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Reinbern 1013 1015 in Kiew wurde im Jahre 1000 der erste Bischof in Pommern Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Bistum Kolberg 3 Diplomatische Mission 4 Wurdigung 5 Literatur 5 1 Quellen 5 2 SekundarliteraturHerkunft BearbeitenDie einzige Uberlieferung zu Reinbern ist in der zeitgenossischen Chronik des Thietmar von Merseburg 975 1018 enthalten Reinbern stammte aus dem Hassegau der sich als sudostlicher Auslaufer des Herzogtums Sachsen zwischen Thuringen und die Mark Meissen schob Er wurde in den Wissenschaften ausgebildet moglicherweise in der Magdeburger Domschule Bistum Kolberg BearbeitenIm Jahr 1000 wird Reinbern als Bischof von Kolberg genannt und durch Kaiser Otto III dem neu gegrundeten Erzbistum Gnesen unterstellt Offenbar wurde Reinberns Bistum gleichzeitig neu geschaffen Die Grundung des Bistums geschah im Rahmen des so genannten Aktes von Gnesen Fur die Chronisten Adam von Bremen und Gallus Anonymus die Jahrzehnte spater erstmals die Bomeranen Pomoranen erwahnten war dies offensichtlich eine Sammelbezeichnung fur die zwischen dem piastischen Stammland und der Ostseekuste wohnenden Heiden Mit dem Akt von Gnesen habe Thietmar von Merseburg zufolge Kaiser Otto III den polnischen Herrscher Boleslaw I vom Tributpflichtigen zum Herren erhoben Der polnischen Kirchenprovinz Gnesen die die Unabhangigkeit unterstrich ein Bistum fur das Gebiet an der Ostseekuste zu unterstellen unterstutzte den polnischen Herrschaftsanspruch auf dieses Gebiet Reinbern war somit der erste Bischof fur Gebiete die spater als Pommern bezeichnet werden sollten Da die Bewohner noch Heiden waren hatte Reinbern die Aufgabe eines Missionsbischofs Thietmar berichtet dass es Reinbern gelungen sei unter einem sehr unwissenden Volke den christlichen Glauben zum Keimen zu bringen Hierzu zerstorte Reinbern wohl unter dem Schutz Boleslaws heidnische Heiligtumer Ferner wird ihm die Reinigung der Ostsee von Damonen zugeschrieben indem er vier mit Heiligem Ol gesalbte Steine hineingeworfen und Weihwasser hineingesprengt haben soll Als es den Pomoranen um Kolberg gelang die Oberherrschaft des polnischen Herzogs Boleslaw I wieder abzuschutteln musste auch Reinbern das Kustengebiet verlassen Der Zeitpunkt ist unbekannt aber wohl zwischen 1007 und 1013 anzusetzen Damit endete das Bistum Kolberg wieder Diplomatische Mission BearbeitenReinbern wurde von Herzog Boleslaw I alsdann im Jahre 1013 zu einer diplomatischen Mission eingesetzt Als Boleslaw seine namentlich nicht bekannte Tochter mit dem Grossfursten Swjatopolk einem Sohn des Grossfursten Wladimir I von Kiew verheirateten wollte begleitete Reinbern die Braut nach Kiew Zwar wurde die Ehe geschlossen anschliessend kam es aber zu Verwicklungen Swjatopolk geriet in Konflikt mit seinem Vater Wladimir Daraufhin liess Wladimir den Swjatopolk dessen neue Ehefrau und Reinbern verhaften Reinbern starb in dieser Gefangenschaft Das genaue Todesjahr ist unbekannt vermutlich starb er zwischen 1013 und 1015 Wurdigung BearbeitenMit der Mission der heidnischen Pommern hatte Reinbern keinen oder jedenfalls keinen nachhaltigen Erfolg Pommern blieb ganz uberwiegend heidnisch bis Otto von Bamberg durch zwei Missionsreisen 1124 und 1128 das Christentum in Pommern einfuhrte Reinbern wurde in Pommern vergessen Aus moderner katholischer Sicht sah Helmut Holzapfel bei Reinbern ein heiligmassiges Leben und einen Tod den man in gewissem Sinne sicher als Martyrium ansehen kann Das 1972 neu errichtete polnische katholische Bistum Koszalin Kolobrzeg mochte an die Tradition von Reinberns Bistum anknupfen Literatur BearbeitenQuellen Bearbeiten Die massgebliche zweisprachige Ausgabe der Chronik Thietmar von Merseburgs ist Thietmar von Merseburg Chronik In Ausgewahlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Band 9 8 Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2002 ISBN 3 534 00173 7Sekundarliteratur Bearbeiten in der Reihenfolge des ErscheinensPeter Friedrich Kanngiesser Geschichte von Pommern bis auf das Jahr 1129 Band 1 Bekehrungsgeschichte der Pommern zum Christenthume Greifswald 1824 S 297 ff Jurgen Petersohn Der Akt von Gnesen im Jahre 1000 und die Errichtung des Bistums Salz Kolberg Zur historischen Substanz eines Jubilaums In Baltische Studien Band 87 N F 2001 ISSN 0067 3099 S 24 35 Martin Wehrmann Geschichte von Pommern 2 Auflage Bd 1 Friedrich Andreas Perthes Gotha 1919 Nachdruck Weltbild Verlag Augsburg 1992 ISBN 3 89350 112 6 S 51 Helmut Holzapfel Reinbern Pommerns erster Bischof Kommissionsverlag Echter Wurzburg 1975 ISBN 3 429 00427 6 Normdaten Person GND 118599321 lobid OGND AKS VIAF 74645618 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME ReinbernKURZBESCHREIBUNG Bischof des Bistums KolbergGEBURTSDATUM 10 JahrhundertSTERBEDATUM zwischen 1013 und 1015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reinbern amp oldid 237062457