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Dieser Artikel behandelt den Stadtteil von Bydgoszcz Bromberg Zum deutschen Politiker siehe Rolf Fordon Fordon ist mit 76 800 Einwohnern der grosste Stadtteil der Stadt Bydgoszcz Bromberg in der polnischen Woiwodschaft Kujawien Pommern Wappen von FordonBis zur Eingemeindung am 1 Januar 1973 in das Stadtgebiet von Bydgoszcz war die Ortschaft eine eigenstandige Stadt mit zuletzt 8 700 Einwohnern Alt Fordon an der WeichselInhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Ortsteile 3 Geschichte 4 Verkehr 5 Sehenswurdigkeiten 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Ortschaft liegt etwa zehn Kilometer ostlich von Bydgoszcz Bromberg Der Stadtteil Alt Fordon liegt an der Weichsel an einem Flussubergang Nordlich und westlich von Alt Fordon erstreckt sich der Stadtteil Neu Fordon eine von Wohnblocks gepragte Trabantenstadt Ortsteile Bearbeiten nbsp Panoramabild nbsp Ansicht der Stadt aus der VogelperspektiveDer Stadtteil ist in 16 Bereiche untergliedert Stary Fordon Alt Fordon Akademickie Bajka Bohaterow Eskulapa Kasztelanka Loskon Loskon Mariampol Marienfelde Nad Wisla An der Weichsel Niepodleglosci Palcz Patsch Powisle Przylesie Szybownikow Tatrzanskie Zofin Sophienthal nbsp Fordon ostlich der Stadt Bromberg nordostlich der Stadt Posen auf einer Landkarte der Provinz Posen von 1905 gelb markierte Flachen kennzeichnen Gebiete mit seinerzeit mehrheitlich polnischsprachiger Bevolkerung Geschichte Bearbeiten nbsp Alt Fordon auf einem Photo aus der ZwischenkriegszeitAls Vorganger von Fordon gilt die heute nicht mehr existierende Festung Wissegrod heute Wyszogrod welche das erste Mal im Jahre 1113 erwahnt wurde Sie war ein Wehrposten an der Grenze zu Pommern und bewachte einen wichtigen Ubergang uber die Weichsel 1330 wurde sie vom Deutschen Orden als Vergeltung fur Angriffe ins Kulmerland zerstort Die neue Siedlung wurde zwei Kilometer nordostlich an der heutigen Stelle von Fordon wieder aufgebaut Von der Furt Forda uber den Fluss wurde auch der Name ubernommen 1382 erhielt Fordon vom Herzog Wladislaus II die Kulmer Stadtrechte und am 3 Juli 1424 vom polnischen Konig Wladyslaw II Jagiello das Magdeburger Stadtrecht 1656 wurde Fordon von den Schweden erobert und geplundert 1772 kam Fordon nach der Ersten Teilung Polen Litauens an das Konigreich Preussen Zum Zeitpunkt der Inbesitznahme war Fordon ein kleiner unbedeutender Ort in dem nur einige Juden und Polen wohnten 1 Die Juden hatten sich hier verstarkt niedergelassen weil ihnen Bromberg bis dahin verschlossen gewesen war Zeitweise machten Juden weit mehr als die Halfte der Bevolkerung der Stadt Fordon aus 2 Die Ortschaft wuchs ab 1772 rasch an nachdem hier eine Zollstation fur den Handelsverkehr mit Polen eingerichtet worden war und sich hier ausser den preussischen Zollbeamten auch viele Handwerker und einige Kaufleute angesiedelt hatten Um 1783 hatte die Ortschaft bereits 129 Feuerstellen und es waren in dem vorangegangenen Jahrzehnt ausser einigen ansehnlichen staatlichen Gebauden auch 40 privat finanzierte Neubauten entstanden 1 Zum damaligen Zeitpunkt hatten die Katholiken hier eine Pfarrkirche die Juden eine Synagoge und es gab eine evangelische Schule in der der evangelische Gottesdienst stattfand Die Zollstation wurde von einer 36 Mann starken Wache geschutzt 1 Bei dem Ort der hereits im 17 Jahrhundert existiert hatte gab es an der Weichsel Spuren einer Schanze die im Zweiten Schwedenkrieg im September 1665 von den Schweden unter General Horn zu ihrer Verteidigung aufgeschuttet worden war 1 2 Dem hiesigen Grenzzollamt unterstanden samtliche Zoll und Acciseamter im Netzedistrikt in Pommerellen und im Kulmer Land Alle mit Getreide und anderen Importen aus Polen beladenen Lastkahne mussten hier wo es an der Weichsel eine bequeme Anlegestelle gab anlegen Im Juni und Juli lagen oftmals 70 80 aus Polen gekommene mit Getreide beladene Frachter bei Fordon Aus der Handelsschiffahrt auf der Weichsel erwuchsen dem Zollamt im letzten Quartal des 18 Jahrhunderts jahrliche Steuereinnahmen in Hohe von nahezu 250 000 Talern 2 Im Jahr 1816 hatte Fordon eine katholische und eine evangelische Kirche Nachdem der grosste Teil der Ortschaft 1826 abgebrannt war und nur durftig wieder aufgebaut wurde sank Fordons Wirtschaftskraft betrachtlich und wohlhabende Kaufleute wanderten ab Der Staat kaufte das ehemalige Zollamtsgebaude zu einem Spottpreis zuruck um es zu einem Gefangnis umzugestalten 2 1831 waren ca 1 500 der etwa 2 000 Einwohner Juden die sich von 1827 bis 1832 eine Synagoge in Fordon errichteten 3 Zwischen 1891 und 1893 wurde bei Fordon die 1 325 Meter lange heutige Rudolf Modrzejewski Brucke die damals langste Brucke des Deutschen Reichs uber die Weichsel gebaut Im Ort gab es eine Haftanstalt fur weibliche Strafgefangene 4 Im Jahr 1910 lebten in Fordon 2 124 Deutsche ca 70 und 726 Polen ca 26 Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Fordon aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrag zum Zweck der Einrichtung des Polnischen Korridors am 10 Januar 1920 an Polen abgetreten Die meisten deutschen Bewohner wanderten 1921 aus Die Auswanderungswelle wurde durch den Polnisch Sowjetischen Krieg mit beflugelt da deutsche Familien die fur die polnische Staatsburgerschaft optierten damit rechnen mussten dass ihre Sohne vom polnischen Staat zum Kriegsdienst gegen Sowjetrussland eingezogen wurden Im Jahr 1923 lebten in Fordon nur noch 916 34 Deutsche und wenn man Juden als Polen rechnet 1 608 Polen 61 Nach dem Uberfall auf Polen 1939 wurde Fordon volkerrechtswidrig dem Landkreis Bromberg im neu eingerichteten Reichsgau Danzig Westpreussen zugeordnet Im Oktober und November 1939 wurden im Tal des Todes Massenhinrichtungen vorgenommen von denen ca 5 000 Einwohner aus Bromberg und Umgebung betroffen gewesen sein sollen Opfer waren nach polnischen Angaben vor allem Lehrer Beamte Intellektuelle und Priester Die Hinrichtungen wurden vom Volksdeutschen Selbstschutz der von Ludolf Hermann von Alvensleben kommandiert wurde und dem Einsatzkommando 16 der Gestapo durchgefuhrt Wahrend des Zweiten Weltkrieges errichteten die Deutschen in der Synagoge ein Kino das bis 1988 in dem Gebaude untergebracht war Danach verfiel dieses 2005 wurde die Synagoge einer judischen Stiftung ubergeben BevolkerungsentwicklungJahr Einwohner Anmerkungen1780 1 054 1 1783 1 119 davon 443 Juden die ubrigen zur Halfte Polen und zur anderen Halfte deutsche protestantische Neuburger 1 1788 0 845 davon 483 Juden 2 1816 1 757 davon 1 097 Juden 377 Katholiken und 288 Evangelische 2 1837 2 409 2 1843 2 066 davon 1 447 Juden 2 1861 1 767 einschliesslich 177 Strafgefangener davon 752 Juden 566 Evangelische und 444 Katholiken 2 1875 2 045 5 1880 2 076 5 1900 2 387 meist Evangelische 4 Verkehr BearbeitenFordon liegt an der Bahnstrecke Brodnica Bydgoszcz welche die Weichselbrucke nutzt Sehenswurdigkeiten BearbeitenRudolf Modrzejewski Brucke 1888 von Georg Christoph Mehrtens SynagogePersonlichkeiten BearbeitenMax Vogel 1856 in Fordon 1933 in Danzig Jurist Geheimer Justizrat und PolitikerLiteratur BearbeitenJohann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Zweiter Theil welcher die Topographie von West Preussen enthalt Kantersche Hofdruckerei Marienwerder 1789 S 84 Nr 2 Heinrich Wuttke Stadtebuch des Landes Posen Codex diplomaticus Allgemeine Geschichte der Stadte im Lande Posen Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Stadten Leipzig 1864 S 293 294 Tadeusz Jaszowski Edmund Pyszczynski Fordonska Dolina Smierci Urzad Miejski w BydgoszczyWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Fordon Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Ort Fordon Website uber die Geschichte Fordons polnisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Johann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Zweiter Theil welcher die Topographie von West Preussen enthalt Kantersche Hofdruckerei Marienwerder 1789 S 84 Nr 2 a b c d e f g h i Heinrich Wuttke Stadtebuch des Landes Posen Codex diplomaticus Allgemeine Geschichte der Stadte im Lande Posen Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Stadten Leipzig 1864 S 293 294 Wszystkie tajemnice Fordonu doktor od Marylin Monroe warownia nad Wisla a b Meyers Grosses Konversationsa Lexikon 6 Auflage 6 Band Leipzig und Wien 1906 S 760 761 a b Michael Rademacher Pos bromberg Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 53 1475 18 167777777778 Koordinaten 53 9 N 18 10 O Normdaten Geografikum GND 4525806 5 lobid OGND AKS LCCN no2004070079 VIAF 141071683 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fordon amp oldid 233327198