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Debrzno dɛbʐnɔ kaschubisch Fredlad deutsch Preussisch Friedland ist eine Kleinstadt im Powiat Czluchowski der polnischen Woiwodschaft Pommern Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt und Land Gemeinde DebrznoDebrzno Polen DebrznoBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft PommernPowiat CzluchowskiFlache 7 52 km Geographische Lage 53 32 N 17 14 O 53 533333333333 17 233333333333 Koordinaten 53 32 0 N 17 14 0 OHohe 162 m n p m Einwohner 5150 31 Dez 2016 Postleitzahl 77 310 bis 77 311Telefonvorwahl 48 59Kfz Kennzeichen GCZWirtschaft und VerkehrStrasse DW 188 Czluchow PilaEisenbahn PKP Strecke 426 Pila Tczew Bahnstation Lipka 5 km Nachster int Flughafen Danzig Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Wappen 2 2 Demographie 3 Gemeinde Debrzno 3 1 Gemeindepartnerschaften 4 Personlichkeiten 5 Verkehr 6 Literatur 7 Weblinks 8 FussnotenGeographische Lage BearbeitenDie Stadt liegt im ehemaligen Westpreussen etwa 16 Kilometer sudsudwestlich von Czluchow 39 Kilometer sudostlich von Szczecinek und 152 Kilometer sudwestlich von Danzig am nordlichen Ufer des Flusses Debrzynka der aus dem Suckau See ostlich der Stadt kommend hier den Friedlander oder Stadtsee und danach den Niedersee durchfliesst Nordostlich der Stadt bei dem Dorf Mossin entspringt der Quellfluss der Debrzynka der Nemonitz oder Nemonicz Beide Flusschen waren fruher Grenzflusse 1 Im Suden beginnt die Krainaer Seenplatte an der westlichen Stadtgrenze ein Naturschutzgebiet Milachowo Geschichte Bearbeiten nbsp Preussisch Friedland PREUSS FRIEDLAND am Nordufer der vom Suckau See aus ostlicher Richtung kommenden Dobrinka die hier den Friedlander oder Stadtsee und danach den Niedersee durchfliesst auf einer Landkarte von 1914 nbsp Preussisch Friedland auf einer Bildpostkarte von 1917 nbsp Stadtkirche nbsp Strassenzug nbsp Relikt der mittelalterlichen StadtbefestigungDas Gebiet um die Ortschaft die in alterer Zeit Fredeland genannt wurde und die spater zur Unterscheidung von der ostpreussischen Stadt Friedland und von der im Netzedistrikt gelegenen Stadt Markisch Friedland den Namen Preussisch Friedland erhielt 2 gehorte ursprunglich zur Kastellanei Ziethen der pommerellischen Herzoge von Danzig Wahrend der Besiedlung durch die pommerellischen Herzoge wurde dort eine Grenzburg errichtet in deren Schutz eine kleine Siedlung entstand aus der sich spater die Stadt entwickelte Seit 1309 war das umgebende Land Teil des Herrschaftsbereiches des Deutschen Ordens Der Ort Fredeland wurde erstmals in einer Urkunde von 1346 genannt mit welcher der Ordensverwalter von Schlochau einem Siedler namens Tylo vier Hufen Land zuwies 1354 verlieh der Hochmeister Winrich von Kniprode der Ortschaft das Kulmer Stadtrecht und wies ihr 150 Hufen Land zu Zum Schutz gegen das angrenzende Konigreich Polen wurde ein Ordensvogt in der Stadt eingesetzt der starke Befestigungsanlagen errichten liess Wahrend des Dreizehnjahrigen Stadtekriegs kam es 1461 zu einer achttagigen polnischen Belagerung die jedoch erfolglos blieb Nach der Niederlage des Deutschen Ordens wurde Pr Friedland mit dem Zweiten Thorner Frieden von 1466 Teil des autonomen Preussen Koniglichen Anteils das sich freiwillig der Oberhoheit des polnischen Konigs unterstellt hatte Anlasslich der Errichtung der Union von Lublin auf dem Lubliner Sejm kundigte Konig Sigismund II August am 16 Marz 1569 die Autonomie Westpreussens jedoch unter Androhung herber Strafen einseitig auf 3 4 weshalb die Oberhoheit des polnischen Konigs in diesem Teil des ehemaligen Gebiets des Deutschen Ordens von 1569 bis 1772 als Fremdherrschaft empfunden wurde 5 Nach einer Steuerliste von 1564 lebten zwolf Bauern dazu einige Schuhmacher Schmiede Ofensetzer ein Tuchmacher und ein Fleischer in der Stadt die aus 115 Hausern bestand Das 17 Jahrhundert brachte wenig Gutes fur die Stadt Wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs wurde sie im Jahr 1627 von schwedischen Soldaten geplundert 1659 brach die Pest aus und 1696 zerstorte ein Brand bis auf drei Hauser alles Um die Mitte des 18 Jahrhunderts versuchten Burgermeister Davidson und ein Gleichgesinnter ein Meister Biegalke in Preussisch Friedland eine Sekte zu grunden was ihnen am 12 Juni 1752 von der Schlossherrschaft zu Schlochau untersagt wurde 6 Anlasslich der ersten polnischen Teilung 1772 kam Preussisch Friedland an Preussen und wurde in den westpreussischen Schlochauer Kreis eingegliedert aus dem spater der Landkreis Schlochau gebildet wurde Im Jahr 1783 liess Friedrich der Grosse zur Forderung der Wollweberei eine neue Walkmuhle am Suckausee errichten Da diese aber unter Wassermangel litt wurde sie nach Grunau verlegt wo fortan die Friedlander und Grunauer Tuchmacher gemeinsam walkten Im Jahr 1778 hatte es in Preussisch Friedland 54 Tuchmachermeister gegeben Der Handel mit Friedlander Stoffen erstreckte sich bis nach Russland Ein reger Handel entwickelte sich auch mit Bier und Malz der hauptsachlich nach Pommern und Danzig ging In der napoleonischen Zeit hatte Preussisch Friedland viel zu leiden besonders in den Jahren 1806 und 1807 da laufend franzosische Soldaten durch die Stadt zogen und eine druckende Teuerung verursachten Nach Beendigung der Freiheitskriege konnte sich das Stadtleben allmahlich wieder normalisieren Hatte bis dahin in der Stadt das Tuchmacher Handwerk dominiert ging diese Erwerbsquelle auch auf Grund der Tatsache dass Preussisch Friedland nicht an das Eisenbahnnetz angeschlossen wurde im Laufe des 19 Jahrhunderts immer mehr zuruck Dagegen konnte Preussisch Friedland mit seinen hoheren Schulen und vor allem mit dem evangelischen Schullehrerseminar eine gewisse uberregionale Bedeutung erlangen Am Ende des 19 Jahrhunderts zogen viele Rheinlander in die Stadt wodurch sich die Einwohnerzahl verdoppelte Am Anfang des 20 Jahrhunderts hatte Preussisch Friedland eine evangelische Kirche eine katholische Kirche eine Synagoge ein Progymnasium ein evangelisches Lehrerseminar und ein Amtsgericht 7 Nach dem Ersten Weltkrieg verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage dramatisch da durch den Verlust der Provinz Westpreussen die Stadt zur Grenzregion nach Polen wurde Sie gehorte jetzt zur preussischen Provinz Grenzmark Posen Westpreussen Anfang der 1930er Jahre hatte die Gemarkung der Stadt Preussisch Friedland eine Flachengrosse von 38 9 km und auf dem Stadtgebiet standen zusammen 426 Wohnhauser an 15 verschiedenen Wohnorten 8 Babusch Beatenhof Dusterbruch Elisenhof Forsthaus Babusch Forsthaus Rehwinkel Grunhof Jakobswalde Johanneshof Karlsberg Marienhoh Preussisch Friedland Rehwinkel Riesenthal TreuweidenIm Jahr 1925 wurden in Preussisch Friedland 3 830 Einwohner gezahlt die auf 915 Haushaltungen verteilt waren unter ihnen befanden sich 2 796 Protestanten 893 Katholiken und 118 Juden 8 Um 1930 gab es in Preussisch Friedland ein Amtsgericht ein Gymnasium und eine Staatliche Aufbauschule 9 1938 wurde die Provinz Grenzmark Posen Westpreussen wieder aufgelost und Preussisch Friedland kam mit dem Landkreis Schlochau am 1 Oktober 1938 zur Provinz Pommern 8 Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs zogen am 29 Januar 1945 Truppen der Roten Armee in Preussisch Friedland ein konnten zuruckgeschlagen werden kamen aber am 20 Februar 1945 wieder 10 Bei den Kampfen wurde die Stadt zu 70 Prozent zerstort Nach der Eroberung der Stadt durch die sowjetischen Truppen kam es zu schweren Ubergriffen und Willkurakten gegenuber der Zivilbevolkerung Im Sommer 1945 wurde Friedland von der sowjetischen Besatzungsmacht gemass dem Potsdamer Abkommen zusammen mit ganz Hinterpommern und der sudlichen Halfte Ostpreussens unter polnische Verwaltung gestellt und erhielt den polnischen Ortsnamen Debrzno Polnische Neuansiedler kamen zum Teil aus den im Rahmen der Westverschiebung Polens an die Sowjetunion gefallenen Gebieten ostlich der Curzon Linie Soweit sie nicht geflohen war wurde die deutsche Bevolkerung in der darauf folgenden Zeit aus Friedland vertrieben 10 Wappen Bearbeiten Blasonierung In Silber auf grunem Boden ein schwarzer Eber vor einem aufgespannten schwarzen Jagdnetz 11 Die Stadtfarben sind Weiss Schwarz Das noch dem 14 Jahrhundert angehorende Siegel DE VREDELANTES zeigt den linkshin gewandten Eber im schraggegitterten Siegelfelde Aus dieser bedeutungslosen Verzierung wurde schon zu Anfang des 16 Jahrhunderts auf dem SIGILLVM CIVITATIS FREDELAND und deutlicher noch auf dem SIGILLVM MAIVS CIVITATIS FRIDLANDENSIS 1638 ein Jagdnetz was alle spateren Siegel beibehalten haben Ein solches von 1668 zeigt es mittels Ringen an einer Schnur aufgehangt 12 Demographie Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohner Anmerkungen1783 1 138 samtlich Deutsche davon zwei Drittel Evangelische und ein Drittel Katholiken 2 1802 1 445 13 1810 1 341 13 1816 1 449 davon 990 Evangelische 363 Katholiken und 96 Juden 13 1818 1 446 in 237 Hausern 14 1821 1 562 13 1831 1 606 15 1843 1 930 16 1871 3 167 darunter 2 250 Evangelische und 600 Katholiken 17 1875 3 487 18 1880 3 597 18 1890 3 598 davon 2 635 Evangelische 719 Katholiken und 242 Juden 18 1900 3 758 meist Evangelische 7 1925 3 830 davon 2 796 Evangelische 893 Katholiken und 118 Juden 8 1933 3 817 18 1939 3 843 18 Einwohnerzahlen seit 1945 Jahr Einwohner Anmerkungen2008 5 377 Balkendiagramm der Einwohnerzahlen bis heute 19 20 21 dd dd Gemeinde Debrzno BearbeitenZur Stadt und Land Gemeinde Debrzno gehoren neben der namensgebenden Stadt weitere Ortschaften Hauptartikel Gmina Debrzno Gemeindepartnerschaften Bearbeiten Weinbach Hessen Deutschland seit 1992 Huddinge Schweden Blatno Tschechische Republik seit 2005 Friedland Niedersachsen Deutschland Personlichkeiten BearbeitenChristian Langhansen 1660 1727 Mathematiker und lutherischer Theologe Franz Triebel 1869 1942 deutscher Reichsgerichtsrat Else Winterfeld 1873 1938 Malerin Zeichnerin und Grafikerin Anizet Koplin 1875 1941 Kapuziner Martyrer und Seliger Mia Pankau 1891 1974 Stummfilmschauspielerin Walther Nehring 1892 1983 deutscher General der Panzertruppe im Zweiten WeltkriegVerkehr BearbeitenDie 20 Kilometer nordlich gelegene Stadt Czluchow ist uber die Woiwodschaftsstrasse 188 zu erreichen Der nachste Bahnanschluss befindet sich im funf Kilometer entfernten Dorf Lipka Literatur BearbeitenJohann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Part II Topographie von West Preussen Marienwerder 1789 S 74 75 Nr 7 Digitalisat August Eduard Preuss Preussische Landes und Volkskunde Konigsberg 1835 S 378 379 Nr 10 Digitalisat Manfred Vollack Heinrich Lemke Der Kreis Schlochau Ein Buch aus preussisch pommerscher Heimat Kiel 1974 ISBN 3 9800051 1 9 Ernst Bahr Preussisch Friedland In Handbuch der historischen Statten Ost und Westpreussen Kroner Stuttgart 1981 ISBN 3 520 31701 X S 179 180 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Debrzno Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadt Preussisch Friedland Rolf Jehke 2003 Die Stadt Preussisch Friedland im ehemaligen Kreis Schlochau in Pommern Gunthard Stubs und Pommersche Forschungsgemeinschaft 2011 Web Seite der Judischen Gemeinde polnisch Fussnoten Bearbeiten Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt Der Kreis Flatow In seinen gesammten Beziehungen Thorn 1867 S 37 a b Johann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Teil II Marienwerder 1789 S 74 75 Nr 7 Hans Prutz Geschichte des Kreises Neustadt in Westpreussen Danzig 1872 S 104 A Reusch Westpreussen unter polnischem Scepter Festrede gehalten am Elbinger Gymnasium am 13 Spt 1872 In Altpreussieche Monatsschrift NF Band 10 Konigsberg 1873 S 140 154 insbesondere S 146 Hans Prutz Geschichte des Kreises Neustadt in Westpreussen Danzig 1872 S 104 ff Preussische Provinzialblatter Band 2 Konigsberg 1829 S 207 Nr 4 a b Meyers Konversations Lexikon Sechste Auflage 7 Band Leipzig und Wien 1907 S 111 Ziffer 7 a b c d Gunthard Stubs und Pommersche Forschungsgemeinschaft Die Stadt Preussisch Friedland im ehemaligen Kreis Schlochau in Pommern 2011 Der Grosse Brockhaus 15 Auflage Band 15 Leipzig 1933 S 114 a b Manfred Vollack Heinrich Lemke Der Kreis Schlochau Ein Buch aus preussisch pommerscher Heimat Kiel 1974 ISBN 3 9800051 1 9 S 334 Erich Keyser Deutsches Stadtebuch Handbuch stadtischer Geschichte W Kohlhammer Verlag Stuttgart 1939 Band I Nordostdeutschland Seite 214 215 Deutsche Ortswappen von Prof Otto Hupp Herausgegeben 1925 von der Kaffee Handels Aktiengesellschaft Bremen a b c d Alexander August Mutzell und Leopold Krug Neues topographisch statistisch geographisches Worterbuch des preussischen Staats Band 5 T Z Halle 1823 S 282 283 Ziffer 181 Christian Gottfried Daniel Stein Zeitungs Post und Comtoir Lexicon 2 Band 1 Teil F H Leipzig 1819 S 105 Ziffer 2 August Eduard Preuss Preussische Landes und Volkskunde Konigsberg 1835 S 378 Nr 10 Johann Gunther Friedrich Cannabich Lehrbuch der Geographie nach den neuesten Friedensbestimmungen 16 Auflage Weimar 1847 S 713 Gustav Neumann Geographie des Preussischen Staats 2 Auflage Band 2 Berlin 1874 S 55 56 Ziffer 11 a b c d e Michael Rademacher Schlochau Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Glowny Urzad Statystyczny GUS Size and Structure by Territorial Division As of December 31 2008 Memento vom 3 Juni 2009 auf WebCite Glowny Urzad Statystyczny GUS Portret miejscowosci statystycznych w gminie Debrzno w 2010 r Exelsheet polnisch abgerufen am 29 August 2013 Glowny Urzad Statystyczny GUS Size and Structure by Territorial Division As of December 31 2012 Memento vom 8 Juni 2013 auf WebCite Normdaten Geografikum GND 4116101 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Debrzno amp oldid 237953358