionell eine Mehrzahl von Autoren an 2 3 4 Sensorisch im Sinne einer psychophysiologischen Definition und als Adjektivform der nominellen Bezeichnung Sensorium Bewusstsein setzt voraus dass entsprechende Leistungen von Sinneszellen zumindest in geringem Masse bewusstseinsfahig bzw wahrnehmbar sind Sensorische Neurone sind Teil des zerebrospinalen Nervensystems 5 Haufig wird zur Bezeichnung von Gefuhlsqualitaten der Begriff sensibel gebraucht da der Sensibilitat eine Sonderstellung innerhalb des sensorischen Systems eingeraumt wird Nach einzelnen Autoren wird jedoch die Sensibilitat nicht mehr in dieses sensorische System mit einbezogen 6 Damit sei ein Ubergang hergestellt zu den nicht oder kaum noch wahrnehmbaren nicht perzeptiven Afferenzen 7 Inhaltsverzeichnis 1 Nahere Begriffsbestimmung 1 1 Sensibel und Sensorisch 1 2 Sonderstellung der Gefuhlsqualitaten 2 Einige Beispiele fur den Gebrauch des Begriffs 2 1 Sensorische Systeme 2 2 Sensorische Neurone 2 3 Einige weitere Termini 3 Sensorium 4 EinzelnachweiseNahere Begriffsbestimmung BearbeitenSensibel und Sensorisch Bearbeiten Bei dem Adjektiv sensorisch handelt es sich um eine neuropsychologische lateinische Fachbezeichnung die bei den Schriftstellern des Altertums nicht vorkommt sondern eine spatere Neubildung darstellt Sie ist abgeleitet von lateinisch sentire fuhlen empfinden wahrnehmen geistig erfassen sensorius der Empfindung dienend Dieselbe Ableitung trifft allerdings auch fur die adjektivische Bezeichnung sensibel zu Es besteht von daher kein Unterschied zwischen dem Wortstamm von sensibel und sensorisch 8 Entgegen dieser gemeinsamen Wortbedeutung vertritt Robert Herrlinger jedoch zugleich den abgrenzenden begrifflichen Gesichtspunkt der speziellen Tast oder Sensibilitatsorgane fur die Hautsinne Oberflachensensibilitat und die Tiefensensibilitat Die damit gemeinte Gruppe von Rezeptoren wird auf solche Weise sowohl zusammengefasst als auch hinsichtlich ihrer Leistungen von den ubrigen Sinnesorganen unterschieden Hinzu kommt dass es bereits im Ruckenmark unterschiedliche Leitungsbahnen fur beide Gruppen der Sensibilitat gibt Hermann Voss und Robert Herrlinger bezeichnen als Tast oder Sensibilitatsorgane alle der Gefuhlsempfindung dienenden Anteile der Sinnesorgane d h ausser der sensorischen Funktion des Tastsinns noch eine ganze Reihe anderer Empfindungen Bereits im Titel des verbreiteten Anatomie Buchs wird zwischen Sinnes und Hautsystem unterschieden Dennoch wird das Hautsystem in das allgemeine Sinnessystem einbezogen 5 Auch im Titel anderer Lehrbucher erfolgt die Unterscheidung zwischen Haut und Sinnesorganen 9 Der Begriff sensorisch wird speziell im deutschsprachigen Schrifttum gebraucht Insbesondere in der objektiven Sinnesphysiologie ist der Begriff Rezeptor dem Umfang nach weiter dem Inhalt nach enger gefasst Rezeptoren konnen im Gegensatz zu den sensorischen Funktionen reizaufnehmender Organe auch nicht perzeptive d h nicht mit bewussten Erlebnissen verbundene Informationen verarbeiten so z B die Signale der Pressorezeptoren des Sinus caroticus 7 10 Einer allgemeinen Sinnestheorie folgend ware somit sensorisch als Oberbegriff zu verstehen fur alle der bewussten Sinneswahrnehmung dienenden Hirnzentren bzw fur die zu ihnen fuhrenden afferenten bzw zentripetalen Nervenbahnen und auch fur die ggf vorhandenen speziellen Rezeptoren Die mit dem Adjektiv sensibel speziell gekennzeichneten Haut Gefuhls und Tastsinne weisen auf Besonderheiten dieser speziellen Sinnesqualitaten hin Mit der Unterscheidung sensibel sensorisch ware somit keine prinzipielle physiologische Unterscheidung und insbesondere keine Gegensatzlichkeit zur allgemeinen Sinnestheorie zu verstehen nach der bei allen Sinnesmodalitaten Aufnahme Weiterleitung und Verarbeitung von Informationen uber Umwelt und Innenwelt bedeutsam sind Prinzipiell ware also auch die Haut einschliesslich der Tiefensensibilitat als Sinnesorgan wie alle ubrigen Sinnesorgane anzusehen Eine gewisse Sonderstellung kommt aber den Hautsinnen bzw den Tast oder Sensibilitatsorganen in anatomischer und teilweise auch in psychologischer Hinsicht zu siehe dazu das Kap Sonderstellung der Gefuhlsqualitaten Daher wird auch bei einer Definition der Sensibilitat im engeren Sinne von Tast oder Sensibilitatsorganen und in weiteren Sinne von sensorischen Systemen gesprochen 3 Auf die Unterscheidung zwischen sensibel und sensorisch in der Topistischen Hirnforschung wird hingewiesen Die in den Neurowissenschaften gebrauchliche Bezeichnung der Sensibilitat bezieht sich allerdings nach einer Reihe von Autoren nicht auf den Begriff der Empfindung ganz allgemein so wie er fur die Gesamtheit aller Sinne gebraucht wird Sie wird vielfach speziell und sogar ausschliesslich mit der Gefuhlsempfindung verbunden sentire fuhlen Im klinischen Worterbuch Pschyrembel wird der Gebrauch des Begriffs Sensibilitat ausdrucklich fur Gefuhlsempfindungen reserviert und von den ubrigen Sinnesmodalitaten ausgeschlossen Es heisst dort zur Sensibilitat Eine Summe von verschiedenen Sinnesempfindungen die nicht vom Auge vom Ohr oder von den Apparaten des Geschmackes und Geruches stammen 6 Das Worterbuch der Medizin von Zetkin und Schaldach schliesst sich der Empfindungen vermittelnden Bedeutung von sensiblen Nerven an vgl dagegen das nachste Kap Sonderstellung der Gefuhlsqualitaten 4 Sonderstellung der Gefuhlsqualitaten Bearbeiten Eine Sonderstellung der Gefuhlsqualitaten ergibt sich bereits bei der Frage ob die Rezeptoren der Haut Oberflachensensibilitat und der inneren Organe Tiefensensibilitat insgesamt als ein einheitliches Sinnesorgan zu bezeichnen sind Die entsprechenden Rezeptoren sind zumindest nicht als abgegrenztes Organ ahnlich wie Nase Ohr und Auge in makroskopisch anatomischer Hinsicht strukturiert Im Gegenteil erscheint zumindest die Haut als abgrenzendes Organ des Korpers gegenuber der Aussenwelt fur alle ausseren Reize zuganglich Den Rezeptoren vorgeschaltete Hilfsapparate wie bei der Organisation von Nase Auge Ohr und Geschmackssinn bestehen hier nicht Sie verandern zumindest teilweise die Reize der Aussenwelt und sind als Schutz vor inadaquaten Reizen zu verstehen 9 Die Hautsinne konnen nach Peter R Hofstatter als Nahsinne von den Fernsinnen als den Sinnesorganen optischer olfaktorischer und akustischer Modalitat abgegrenzt werden 11 Das jedoch besagt nicht dass diese hoheren Sinneswerkzeuge Benninghoff nicht auch im Nahbereich wirksam sind So insbesondere der Geruch der sowohl auf Distanz als etwa auch beim Geschmack uber die Zunge eine Rolle spielt Bereits eine Unterscheidung in Oberflachen und Tiefensensibilitat ist nicht frei von inneren Widerspruchen schon weil beide ineinander ubergehen In der Haut finden sich die gleichen Rezeptoren wie in den tieferen Geweben bzw in den inneren Organen 12 Die Orte des Ubergangs von Haut und Schleimhaut sind reichlicher mit Rezeptoren ausgestattet Kleine Kinder neigen bekanntlich dazu Gegenstande anzufassen und ggf in den Mund zu nehmen Die Haut bzw die Lippen und die Schleimhaut des Mundes spielen als Nahsinn eine wichtige ontogenetische Rolle in der fruhen Entwicklung des Menschen orale Phase Durch orale Kontakte zu ihren Bezugspersonen wird unbewusst auch eine psychologische Nahe hergestellt siehe dazu Anaklise Internalisierung und Introjektion Rene A Spitz hat daher eine weitere Einteilung der Sinnesorgane durchgefuhrt Er bezeichnete das Labyrinth des Innenohrs und die Haut insbesondere die Hand als Organe primitiver Wahrnehmung 13 14 Die vielfaltigen und kompliziert aufgebauten Rezeptoren der Haut ebenso wie die rezeptorlosen freien Nervenendigungen sind auch nicht einer spezifischen Sinnesqualitat der Haut wie Schmerz Beruhrungs Warme und Kalteempfindung zuzuordnen Die Unterscheidung zwischen Oberflachen und Tiefensensibilitat ist auch nicht ausschliesslich und notwendig an das Vorhandensein bestimmter Rezeptoren in der Haut oder in inneren Organen bzw in der Schleimhaut gebunden Spezifische und voneinander unabhangige Rezeptoren und Leitungsbahnen zum Zentralnervensystem sind nicht vorhanden Im Gegenteil sind die Leitungsbahnen unterschiedlicher Rezeptoren vielfach miteinander verzweigt und verbunden Anastomosen Es bestehen daher was die Gefuhlsqualitaten betrifft Zweifel an dem von Johannes Muller aufgestellten Gesetz der spezifischen Sinnesenergien 9 Eine weitere Unterscheidung der Gefuhlsqualitaten von den ubrigen Sinnesmodalitaten ist bestimmt durch die spezielle Art der Weiterleitung und Verarbeitung dieser Reize innerhalb des Ruckenmarks und des Hirnstammes Es besteht hier ein netzartiges System afferenter und efferenter Neuronen auf gleichem und unterschiedlichem Niveau der Reizbeantwortung die Formatio reticularis Demgegenuber ist der Begriff des Reflexes i e S der Neurologie typisch fur eine nervose Reaktion auf gleichem Niveau der Reizbeantwortung Hofstatter spricht von einem Niveauschema der Reizbeantwortung das nicht nur fur Gefuhlsqualitaten gilt aber fur dieses in besonderer Weise charakteristisch ist 11 Dies bedeutet dass ein Hautreiz auf unterschiedlichen Hohen des Ruckenmarks und des Hirnstamms beantwortet werden kann Wenn eine nervose Steuerung uber Reflexe ablauft ohne das psychophysische Niveau zu erreichen so spricht man von einer unwillkurlichen bzw stereotypen Leistung insbesondere dann wenn die neuronale Verschaltung nicht durch die vegetativen Nervenzellen des autonomen Nervensystems erfolgt 15 6 Es kommt in diesen beiden Fallen meist zu keiner bewussten Wahrnehmung Die Bezeichnung sensibel gilt jedoch gerade fur solche Nervenbahnen die nicht dem autonomen Nervensystem angehoren Von einer sensorischen Leistung sollte wegen der fehlenden Bewusstseinskomponente in diesen Fallen nicht gesprochen werden Es ist anzunehmen dass die meisten Rezeptoren in den Eingeweiden nicht die Aufgabe haben Empfindungen zu erzeugen Sie losen vielmehr Reflexe aus so etwa die Chemo und Pressorezeptoren der Carotissinus und Aortengebiete und die Dehnungsrezeptoren der Lunge und Bronchien Auch die Erregung der Muskelspindeln wird nicht uber sensorische Hirnzentren geleitet 12 Einige Beispiele fur den Gebrauch des Begriffs BearbeitenSensorische Systeme Bearbeiten Indem sensorisch bereits einen Oberbegriff fur verschiedenste Sinnesmodalitaten darstellt wie olfaktorisch visuell taktil auditiv vestibular gustatorisch usw eignet er sich auch als Bezeichnung fur die Gesamtheit der entsprechenden peripheren Rezeptoren Nervenbahnen einschliesslich ihrer wechselseitigen Verkettungen Verschaltungen und Verarbeitungsebenen vgl etwa die Kombination verschiedener Sinnesanteile bei der olfaktorischen Wahrnehmung Damit wird das gesamte Sinnessystem der Organismen zusammengefasst siehe Kap Sensorium Durch die zahlreichen informationsverarbeitenden Prozesse kommt es auf dem Weg zunehmender Koordination von unterschiedlichen Sinnesdaten zu einer sensorischen Integration und damit zu speziellen zentralnervosen Erregungsmustern die letztlich als primare Erkenntnisakte bzw als Empfindungen bewusst werden Die Befahigung zu hoherer begrifflicher Erkenntnis wird neuropsychologisch auch als Gnosis bezeichnet 10 In der Sinnesphysiologie wird oft verallgemeinernd und vereinfachend von sensorischen Systemen gesprochen Dies ist insbesondere dann von Vorteil wenn die klassische sinnesphysiologische Einteilung der Sinnesmodalitaten und der Sinnesqualitaten in gewissen Abgrenzungen und Differenzierungen zu komplex und bisweilen auch ungenugend erscheint Fragen der Erkenntnistheorie sind herkommlich Fragen der Philosophie 10 Zu den sensorischen Systemen zahlen folgende Hirnanteile Zentren und Nervenbahnen Somatosensorischer Cortex ist derjenige Anteil der Grosshirnrinde welcher der zentralen Verarbeitung der Hautsinne dient Sensorische Projektionszentren ist der Oberbegriff fur alle Hirnzentren die der Verarbeitung bewusster Sinnesdaten dienen Sensorische Kleinhirnbahn ist die Bahn zum Zentrum der Verarbeitung statischer Signale des N VIII im Kleinhirn Sensorisches Sprachzentrum ist das im Gyrus temporalis superior befindliche Brodmann Areal A22 vgl Hirnrindenkarte Entsprechend wird auch die sensorische Aphasie durch Ausfall dieses Zentrums verursacht 16 Radiatio acustica ist ein Teilabschnitt der Zentralen Horbahn Sehbahn ist die sensorisch affente Verbindung zwischen Augen und Sehzentrum Sensorische Neurone Bearbeiten Sensorische Neurone sind Nervenzellen die einem der sensorischen Systeme angehoren Sie durfen nicht mit Rezeptoren s o verwechselt oder mit ihnen gleichgesetzt werden Rezeptoren stellen nicht notwendigerweise Nervenzellen dar Sie sind histologisch und ontogenetisch weitgehend als eigene Empfangseinrichtungen bzw als eigens differenzierte Sinneszellen anzusehen zumal sie eine jeweils unterschiedliche Entwicklung aufweisen Nur die Riech und Sehzellen sind beim Menschen zugleich Nervenzellen Unabhangig von der unterschiedlichen Herkunft dieser Sinneszellen wird das Sinnesepithel auch als Neuroepithel bezeichnet 5 Riech und Sehzellen gehen entwicklungsgeschichtlich Ontogenese aus einer Ausstulpung des Neuralrohres hervor Diese wird im Hinblick auf die spatere Form der Riechzellen zunachst als Riechplacode dann als Riechgrubchen bezeichnet Sie stellt zuletzt den Bulbus olfactorius mitsamt den Fila olfactoria dar 17 Im Falle der Sehzellen bilden diese Ausstulpung zunachst die Augenblaschen dann die Augenbecher sowie letztlich auch die Retina welche die lichtempfindlichen Sinneszellen enthalt 17 Die Ausbildung der Neurone schreitet im Gegensatz zur zentrifugalen Ausstulpung der Augenblaschen und Augenbecher von peripher nach zentral fort vgl den Begriff der Zentralisierung und das dort am Beispiel des Auges dargestellten Wegs der Entwicklung Das Gehor und Gleichgewichtsorgan etwa entwickelt sich im Gegensatz dazu aus plattenformigen Verdickungen Placoden des Ektoderms 17 Ahnlich verhalt es sich mit den Geschmacksknospen 17 Die Gruppe der sich entwickelnden zuletzt genannten Sinneszellen geben ihre Erregungen an die Aufzweigungen des peripheren Neuriten einer Ganglienzelle weiter 5 Zum sensorischen System dagegen gehoren sensorische Neurone nicht nur als Empfangseinrichtungen des Riech und Sehapparats sondern auch die nicht als Nervenzellen anzusehenden eigenen Rezeptoren des ubrigen Sinnessystems als Empfangseinrichtungen fur sensorische Reize Weiter gehoren dazu die sensorischen Neurone Ganglienzellen Interneurone als Leitapparat und die verschiedenen sensorischen Zentren der Hirnbasis des limbischen Systems und der Hirnrinde als Endstationen spezifischer Reizaufnahme Einige weitere Termini Bearbeiten Ausserdem wird der Begriff sensorisch in folgenden Zusammensetzungen gebraucht Sensorisch tonisches Feld ist die moglicherweise erblich determinierte relativ enge Beziehung zwischen Wahrnehmung und Motorik bzw Muskeltonus bei den sensorischen Feldern der Grosshirnrinde in Analogie zu dieser namlichen Beziehung im Ruckenmark Beispiel Das Blickfeld der Augen entspricht dem Bewegungsfeld der Arme Dem sensorischen Sprachzentrum entspricht ein motorisches 18 9 11 Sensorische Integration ist die Koordination unterschiedlicher Sinnesdaten 19 Sensorisches Gedachtnis ist die meist nur kurzfristige Erinnerungsdauer fur Sinneseindrucke ohne subjektiv erkennbare Bedeutung 1 Sensorische Adaptation vermindert die Reaktionsbereitschaft eines sensorischen Systems bei langer anhaltendem Input von Reizen 1 Sensorium BearbeitenDie individuellen sensorischen Reizverarbeitungen wie sie in den peripheren Sinnesapparaten und dem Empfindungsvermogen der verschiedenen Hirnregionen geleistet werden sind im Begriff des Bewusstseins zusammengefasst 2 Dieser Begriff schliesst die Bedeutung eines Gewissens in sich ein als vereinheitlichende Wortbildung verschiedener Wahrnehmungen und Erfahrungen namlich insbesondere durch die Prafixbildung Ge vgl Gebusch Gebiss Gebirge als zusammenfugendes Mitwissen oder als orientierte Zusammenschau bewusster Erlebnisse Ahnlich wie bei der Wortbildung Gefuhl besitzt Gewissen auch eine moralisch religiose Nebenbedeutung Auch die lateinische Bezeichnung conscientia tragt dieser Sichtweise Rechnung In ahnlicher Art und Weise hat auch die griechische Philosophie diese Auffassung mit Begriffen wie altgriechisch syneidhsis syneidesis deutsch Miterscheinung Mitbild Mitwissen bei den Stoikern und altgriechisch synais8hsis synaisthesis deutsch Mitwahrnehmung Mitempfindung bei Plotin vertreten 11 20 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Philip G Zimbardo Richard J Gerrig Psychologie Pearson Hallbergmoos bei Munchen 2008 ISBN 978 3 8273 7275 8 a S 76 zu Stw Sensorische Neurone b S 236 zu Stw Sensorisches Gedachtnis c S 116 zu Stw Sensorische Adaptation a b Herbert Volkmann Hrsg Guttmanns Medizinische Terminologie Ableitung und Erklarung der gebrauchlichsten Fachausdrucke aller Zweige der Medizin und ihrer Hilfswissenschaften Urban amp Schwarzenberg Berlin 1939 a Sp 880 zu Lexikon Lemma sensorisch b Sp 880 zu Lexikon Lemma Sensorium a b sensorisch In Norbert Boss Hrsg Roche Lexikon Medizin 2 Auflage Hoffmann La Roche AG und Urban amp Schwarzenberg Munchen 1987 ISBN 3 541 13191 8 S 1565 gesundheit de roche a b Zetkin Schaldach Worterbuch der Medizin dtv Munchen Georg Thieme Stuttgart 1980 ISBN 3 423 03029 1 dtv und ISBN 3 13 382206 3 Thieme a S 1288 zu Wb Lemma Sensibilitat b S 1288 zu Wb Lemma sensibel 1 sensible Nerven a b c d Hermann Voss Robert Herrlinger Taschenbuch der Anatomie Band 3 Nervensystem Sinnessystem Hautsystem Inkretsystem 12 Auflage VEB Gustav Fischer Jena 1964 a S 2 f zu Kap I Aufbau Bauplan Einteilung b S 208 zu Kap II Das Sinnessystem c d S 208 f zu Stw Schema der Reizleitung in einem Sinnesorgan a b c Willibald Pschyrembel Pschyrembel Klinisches Worterbuch 154 184 Auflage Walter de Gruyter amp Co Berlin 1964 a b S 802 zu Wb Lemma Sensibilitat c S 742 zu Wb Lemma Reflex a b Nicht perzeptive Afferenzen z B Pressorezeptoren des Carotissinus In Herbert Hensel Allgemeine Sinnesphysiologie Hautsinne Geschmack Geruch Springer Berlin Heidelberg New York 1966 S 65 ff Hermann Triepel Die Anatomischen Namen Ihre Ableitung und Aussprache 26 Auflage Verlag von J F Bergmann Munchen 1962 bearbeitet von Robert Herrlinger S 66 zu den Lemmata sensibilis und sensorius a b c d Alfred Benninghoff Kurt Goerttler Lehrbuch der Anatomie des Menschen 7 Auflage Dargestellt unter Bevorzugung funktioneller Zusammenhange Band 3 Nervensystem Haut und Sinnesorgane Urban amp Schwarzenberg Munchen 1964 a siehe Buchtitel b S 410 zu Stw Hilfsapparate c S 411 zu Stw Oberflachensensibilitat d S 411 zu Stw Blickfeld der Augen a b c Wilhelm Karl Arnold et al Hrsg Lexikon der Psychologie Bechtermunz Augsburg 1996 ISBN 3 86047 508 8 a Sp 1911 f zu Lex Lemma Rezeptor b Sp 2041 zu Lex Lemma Sensorisch c Sp 494 f zu Lex Lemmata Erkennen Erkenntnistheorie a b c d Peter R Hofstatter Hrsg Psychologie Das Fischer Lexikon Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 1972 ISBN 3 436 01159 2 a S 174 ff zu Kap Hautsinne b S 284 f zu Kap Reiz und Reaktion c S 349 zu Kap Wahrnehmungstheorie d S 85 zu Kap Bewusstsein a b Hermann Rein Max Schneider Einfuhrung in die Physiologie des Menschen 15 Auflage Springer Berlin 1964 S 673 ff zu Stw Tiefensensibilitat Rene A Spitz Vom Saugling zum Kleinkind Naturgeschichte der Mutter Kind Beziehungen im ersten Lebensjahr 11 Auflage Klett Cotta Stuttgart 1996 Sven Olaf Hoffmann G Hochapfel Neurosenlehre Psychotherapeutische und Psychosomatische Medizin CompactLehrbuch 6 Auflage Schattauer Stuttgart 2003 ISBN 3 7945 1960 4 S 33 zu Stw Organe primitiver Wahrnehmung Robert F Schmidt Hrsg Grundriss der Neurophysiologie 3 Auflage Springer Berlin 1979 ISBN 3 540 07827 4 S 108 118 zu Stw Reflexbegriff Sensorische Aphasie In Rudolf Degkwitz et al Hrsg Psychisch krank Einfuhrung in die Psychiatrie fur das klinische Studium Urban amp Schwarzenberg Munchen 1982 ISBN 3 541 09911 9 S 81 a b c d Otto Grosser bearb von Rolf Ortmann Grundriss der Entwicklungsgeschichte des Menschen 6 Auflage Springer Berlin 1966 a S 92 zu Stw Riechplacode Riechgrubchen Abb 95 96 und S 96 zu Kap Nasenhohle mit Gesichts und Gauamenbildung b S 88 ff zu Kap Sehorgan c S 93 f zu Kap Gehor und Gleichgewichtsorgan d S 93 f zu Kap Gehor und Gleichgewichtsorgan sensorisch tonisches Feld In Jean Delay Pierre Pichot Medizinische Psychologie Ubersetzt und bearbeitet von Wolfgang Bocher 4 Auflage Georg Thieme Verlag Stuttgart 1973 S 54 Sensorische Integration In Peter Duus Neurologisch topische Diagnostik Anatomie Physiologie Klinik 5 Auflage Georg Thieme Stuttgart 1990 ISBN 3 13 535805 4 S 389 Gewissen In Gunther Drosdowski Etymologie Herkunftsworterbuch der deutschen Sprache Die Geschichte der deutschen Worter und der Fremdworter von ihrem Ursprung bis zur Gegenwart Band 7 2 Auflage Dudenverlag Mannheim 1997 ISBN 3 411 20907 0 S 241 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sensorisch amp oldid 214792795