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Mit Sinnesdaten werden seit George Edward Moore die atomistischen Elemente des Bewusstseins bezeichnet aus denen die Gegenstande der Erfahrung zusammengesetzt sind Es handelt sich um die einfachsten Bausteine der Wahrnehmung um Materialien der Erkenntnis die nicht weiter reduzier bzw analysierbar sind und somit unmittelbar und unbezweifelbar vorliegen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Entwicklung 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenMit dem Ausdruck Sinnesdaten soll einerseits die Ambiguitat des Empfindungsbegriffs vermieden werden der sowohl Akt wie Objektbedeutung besitzt wahrend sich Sinnesdaten eindeutig nur auf die unmittelbaren Gegenstande der Wahrnehmung bezieht Daruber hinaus habe der Begriff einen neutralen Doppelcharakter mit dem der in fruheren Begriffen angelegte Dualismus der Subjekt Objekt Unterscheidung vermieden werde Auf diese Weise verhindere man einseitig subjektivistische bzw idealistische Konsequenzen 2 Wie in der alteren empirischen Tradition teilen die unterschiedlichen Theorien der Sinnesdaten vor allem die Kritik am naiven Realismus fur den die materiellen Gegenstande der ausseren Welt den Menschen in der Wahrnehmung unmittelbar gegeben und zuganglich sind Ein solcher Realismus ubersehe den Umstand dass Daten von Dingen nur durch die Sinnesorgane vermittelt und erfasst werden Die Sinnesdaten hingegen sind nach der Theorie unmittelbar indem man weiss dass es sie gibt solange sie gegeben sind Bei ihnen stellt sich somit die Wahrheitsfrage nicht Nach Bertrand Russell soll alle empirische Erkenntnis auf Sinnesdaten und logische Konstruktion mit ihnen zuruckfuhrbar sein 3 Sinnesdaten mussen angenommen werden um empirische Satze des Alltagslebens und der Physik verifizieren zu konnen nur auf sie solle rekurriert werden 4 Da gewohnliche Dinge in diesem Fall als komplexe Zusammensetzungen zu betrachten sind werde Immanuel Kants epochemachende Unterscheidung von Ding an sich und Erscheinung obsolet Entwicklung BearbeitenBisher konnte nicht nachgewiesen werden wer den Begriff in welchem Werk zuerst verwendete Schon im 19 Jahrhundert war er etwa bei William James und in A C Frasers Kommentar zu John Lockes Essay Versuch uber den menschlichen Verstand gelaufig Eine terminologische Einfuhrung erfolgte um 1910 von George Edward Moore und Bertrand Russell im Rahmen ihrer eigenen Theorien Mit dem Modell wird die Tradition des englischen Empirismus und Sensualismus fortgesetzt fur die statt Sinnesdaten Ausdrucke wie Idee Empfindung und Eindruck gebrauchlich sind Siehe auch BearbeitenAbbildtheorie Phanomen Qualia SensorischWeblinks BearbeitenMichael Huemer Sense Data In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Paul Coates Sense Data In J Fieser B Dowden Hrsg Internet Encyclopedia of Philosophy Einzelnachweise Bearbeiten Historisches Worterbuch der Philosophie Sinnesdaten Bd 9 S 875 Historisches Worterbuch der Philosophie Sinnesdaten Bd 9 S 875 Philosophie Meyers Kleines Lexikon Sinnesdaten Mannheim 1987 S 384 Historisches Worterbuch der Philosophie Sinnesdaten Bd 9 S 878 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sinnesdaten amp oldid 207531793