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Die Chaco Canyon Kultur ist eine lokale Auspragung der Anasazi Kultur im Bereich des Chaco Canyon eines grossen Trockentals das zum Einzugsgebiet des oberen San Juan River im Bundesstaat New Mexico gehort Der Chaco Canyon ist heute Teil des Chaco Culture National Historical Park der 1987 zum Weltkulturerbe erklart wurde Karte des Chaco Canyon mit den wichtigsten RuinenInhaltsverzeichnis 1 Forschungsgeschichte 2 Kulturgeschichte 2 1 Grosse Siedlungen 2 2 Kleine Siedlungen 3 Fundorte im Canyon 3 1 Penasco Blanco 3 2 Casa Chiquita 3 3 Kin Kletso 3 4 Alto und New Alto 3 5 Pueblo del Arroyo 3 6 Pueblo Bonito 3 7 Casa Rinconada 3 8 Chetro Ketl 3 9 Tzin Kletzin 3 10 Hungo Pavi 3 11 Una Vida 3 12 HQ Ruin 3 13 Wijiji 3 14 Shabikesh chee 4 Fundorte ausserhalb des Canyon 4 1 Kin Bineola 4 2 Kin Ya a 4 3 Kin Klizhin 4 4 Pueblo Pintado 4 5 Guadelupe Ruin 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseForschungsgeschichte BearbeitenDie ersten Erwahnungen von Ruinen im Chaco Canyon stammen von zufalligen Besuchern Der erste war wohl der Handler Josiah Gregg der uber Pueblo Bonito berichtete 1849 kam eine Militarpatrouille in den Canyon und unternahm erste Vermessungen Wissenschaftliche Forschungen begannen 1896 durch eine Expedition des American Museum of Natural History die Ausgrabungen in Pueblo Bonito begannen 1901 versuchte Richard Wetherill der einer einflussreichen Rancher Familie in Colorado entstammte und verschiedene Anasazi Ruinen entdeckte und ausbeutete vergeblich einen Teil des Canyon auf der Grundlage des Homestead Act zu erwerben wo er bis zu seinem gewaltsamen Tod 1910 lebte Um die Ruinen des Chaco Canyon zu schutzen wurde am 11 Marz 1907 das Chaco Canyon National Monument eingerichtet eine Erweiterung erfolgt 1980 Weitere Expeditionen wurden von der National Geographic Society ab 1920 wieder in Pueblo Bonito durchgefuhrt Zu den wichtigsten Ergebnissen der bis 1929 andauernden Expedition gehort die Nutzung der Baumringdatierung Mit diesem Verfahren wurde nachgewiesen dass die meisten der zahlreichen wegen des trockenen Klimas gut erhaltenen Holzbalken zwischen 1033 und 1092 gefallt worden waren Der Archaologe Joseph Tainter befasste sich in den 1980er Jahren mit den Ursachen des Verschwindens der Kultur Diese Forschungen wurden zur Grundlage seines Werkes The Collapse of Complex Societies 1 Kulturgeschichte Bearbeiten nbsp Die Jackson stairs genannte TreppeIn der archaologischen Phase Pueblo I die von 700 bis 900 angesetzt wird kommt es im Gebiet des Chaco Canyon zu einer starkeren Zunahme der Bevolkerung Die zumeist immer noch kleinen Siedlungen bestehen aus einer grosseren Anzahl von Raumen Die Siedlungen dort und in benachbarten Zonen bestehen aus geraden Nord Sud ausgerichteten Reihen von zwei Fluchten oberirdisch angelegter Raume Neben diesen sind die Arbeitsareale angeordnet sowie die offentlichen Bereiche mit ostlich der Wohnbauten einzeln stehenden vertieft angelegten Kivas Die Kivas weisen alle die wichtigen Charakteristika wie vertieftes ausgekleidetes Feuerloch Ventilationsschacht und vertikalen Windschutz vor der Feuergrube Banke an den runden Wanden und vier Dachtrager auf In der folgenden Phase Pueblo II ab 900 treten im Chaco Canyon an drei Fundorten Una Vida Penasco Blanco und Pueblo Bonito die ersten mehrstockigen Konstruktionen auf Aus den kleinen Ansiedlungen entwickelt sich schnell ab 1000 n Chr die grossen Pueblos Mehrstockige Konstruktionen treten nun in einer grossen Zahl von Fundorten auf Alle dieser Siedlungen sind mehr oder weniger strikt nach einem allgemeinen Grundmuster geplant Es ist dies die Zeit des besonderen und in vieler Hinsicht ratselhaften Klimax der Chaco Canyon Auspragung der Anasazi Kultur Die Nahrungsmittelsituation andert sich regional unterschiedlich Im Oberlauf Gebiet des San Juan River weist eine Abnahme der Funde an Mahlsteinen und ein Zuwachs bei Stech und Schneidgeraten auf eine Verlagerung des Schwergewichtes der Nahrung zur Jagd hin Die Ursache scheint eine Verschlechterung der klimatisch bedingten Moglichkeiten fur den Pflanzenanbau zu sein Jedenfalls erfolgte nach 1050 eine Aufgabe der Besiedlung dieses Gebietes In der benachbarten Mesa Verde Region liegen die kleiner gewordenen Siedlungen weiter voneinander entfernt klares Zeichen eines Bevolkerungsruckganges Dies ist jedoch ein nicht zu verallgemeinernde Vorgang Denn andererseits lasst sich beispielsweise in der Mesa Verde Region feststellen dass dort Siedlungen auch auf weniger begunstigte Gebiete ausgedehnt wurden dort also auch Voraussetzungen fur Anbauwirtschaft gegeben gewesen sein mussen Mit der Notwendigkeit der intensivierten Anbauwirtschaft korreliert auch der Ausbau der Bewasserungsanlagen einschliesslich von Zisternen in den Siedlungen Die Keramik umfasst Gebrauchskeramik mit umlaufenden Bandern und spater uber die gesamte Flache aufgerauter Oberflache Haufig tritt auch eine schwarze Bemalung auf einem weissen Uberzug auf Aber auch andere Kombinationen wie Schwarz auf Rot oder Orange und polychrome Keramik treten auf Das ostliche Randgebiet de Anasazi Kultur im Bereich des Oberlaufes des Rio Grande war wahrend dieser Phase wenig genutzt worden Zwischen 1020 und 1120 befindet sich die kulturelle Entwicklung im Chaco Canyon auf ihrem Hohepunkt Sie ist gekennzeichnet von einer Vielzahl grosser und noch mehr kleinerer Siedlungen woraus man folgert dass sich zwischen 1025 und 1075 die Bevolkerung im Canyon verdoppelt hat Joseph Tainter interpretiert die Ursachen des Verloschens dieser redistributiven Kultur wie folgt Sie hing von funktionierenden wechselseitigen Wirtschaftsbeziehungen ab das die Vielfalt der Landschaft und vor allem die unterschiedlichen Hohenlagen ausnutzten In trockenen Jahren litten niedrigere Hohenlagen wahrend die hoher gelegenen Gemeinden noch genug Regen erhielten um Uberschusse zu produzieren und umgekehrt Tainter spekulierte dass das Zentrum im Chaco Canyon nicht mehr in der Lage war den Austausch zwischen so genannten extremen outlier communities in verschiedenen Hohenlagen zu koordinieren als die Bevolkerung wuchs und der Niederschlag uber eine Periode von 50 Jahre sank Offenbar stiegen unter diesen Bedingungen immer mehr reiche Gemeinden aus dem System aus oder armere wurden ausgeschlossen da sie keine Uberschusse mehr fur das System zur Verfugung stellen konnten wahrend sie zugleich hohe Kosten verursachte 2 Grosse Siedlungen Bearbeiten nbsp Kiva in Casa RinconadaDie grossen Siedlungen sind weitgehend nach demselben Grundschema errichtet Sie nehmen eine rechteckige Grundflache ein wobei eine oder mehrere Seiten eine konvexe Kurvenlinie bilden Drei Seiten mit der am starksten ausgebauten mittleren meist an der Nordseite sind mit mehreren Reihen mehrstockig konstruierter Raume besetzt die restliche Seite mit einer niedrigen Raumreihe Somit bleibt ein freier Raum der eine oder mehrere grosse Kivas beinhaltet Das Pueblo ist nach aussen mit einer glatten Mauer abgeschlossen Die Mauertechnik ist kompliziert Der Mauerkern bestand aus flachen Steinen die in ein dickes Mortelbett so gesetzt waren dass sie nur auf einer Seite der Mauer die Aussenseite erreichten Sie uberlappten aber in der Mitte der Mauer mit ihrem inneren Teil die inneren Teile der bis auf die andere Mauerseite hinausreichenden Steine Durch dieses Uberlappungs System hielten sich die Steine wechselseitig an ihrem Platz fest Diesem lasttragenden Mauerkern war auf beiden Seiten eine Schicht von Verblendungssteinen in Form von Quadermauerwerk vorgesetzt Hierbei wurden die Steine nicht einfach in horizontalen Reihen gesetzt sondern bildeten dekorative Formen Trotzdem wurde diese Maueroberflache anschliessend mit Stuck verkleidet Die kleinen Kivas waren mit Holzbalkendecke gedeckt Fur diese Holzkonstruktion wie fur zahlreiche andere in denen grosse Holzbalken Verwendung fanden musste das Holz uber grosse Entfernungen herangebracht werden Einzelne Bauabschnitte der grossen Pueblos sind in einem einzigen Arbeitsabschnitt durch einen gut organisierten Einsatz trainierter Arbeitskrafte errichtet worden Die durchschnittliche Siedlung umfasst in mindestens 4 Stockwerken mehr als 200 Raume die grosste Pueblo Bonito erreichte in bis zu 5 Stockwerken an die 800 Raume die zweitgrosste Chetro Ketl 500 und die dritte immerhin noch 285 Raume Pueblo del Arroyo Wenn auch der grosste Teil dieser Raume nicht unmittelbar Wohnzwecken diente sondern als Speicher oder zur Ausubung bestimmter spezialisierter Tatigkeiten diente wie man annimmt nur ein kleiner Teil der Raume wurde einigermassen vom Tageslicht erreicht dann war die Einwohnerzahl dieser Siedlungen nicht besonders hoch Man schatzt fur Pueblo Bonito etwas weniger als 3000 Menschen nbsp Mauertechnik Chetro Keetl Die grossen Kivas sind besonders kennzeichnende architektonische Elemente Sie erreichen in ihrem Durchmesser beinahe 20 Meter und mussen somit einer grossen Zahl Menschen Platz geboten haben Zu ihren gehort auch ein besonderer Vorraum von dem meist eine steingemauerte Treppe in die eigentliche Kiva hinunterfuhrte Breite Banke liefen die runden Wande entlang In der eingeschlossenen kreisrunden Innenflache lag im Zentrum der gemauerte Feuerplatz Schwer verstandlich ist die Funktion gemauerter kreisrunder und rechteckiger Vertiefungen Die haufig anzutreffenden Wandnischen hinter der umlaufenden Sitzbank sind nur durch einen einzigen Fund zu interpretieren in Chetro Ketl waren sie verschlossen und enthielten Schmuckstucke aus Stein und Muschelperlen Nach archaologischen Erkenntnissen lebten in den Grosshausern deutlich weniger Menschen als zu ihrer Errichtung benotigt wurden Die nicht fur Wohnzwecke genutzten Raume dienten offensichtlich als Speicher In den grossen Komplexen fehlen die Reibsteine und es finden sich nur selten Feuerstellen und zwar aufgereiht in spezialisierten Raumen und fur eine Massenproduktion von Nahrungsmitteln geeignet Daraus lasst sich folgern dass nur ein Teil der gesamten Bevolkerung tatsachlich in den Grosshausern wohnte ein Indiz fur eine geschichtete Gesellschaft Fur eine Stratifizierung spricht auch das seltene Vorkommen von Gross Kiva in der unmittelbaren Umgebung des Canyon wahrend sie im Chaco Canyon und erstaunlicherweise in grosserer Entfernung haufig auftreten Die Zeit der Chaco Canyon Kultur wird als friedlich beschrieben im Gegensatz zu den Jahrhunderten zuvor Erst gegen Ende im 12 Jahrhundert traten Nachweise von sozial akzeptierten Akten von Gewalt gegen kleinere oder grossere Zahlen von Menschen auf die aber nichts mit kriegerischen Zustanden zu tun haben Die Versorgung der erstaunlich dichten Bevolkerung machte auch hier Intensivierungsmassnahmen erforderlich Unter diesen spielt die kunstliche Bewasserung eine wichtige Rolle Allerdings wurde im Chaco Canyon keine Bewasserung durch Kanale vorgenommen die von den grossen Wasserlaufen vor allem dem Chaco Wash abgezweigt wurden sondern es wurden verschiedene entwickelte Varianten der Sturzwasser Bewasserung eingesetzt Dieses Verfahren eignete sich in den steilen Talern des Canyon besonders gut weil der zumeist freiliegende Fels das Wasser der Regenfalle unmittelbar abfliessen liess Damme die dieses oberflachig abfliessende Wasser sammelten fuhrten zu den weiterleitenden Kanalen und diese zu Verteilungskammern von denen aus das Wasser zu den Feldern verteilt wurde Dennoch fallt auf dass die noch heute nachweisbaren bewasserbaren Felder im Chaco Canyon zu klein waren als dass sie fur die Versorgung der Bevolkerung hatten ausreichen konnen Es bleibt also nur die Losung dass ein weiteres Umland die entscheidenden Beitrage fur die Ernahrung der Siedlungen im Chaco Canyon leisten musste Die Grosshauser dienten auch als Produktionsstatten fur die Bearbeitung von Turkis der aus entfernt liegenden Bergwerken im Raum von Santa Fe gewonnen wurde Es ist anzunehmen dass die betrachtlichen Mengen an Turkis die in Mesoamerika verwendet wurden aus dem Chaco Canyon Gebiet stammten Die Handelsbeziehungen zu Mesoamerika werden auch durch die Funde von kupfernen Glockchen aus dem westlichen Mesoamerika nachgewiesen Kleine Siedlungen Bearbeiten Die kleinen Siedlungen im Bereich des Chaco Canyon scheinen eine altere Tradition fortzufuhren und sehen den alteren dorflichen Siedlungen ahnlich Sie besitzen keine Bauten mit mehreren Stockwerken die dort vorhandenen Konstruktionen sind auch offenbar nicht nach einem Gesamtplan errichtet worden sondern sind durch allmahliches Zufugen einzelner Raume entstanden Die Mauern sind meist eher unregelmassig gebaut die Raume klein und niedrig Die den Bauten vorgelagerten Platze haben keine Abgrenzung nach aussen Grosse Kivas die in den grossen Pueblos so auffallig sind gab es nicht vielmehr scheinen mehrere der kleinen Siedlungen eine gemeinsame Grosskiva genutzt zu haben Auch die mehrstockigen Kivas fehlen Dasselbe gilt fur die verschiedenen charakteristischen Luxusgegenstande des Chaco Canyon wie Rauchergefasse aus Keramik Tongefasse mit menschlichen Gestalten Kupfer Schellen Schneckentrompeten aus Meeresschnecken Skelette von Papageien und holzerne oder Muschelobjekte mit Inkrustationen aus Turkis Glimmerschiefer oder vergleichbaren Materialien Insgesamt machen die kleinen Siedlungen den Eindruck einer deutlich einfacheren Lebensweise Zu den besonders bemerkenswerten Merkmalen der kurzlebigen Chaco Kultur zahlen die schnurgeraden Verbindungsstrassen von bis zu 60 70 Kilometer Lange die weiter entfernt gelegene Pueblos mit dem Zentralgebiet verbinden Diese Strasse mit bis zu 9 Meter Breite weichen auch naturlichen Hindernissen wie Felsschwellen und Abhangen nicht aus sondern uberwinden sie auf in den Fels gehauenen Treppen Andere Routen fuhren zu fur den Pflanzenanbau oder die Versorgung mit Bauholz wichtigen Gebieten Insgesamt sind nach neueren Studien mehr als 400 km Strassen nachgewiesen worden Offen bleibt noch die Frage nach ihrer Funktion und nach den Schlussen die man aus dem zu ihrer Entstehung notwendigen gewaltigen Aufwand an menschlicher Arbeit fur die Organisation der Gesellschaft ziehen muss Die entfernter gelegenen Siedlungen Outliers von denen einige mit den geschilderten Strassen an das Zentrum angebunden waren werden als sehr heterogen geschildert obwohl sie eine Reihe von wesentlichen Gemeinsamkeiten aufweisen sie sind obwohl ausserhalb des eigentlichen Chaco Canyon gelegen mit diesem durch Strassen und oder Signalstationen runde turmartige Konstruktionen in Sichtverbindungen verbunden Sie besitzen entweder eine Gross Kiva oder mehrstockige Kivas und weisen in ihren Bauten dieselbe Mauertechnik mit Steinkern und Verblendmauerwerk auf wie die Bauten im Chaco Canyon selbst und in ihnen findet sich auch dieselbe Zusammensetzung der verwendeten Keramik Die grosste Entfernung einer nach diesen Kriterien noch zum Chaco System gehorenden Siedlungen von Chaco Canyon ist rund 80 km Die Ausgrabungen einiger dieser aussen liegenden Dorfer haben gezeigt dass ihre Erbauung auf einen genauen Plan zuruckgeht Vor Anfang der Bauarbeiten waren die Fundamente fur die gesamte Siedlung angelegt worden Planung zeigt sich aber auch in anderen Einzelheiten wobei ich als Beispiel Salmon Ruin am San Juna River nordlich von Chaco Canyon heranziehe Das kompakte Dorf umfasste knapp 300 Raume und war in drei Bauabschnitten zwischen 1088 und 1106 errichtet worden Als Indizien fur Organisation muss man die vier Raume ansehen in denen Pflanzensamen gemahlen wurde Jeder dieser Raume enthielt 6 bis 8 Mahlsteine muss also von einer grosseren Anzahl von Familien gemeinsam und vielleicht sogar nach einem festen Zeitplan genutzt worden sein An einer anderen Stelle wurden die Mahlsteine hergestellt und gestapelt Es sind gerade auch die aussen liegenden Siedlungen die einen zwar schwer zu interpretierenden Einblick in die Struktur der Chaco Gesellschaft versprechen In historischer Perspektive waren es zunachst kleine Kolonien von offensichtlich aus dem Chaco Canyon eingedrungenen Menschen die die Einverleibung einer bestimmten Region in das Chaco System einleiteten sowie solche spezialisierten Konstruktionen wie grosse Kivas Von diesem Eindringen war die lokal vorhandene Bevolkerung weitgehend unbeeinflusst geblieben Erst in einem zweiten Schritt kam es zu Errichtung der grossen Vorposten der Strassen und Signalstationen und der Ubernahme der kulturellen Charakteristika des Chaco Systems Aber auch dann blieben die Vorposten noch relativ vereinzelt in einer grossen Zahl kleinerer lokal dominierter Siedlungen Das Zahlenverhaltnis ist ungefahr 1 zu 80 Man kann vermuten dass die Vorposten des Chaco Systems vielleicht die obere herrschende soziale Schicht umfassten und die anderen Orte die beherrschte untere Fur diese Annahme einer Art Dominanz durch Kolonisatoren spricht auch die innere Gleichformigkeit der Vorposten Siedlungen in denen keine rangmassige Stratifizierung an den materiellen Uberresten erkennbar ist Eine weitere Funktion wird mit dem Chaco System verbunden Ein redistributives System mit dem die Risiken von Missernten gemildert werden konnten mit dessen Hilfe nur punktuelle vorhandene Ressourcen wie kostbare Steine oder Holz weithin verfugbar gemacht werden konnte In der Regel betrachtet man Gesellschaften mit einem so grossen Ausmass an gemeinschaftlicher geplanter und organisierter Arbeitsleistungen mindestens als Hauptlingstumer oder vielleicht sogar als fruhe Staaten Aber fur die fur eine solche Einschatzung notwendige Gliederung der Gesellschaft in eine zentralisierte Herrschaft mit einer Herrschaftsschicht finden sich keine Anzeichen So wird man hier das seltene Beispiel sehen mussen dass eine ungeschichtete Gesellschaft durch Entwicklung und Einsatz von Verfahren die unbekannt bleiben durften diese organisatorischen Leistungen erbringen konnte Es muss betont werden dass noch keine Basis fur eine befriedigende Antwort besteht Es sollte erwahnt werden dass auch in diesem Fall die These von einem entscheidenden Einfluss aus Mesoamerika vertreten wurde Auch hier sollen Handler ahnlich den aus der historischen Zeit bekannten Fernhandlern der Azteken eine Rolle gespielt haben Wenn dies tatsachlich der Fall war so waren es nur wenige Personen und ihr Einfluss durfte eher in der kulturellen Stimulierung gelegen haben Aufsehen erregten Funde von Kakao in zylindrischen Gefassen 3 Die erstaunliche Kultur im Chaco Canyon hat nicht sehr lange bestanden in manchen Gebieten nicht viel mehr als rund ein Jahrhundert Um 1200 n Chr waren die grossten Pueblos bereits verlassen Als Ursache nimmt man das kriegerische Eindringen einer Bevolkerung aus dem nicht weit entfernten Mesa Verde Gebiet an Dorfer der Chaco Kultur wurden jedenfalls zumindest architektonisch uberformt nach den Baustilen wie sie im Mesa Verde Gebiet ublich waren Zu den kennzeichnenden Elementen gehoren neben der Mauertechnik die Schlusselloch formigen Kiva zu denen die Kiva in verschiedenen Chaco Canyon Orten umgebaut wurden Fundorte im Canyon BearbeitenVon West nach Ost reihen sich die Grosshauser insbesondere am Nordrand des Canyon wie eine Kette auf Penasco Blanco Bearbeiten nbsp Luftbild des Pueblo Penasco Blanco von NordostenKoordinaten 36 4 53 53 N 108 0 13 16 W Die nicht ausgegrabenen oder restaurierten Ruinen liegen auf der Hochflache sudlich des Chaco Canyon in 1900 Meter Hohe Der Grundriss besteht aus zwei Teilen einer halbkreisformigen Reihe von zumeist 5 Raumen und einer ebenfalls halbkreisformigen Mauer die den eingeschlossenen Hof begrenzt und eine einfache Reihe von Vorratsraumen aufweist Ausserhalb des Komplexes liegen zwei Kiva im Hof zwei weitere und im Baukomplex noch einmal sieben Casa Chiquita Bearbeiten nbsp Casa ChiquitaDie auf Spanisch kleines Haus genannte Ruine bildet ein Rechteck aus dem nur eine Kiva herausspringt Man rechnet mit einer einzigen Bauphase um 1100 bis 1130 Die Mauertechnik findet sich auch in anderen spaten Bauten die Wande sind aus nicht immer ebenen Lagen von grossen Sandsteinblocken gebildet Kin Kletso Bearbeiten Dieses Pueblo das ganz knapp am nordlichen Canyon Rand liegt bildet vom Grundriss her einen anderen Typ als die meisten Pueblos im Canyon es besteht nur aus einem einzigen rechteckigen Block von Raumen ohne die sonst haufigen Seitenflugel und die durch eine gerundet verlaufende Abschlussmauer begrenzte Plaza In dem Mauerblock sind 132 Raume auf drei Ebenen enthalten letztere auf der Nord und der Westseite Dazu kommen 4 Kiva und eine Turm Kiva ein dreistockiger Raum der teilweise um einen grossen Felsblock herum gebaut wurde Die erste Bauphase wurde in der kurzen Zeit zwischen 1125 und 1130 errichtet die zweite folgte unmittelbar darauf Spater kam es zu einem kleinen Anbau mit einer Kiva Die Aussenmauer ist ringsum geschlossen es gibt keinen Zugang auf der Ebene des Erdgeschosses man erreichte das obere Stockwerk vermutlich uber Leitern Alto und New Alto Bearbeiten nbsp New AltoBeide Pueblos liegen auf der Hochflache nordlich des eigentlichen Canyons Auch hier haben Freilegungen bisher nicht stattgefunden Die Anlage ahnelt Chetro Ketl und anderen Grosshausern durch ihren dreiflugeligen Aufbau ein langer nordlicher Flugel und an den Enden zwei kurzere nach Suden verlaufende sowie einer geschwungenen doppelten Abschlussmauer im Suden die die Plaza einschliessen Allerdings ist der gesamte Komplex nur ein Stockwerk hoch wobei die Mauern unublich hoch und die Raume sehr gross sind Alto wurde um 1040 begonnen Zunachst wurde ein Ost West verlaufender zweireihiger Block errichtet an den im Suden zwei Kiva angeschlossen waren Alto war um 1140 fertig gestellt es umfasst 110 Raume und mindestens 11 Kiva Kurz nach dem Ende der Ausbauten wurde die Siedlung schon verlassen Auch vorher scheint die standige Bevolkerung von Alto gering gewesen zu sein zu der zu bestimmten Zeiten weitere Personen dazu kamen Alto durfte eher eine Speicherstation fur Handelswaren gewesen sein zu den wichtigsten wirtschaftlichen Aktivitaten zahlt aber auch die Bearbeitung von Turkis der aus einem Abbaugebiet rund 160 Kilometer im Osten bezogen wurde In der Nahe von Alto liegen weitere kleine Siedlungen wie New Alto East Ruin und Rabbit Ruin New Alto ist ein kleiner sehr symmetrischer Baublock von 58 Raumen etwas uber 100 Meter westlich von Alto Im Gegensatz zu diesem ist New Alto fast durchgehend zweistockig Pueblo del Arroyo Bearbeiten nbsp Pueblo del ArroyoDieses Grosshaus der Name ist Spanisch Dorf am Bach gehort zu den letzten die im Canyon errichtet wurden Der Grundplan entspricht dem der meisten Grosshauser allerdings ist er nach Osten orientiert wobei der grosse Block der Raume nach Nordwesten liegt und sich in eine Biegung des Chaco Wash des den Canyon durchziehenden Wasserlaufes schmiegt Das Pueblo erreichte ungefahr 284 Raume in bis zu vier Stockwerken und an die 23 Kiva Der Bau begann um 1060 also erheblich spater als das dicht benachbarte Pueblo Bonito und fallt in die Zeit der starksten Bevolkerungszunahme Zuerst wurde ein rechteckiger Block von ungefahr 40 Raumen in drei Reihen mit ein oder zwei Stockwerken errichtet Spater wurden in diesen Komplex Kiva eingebaut oder einfach kreisrunde Raume Spater wurden die beiden Seitenflugel errichtet die wie der westliche Block ein sehr massives Erscheinungsbild gegeben haben Ein eigenartiges Element sind zwei Kiva im Nordflugel die identisch ubereinander angelegt wurden Bemerkenswert sind auch vorspringende schmale Balkone im zweiten und dritten Stockwerk der Seitenflugel die von vorspringenden Balken getragen wurden Um 1105 entstand dann der ubliche geschwungene Abschlussbau aus 13 Raumen der die beiden Enden der Seitenflugel verbindet In den folgenden Jahrzehnten traten Anderungen ein vor allem 5 Kiva und eine Reihe unregelmassig geformter Raume entstanden in den nordlichen und sudlichen Ecken der Plaza Ungewohnlich sind die ausserhalb des Gebaudeblocks angefugten Raumlichkeiten zunachst eine kreisrunde Konstruktion die in zwei Ringen 6 und 10 Raume umfasst errichtet auf einer kunstlichen Erhohung Der zentrale kreisrunde Raum war teilweise mit Sandsteinblocken gepflastert Eine derartige Konstruktion findet sich in anderen Orten besonders im und nordlich des San Juan River Zwischen dem kreisrunden Bau und der Aussenseite des Pueblo sind verschiedene kleine Raume und 5 Kiva hineingequetscht Da sich nur wenige Herdstellen gefunden haben nimmt man auch hier eine geringe standige Bevolkerung und ein Schwergewicht auf zeremoniellen Anlassen an Auch Turkisverarbeitung konnte hier nachgewiesen werden Die Skelette von 3 Ara Vogeln sind ein klarer Hinweis auf Handelsverbindungen mit Paquime in Nordmexiko wo die Zucht dieser Vogel belegt ist Pueblo Bonito Bearbeiten nbsp Luftbild des Pueblo Bonito von SudostenWie der Name spanisch fur schones Pueblo zu Recht ausdruckt war dieses zweifellos eines der beeindruckendsten Bauwerke des Chaco Canyon Der Grundriss entspricht etwas dem Buchstaben D das Pueblo besteht aus einer mehrgeschossigen halbkreisformigen Baumasse mit funf bis sechs Raumen Tiefe im Norden und einer die Enden im Suden verbindenden gerade Reihe meist kleiner Vorratsraume nbsp Bauphasen von Pueblo Bonito Farbfolge dunkelblau hellblau orange gelb nbsp Pueblo Bonito Sudliche AussenmauerDie fruhesten Baumassnahmen fanden nach der Baumringchronologie um 920 statt also rund 40 Jahre nach Una Vida und dauerten bis gegen 935 Als erstes wurde eine halbkreisformige Konstruktion errichtet ahnlich Penasco Blanco die die spatere Gestalt vorwegnimmt Danach kam es zu einer rund einhundert Jahre dauernden Unterbrechung der Bauarbeiten wie dies auch in Una Vida und Penasco Blanco festzustellen ist Ab 1040 wuchs das Pueblo weiter auf eine eher zufallige Weise aber mit einer eindeutig neuen Mauertechnik die durch genauer bearbeitete Steine und die Verwendung von wenig Mortel gekennzeichnet ist Auffallig ist hier eine einfache Reihe von Raumen entlang der nordlichen Aussenwand die auf dem seit Baubeginn dort angewehten Sand aufgesetzt wurde und damit auf der Hohe des dritten Stockwerkes zu liegen kam mit dem sie aber keine Verbindung hatten sondern untereinander durch Turen zuganglich waren Die nachste Bauphase erganzte das Pueblo im Suden und ist fur den geraden Abschluss verantwortlich In der Plaza wurden mehrere Kiva errichtet Nicht alle der in dieser Zeit begonnenen Bauten wurden auch zu Ende gebracht Vielmehr wurde durch eine grossere Bauaktivitat die symmetrische Gestalt des Pueblo im Osten und im Westen vervollkommnet Nach 1085 erfolgten nur noch kleine Anbauten und die Errichtung mehrerer grosser Kiva Bei der Einstellung der Bauarbeiten im fruhen 12 Jahrhundert umfasste Pueblo Bonito an die 800 Raume Nach Auswertung der Besiedlungsreste liegt der Schluss nahe dass nur ein kleiner Teil der Raume tatsachlich fur Wohnzwecke genutzt wurde die ubrigen als Vorratsraume und deshalb die in Pueblo Bonito zu vermutende Zahl der dauernden Bewohner gemessen an der Grosse der Anlage klein war Entsprechend ist auch die Zahl der Bestattungen gering Die grosse Zahl von Kiva lasst darauf schliessen dass Pueblo Bonito nicht nur ein grosses Vorratslager war sondern dass dort fur kurze Zeit eine grosse Anzahl von Menschen zu zeremoniellen Zwecken zusammenkam Im Januar 1941 sturzte ein riesiger Felsblock von der nordlichen Canyon Wand auf den nordostlichen Teil des halbkreisformigen Gebaudes und uberdeckte eine grossere Anzahl von Raumen die glucklicherweise vorher eingehend erforscht worden waren Die Koordinaten im Kopf dieses Artikels beziehen sich auf Pueblo Bonito Casa Rinconada Bearbeiten nbsp Casa RinconadaBei dieser Ruine handelt es sich nicht um ein Grosshaus sondern um eine grosse Kiva die weitgehend wieder aufgebaut wurde Die Orientierung erfolgte nach den Himmelsrichtungen Die Wand der Kiva weist 28 kleine Nischen auf sowie 6 weitere grossere die nicht so regelmassig angeordnet sind Wahrend der Sommersonnenwende wirft die aufgehende Sonne einen Lichtfleck auf eine der grosseren Nischen Es ist jedoch kaum wahrscheinlich dass dieser Effekt sichtbar war als die Kiva eine Decke besass und in Funktion war Er mag vielmehr ein ungewollter Effekt der teilweisen Rekonstruktion sein In der Nahe der Kiva befinden sich drei kleine Grosshauser Chetro Ketl Bearbeiten nbsp Chetro Ketl Nordseite nbsp Chetro Ketl GrosskirvaDies ist das zweitgrosste Pueblo von Chaco Canyon Der Grundriss des nicht ausgegrabenen Komplexes ist dem anderer Pueblos ahnlich eine Plaza wird an drei Seiten von Raumkomplexen unterschiedlicher Hohe und Tiefe eingeschlossen im Suden wird die Plaza in der sich zwei Kiva befinden durch eine geschwungenen Doppelreihe von Vorratsraumen abgeschlossen Die fruhesten Bauten wurden um 1010 errichtet die Arbeiten dauerten rund ein Jahrhundert lang an wie sich aus knapp 400 Baumringdaten ablesen lasst Die 140 Meter lange Nordwand wird als eines der besten Beispiele fur die Mauertechnik in der weiteren Region eingeschatzt Die in horizontalen Reihen gesetzten prazis bearbeiteter Sandsteinblocke wechseln mit mehreren Reihen dunner Steinplatten Bemerkenswert ist die grosse Kiva die rund 4 Meter unter dem gegenwartigen Niveau der Plaza liegt An dieser wurden in einer vermauerten Nische an die 17 000 Muschelperlen und Turkisanhanger gefunden Eine eigenartige Konstruktion ist eine 30 Meter lange Kolonnade die dem zentralen Baukorper zur Plaza hin vorgesetzt wurde Die Kolonnade wird von 13 quadratischen Pfeilern getragen die auf einem niedrigen Mauersockel aufsitzen Eine spate Nutzung der Bauten zeigt sich in Raumen massiger Bauqualitat die an die die Plaza im Norden begrenzenden Bauten angefugt wurden sowie daran dass die Zwischenraume der Kolonnaden mit Mauerwerk ausgefullt wurden offensichtlich um eine andere Nutzung moglich zu machen Wer diese Konstruktionen ausfuhrte bleibt Spekulation Tzin Kletzin Bearbeiten Dieses nur zu einem sehr geringen Teil ausgegrabene Pueblo liegt sudlich des eigentlichen Canyon auf der ebenen aber von zahlreichen kleinen Canyons zerrissenen Oberflache des umgebenden Gelandes Der genaue Zeitpunkt der Errichtung ist unklar die ostliche Kiva entstand um 1110 Als Grund fur die Anlage an dieser Stelle werden die Sichtverbindungen vermutet die von der hochsten Kiva zu Pueblo Alto und Bis Sa ani nordlich des Canyon sowie sudlich zu Penasco Blanco Kin Kletso Kin Klizhin und Kin Ya a existieren Die Anlage ist klein in einer ersten Phase wurde ein Block mit 22 Zimmern in zwei Ebenen errichtet dann wurde nach Westen ein zweistockiger Block mit uber 30 Raumen angefugt Schliesslich wurde die Plaza wie gewohnlich mit einer hier einen vollen Halbkreis bildenden Reihe von einzelnen Raumen abgeschlossen In der Mitte dieser Reihe wurde ein einen Meter breiter Durchgang frei gelassen ein seltener Fall eines baulich definierten Zuganges an markanter Stelle Hungo Pavi Bearbeiten nbsp Hungo PaviDas Pueblo ist von mittlerer Ausdehnung und in planerischer Hinsicht ein Gegenstuck zu Pueblo Bonito Hier ist die sudliche Abschlussmauer mit den Vorratsraumen annahernd halbkreisformig geschwungen die Wohnbereiche bilden jedoch ein an drei Seiten geschlossenes Rechteck Sie erreichen Hohe von bis zu drei Stockwerken wobei die hochsten Stockwerke wie ublich in den ausseren Raumreihen erreicht wurden Obwohl im 19 Jahrhundert noch viele Balken als Trager von Fussboden erhalten waren ist die Zahl der fur die Baumringdatierung untersuchten Stamme gering Der Baubeginn liegt um 990 fruhere Daten einzelner Balken durften auf die Wiedernutzung aus alteren Bauten zuruckzufuhren sein die Ausfuhrung des Mauerwerks ist besonders gut Eine zweite Bauphase durfte zwischen 1060 und 1080 entstanden sein Zum Schluss wurde die Plaza mit einer grossen Kiva durch die rund verlaufende Reihe von Vorratsraumen abgeschlossen Una Vida Bearbeiten Die Ruinenstatte gehort vermutlich zu den altesten im Chaco Canyon Nach der Baumringdatierung begann die Errichtung um 860 und dauerte bis gegen 1100 an Das bisher nur wenig ausgegrabene Grosshaus hat die Form von zwei rechtwinkelig aufeinandertreffenden Raumreihen die insgesamt an die einhundertfunfzig Raume auf zwei Ebenen umfassten Die Verbindung zwischen den ausseren Enden wird durch eine geschwungene Mauer mit einer Kette kleiner Speicherraume gebildet die zu den fruhen Bauten in Una Vida gehoren Noch alter ist eine ebenfalls leicht gekurvte Struktur die aus der Ostseite von Una Vida herausspringt Der westliche Flugel bildet ebenfalls eine leicht geschwungene Linie anderen aussersten Ende im Sudwesten ein paar Raume im dritten Stockwerk errichtet wurden die einen turmartigen Aspekt gehabt haben mussen Im von den drei Seiten der Konstruktion eingeschlossenen Hof befindet sich eine Kiva HQ Ruin Bearbeiten Die sehr kleine und nicht ausgegrabene Ruinenanlage liegt direkt am Besucherzentrum Es sind kaum erkennbare obertagige Spuren vorhanden Wijiji Bearbeiten Koordinaten 36 1 34 42 N 107 52 10 02 W Dieses Pueblo das den regelmassigsten Grundriss aufweist entstand in einer Bauphase zwischen 1110 und 1115 Die insgesamt 206 Raume verteilen sich auf zwei Stockwerke Erstaunlicherweise fehlt hier die ubliche bogenformige Verbindung zwischen den beiden Seitenflugeln Die Mauertechnik ist hervorragend als Dekor wechseln grossere Sandsteinblocke mit flachen Steinen ab Shabikesh chee Bearbeiten Eine sehr fruhe Siedlung im Chaco Canyon aus dem 6 Jahrhundert Fundorte ausserhalb des Canyon Bearbeiten nbsp Karte der zur Chaco Kultur gerechneten Fundorte mit Zeitstellung GK Grosskiva GH Grosshaus Die stilistisch und nach anderen Kriterien zur Chaco Canyon Kultur gehorenden und mit ihr gleichzeitigen Grosshauser ausserhalb des eigentlichen Canyon werden in der Forschung als Outlier bezeichnet Wichtigstes Kriterium ist die Bauweise mit Verblendmauerwerk die Anlage in mehreren Stockwerken die sorgfaltige Auswahl von flachen Sandsteinblocken und die Dekoration der Fassaden mit in Mustern angeordneten Verblendsteinen Die Anzahl der vom Chaco Canyon oftmals bis zu 100 Kilometer entfernten Bauten ist gross und wachst durch andauernde Forschung standig an Insgesamt sind rund 150 zum Teil weit entfernte Outlier bekannt aber nur wenige davon untersucht Zu den wichtigsten von der Verwaltung des National Parks betreuen Ruinenstatten gehoren die folgenden Im Westen liegen die drei erstgenannten im Osten der letzte Fundort Weitere werden vom Bureau of Land Management das dem Innenministerium unterstellt ist verwaltet und betreut Hier werden nur die dem Chaco Canyon relativ nahe gelegenen Outlier beschrieben Kin Bineola Bearbeiten nbsp Kin Bineola nbsp Kin BineolaKoordinaten 36 0 11 N 108 8 27 W 1850 Meter Meereshohe Der Name kommt aus der Sprache der Dine Kin Bii naayooli und bedeutet Haus des Wirbelwinds Kin Bineola ist ein bedeutendes Grosshaus das mit dem Chaco Canyon in Entfernung von 17 Kilometern durch eine gebahnte Strasse verbunden war Es liegt am Sudrand eines flachen breiten Canyon Der Grundplan ist eigenartig Kin Bineola besteht aus einem durchgehenden Gebaudeteil im Norden in dem sich 8 Kiva befinden Von dem Gebaudeteil gehen drei kurzere nach Suden wobei sich im mittleren zwei weitere Kiva befinden Dies ist auch der alteste Teil Der grossere Teil des Grosshauses hat zwei ein Teil des nordlichen Teils drei Stockwerke Dort liegt auch die vermutlich hochste Kiva mit einem turmartigen Aufbau Zwischen den drei nach Suden reichenden Gebaudeteilen liegen zwei Plazas Die Errichtungszeit von Kin Bineola hat zwei Schwerpunkte der erste liegt um 942 der zweite erheblich spater um 1111 was der spaten Chaco Periode entspricht Ausserhalb des Gebaudekomplexes in einer Entfernung von 10 Metern liegt eine so genannte Grosse Kiva die vermutlich einen Durchmesser von rund 17 Metern hatte Sie ist vollig von Sand uberdeckt und bisher nicht ausgegraben worden Grosse Kiva gehoren zu den Charakteristika der Chaco Canyon Kultur und finden sich praktisch in allen zugehorigen Siedlungen aus der Zeit zwischen 900 und 1200 Kin Ya a Bearbeiten nbsp Kin Ya a Foto National Park Service Koordinaten 35 40 32 80 N 108 6 49 51 W Es handelt sich um ein kleines Grosshaus das nach den Baumringen zwischen 1101 und 1106 erbaut wurde spat im Verlauf der Chaco Canyon Kultur Die Anordnung der Raume in bis zu vier Stockwerken ist zur Sonne im Winter ausgerichtet Insgesamt wurden im Erdgeschoss 26 Raume 9 im Stockwerk daruber und eine kleine Anzahl noch hoher festgestellt Drei der Zeremonialraume Kiva befinden sich auf Bodenniveau wenngleich halb in den Erdboden eingetieft eine weitere Kiva auf der Ruckseite des Komplexes reicht uber mehrere Niveaus in das vierte Stockwerk hinauf Die Funktion eines solchen Turms ist spekulativ er konnte zum Signalisieren zu anderen Siedlungen gedient haben wo es ebenfalls turmformige Kiva gegeben hat Der Zugang zu den Raumen des ersten Stockwerkes erfolgte uber die flachen Dacher des Erdgeschosses und der dort befindlichen Kiva Es bestand eine Verbindung mit dem Chaco Canyon uber eine gut ausgebaute nach Nordosten fuhrende Strasse die sich heute als leichte 6 bis 9 Meter breite Einsenkung im Gelande und auf dem Luftbild erkennen lasst Die Strasse lauft weiter nach Sudwesten zu weiteren Siedlungen Kin Klizhin Bearbeiten nbsp Kin Klitzin Foto National Park Service Koordinaten 36 1 46 5 N 108 4 26 W 1850 Meter hoch gelegen Der Ort ist ein kleines Grosshaus rund 10 Kilometer westsudwestlich des Chaco Canyon Pueblo Bonito auf der Hochflache uber einem stark verastelten Canyon gelegen Tatsachlich verfugte der Bau uber nicht viel mehr als 10 Raume auf zwei Niveaus in einer Reihe und drei Kiva von denen eine turmartig gestaltet war und uber den Rest des Gebaudes hinaus ragte Von diesem mit ungewohnlich dicken Mauerwerk errichteten Bauteil stehen noch Teile bis zu 9 Meter uber Grund Unublich ist dass die hohere Seite nicht auf der Nordseite sondern im Westen gelegen war Vor dem Bau war eine durch eine Mauer eingefasste Plaza gelegen die heute durch Flugsand kaum zu erkennen ist Der Ort war uber eine der gebahnten Strassen mit dem Kerngebiet des Chaco Canyon verbunden die in der anderen Richtung nach Westen fuhrte wo sie rund eineinhalb Kilometer nordlich an Kin Bineola vorbei verlief Pueblo Pintado Bearbeiten nbsp Pueblo Pintado nbsp Pueblo Pintado InnenseiteKoordinaten 35 58 36 N 107 40 23 8 W Der Fundort liegt auf 2000 Meter Hohe an einem der Oberlaufe des Chaco Canyon unweit des gleichnamigen modernen Ortes und bildet den ostlichsten Outlier abgesehen von Guadalupe Die Siedlung umfasst um die 135 Raume in bis zu drei Stockwerken hatte drei Kiva und die ubliche gerundete Abschlussmauer zwischen den nur zwei Flugeln des Baublocks Die Errichtung fallt in die Zeit kurz nach 1060 Ausserhalb der Abschlussmauer befinden sich Wohnbauten und eine grosse Kiva Guadelupe Ruin Bearbeiten Koordinaten 35 31 06 N 107 07 36 W Dieser archaologische Fundort benannt nach einer weitgehend aufgegebenen modernen Siedlung rund 3 5 Kilometer weiter nordwestlich ist der ostliche der Chaco Canyon outliers Die Entfernung zum Chaco Canyon betragt 90 Kilometer in nordwestlicher Richtung Guadalupe ruin liegt auf einem schmalen Felskamm der nach allen Seiten scharf abfallt rund 60 Meter uber dem umgebenden Gelande unweit des Rio Puerco Canyon der dort eine fruchtbare Gelandetasche bildet Der Zugang zur Ruine ist nur uber einen schmalen unbefestigten Fusspfad moglich was ihr den Charakter einer naturlichen Festung gibt Die archaologischen Untersuchen durch die Eastern New Mexico University in den fruhen 1970er Jahren haben zwei Kiva freigelegt die heute durch Metalldacher geschutzt und zuganglich sind Ursprunglich bestand Guadalupe Ruins aus uber 40 rechteckigen Raumen und umfasste auch 7 Kiva Die ersten Bauten an dieser Stelle sind mittels Baumringen auf ca 960 n Chr datiert worden weitere Ausbauten fallen in die Zeit von 1050 bis 1125 n Chr Weitere Raume datieren in die spate Chaco Phase Spater von 1130 bis ca 1300 n Chr fand eine Besiedlung durch Einwandere aus dem Mesa Verde Gebiet statt die durch Anbauten und Veranderungen den Ruinen ihren Stempel aufdruckten 4 Literatur BearbeitenPaul F Reed The Puebloan society of Chaco Canyon Greenwood Press Westport 2004 ISBN 0 313 32720 3 William N Morgan Ancient architecture of the Southwest University of Texas Press Austin 1994 ISBN 0 292 75159 1 Weblinks BearbeitenInteraktive Datenbank englisch des Chaco Research Archive uber Ruinenstatten in und ausserhalb des Chaco Canyon http www chacoarchive org cra outlier database Einzelnachweise Bearbeiten Joseph A Tainter The Collapse of Complex Societies Cambridge UP 1990 Erstausgabe 1988 Joseph A Tainter Review of Archaeological Surveys of Chaco Canyon by Alden C Hayes David M Brugge W James Judge In Kiva Vol 56 No 2 1991 S 183 186 JSTOR 30247267 Patricia Crown Jeffrey Hurst Evidence of cacao use in the Prehispanic American Southwest Proceedings of the Nacional Academy of Science http www nps gov chcu historyculture upload Crown 20PNAS 20article pdf Guadalupe Ruins Bureau of Land Management Archivlink Memento vom 2 Marz 2013 im Internet Archive 36 060277777778 107 96211111111 Koordinaten 36 3 37 N 107 57 44 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chaco Canyon Kultur amp oldid 235803707