www.wikidata.de-de.nina.az
Miroslawiec deutsch Markisch Friedland kaschubisch Fredladk ist eine Stadt im Powiat Walecki Kreis Deutsch Krone der polnischen Woiwodschaft Westpommern Sie ist Hauptsitz der gleichnamigen Stadt und Land Gemeinde MiroslawiecMiroslawiec Polen MiroslawiecBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft WestpommernPowiat WalczGmina MiroslawiecFlache 2 13 km Geographische Lage 53 21 N 16 5 O 53 34229 16 08867 Koordinaten 53 20 32 N 16 5 19 OHohe 120 m n p m Einwohner 3081 30 Juni 2019 Postleitzahl 78 650Telefonvorwahl 48 67Kfz Kennzeichen ZWAWirtschaft und VerkehrStrasse DK 10 Lubieszyn PlonskDW 177 Czaplinek WielenEisenbahn ehem Zlocieniec Kalisz PomorskiNachster int Flughafen Stettin GoleniowVerwaltungWebprasenz www miroslawiec pl Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Demographie 3 Fliegerhorst 4 Verkehr 5 Stadtepartnerschaften 6 Sohne und Tochter der Stadt 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Stadt liegt in Grosspolen nordlich des Kortnitzer Sees etwa 28 Kilometer westnordwestlich von Deutsch Krone Walcz und zwanzig Kilometer nordnordwestlich von Tutz Tuczno Die Stadt hat eine Ausdehnung von etwa 4000 Hektar Im Norden und Suden erstrecken sich in jeweils etwa 30 Kilometer Entfernung die Draheimer und die Kroner Seenplatten Geschichte Bearbeiten nbsp Markisch Friedland nordwestlich der Stadt Schneidemuhl siehe obere Bildhalfte auf einer Landkarte der Provinz Posen von 1905 gelb markierte Flachen kennzeichnen Gebiete mit seinerzeit mehrheitlich polnischsprachiger Bevolkerung nbsp Stadtkirche bis 1945 Gotteshaus der evangelischen Gemeinde Markisch Friedland nbsp StadtzentrumFruher benutzte Ortsnamen sind 1314 Niegen Friedland oder Nuwe Vredeland 1373 Fredelant 1580 Frydlandek 1754 Polnisch Friedland und 1783 Markisch Friedland neupolnisch Fredladczyk Im Ortsnamen steckt die altdeutsche Bezeichnung Frede oder Fried fur eine Festung vergl z B Bergfried oder fur ein eingefriedetes Gelande d h ein Areal das von einem Zaun oder Schutzwall umgeben ist Der Legende nach sollen Siedler aus Pommern und Brandenburg die Stadt gegrundet haben 1 Einer anderen Annahme zufolge konnte der Ortsname darauf hindeuten dass an der Stadtgrundung Siedler aus dem mittelmarkischen Friedland 2 beteiligt gewesen waren Die Grundung von Markisch Friedland 3 hangt mit der im 13 Jahrhundert von den slawischen Fursten und dem Templerorden betriebenen Besiedlung zusammen an der sich spater auch die brandenburgischen Markgrafen beteiligten Der Name Friedland ist von Vredeland abgeleitet und wurde 1303 erstmals mit der Ortsbezeichnung Nova Vredeland urkundlich erwahnt Die Ortsgrundung erfolgte durch die brandenburgischen Markgrafen Waldemar Otto Konrad und Johann Sie uberliessen die Stadt der Familie Wedel und im Jahre 1314 ubertrugen die Bruder Heinrich und Johann von Wedel Sohne des Ludolf von Wedel Friedland Magdeburger Recht Zum Schutz der Stadt schlossen die von Wedel 1333 mit dem benachbarten Konigreich Polen einen Verteidigungsvertrag ab der sich aber 1386 erledigt hatte als Markgraf Otto der Faule die Stadt samt Umland verkaufte Dagegen wehrten sich die von Wedel und suchten die Unterstutzung des Deutschen Ordens der schliesslich 1409 Friedland besetzte Nach der Niederlage des Ordens im Krieg gegen die Polen erhielten diese mit dem Zweiten Thorner Frieden 1466 die Stadt zuruck 1543 traten die Burger Friedlands zum Luthertum uber und konnten sich im Gegensatz zu ihren sudlichen Nachbarn erfolgreich der vom polnischen Klerus betriebenen Gegenreformation widersetzen Im Jahre 1593 ging die Stadt von den Wedel in den Besitz der Familie von Blanckenburg uber Diese forderte den Zuzug von aus dem westlichen Brandenburg vertriebenen Juden eine Massnahme die zu einer wesentlichen Starkung der Wirtschaftskraft fuhrte In spaterer Zeit betrug der Anteil der Juden an der Einwohnerzahl bis zu 50 Prozent Ein grosser Brand vernichtete im Jahre 1719 grosse Teile der Stadt darunter das Herrschaftsschloss und die Kirche 1758 wiederholte sich die Katastrophe Der daraufhin in Angriff genommene Wiederaufbau erfolgte durch Errichtung meist zweistockiger Wohnhauser Mit der Ersten Teilung Polens 1772 mit der die Wiedervereinigung Preussens einherging kam die Stadt zum Konigreich Preussen und erhielt nun offiziell den Zusatz Markisch Mit der preussischen Verwaltungsreform von 1815 kam Friedland zum Kreis Deutsch Krone im westpreussischen Regierungsbezirk Marienwerder 1836 starb der letzte Spross der Familie von Blanckenburg und Friedland wurde reichsunmittelbare d h nicht mehr im Privatbesitz befindliche Stadt In der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts bestand in Markisch Friedland ein Patrimonialgericht 4 1849 und 1852 wurde Markisch Friedland von einer seit 1848 im Kreisgebiet von Deutsch Krone grassierenden Choleraepidemie erfasst 5 Nachdem die Stadt fruher einmal wohlhabend gewesen war galt sie um die Mitte des 19 Jahrhunderts als verarmt 5 Im Jahre 1900 kam es zum Anschluss an die Bahnstrecke Kallies Falkenburg Zu diesem Zeitpunkt lebten etwa 2500 Menschen in der Stadt Darunter waren nur noch um die dreihundert Juden da nach der preussischen Inbesitznahme durch Friedrich II zahlreiche Juden nach Polen ausgewiesen worden waren Nach dem Ersten Weltkrieg erweiterte sich Friedland durch den Zuzug von Bewohnern der verloren gegangenen Provinzen Posen und Westpreussen und es entstand das Bahnhofsviertel Aus den Resten der abgegebenen Provinzen wurde 1922 die preussische Provinz Grenzmark Posen Westpreussen gebildet zu der nun auch Friedland gehorte 1928 erwarb die Stadt das ehemalige Blanckenburgische Schloss mit dem dazugehorigen Gut Als 1938 die Grenzmark wieder aufgelost wurde kam Friedland zu Pommern Die Bevolkerungszahl war jetzt auf 2700 Einwohner angewachsen Um 1930 bestanden in Markisch Friedland neun Wohnplatze 6 Gut Schloss Markisch Friedland Kupferhammer Markisch Friedland Muhlengut Schlossmuhle Tannenhof Vorwerk Nierosen Vorwerk Schaferei Wilhelmsfelde Wilhelmsmuhle Im Jahr 1945 gehorte die Stadt Markisch Friedland zum Landkreis Deutsch Krone im Regierungsbezirk Grenzmark Posen Westpreussen der preussischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs eroberte im Februar 1945 die Rote Armee die Stadt die wenige Wochen spater seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung uberlassen wurde Polnische Behorden verwalteten die Stadt unter den slawischen Namen Miroslawiec Es begann danach die Zuwanderung von Polen In der Folgezeit wurde die einheimische Bevolkerung von der polnischen Administration aus Markisch Friedland vertrieben Demographie Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohner Anmerkungen1783 1305 davon 572 Juden die Ubrigen samtlich evangelische Deutsche 7 1802 1918 8 1804 1959 davon 859 Juden 9 1810 2107 8 1816 2252 davon 1100 Evangelische acht Katholiken und 1144 Juden 8 1821 2184 8 1839 2249 davon 1479 Evangelische 458 Juden und zwolf Katholiken 9 1854 2250 meist Evangelische 499 Juden 5 1875 2447 10 1880 2498 10 1900 2233 11 1910 1929 am 1 Dezember davon 1811 Evangelische 31 Katholiken und 86 Juden sechs Personen mit polnischer Muttersprache keine Person mit kaschubischer Muttersprache 12 1925 2306 davon 2135 Evangelische 69 Katholiken 78 Juden und 24 Einwohner ohne Angaben zur Konfession 6 nach anderen Angaben 2060 Einwohner uberwiegend Evangelische 13 1933 2739 10 1939 2710 10 Fliegerhorst BearbeitenMiroslawiec hat einen Fliegerhorst und ist Sitz der 12 Fliegerbasis der Polnischen Luftstreitkrafte Im Januar 2008 kam es zu einem folgenschweren Absturz einer Militarmaschine CASA C 295 nahe dem Fliegerhorst Verkehr BearbeitenDurch Miroslawiec verlauft die Landesstrasse 10 Stettin Bydgoszcz Bromberg Plonsk Plohnen ehemalige deutsche Reichsstrasse 104 Lubeck Schneidemuhl Stadtepartnerschaften BearbeitenBaiano Italien Călărași Rumanien Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenGeorg von Wedel Friedland um 1521 in Markisch Friedland 1580 ebendort Besitzer der Herrschaft Friedland Johanniterkomtur und Landvogt zu Schivelbein Josua Albu 12 August 1767 in Markisch Friedland 6 Februar 1832 in Schwerin Rabbiner Josef Liebermann 14 Juni 1783 in Markisch Friedland 29 Januar 1860 in Berlin Industrieller Carli Callenbach September 1809 in Markisch Friedland 26 April 1875 in Wiesbaden Schauspieler und Theaterdirektor Franz Wenzlaff 29 September 1810 in Markisch Friedland 3 Februar 1888 in Berlin Padagoge Abgeordneter und Vizeprasident der Mecklenburgischen Abgeordnetenversammlung Schuldirektor und Professor an der Berliner Bauakademie Heinrich von Friedberg 27 Januar 1813 in Markisch Friedland 2 Juni 1895 in Berlin Jurist und Politiker Joseph A Stargardt 17 Juni 1822 in Markisch Friedland 30 April 1885 in Berlin Verlagsbuchhandler Wilhelm Benoit 12 August 1826 in Markisch Friedland 3 Marz 1914 in Karlsruhe Baumeister und Reichstagsabgeordneter Julius Wolff 21 Marz 1836 in Markisch Friedland 18 Februar 1902 in Berlin Chirurg Katharina Blumcke 28 Januar 1891 in Markisch Friedland 26 Juli 1976 in Detmold Schriftstellerin Hermann Fiebing 17 November 1901 in Markisch Friedland 5 Oktober 1960 in Stade Landrat und Regierungsprasident Henry Makowski 18 September 1927 in Markisch Friedland Naturkundler und TierfilmerLiteratur BearbeitenMarkisch Friedland Stadt Kreis Deutsch Krone Regierungsbezirk Marienwerder Provinz Westpreussen In Meyers Gazetteer mit Eintrag aus Meyers Orts und Verkehrslexikon Ausgabe 1912 sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Markisch Friedland meyersgaz org Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt Geschichte des Deutsch Croner Kreises Thorn Lambeck 1867 insbesondere S 205 208 Google Books Johann Heise Die Bau und Kunstdenkmaler der Provinz Westpreussen Band 1 Pommerellen mit Ausnahme der Stadt Danzig Druck von A W Kafemann Danzig 1884 1887 S 439 441 Google Books Agathon Harnoch Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost und Westpreussen Neidenburg 1890 S 466 Google Books Bernhard Lindenberg Geschichte der israelitischen Schule zu Markisch Friedland Markisch Friedland 1855 Johann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Zweiter Theil welcher die Topographie von West Preussen enthalt Marienwerder 1789 S 117 Ziffer 13 Google Books Dorothea Elisabeth Deeters Juden in Markisch Friedland Aspekte ihres Gemeindelebens in Polen und Preussen in Michael Brocke Margret Heitmann Harald Lordick Hrsg Zur Geschichte und Kultur der Juden in Ost und Westpreussen Hildesheim Olms 2000 S 125 164 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Miroslawiec Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Stadt Markisch Friedland im ehemaligen Kreis Deutsch Krone Gunthard Stubs und Pommersche Forschungsgemeinschaft 2011 Stadt Markisch Friedland Territorial de Einzelnachweise Bearbeiten Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt Geschichte des Deutsch Croner Kreises Thorn Lambeck 1867 S 205 Anton Friedrich Busching Vollstandige Topographie der Mark Brandenburg Berlin Verlag der Buchhandlung der Realschule 1775 S 85 F W F Schmitt Geschichte des Deutsch Croner Kreises Thorn Lambeck 1867 S 205 ff W J C Starke Beitrage zur Kenntnis der bestehenden Gerichtsverfassung und der neuesten Resultate der Justizverwaltung im Preussischen Staate Teil II Justiz Verwaltungs Statistik Erste Abteilung Preussen Posen Pommern Schlesien Berlin 1839 S 163 a b c Dr Mecklenburg Was vermag die Sanitats Polizei gegen die Cholera Nach eigener Erfahrung beantwortet Hirschwald Berlin 1854 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Die Stadt Markisch Friedland im ehemaligen Kreis Deutsch Krone Gunthard Stubs und Pommersche Forschungsgemeinschaft 2011 Johann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Zweiter Theil welcher die Topographie von West Preussen enthalt Marienwerder 1789 S 117 Ziffer 13 Google Books a b c d Alexander August Mutzell und Leopold Krug Neues topographisch statistisch geographisches Worterbuch des preussischen Staats Band 5 T Z Halle 1823 S 280 289 Ziffer 180 Google Books a b Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt Geschichte des Deutsch Croner Kreises Thorn Lambeck 1867 S 208 a b c d Michael Rademacher Deutschkrone Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Markisch Friedland Lexikoneintrag Ziffer 4 in Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 7 Leipzig Wien 1907 S 111 Zeno org Koniglich Preussisches Statistisches Landesamt Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein Danzig Marienwerder Posen Bromberg und Oppeln Auf Grund der Volkszahlung vom 1 Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen Berlin 1912 Heft III Regierungsbezirk Marienwerder 3 Kreis Deutsch Krone S 12 13 Ziffer 3 Google Books Der Grosse Brockhaus 15 Auflage Band 12 Leipzig 1932 S 156 Normdaten Geografikum GND 1029114463 lobid OGND AKS LCCN n2017027604 VIAF 210149616560903750357 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Miroslawiec amp oldid 237401558