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Die mittelalterliche Klimaanomalie englisch Medieval Climate Anomaly kurz MCA speziell in Bezug auf Temperaturen auch die mittelalterliche Warmzeit englisch Medieval Warm Period kurz MWP oder auch das mittelalterliche Klimaoptimum war ein Intervall vergleichsweise warmen Klimas und anderer Klimaabweichungen wie umfassender kontinentaler Durren Eine MWP lasst sich regional und zeitlich nur unscharf feststellen den meisten Rekonstruktionen zufolge durfte sie nach 900 begonnen und vor 1400 geendet haben Der warmste Zeitraum auf der Nordhalbkugel lag demnach zwischen 950 und 1250 Der rekonstruierte globale Temperaturverlauf der letzten zweitausend Jahre liefert keine Belege fur eine weltweit gleichzeitige mehrere Jahrzehnte anhaltende mittelalterliche Warmzeit 1 2 Es gab wahrend der mittelalterlichen Warmzeit mit hoher Wahrscheinlichkeit einige Regionen die damals in etwa so warm waren wie gegen Mitte teilweise auch Ende des letzten Jahrhunderts Die Warmeperioden des Mittelalters waren aber zeitlich und regional uneinheitlich anders als die seit dem 20 Jahrhundert weltweit gleichzeitig voranschreitende Erwarmung Im 21 Jahrhundert hat sich die Erde weiter erwarmt Die mittleren Temperaturen der letzten dreissig Jahre sind inzwischen wahrscheinlich hoher als die aller gleich langen Zeitraume im Mittelalter 3 1 2 4 Auch ist die Geschwindigkeit der globalen Erwarmung so gross wie nie seit mindestens 2000 Jahren wahrscheinlich auch ohne vergleichbares Beispiel in der jungeren Erdgeschichte 5 1 6 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung des Forschungsgebietes 1 1 Hinweise und erste systematische Arbeiten fur den Nordatlantikraum 1 2 Eine globale Warmeanomalie 1 3 Begriff und Forschung seit 2010 2 Klimatische Verhaltnisse 2 1 Temperaturen 2 2 Hydrosphare 2 3 Kryosphare 3 Ursachen 3 1 Interne Variabilitat 3 2 Vulkanismus 3 3 Sonnenaktivitat 4 Gesellschaftliche Folgen 4 1 Europa 4 2 Afrika 4 3 Amerika 4 4 Gronland 5 Kontroverse um den Vergleich mit der gegenwartigen Erwarmung 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEntwicklung des Forschungsgebietes BearbeitenHinweise und erste systematische Arbeiten fur den Nordatlantikraum Bearbeiten nbsp Graenlendingar im Kampf mit Inuit Seit dem 18 Jahrhundert wird die Bedeutung des Klimas fur die skandinavischen Gronlandsiedlungen im Verhaltnis zu anderen Einflussen diskutiert Schon seit dem 18 Jahrhundert diskutierte man anhand anekdotischer Hinweise ob im Mittelalter vorubergehend hohere Temperaturen in verschiedenen Regionen des Nordatlantikraums geherrscht haben konnten Der danische Missionar Hans Poulsen Egede der 1721 in Gronland vergeblich nach bewohnten mittelalterlichen Wikingersiedlungen suchte von denen man seit 200 Jahren nichts gehort hatte zog das Klima als eine mogliche Ursache ihres Verschwindens in Betracht Were they destroyed by an invasion of the natives or perished by the inclemency of the climate and the sterility of the soil Wurden sie durch einen Einfall der Eingeborenen vernichtet oder gingen sie durch die Unbarmherzigkeit des Klimas und Unfruchtbarkeit des Bodens zugrunde Hans Egede Description of Greenland 7 Der schwedische Diplomat Fredrik von Ehrenheim erklarte 1824 das Ende der Wikingersiedlungen mit einer Abkuhlung von einem Hohepunkt im 11 Jahrhundert zu einem Tiefpunkt im 15 Jahrhundert 8 Bernhard Studer 1847 Francois Arago 1858 und andere deuteten das Ende der gronlandischen Siedlungen im 15 Jahrhundert als Beweis fur ein Kalterwerden einer vorher warmeren Region wahrend Conrad Maurer diese Ansicht verwarf und den Grund im Vordringen von Inuit sah 9 Poul Norlund der in Herjolfsnes im Sudwesten Gronlands Graber der Graenlendingar untersuchte fand in Totenhemden unter dem Permafrost reichlich Pflanzenwurzeln und schloss daraus dass die Sommertemperaturen zeitweilig den Boden aufgetaut hatten und dort daher hoher gewesen waren als um 1921 10 Anderungen von Baumgrenzen wurden teils als Indiz fur Klimaanderungen gedeutet teils als durch menschliche Eingriffe verursacht Eduard Bruckner wies 1895 darauf hin dass fruherer Weinanbau in Gegenden wie in Norddeutschland wo um 1900 herum keiner mehr erfolgte nicht nur durch klimatische sondern auch durch okonomische Randbedingungen beeinflusst worden war Es war der teueren Fracht wegen vorteilhafter Missernten mit in Kauf zu nehmen als von Suden her Wein zu importieren 11 Die systematische Erforschung einer etwaigen mittelalterlichen Klimaanomalie besonders im europaischen Raum war zunachst vor allem Feld der Historischen Klimatologie Denn fur das Europa des Mittelalters lange vor dem Beginn instrumenteller Messungen liessen sich aus historischen Dokumenten und archaologischen Funden Ruckschlusse auf klimatische Verhaltnisse und ihre Folgen ziehen schon bevor seit den 1990er Jahren die Palaoklimatologie vermehrt hochqualitative Rekonstruktionen aus naturlichen Klimaarchiven bereitstellte So gibt es fur den Zeitraum ab etwa 1300 einigermassen vollstandige historische Berichte uber Sommer und Winterwitterung Es waren die Pionierarbeiten auf diesem Feld etwa des englischen Klimatologen Hubert Lamb oder des franzosischen Historikers Emmanuel Le Roy Ladurie die erste umfassende Ubersichten uber hohere Temperaturen und soziale Zusammenhange fur den Nordatlantikraum und hier besonders Europa lieferten 12 nbsp Nach akt Forschungsstand gab es zu Beginn der mittelalterlichen Warmzeit weltweit weniger Gletschervorstosse als im 2 Jahrtausend bis zum gegenwartigen ungewohnlichen Ruckgang 13 Der Begriff mittelalterliche Warmzeit wurde denn auch in erster Linie durch die Arbeiten Lambs in den 1960er Jahren gepragt 14 und spater von anderen Forschungsfeldern ubernommen 12 Lamb bezeichnete damit eine Klimaerwarmung die er regional mit bis zu 1 bis 2 C angab und deren Hohepunkt er zwischen den Jahren 1000 und 1300 vermutete Lamb fand Hinweise auf eine solche Erwarmung vor allem um den Nordatlantik wahrend es annahernd zeitgleich fur den Nordpazifik Hinweise auf relativ niedrige Temperaturen gab Als Ursache nahm er Verlagerungen des arktischen Polarwirbels an 15 Gelegentlich wurde eine mittelalterliche Warmzeit auch anhand der Ausdehnung von Gletschern definiert In dieser Sichtweise war die MWP durch einen damals vermuteten weitraumigen Gletscherruckgang zwischen ca 900 und 1300 gekennzeichnet 12 Eine globale Warmeanomalie Bearbeiten Scott Stine veroffentlichte 1994 palaoklimatologische Analysen denen zufolge es ab ca 900 bis 1350 in der Sierra Nevada Kaliforniens und in Patagonien mehrere Jahrhunderte dauernde extreme Durreperioden gegeben hatte Stine vermutete dass hydrologische Abweichungen im Mittelalter noch bedeutsamer als Temperaturabweichungen gewesen sein konnten Um auch solche hydrologischen Anomalien einzuschliessen schlug er fur das Zeitintervall den allgemeineren Begriff mittelalterliche Klimaanomalie vor 16 Etwa zur gleichen Zeit kamen Hughes and Diaz 1994 in einer Ubersichtsarbeit zu dem Ergebnis dass noch keine klaren Belege fur eine einheitliche hemispharische oder globale Warmeanomalie existierten Zu diesem Zeitpunkt waren hochauflosende Proxydaten die grossraumig Aufschluss uber den Temperaturverlauf vor 1500 hatten geben konnen nur sparlich vorhanden Solche Proxydaten gab es vermehrt erst ab Mitte der 1990er Jahre auch fur weitere Regionen so dass bis 2011 fur die mittleren und hohen Breiten zahlreiche Rekonstruktionen moglich wurden wahrend die Tropen und die Sudhemisphare nach wie vor nur von relativ wenigen Datenreihen abgedeckt sind 17 Der Weltklimarat kam in seiner Zusammenfassung des Forschungsstands im Jahr 2001 ebenfalls zu dem Ergebnis dass es zu diesem Zeitpunkt keine klaren Belege fur global gleichzeitige Perioden ungewohnlicher Kalte oder Warme gab Fragen nach Ursachen Einzigartigkeit und potentiellen Folgen der gegenwartigen globalen Erwarmung lenkten einige Aufmerksamkeit auf eine etwaige mittelalterliche Klimaanomalie als Vergleichsmassstab 12 17 Die gesellschaftlichen Indizien und Folgen einer mittelalterlichen Warmeanomalie im Nordatlantikraum wurden in popularwissenschaftlichen Darstellungen aufgegriffen Mit dem Aufkommen der medialen und politischen Kontroverse um die globale Erwarmung argumentierten Klimawandelleugner vor allem anhand Lambs Darstellung der mittelalterlichen Warmzeit dass die Temperaturen der letzten Dekaden noch innerhalb der naturlichen Schwankungsbreite des Klimas lagen und daher nicht als Beleg dafur gelten konnten dass die beobachtete Erwarmung ein Ergebnis erhohter Treibhausgaskonzentrationen sei 18 Die Existenz und das Ausmass einer uberregionalen mittelalterlichen Warmzeit wurden auch in der Wissenschaft zu Beginn des 21 Jahrhunderts kontrovers diskutiert 18 19 20 Begriff und Forschung seit 2010 Bearbeiten nbsp Uneinheitliche Verwendung des Begriffs mittelalterliche Warmzeit rote Balken Weitere Rekonstruktionen zum Beispiel aus dem Pages 2k Projekt 21 mit einer zunehmend besseren regionalen Abdeckung erlauben mittlerweile eine klarere Einordnung zumindest der nordhemispharischen Temperaturen Im Jahr 2013 kam der funfte Sachstandsbericht des Weltklimarats zu dem Schluss dass es regional und zeitlich uneinheitliche mittelalterliche Klimaanomalien gab die in einigen Regionen so warm gewesen sein konnten wie zu Zeiten des 20 Jahrhunderts In den letzten dreissig Jahren aber waren die gemittelten Temperaturen wahrscheinlich hoher als in allen gleich langen Zeitraumen im Mittelalter 3 2 Die Begriffsverwendung mittelalterliche Warmzeit oder mittelalterliche Klimaanomalie ist inkonsistent Der amerikanische Klimaforscher Raymond S Bradley sah hier eine Art Bestatigungseffekt am Werk 22 Viele Arbeiten greifen auf den Begriff auch dann zuruck wenn ihre untersuchte Klimaabweichung deutlich ausserhalb des Zeitfensters der Jahre 950 bis 1250 liegt und Zeitraume in der gesamten Epoche des Mittelalters zwischen 500 und 1500 mit umfasst 23 Solche als mittelalterliche Warmzeit bezeichnete Episoden umfassen dann gelegentlich auch Zeitraume die in anderen Arbeiten schon zu der spater folgenden kleinen Eiszeit gerechnet werden oder zu vorhergehenden oft als wechselhaftere oder kuhler charakterisierten Episoden des fruhen Mittelalters Pessimum der Volkerwanderungszeit Rudolf Brazdil u a warnten 2005 vor der Verwendung des Begriffs Mittelalterliche Warmzeit in Vergleichen klimatischer Bedingungen mit geschichtlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen Die Bezeichnung sei nicht sehr hilfreich weil sie Komplexitat uberdecke und zu voreiligen Schlussen verleite 24 Auch der Begriff mittelalterliches Optimum kann leicht fehlinterpretiert werden denn es handelt sich dabei um eine wertfreie Konvention in der Systematik der Klimaschwankungen und nicht um ein positives Werturteil 25 Der Begriff mittelalterliche Klimaanomalie fur die verschiedenen Klimaabweichungen ist in der Wissenschaft mittlerweile der gebrauchlichste 17 Klimatische Verhaltnisse BearbeitenTemperaturen Bearbeiten nbsp Globaler und hemispharischer Temperaturverlauf der letzten 2000 Jahre in verschiedenen Rekonstruktionen im Vergleich dazu gemessene Temperaturen bis einschliesslich 2004Insgesamt zeigen die Auswertungen global einen langfristigen leichten Abkuhlungstrend uber die letzten etwa 5000 Jahre bis in das 19 Jahrhundert der im Mittelalter regional unterschiedlich durch warmere Intervalle unterbrochen wurde Eine global gleichzeitige klar abgrenzbare mittelalterliche Warmzeit ist nicht erkennbar Erst in den letzten ca zweihundert Jahren wurde der leichte Abkuhlungstrend des spaten Holozan durch eine mittlerweile global synchrone ungewohnlich starke Erwarmung beendet Die gemittelten nordhemispharischen Lufttemperaturen der letzten drei Dekaden sind wahrscheinlich hoher als die gleich langer Zeitraume im Mittelalter 21 3 26 6 Auch auf der Sudhalbkugel liegt das warmste Jahrzehnt mindestens der letzten 1000 Jahre wahrscheinlich im ausgehenden 20 und beginnenden 21 Jahrhundert 27 nbsp Temperaturanomalien der letzten zweitausend Jahre nach Kontinent 21 Wahrend der mittelalterlichen Klimaanomalie war es in weiten Teilen der mittleren und hohen Breiten der Nordhalbkugel warmer als wahrend der folgenden kleinen Eiszeit Darauf deutet eine grosse Mehrheit der palaoklimatologischen Befunde hin Einige Regionen konnten betrachtet uber Zeitraume von 100 Jahren sogar so warm gewesen sein wie im vergangenen 20 Jahrhundert Fur die Sudhalbkugel sind die Daten sparlicher Eine Auswertung von 511 Zeitreihen aus Baumringen Pollen Korallen See und Meeressedimenten Gletschereis Spelaothemen und historischen Dokumenten zeigt fur den Zeitraum 830 1100 ein warmeres Intervall in Europa Nordamerika Asien und der Arktis In Sudamerika und Australasien gab es spater von 1160 bis 1370 ein warmeres Intervall 21 Teile der Tropen konnten vergleichsweise kuhl gewesen sein eine Datenreihe aus flachen Gewassern der Ostantarktis zeigt kein klares Signal einer mittelalterlichen Warmzeit 17 Im sudlichen Sudamerika gab es einer Rekonstruktion zufolge uber mehrere Jahrzehnte im 13 und fruhen 14 Jahrhundert Sommertemperaturen die an die im spaten 20 Jahrhundert herangereicht haben konnten 17 Datenreihen aus Afrika zeichnen ein uneinheitliches Bild Insgesamt gab es um das Jahr 1000 ein starkeres Warmesignal in einigen Gegenden Sudafrikas wahrend fur Namibia Athiopien und Tansania erst spater ab 1100 eine deutlichere Erwarmung erkennbar ist 28 Eine Synthese von 111 Zeitreihen bestatigte fur die gesamte sudliche Hemisphare ausgehend von durchschnittlichen Temperaturen zwischen 1000 und 1200 ein warmeres Intervall zwischen 1200 und 1350 den anschliessenden Abkuhlungstrend und die gegenwartige globale Erwarmung 27 Im Nordatlanktikraum waren die Meeresoberflachentemperaturen vergleichsweise hoch 29 Eine Synthese von 57 Rekonstruktionen der Meeresoberflachentemperaturen uber die letzten zweitausend Jahre fand jedoch keine globale mittelalterliche Klimaanomalie 30 Hydrosphare Bearbeiten nbsp Anderungen des Meeresspiegels in den letzten 2000 JahrenNeben regionalen Temperaturanomalien traten weitraumige hydrologische Anomalien auf Sudeuropa war im Zeitraum 1000 1200 im Vergleich zu den mittleren Verhaltnissen des 20 Jahrhunderts trocken Sudskandinavien und das nordliche Mitteleuropa deutlich trockener Nordwesteuropa der Balkan und die westliche Levante wiesen eher feuchte Verhaltnisse auf Es gibt Hinweise dass im Vergleich zum Zeitraum der kleinen Eiszeit weniger Durren im Einflussbereich des ostasiatischen Monsun auftraten 31 In Teilen Nordamerikas gab es heftige und lange Megadurren 31 In Afrika deuten historische Quellen fur die Sahelzone auf feuchtere Bedingungen hin sudlich der Sahel scheint es hingegen relativ trocken gewesen zu sein Im westlichen Kongobecken zeigen die verfugbaren Daten kein klares Signal Im Osten von Athiopien bis Malawi war es trocken der Nil wies ab 900 einen sehr starken Anstieg von Jahren mit Niedrigwasser auf ab ca 1150 kamen auch gehauft Jahre mit Hochwasser hinzu Im sudlichen Afrika zeigen die meisten Rekonstruktionen insgesamt eher feuchte Bedingungen an 32 Der Meeresspiegel schwankte in den letzten zweitausend Jahren um etwa 8 cm Er stieg bis etwa zum Jahr 700 an von 1000 bis 1400 sank er etwas einhergehend mit einer globalen Abkuhlung von ca 0 2 C uber diesen Zeitraum Erst im 19 Jahrhundert begann der Meeresspiegel wieder zu steigen wobei der Anstieg deutlich schneller verlauft als wahrend des Mittelalters 33 Kryosphare Bearbeiten nbsp Rekonstruierte arktische spatsommerliche Meereisausdehnung seit 560 rote Linie und beobachtete Werte seit 1870 blaue Linie geglattet aktuelle ungeglattete Werte liegen bei 3 5 bis 5 Mio km Die arktische Meereisausdehnung war so legen es Rekonstruktionen nahe vor 1200 geringer als wahrend der kleinen Eiszeit Das Minimum vor Beginn der Industrialisierung fiel jedoch in den Zeitraum um das Jahr 640 deutlich vor dem meist angenommenen Kernzeitraum einer mittelalterlichen Warmzeit 34 Betrachtet uber Jahrtausende wiesen die meisten Gletscher eine Entwicklung auf die im Einklang mit langfristigen allmahlichen Anderungen der Erdachse standen Milankovic Zyklen in weiten Teilen der Nordhemisphare entsprach dies einem langsamen Vorrucken Uber den Zeitraum einzelner Jahrhunderte oder Jahrzehnte lassen sich nur fur einzelne Regionen sichere Aussagen uber vergangene gleichzeitige Gletscheranderungen treffen Ab ca 900 kam beispielsweise das Vorrucken von Gletschern in Alaska vorubergehend zum Stillstand auch einige Gletscher in den Westalpen wiesen ab ca 760 bis in das 12 Jahrhundert hinein weniger Aktivitat auf 35 Ein einheitlicher Gletscherruckgang im Zeitraum einer mittelalterlichen Klimaanomalie ist jedoch nicht erkennbar Im Untersuchungszeitraum zwischen 1050 und 1150 wuchsen in vielen Hochgebirgsregionen der Welt wie den Alpengebieten Kanada Patagonien Alaska u a die Gletscher 19 oder es ist zum Beispiel fur den Raum der Baffin Bucht oder Sudostgronland kein Unterschied zur kleinen Eiszeit zu erkennen 36 Erst in den letzten Jahrzehnten ist ein globaler nahezu gleichzeitig stattfindender Gletscherruckgang zu verzeichnen der fur den Zeitraum des Holozan sehr ungewohnlich ist und rapide voranschreitet 35 13 Ursachen BearbeitenAnderungen ozeanisch atmospharischer Zirkulationssysteme haben wahrscheinlich eine wichtige Rolle im uneinheitlichen Auftreten mittelalterlicher Klimaanomalien gespielt Menschliche Einflusse durch Storungen der Atmosphare oder Landnutzung waren in globalem Massstab kaum von Bedeutung Die Abwesenheit wesentlicher Anderungen der primaren Klimafaktoren Treibhausgaskonzentration Sonnenaktivitat und vulkanische Aktivitat im Zeitraum 725 bis 1025 veranlasste Bradley Wanner und Diaz 2016 von einer mittelalterlichen Ruhezeit zu sprechen wahrend der sich das Klima nahezu in einem Gleichgewichtszustand befunden haben konnte 23 Interne Variabilitat Bearbeiten Das regional und zeitlich uneinheitliche Auftreten der Klimaanomalien deutet auf eine wesentliche Rolle interner Variabilitat des Klimasystems also Anderungen der atmospharischen Zirkulation oder Meeresstromungen 21 nbsp Zum Ausgang des 12 Jahrhunderts bis vor 1400 gab es haufiger positive Phasen der Nordatlantischen Oszillation 37 Einige Arbeiten stutzen die These dass Anderungen ozeanisch atmospharischer Zirkulationssysteme etwa ein haufigeres oder intensiveres Auftreten von La Nina ahnlichen Ereignissen eine Rolle spielten Diese These deckt sich mit Rekonstruktionen eines relativ kuhlen tropischen Pazifiks Warmere Temperaturen der Meeresoberflache im Nordatlantik konnten im Einklang mit positiven Phasen der Nordatlantischen Oszillation NAO das relativ warme Klima im Nord und Westeuropa und Durren in Teilen der Welt erklaren 17 38 Positive Phasen der NAO korrelieren in der Regel mit kalterem Klima in Gronland Neuere Untersuchungen auf Basis von deutlich mehr Datenreihen deuten darauf hin dass es erst ca 1150 1400 zu deutlich haufigeren positiven Phasen der NAO kam 37 Die Hypothese vom wackelnden ozeanischen Forderband engl wobbly ocean conveyor hypothesis verweist auf periodische Schwankungen ca 1000 2000 Jahre des Nordatlantikstroms als Ursache Durch Verdunstung von 0 25 106 m s Wasser welches in den Pazifik verfrachtet wird steigt der Salzgehalt des Atlantiks an Die Zirkulation des globalen Forderbandes soll ca alle 1500 Jahre stark ansteigen um den Salzgehalt auszugleichen Dies sei mit Temperaturschwankungen des Meerwassers in der Grossenordnung von 4 bis 5 K verbunden wodurch sich auch die Temperaturen an Land andern konnten 20 39 Positive Phasen der Atlantische Multidekaden Oszillation konnen zu den Durren der Zeit beigetragen haben Warum sich Zirkulationssysteme wahrend einer mittelalterlichen Warmzeit anhaltend geandert haben konnten ist ungeklart 17 Vulkanismus Bearbeiten nbsp Caldera der Samalas Eruption im Jahr 1257Vom 8 bis zum 11 Jahrhundert gab es ungewohnlich wenig starke Vulkanausbruche Gelangen bei Vulkanausbruchen Gase und Asche in die Stratosphare kann dies zur Bildung von Aerosolen einer verminderten Sonneneinstrahlung und damit einhergehenden Abkuhlung fuhren Eruptionen in den Tropen konnen einen globalen Effekt haben wahrend bei Ausbruchen in hoheren Breiten die ausgeworfenen Partikel weniger weitraumig verteilt werden und der Effekt eher regional ist Zwischen 682 und 1108 sind keine starken Eruptionen in den Tropen erkennbar und nur eine in hoheren Breiten um das Jahr 939 in Island die nur einen begrenzten Effekt auf die globalen Temperaturen gehabt haben kann Erst mit grossen Ausbruchen 1108 1171 1230 und 1257 Ausbruch des Samalas in Aquatornahe endete die Phase geringer vulkanischer Aktivitat 40 Der fehlende vulkanische Einfluss auf das Klima konnte zu relativ hohen Temperaturen im Zeitraum bis in das 12 Jahrhundert beigetragen haben 23 Sonnenaktivitat Bearbeiten nbsp Rekonstruierte Sonnenaktivitat der letzten 2000 JahreDie Strahlungsintensitat der Sonne scheint zwischen ca 725 und 1025 nur wenig geschwankt zu haben sie entsprach in etwa dem langjahrigen Durchschnitt Nach einem Minimum der Sonnenaktivitat im 11 Jahrhundert dem Oortminimum stieg sie wieder auf das vorige Niveau an 23 41 Die solare Aktivitat von etwa 1150 bis 1300 wurde gelegentlich als mittelalterliches Maximum bezeichnet 42 Eine uber langere Zeitraume unterdurchschnittliche solare Aktivitat ist mit dem ausgehenden 13 Jahrhundert beginnend mit dem Wolfminimum zu beobachten Auch wenn der direkte Einfluss der Sonne uber die Intensitat ihrer Strahlung im vergangenen Jahrtausend wahrscheinlich relativ gering war konnte sie indirekt zum Beispiel uber ihren Einfluss auf die Ozonschicht grossere regionale Bedeutung gehabt haben 43 Gesellschaftliche Folgen BearbeitenSeitdem mittelalterliche Klimaanomalien untersucht werden stellte sich auch die Frage nach ihrem Einfluss auf Gesellschaften Viele Arbeiten identifizierten zeitliche Parallelen zwischen klimatischen Anomalien und gesellschaftlichen Entwicklungen und versuchten kausale Zusammenhange herzuleiten haufig uber den Einfluss des Klimas auf die fur die meisten mittelalterlichen Gesellschaften besonders wichtigen landwirtschaftlichen Ertrage Bisweilen wurden die mittelalterlichen Klimaverhaltnisse mit Blick auf ein als Blutezeit betrachtetes europaisches Hochmittelalter als Klimagunst gewertet 44 Der kanadische Umwelthistoriker Richard Hoffmann warnt vor einer allzu simplen Darstellung mittelalterlicher Zivilisation als eine die durch harsche Umweltbedingungen in der Spatantike hervorgebracht wahrend gunstiger Klimabedingungen aufgebluht und mit Beginn der kleinen Eiszeit zusammengebrochen sei Dies habe einen Beigeschmack von Umweltdeterminismus 45 Eine eurozentrische Perspektive kann zu einer verzerrenden Wertung des mittelalterlichen Klimas fuhren 46 Im tropischen Sudchina 47 gab es eine ausgepragte in Nordamerika 48 sogar extreme Durrezeit Die Durren jener Zeit gingen mit Agrarkrisen Hungersnoten Konflikten und gesellschaftlichen Krisen einher Detaillierte Analysen wie Klimaschwankungen in Abgrenzung von und im Zusammenspiel mit anderen Faktoren zu gesellschaftlichen Entwicklungen gefuhrt haben konnten sind trotz zunehmend hoch aufgeloster Niederschlags und Temperaturrekonstruktionen nach wie vor schwierig und rar 49 Europa Bearbeiten In der Zeitspanne in der die mittelalterliche Warmperiode verortet wurde kam es in Europa zu einer regelrechten Bevolkerungsexplosion Diese wird unter anderem auf eine gunstige Klimaentwicklung zuruckgefuhrt Auch infolge des warmeren Klimas in Europa kam es zu einer Expansion der Agrarwirtschaft der Getreideanbau war nun sowohl in wesentlich nordlicheren als auch in hoher gelegenen Gebieten moglich So wurde Getreidewirtschaft bis nach Norwegen und in den Bergen Schottlands nachgewiesen die in der nachfolgenden Kleinen Eiszeit und der damit verbundenen Abkuhlung des Klimas wieder eingestellt wurde 50 Die Vorratsschadlinge Kornkafer und Getreideplattkafer und auch der Menschenfloh wurden zwischen dem 9 und 15 Jahrhundert deutlich haufiger in West und Nordeuropa nachgewiesen warmere und feuchte Witterung konnte ihr Vorkommen mit begunstigt haben 51 Die Klimabedingungen waren allerdings nicht die alleinigen Grunde fur den rasanten Anstieg der Bevolkerung und der damit verbundenen Expansion mit ihrem Landesausbau Wilhelm Abel nennt den agrikulturellen Fortschritt sowohl bei der Nutzung technischer Gerate wie z B dem Kummet fur Zugpferde als auch bei der Bodennutzung sowie der Diversifizierung von Getreide 52 Dieses Zusammenspiel machte es moglich eine rasch wachsende Bevolkerung mit Nahrung zu versorgen So wird angenommen dass sich die Bevolkerung in Europa zwischen 1100 und 1400 fast verdreifachte In der Folge kam es zu einer Wechselwirkung zwischen Bevolkerungswachstum und der Gewinnung von neuem Ackerland Die Bevolkerung begann mit einem Ausbau des Siedlungsgebietes bei dem riesige Waldflachen zu Ackerland verwandelt wurden z B im Zug der Deutschen Ostsiedlung Zahlreiche Stadte entstanden als neue Zentren des Handels und des Gewerbes die sich die Arbeit mit den agrarischen Gebieten teilten nbsp Trotz wechselhafteren Klimas kam es im 12 Jahrhundert zu einer Ausdehnung und einem Aufschwung des Byzantinischen Reiches Fur den Sudosten Europas und Kleinasien die Entwicklung des landwirtschaftlich gepragten Byzantinischen Reich kommt eine Ubersichtsarbeit zu dem vorsichtigen Schluss dass das Klima neben vielen anderen Faktoren eine Rolle gespielt haben konnte Vom 9 bis zum 10 Jahrhundert begunstigte milde feuchte Witterung Landwirtschaft und Bevolkerungswachstum Die klimatischen Verhaltnisse hielten auch im 11 Jahrhundert an indessen geriet Byzanz in Anatolien unter Druck der Seldschuken und konnte seine Landwirtschaft dort nicht mehr ausweiten Obwohl im 12 Jahrhundert das Klima wechselhafter wurde teils warmer mit Trockenperioden im fur die dortige Landwirtschaft besonders wichtigen Herbst und Winterhalbjahr kam es in Byzanz in der komnenischen Periode zu einer neuen Ausdehnung und gesellschaftlichen und okonomischen Blute was von den Forschern als Zeichen fur die Widerstandsfahigkeit der Gesellschaft gedeutet wurde Kuhlere Sommer und trockenere Winter zu Beginn des 13 Jahrhunderts wie auch der Ausbruch des Samalas 1257 auf der indonesischen Insel Lombok mit darauf folgenden kuhlen Jahren konnten zur Instabilitat und zum Ende des spatbyzantinischen Reiches beigetragen haben 53 Afrika Bearbeiten Von 930 1070 und 1180 1350 kam es infolge verminderter Niederschlage in Ostafrika zu einem starken Anstieg von Jahren in denen der Nil deutlich weniger Wasser fuhrte Ab etwa 1150 traten auch gehauft Jahre mit Hochwasser hinzu Jahre mit Niedrigwasser fuhrten zu Hungerkatastrophen von Agypten bis zur Gegend um den Viktoriasee 32 Laut dem arabischen Historiker al Maqrizi 1364 1442 kam es in den Jahren 962 967 zu einer extremen Hungersnot mit Kannibalismus Der arabische Gelehrte Abd al Latif al Baghdadi berichtete von Niedrigwasser um 1200 und einer nachfolgenden Hungersnot der Jahre 1200 1202 deren Zeuge er war und der ihm zufolge allein in Kairo uber 100 000 Menschen zum Opfer fielen 54 55 nbsp Der Hugel von Mapungubwe Am Lauf des Limpopo entwickelten sich um 1000 aus kleinen Hauptlingstumern erste komplexere Gesellschaften und urbane Zentren im sudlichen Afrika Feuchteres Klima in dieser semi ariden Region konnte diese Entwicklung gefordert haben Um 1220 verlagerte die Elite dieser Gesellschaft ihr politisches Zentrum in das nahe Mapungubwe In diesem Umzug konnten sich veranderte Weltanschauungen offenbaren Die Fuhrung des Staates bezog ihre Legitimitat wahrscheinlich auch aus ihrer spirituellen Rolle vom Hugel herab den knapper werdenden Regen herbeizubeschworen Der sudafrikanische Archaologe Thomas Huffman vertrat die These ausbleibender Regen habe die Macht der Anfuhrer geschwacht zur Fragmentierung des Staates beigetragen und so auch dazu dass der Staat um Mapungubwe hinter Gross Simbabwe das sich ab dem 11 Jahrhundert zu einer weiteren regionalen Grossmacht entwickelt hatte zuruckfiel 56 57 Amerika Bearbeiten nbsp Das Salmon Great House nahe Bloomfield New Mexico Ab 1068 moglicherweise nach durrebedingter Migration errichtet nach zwei spateren Durren wie auch fast alle anderen Siedlungen der Region aufgegeben Fur den Sudwesten der heutigen USA haben mehrere Arbeiten einen moglichen Zusammenhang zwischen aussergewohnlicher Warme Durren und der Entwicklung indianischer Stamme und Kulturen untersucht So wurden zum Beispiel Parallelen zwischen dem Niedergang der Chacoan Fremont Lovelock Kulturen und drei ausgepragten mittelalterlichen Durren identifiziert 58 Die Chacoan Kultur auf dem Vierlandereck der heutigen US Bundesstaaten Utah Colorado New Mexico und Arizona war stark vom Maisanbau abhangig Ausreichende Niederschlage hatten in den Jahren 700 900 und 1050 1130 einen sesshaften Lebensstil kulturelle Entwicklung und ein starkes Bevolkerungswachstum erlaubt Pueblos mit grossen mehrstockigen Gebauden wurden errichtet darunter die der Chaco Canyon Kultur und der Cliff palace im heutigen Mesa Verde Nationalpark die auf Bewasserungsfeldbau angewiesen waren Nach mittelalterlichen Durreperioden Mitte des 12 Jahrhunderts und im spaten 13 Jahrhundert wurden jedoch fast alle Siedlungen aufgegeben 58 Man fand archaologische Hinweise auf einen starken Anstieg von Kannibalismus in der Mitte des 12 Jahrhunderts 59 In Mittelamerika waren Durren vom 8 bis in das 11 Jahrhundert wahrscheinlich einer der Faktoren die zum Ende der Maya Zentren im zentralen Tiefland beitrugen 60 Zuruckgehende Niederschlagsmengen in den Zentralanden fuhrten ab etwa 1000 zum Ende der vorinkaischen Tiwanaku und Wari Kulturen im heutigen Bolivien und Peru trotz ausgeklugelter Bewasserungssysteme gelang es wahrscheinlich nicht mehr die Bevolkerung in dem kargen Altiplano zu ernahren 61 Ausschlaggebend fur den Untergang des Tiwanaku Staats war wohl dass die Hochbeete der Tiwanakaner durch zuruckweichen der Uferlinie des Titicacasees und der damit verbundenen Grundwasserabsenkung beeintrachtigt wurden Archaologische Funde deuten auf einen zeitlich parallel verlaufenden Niedergang der Autoritaten 62 63 Gronland Bearbeiten nbsp Aus Walrosszahn geschnitzte mittelalterliche Schachfiguren Vermehrter Eisgang und die dadurch erschwerte Walrossjagd aber auch Konkurrenz aus Afrika und Russland konnte den Elfenbeinhandel und so die Gronlandsiedlung unlukrativ gemacht haben 7 Inwieweit Klimaanderungen zum Ende der mittelalterlichen skandinavischen Gronlandsiedlung Westsiedlung ca 1350 Ostsiedlung im 15 Jahrhundert beitrugen ist nach wie vor nicht geklart Jungere Arbeiten zu mittelalterlichen Klimaanderungen im Raum West und Sudgronlands zeichnen ein komplexes Bild Insgesamt deuten sie fur den Zeitraum zwischen ca 1140 und 1220 im Raum der Westsiedlung und der Walrossjagdgrunde auf eine Periode kalten Klimas Gebiets und zeitweise kann es auch vorher also schon wahrend der Kernzeit der mittelalterlichen Klimaanomalie kalte Zeitabschnitte gegeben haben In der Baffin Bay und in der Diskobucht gab es schon fur den Zeitraum 1000 bis 1250 durch niedrigere Sommertemperaturen verursachte Gletschervorstosse 64 die moglicherweise sogar an das spatere Ausmass ab 1400 heranreichten 65 66 Analysen von Seesedimenten zeichnen ein teils widerspruchliches Bild Eine Untersuchung von Sedimenten aus einem See nahe Kangerlussuaq deutet auf zunehmende Temperaturen zwischen 900 und 1150 dann deutlich vor dem Ende der Siedlungen eine rapide Abkuhlung und anschliessend wieder eine Erwarmung die schon um 1300 wieder das Niveau von 900 erreichte und bis in das 17 Jahrhundert anhielt 67 eine Analyse anhand von Zuckmucken aus Seesedimenten nahe dem sudlicher gelegenen Narsaq weist auf relativ hohe Temperaturen zwischen 900 und 1400 hin mit gegen Ende dieses Zeitraums wechselhafter werdendem Klima 68 Man hatte lange angenommen dass die Wikinger hartnackig an ihrer uberkommenen Landwirtschaft festgehalten und durch Unflexibilitat auch gegenuber Klimaschwankungen sowie durch Umweltzerstorung wesentlich ihren Niedergang mitverursacht hatten 69 7 Neuere Ausgrabungen seit Mitte der 2000er Jahre weisen jedoch darauf hin dass ab etwa 1300 das Meer als Nahrungsquelle die vorher bedeutsamere Feldwirtschaft und Viehhaltung uberwog Forscher deuten dies als Anpassung an gesunkene Wintertemperaturen 70 Der Handel spielte wahrscheinlich eine entscheidende Rolle fur die Gronlandsiedlung Die Siedler mussten wichtige Guter wie das Eisen importieren Der Export des begehrten Walrosselfenbeins das sie auf regelmassigen Jagdzugen zur Diskobucht erbeuteten war ein wichtiger Wirtschaftsfaktor Haufigere und intensivere Sturme sinkende Temperaturen und besonders ein verstarkter Eisgang entlang der Westkuste nicht nur eine regionale Abkuhlung sondern auch erhohte Eisdrift von der Gronlandsee und Danemarkstrasse mag hierfur ursachlich gewesen sein konnten die Jagd und die Handelsbeziehungen wesentlich beeintrachtigt haben 71 72 Aber auch zunehmende Konkurrenz aus Russland Walross und Afrika Elefanten die auf den europaischen Markt drangte und zu sinkenden Elfenbeinpreisen fuhrte und eine im Zuge spatmittelalterlicher Krisen gesunkene Nachfrage nach Elfenbein konnte die wirtschaftliche Grundlage der Siedlung zunichtegemacht haben 7 73 Eine Konfrontation mit den Inuit gilt ebenfalls immer noch als ein moglicher Faktor 70 Kontroverse um den Vergleich mit der gegenwartigen Erwarmung BearbeitenMittelalterliche Warmzeiten werden von Klimawandelleugnern bisweilen als vermeintlicher Beleg angefuhrt dass es keinesfalls sicher sei dass die gegenwartige Erwarmung durch vom Menschen emittierte Treibhausgase verursacht wird Da die Treibhausgaskonzentrationen im Mittelalter nicht hoher waren als davor oder danach konnen damals nur andere Ursachen fur Warmeperioden verantwortlich gewesen sein Sie argumentieren dass diese Ursachen allein die Erwarmung des 20 Jahrhunderts erklaren konnten 23 Dabei lassen sie aussen vor dass mittelalterliche Warmeperioden wahrscheinlich nur regionale Phanomene waren 23 Auch die gut bekannten wissenschaftlichen Begrundungen dass die damals wirksamen Faktoren die heutige Erwarmung nicht erklaren konnen bleiben in dieser Argumentation aussen vor 74 Dabei begehen sie einen logischen Fehlschluss indem sie meinen dass irgendein Faktor der in der Vergangenheit fur eine Veranderung allein verantwortlich gewesen war es auch heute sein musste Ebenso wie das Vorkommen naturlicher Waldbrande in der Vergangenheit nicht ausschliesst dass Waldbrande auch durch Brandstiftung ausgelost werden konnen sind naturliche mittelalterliche Warmeperioden kein Beweis gegen eine anthropogene Erwarmung 74 In der Klimaforschung nimmt neben der gegenwartig durch den Menschen verursachten Anderung der Treibhausgaskonzentrationen auch die Untersuchung anderer in der Klimageschichte wirksamer Faktoren breiten Raum ein Von allen bekannten Faktoren die eine globale Klimaerwarmung verursachen konnen hat sich im 20 Jahrhundert lediglich die Konzentration der Treibhausgase so stark verandert dass damit die beobachtete Erwarmung im Wesentlichen erklart werden kann 75 Gelegentlich wird auch unter eurozentrischem Ruckgriff auf eine mittelalterliche Warmzeit behauptet dass Warmphasen generell gunstige Zeiten seien 46 Als die Diskussion um die mittelalterliche Warmzeit Mitte der 1960er Jahre begann war dies eine Phase der globalen Abkuhlung die sich bis Mitte der 1970er Jahre erstreckte Eine damalige Erwarmung auf das Niveau der mittelalterlichen Warmzeit ware in dieser Zeit wohl tatsachlich in einigen Regionen vorteilhaft gewesen Vieles deutet jedoch darauf hin dass es gegen Ende des 20 Jahrhunderts auch in Europa bereits warmer als wahrend der mittelalterlichen Warmzeit war Klimahistoriker weisen darauf hin dass krisenhafte Folgen vergangener Klimaschwankungen wie die mittelalterlicher Klimaanomalien vielmehr als Parabeln fur die Gefahren der globalen Erwarmung dienen konnen 49 oder dass es die Anderungsraten und Variabilitat der letzten Millenien sind die zum Klimaschutz mahnen 76 Sollten massive Reduktionen der Treibhausgasemissionen unterbleiben waren die am Ende des 21 Jahrhunderts mit hoher Wahrscheinlichkeit erwarteten globalen Durchschnittstemperaturen aber hoher als sie wahrend der letzten mehreren hunderttausend Jahre global waren und womoglich sogar hoher als sie je waren seit es Homo sapiens gibt Die am Ende der letzten Eiszeit beobachtete schnelle globale Erwarmung war eine Erwarmung um etwa ein Grad Celsius pro 1000 Jahre 77 78 Selbst wenn das 2 Grad Ziel erreicht wurde was fur wenig wahrscheinlich gehalten wird liefe die bis zum Ende des 21 Jahrhunderts erwartete globale Erwarmung noch eine Grossenordnung schneller ab Die Diskussion um Ausmass und Folgen der laufenden und der wahrscheinlich zu erwartenden menschengemachten globalen Erwarmung bezieht sich somit sowohl was Geschwindigkeit wie auch was Ausmass der Erwarmung betrifft auf einen historisch einzigartigen Vorgang fur den Erfahrungswerte weitgehend fehlen und fur den wie durch eine Vielzahl von Klimaproxys belegt wird auch aus geologischer und palaoklimatologischer Sicht keine Entsprechung bekannt ist 79 80 81 Siehe auch BearbeitenKlimageschichte Liste von Wetterereignissen in Europa sortierbar z B fur Kalteanomalien Literatur BearbeitenRonald D Gerste Wie das Wetter Geschichte macht Katastrophen und Klimawandel von der Antike bis heute Klett Cotta Verlag Stuttgart 2015 ISBN 978 3 608 94922 3 Rudiger Glaser Klimageschichte Mitteleuropas 1000 Jahre Wetter Klima Katastrophen Darmstadt 2001 S 21 27 Hubert Lamb Klima und Kulturgeschichte der Einfluss des Wetters auf den Gang der Geschichte Reinbek 1989 S 189 206 Intergovernmental Panel on Climate Change Working Group I 2007 Fourth Assessment Report Chapter 6 Palaeoclimate PDF 7 7 MB S 466 481 Henry F Diaz Ricardo Trigo Malcolm K Hughes Michael E Mann Elena Xoplaki und David Barriopedro Spatial and Temporal Characteristics of Climate in Medieval Times 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