www.wikidata.de-de.nina.az
Der Pharaonenibis 1 Threskiornis aethiopicus oder Heilige Ibis ist eine Vogelart aus der Familie der Ibisse und Loffler Threskiornithidae und lebte ursprunglich fast ausschliesslich in Afrika PharaonenibisPharaonenibis Threskiornis aethiopicus SystematikKlasse Vogel Aves Ordnung PelecaniformesFamilie Ibisse und Loffler Threskiornithidae Gattung ThreskiornisArt PharaonenibisWissenschaftlicher NameThreskiornis aethiopicus Latham 1790 naturliches Verbreitungsgebiet eingefuhrte PopulationenSichtungen des Pharaonenibis von 2015 22 source source source source source Pharaonenibis bei YstadPharaonenibis im FlugFlugbewegung eines PharaonenibisJuveniler Pharaonenibis in TansaniaThreskiornis aethiopicusIbis kunstlerische Darstellung aus Holz und Kupfer Ptolemaische Phase Agyptens Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung 3 Vermehrung 4 Nahrung 5 Sonstiges 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDer Pharaonenibis wird 65 bis 75 cm gross und hat eine Flugelspannweite von 112 bis 124 cm Er hat ein weitgehend weisses Gefieder mit Ausnahme einiger schwarzer Federn an den Flugeln Der Kopf ist schwarz Beide Geschlechter haben die gleiche Gefiederfarbung Mannchen sind etwas grosser als Weibchen Verbreitung BearbeitenEinst auch in Agypten heimisch lebt dieser Ibis heute ganz uberwiegend im Afrika sudlich der Sahara Ausserdem gibt es Brutvorkommen im sudostlichen Irak Seine nachsten Verwandten sind der Molukkenibis und der Schwarzkopfibis Die Vogel leben meist in Gewassernahe Die Bestande in Agypten wo er einst als heiliger Vogel verehrt wurde sind heute erloschen In Frankreich hat sich beginnend in den 1970er Jahren eine Population aus freifliegenden Tieren des Vogelparks von Branfere in der Bretagne etabliert Im Jahr 1984 gab es etwa 100 Tiere 1995 etwa 400 und 2005 bereits etwa 3 000 in insgesamt 17 Departements Besonders verbreitet ist er in den Departements Loire Atlantique Vendee und Morbihan Penestin Man findet ihn aber auch an der franzosischen Mittelmeerkuste Seit Mai 2008 laufen im Departement Loire Atlantique Abschusse durch Jager um den Bestand wegen vermeintlich negativen Auswirkungen auf andere Vogelarten zu reduzieren 2 Nachdem in Nordwestitalien ebenfalls Bruten erfolgten wurden auch im Podelta im Nordosten Italiens bereits Exemplare gesichtet Die Vogel werden zunehmend auch in Belgien und den Niederlanden beobachtet wo es ebenfalls bereits erste Bruten gab In Deutschland sind manchmal Gefangenschaftsfluchtlinge zu finden eventuell auch Tiere der franzosischen Population vor allem am Niederrhein 2013 brutete erstmals ein Paar in Deutschland am Ismaninger Speichersee 3 Bis zum Jahre 2022 hat sich der Pharaonenibis uber weite Gebiete Europas verbreitet neben der franzosischen Atlantikkuste ist er insbesondere auch in Belgien den Niederlanden der Poebene sowie an der Mittelmeerkuste von Frankreich und Italien anzutreffen Eher verstreute Belege gab es auch im franzosischen Binnenland in Sudengland Deutschland Danemark Sudschweden Spanien Portugal der Schweiz und Osterreich Einzelne Sichtungen gab es auch in Polen Tschechien der Slowakei Kroatien und Lettland siehe nebenstehende Karte In Deutschland wird eine umgehende Bekampfung des Pharaonenibis gefordert sobald er auftritt Er wird als invasive Art nach 40 Bundesnaturschutzgesetz BNatSchG betrachtet da er heimische Arten gefahrden konne 4 Eine wissenschaftliche Langzeitstudie aus dem Jahre 2013 uber Neozoen in Frankreich kommt jedoch zum Schluss dass der Pharaonenibis keine anderen Arten gefahrdet 5 Er ist 2016 in die Liste der unerwunschten Spezies fur die Europaische Union aufgenommen worden 6 Die Gesamtpopulation besteht nach Schatzungen der IUCN aus 200 000 bis 450 000 Tieren Die Art wird als nicht gefahrdet eingestuft Vermehrung BearbeitenDer Pharaonenibis brutet in Kolonien Das Nest befindet sich am Boden in Papyrusdickichten im Gebusch oder in Baumen Die Brutzeit der Pharaonenibisse variiert je nach den ortlichen klimatischen Bedingungen Es werden 2 bis 4 Eier gelegt Die Brut dauert 28 29 Tage Bei der Futterung greift der Jungvogel mit seinem Schnabel mehrfach an den des adulten Vogels worauf dieser den Schlundinhalt fur das Kuken hervorwurgt Die Jungen verlassen nach funf bis sechs Wochen das Nest Nahrung BearbeitenDer Pharaonenibis ist ein ausgesprochener Nahrungsopportunist und ernahrt sich von Reptilien Fischen Krebstieren grossen Insekten Schnecken sowie gelegentlich auch Aas Mullkippen werden regelmassig nach Fressbarem durchsucht An der Kuste kann er sich auch auf Eier und Nestlinge spezialisieren Damit hat er sogar z B in Sudafrika einen grosseren Einfluss auf den Bruterfolg der dortigen Kapscharben Kolonien gewonnen als die Dominikanermowe Die franzosischen Ibiskolonien werden mittlerweile als eine akute Bedrohung besonders fur Seeschwalbenkolonien angesehen Sonstiges BearbeitenPharaonenibisse fliegen zumeist in linien oder keilformigen Formationen Im alten Agypten wurde die Art als Inkarnation des Gottes Thot verehrt Daher stammt auch sein veralteter Name Er wurde oft in kunstlerischen Arbeiten dargestellt In Ibisfriedhofen in Sakkara wurden 1 5 Millionen Ibisse bestattet in der Grabstatte Tuna el Gebel circa vier Millionen 7 Literatur BearbeitenBernhard Grzimek Hrsg Grzimeks Tierleben 1 Auflage Band 7 Deutscher Taschenbuch Verlag Frankfurt 1980 ISBN 3 423 03205 7 S 229 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pharaonenibis Album mit Bildern Videos und Audiodateien Threskiornis aethiopicus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 9 Januar 2009 Pharaonenibis Threskiornis aethiopicus auf eBird org Sacred Ibis a new invasive species in Europe Birdingworld Artikel uber den momentanen Status der Art in Europa und die Bestimmung der einzelnen Unterarten Informationen uber den Pharaonenibis als invasive Art in Europa DAISIE European Invasive Alien Species GatewayEinzelnachweise Bearbeiten Peter H Barthel Christine Barthel Einhard Bezzel Pascal Eckhoff Renate van den Elzen Christoph Hinkelmann amp Frank Dieter Steinheimer Die Vogel der Erde Hrsg Deutsche Ornithologen Gesellschaft DO G Radolfzell 2021 do g de PDF Ibis sacre entre Loire Atlantique et Morbihan 1 000 a 1 500 oiseaux eradiques In maville com 7 Juli 2008 archiviert vom Original abgerufen am 25 Januar 2014 franzosisch Roland Knauer Nicht willkommen der Heilige Ibis In Stuttgarter Zeitung de 29 Dezember 2013 abgerufen am 25 Januar 2014 Klemens Steiof Handlungserfordernisse im Umgang mit nichtheimischen und mit invasiven Vogelarten in Deutschland In Berichte zum Vogelschutz Band 47 48 2011 ISSN 0944 5730 S 93 118 Loic Marion Is the Sacred ibis a real threat to biodiversity Long term study of its diet in non native areas compared to native areas In Comptes rendus biologies Band 336 Nummer 4 April 2013 ISSN 1768 3238 S 207 220 doi 10 1016 j crvi 2013 05 001 PMID 23849724 Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung List of Invasive Alien Species of Union Concern PDF abgerufen am 15 Juli 2016 Sally Wasef et al Mitogenomic Diversity in Sacred Ibis Mummies sheds light on early Egyptian practices bioRxiv 10 1101 610584v1 Preprint Volltext Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pharaonenibis amp oldid 237126384