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Julius Wolff 21 Marz 1836 in Markisch Friedland 18 Februar 1902 in Berlin war ein deutscher Arzt und Pionier der Orthopadischen Chirurgie Julius Wolff um 1890 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Publikationen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJulius Wolff der im damaligen Westpreussen geborene Sohn eines Kaufmanns begann 1849 den Besuch des Gymnasiums Zum Grauen Kloster in Berlin Von 1855 bis 1860 belegte er ein Studium der Medizin an der Friedrich Wilhelms Universitat Berlin Julius Wolff wurde Jahre 1860 im Fachgebiet der Chirurgie bei Bernhard von Langenbeck an der Friedrich Wilhelms Universitat in Berlin mit der Arbeit De Artificiali Ossium Productione in Animalibus promoviert 1861 liess er sich nach der Staatsprufung als praktischer Arzt in Berlin nieder und wurde Vertrauensarzt bei der Lebens Versicherungs Gesellschaft Germania Er nahm als Chirurg 1864 am Deutsch Danischen Krieg 1866 am Deutschen Krieg und 1870 1871 am Deutsch Franzosischen Krieg teil 1868 erfolgte seine Habilitation sowie die Ernennung zum Privatdozenten und 1869 begann er seine Vorlesungstatigkeit an der Friedrich Wilhelms Universitat Berlin 1869 war seine Hochzeit mit Anna Weigert 1882 beteiligte er sich an der Grundung der Privaten Heilanstalt fur Chirurgische Krankheiten 1884 wurde er zum ausserordentlichen Professor der medizinischen Fakultat der Friedrich Wilhelms Universitat Berlin ernannt Wolff war ab 1886 Vorstandsmitglied der Freien Vereinigung der Chirurgen Berlins 1890 gelang ihm die Etablierung eines Teils der Privaten Heilanstalt als Provisorische Poliklinik fur orthopadische Chirurgie an der Friedrich Wilhelms Universitat ohne finanzielle Unterstutzung und Ernennung zu deren Direktor 1892 wurde er Mitglied der Leopoldina 1 1894 erfolgte die Umwandlung der provisorischen Poliklinik in Poliklinik fur orthopadische Chirurgie mit Universitatsetat 1899 erhielt Wolff eine Ernennung zum Geheimen Medizinalrat an der medizinischen Fakultat der Friedrich Wilhelms Universitat 1901 war er Mitgrunder der Deutschen Gesellschaft fur orthopadische Chirurgie 1901 erfolgte die Ubernahme der Klinik in den Charite Verbund als Konigliche Universitats Poliklinik Im Jahr darauf starb er an den Folgen eines Schlaganfalls Sein Neffe Georg Joachimsthal folgte seinem Nachfolger Albert Hoffa 1908 als Chef der Poliklinik nbsp GrabstatteEr ist auf dem Judischen Friedhof Berlin Weissensee begraben Werk BearbeitenAufgrund von Beobachtungen in seiner langjahrigen Tatigkeit als Chirurg postulierte er das Wolffsche Gesetz ursprunglicher Titel 1892 Gesetz der Transformation der Knochen das den Zusammenhang zwischen Knochengeometrie und mechanischen Einflussen auf den Knochen beschreibt Hierfur stand er mit fuhrenden Wissenschaftlern seiner Zeit in regem Kontakt So unterstutzten ihn Karl Culmann Wilhelm Roux Christian Otto Mohr und Albert Hoffa bei der Interpretation und Auswertung seiner Forschungsarbeiten Mit seiner Arbeit fuhrte er die Mechanik und somit physikalische Faktoren in die Evolutionsbiologie ein Er sah sein Werk als eine Erweiterung der Evolutionstheorie von Charles Darwin Seine Arbeit bildete einen der Grundsteine fur die Abnabelung der Orthopadie als eigenstandige Disziplin in der Medizin Julius Wolff war der erste Professor fur Orthopadie an der Charite und Begrunder und Direktor der ersten Poliklinik fur orthopadische Chirurgie in Berlin Seine wissenschaftlichen Arbeiten haben einen bedeutenden Einfluss auf die orthopadische Chirurgie Seine Erkenntnisse dass sich Knochen veranderten mechanischen Bedingungen anpassen finden Anwendung in der muskuloskeletalen Forschung der Orthopadie Unfallchirurgie der Rehabilitation der Mechano und Zellbiologie sowie im Tissue Engineering Publikationen Auswahl Bearbeiten1860 De artificiali ossium productione in animalibus Diss Kaiser Wilhelm Universitat Berlin 1863 Die Osteoplastik in ihren Beziehungen zur Chirurgie und Physiologie In Archiv fur klinische Chirurgie 4 183 296 1868 Ueber Knochenwachsthum August Hirschwald Berlin In Berliner Klinische Wochenschrift 5 6 62 64 76 77 110 112 1869 Ueber die Bedeutung der Architectur des spongiosen Substanz Zentralblatt fur die medizinischen Wissenschaft VI 223 234 1870 Uber die innere Architektur der Knochen und ihre Bedeutung fur die Frage vom Knochenwachstum Virchow s Archiv 50 3 389 453 1872 Beitrage zur Lehre von der Heilung der Fracturen Archiv fur klinische Chirurgie 14 270 312 389 453 1873 Zur Lehre der Fracturheilung In Deutsche Zeitschrift fur Chirurgie 2 6 546 551 1875 Ueber die Expansion des Knochengewebes August Hirschwald Berlin Berliner klinische Wochenschrift 6 8 1875 Einige Bemerkungen zum gegenwartigen Stand der Knochenwachsthumsfrage Virchow s Archiv 64 140 144 1877 Ueber den Gudden schen Markirversuch am Kaninchenschadel Verhandl der Berliner physiologischen Gesellschaft Deutsche mediz Wochenschrift 24 1879 Zur Knochenwachsthumsfrage August Hirschwald Berlin Berliner klinische Wochenschrift 48 1882 Strangformige Degeneration der Hinterstrange des Ruckenmarkes mit gleichzeitigen menigomyelitischen Herden 1883 Ueber trophische Storungen bei primaren Gelenkleiden August Hirschwald Berlin Berliner klinische Wochenschrift 28 1883 Ueber doppelseitig fortschreitende Gesichtsatrophie Virchow s Archiv 94 3 393 405 1884 Das Gesetz der Transformation der inneren Architektur der Knochen bei pathologischer Veranderung der ausseren Knochenform Sitzungsbericht Preussische Akademie der Wissenschaften 22 Physikalisch Mathematische Klasse S 475 496 1884 Die Verkurzung ausgewachsener Rohrenknochen August Hirschwald Berlin Berliner klinische Wochenschrift 25 1884 Zur neuesten die Knochenwachsthumsfrage betreffenden Polemik August Hirschwald Berlin Berliner klinische Wochenschrift 40 1885 Ueber die Ursachen und die Behandlung der Deformitaten insbesondere des Klumpfusses August Hirschwald Berlin Berliner klinische Wochenschrift 22 161 166 182 186 1885 Markierversuche am Scheitel Stirn und Nasenbein der Kaninchen Virchow s Archiv 101 3 572 630 1888 Ueber das Wachsthum des Unterkiefers Virchow s Archiv 114 3 493 547 1888 Ueber das Wachsthum des Unterkiefers Zweiter Beitrag zu den experimentellen Untersuchungen des Knochenwachstums Virchow s Archiv 114 493 547 1889 Zur Klumpfussbehandlung mittels portativen Verbandes August Hirschwald Berlin Berliner klinische Wochenschrift 8 1891 Ueber die Theorie des Knochenschwundes durch vermehrten Druck und der Knochenausbildung durch Druckentlastung Archiv fur klinische Chirurgie 42 2 302 324 1891 Demonstration betreffend die Deformitaten Sitzungsbericht der Freien Vereinigung der Chirurgen Berlin s Deutsche Medizinische Wochenschrift 19 16 1892 Das Gesetz der Transformation der Knochen August Hirschwald Berlin Neudruck hrsg von Dieter Wessinghage Stuttgart und New York 1991 Reprints Medizinhistorischer Schriften 4 1896 Die Lehre von der functionellen Pathogenese der Deformitaten Archiv fur klinische Chirurgie 53 831 905 1899 Die Lehre von der functionellen Knochengestalt Virchow s Archiv 155 256 315 1899 Entgegnung auf F Baehr s Bemerkungen im 2 Heft des vorigen Bandes Virchow s Archiv 157 1 195 196 1901 Ueber die Wechselbeziehung zwischen der Form und der Function der einzelnen Gebilde des Organismus Verh Ges Deutscher Naturforsch Arzte Band 72 82 114 1901 Uber die normale und pathologische Architektur der Knochen Virchow s Archiv 163 239 262 Beitrage zu Albert Eulenburgs Real Encyclopadie der gesammten Heilkunde Erste Auflage Band 5 1881 Digitalisat S 35 39 Epulis S 168 172 Extension S 172 192 Extensionsverbande S 315 320 Fistel Band 7 1881 Digitalisat S 125 128 Immobilisierende Verbande im Allgemeinen Band 14 1883 Digitalisat S 155 173 UlcerationLiteratur BearbeitenBernhard Meyer Mit ihm beginnt die eigenstandige Orthopadie Der Arzt Julius Wolff In Berlinische Monatsschrift Luisenstadtischer Bildungsverein Heft 2 1997 ISSN 0944 5560 S 79 83 luise berlin de J H Wolf Julius Wolff und sein Gesetz der Transformation der Knochen In Orthopade 24 Springer Verlag 1995 S 378 386 Das Gesetz der Transformation der Knochen 1892 Reprint Pro Business Berlin 2010 ISBN 978 3 86805 648 8 Dieter Wessinghage Hundert Jahre Wolffsches Transformationsgesetz In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen Band 11 1993 S 27 43 Weblinks BearbeitenJulius Wolff Institut Charite Universitatsmedizin Berlin Zentrale Forschungsgebiete sind die Regeneration und Biomechanik des Bewegungsapparates und die Verbesserung des Gelenkersatzes Kunst Wissenschaft und Literatur In Koniglich privilegierte Berlinische Zeitung 19 Februar 1902 zefys staatsbibliothek berlin de Nachruf auf Julius Wolff Einzelnachweise Bearbeiten Mitgliedseintrag von Julius Wolff bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 28 September 2022 Normdaten Person GND 117441295 lobid OGND AKS LCCN n85349702 VIAF 790151 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wolff JuliusKURZBESCHREIBUNG deutscher ArztGEBURTSDATUM 21 Marz 1836GEBURTSORT Markisch FriedlandSTERBEDATUM 18 Februar 1902STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Julius Wolff Mediziner amp oldid 232925136