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Drang nach Osten ist ein politisches Schlagwort aus der nationalistischen Diskussion des 19 Jahrhunderts Seine genaue Herkunft ist unbekannt Als erster schriftlicher Beleg wird haufig ein offener Brief des polnischen Publizisten Julian Klaczko an Georg Gervinus aus dem Jahre 1849 genannt 1 Klaczko benutzte jedoch nicht die Formulierung Drang sondern in gleichem Sinne Zug nach Osten 2 Der Begriff begann im Umfeld der intellektuellen spater auch politischen Auseinandersetzung um die Zielrichtung deutscher Aussenpolitik eine Rolle zu spielen Im 20 Jahrhundert war er vor allem in der polnischen sowjetischen und tschechoslowakischen Geschichtsschreibung zur Umschreibung des deutschen Expansionsdrangs nach Osten von Bedeutung In der deutschen Bevolkerung blieb im Gegensatz zu Institutionen wie dem Alldeutschen Verband oder dem Deutschen Ostmarkenverein das Schlagwort Drang nach Osten im Allgemeinen unbekannt Gelaufiger war als Kehrseite der Medaille die Vorstellung von der asiatischen spater bolschewistischen Gefahr aus dem Osten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Begriffs vor dem Hintergrund deutscher Auswanderung 2 Die Polenfrage in der Frankfurter Paulskirche 1848 3 Deutsche Feindbilder vom Osten seit Turnvater Jahn 4 Die osteuropaische Diskussion 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte des Begriffs vor dem Hintergrund deutscher Auswanderung BearbeitenProgrammatische Gestalt nimmt der Begriff bei der Grundung des Alldeutschen Verbandes 1891 an als es im Verbandsorgan gleich heisst Der alte Drang nach dem Osten soll wiederbelebt werden 3 1886 hatte einer der alldeutschen Wortfuhrer mit langer Wirkung Paul de Lagarde propagiert Wir brauchen Land vor unserer Tur im Bereich des Groschenportos Will Russland nicht so zwingt es uns zu einem Enteignungsverfahren das heisst zum Kriege zu dem wir so von alters her jetzt nicht vollstandig aufzuzahlende Grunde auf Lager halten neun Zehntel aller Deutschen lebt dann auf einer eigenen Hufe wie seine Ahnen es taten 4 1875 hatte er die allmahliche Germanisierung Polens als Hauptziel deutscher Aussenpolitik festgelegt 5 Der Schriftsteller Gustav Freytag hatte um die Jahrhundertmitte schon zur deutschen Ansiedlung in polnischem Gebiet aufgerufen ahnlich den Squattern im amerikanischen Indianerland Das geschah im Zusammenhang der europaischen imperialistischen Diskussion an der sich vorlaufig nur Intellektuelle nicht aber die Politik des erst 1871 gegrundeten deutschen Nationalstaats beteiligten Mangels imperialistischer Politik wurde die mittelalterliche Deutsche Ostsiedlung die ohne politische Vorgaben durch das Reich selbstlaufig vonstattengegangen war zur Ostkolonisation aufgewertet und sollte jetzt imperialistisch wiederbelebt werden Ziel war den millionenstark gewordenen Auswandererstrom nach Amerika in die kontinentale Gegenrichtung namlich das angrenzende Osteuropa umzulenken und damit in deutscher Nachbarschaft zu halten und das Vaterland zur europaischen Grossmacht auszuweiten Das war bereits das vergebliche Bestreben des amerikaerfahrenen Nationalokonomen Friedrich List 1789 1846 der sich in preussischem Auftrag um Ansiedlungen in den polnischen Grenzgebieten bemuhen wollte Denn es gab im Unterschied zu den westlichen Nachbarn keinen deutschen Nationalstaat der die Interessen hatte bundeln und vertreten konnen Ein massgeblicher Teil dieser Diskussion spielte sich im 1859 entstandenen und sich bis weit ins 20 Jahrhundert erstreckenden Sybel Ficker Streit ab In seiner Folge wurde in der preussisch nationalistischen Diskussion vor allem auf Heinrich I 919 936 als historischer Vorlaufer grenznaher Ostkolonisation verwiesen Friedrich Ratzel pragte in einer Studie von 1901 den Begriff Lebensraum und nahm damit die Diskussion um kontinentale Grenzkolonisation als Alternative zur transatlantischen Kolonisation auf Diese Argumentation sollte spater als ideologische Grundlage des gegen osteuropaische Volker gerichteten nationalsozialistischen Konzepts des Lebensraums im Osten dienen Die auswanderungswillige deutsche Bevolkerung hatte jedoch an kontinentaler Grenzkolonisation d h an der Neuansiedlung in slawisch gepragten oder rein slawischen Gebieten im 19 Jahrhundert im Unterschied zur mittelalterlichen Ostsiedlung kaum Interesse auch die preussische nicht Denn seitdem William Penn 1683 in Worms um Auswanderer fur seine Kolonie Pennsylvanien geworben hatte und er Entvolkerer Deutschlands genannt wurde begann die deutsche Uberseewanderung der grosse ununterbrochene Exodus von Deutschland nach dem angelsachsischen Nordamerika Franz Schnabel So musste die alldeutsche Forderung den alten Drang nach dem Osten wiederzubeleben uber Jahrzehnte leere Propaganda bleiben Dafur wurden die Millionen die weiterhin den Atlantik uberquerten als vaterlandsabtrunnig verachtet und des Amerikafiebers und der Auswanderungssucht bezichtigt ohne dass man ihrer sozialen und politischen Not die sie ausser Landes trieb Einhalt gebot 6 Die Polenfrage in der Frankfurter Paulskirche 1848 BearbeitenDie in der Frankfurter Paulskirche am 24 Juli 1848 vorgebrachte Ausserung des ostpreussischen Abgeordneten Carl Friedrich Wilhelm Jordan zur Frage des als Staat aufgelosten und unter Preussen Osterreich und Russland aufgeteilten Polen zeigt ein auf Preussen beschranktes Engagement Sie zielt nicht auf Ausweitung nach Osten sondern auf Besitzstandswahrung innerhalb der besetzten Gebiete Die Geringschatzung und Verachtung der slawischen Nachbarn ist dabei Programm Unser Recht ist kein anderes Recht als das Recht des Starkeren das Recht der Eroberung Ja wir haben erobert aber diese Eroberungen sind auf einem Wege auf eine Weise geschehen dass sie nicht mehr zuruckgegeben werden konnen Die Ubermacht des deutschen Stammes gegen die meisten slavischen Stamme vielleicht mit alleiniger Ausnahme des russischen ist eine Thatsache die sich jedem unbefangenen Beobachter aufdrangen muss und gegen solche naturhistorischen Thatsachen lasst sich mit einem Decrete im Sinne der cosmopolitischen Gerechtigkeit schlechterdings nichts ausrichten Der letzte Act dieser Eroberung die viel verschrieene Theilung Polens war nicht wie man sie genannt hat ein Volkermord sondern weiter nichts als die Proclamation eines bereits erfolgten Todes nichts als die Bestattung einer langst in der Auflosung begriffenen Leiche die nicht mehr geduldet werden durfte unter den Lebendigen 7 Damit kritisierte Jordan die Fursprecher der Wiederherstellung eines unabhangigen polnischen Nationalstaates und deren Unterstutzung des polnischen Freiheitskampfes u a die westdeutschen Robert Blum der Dichter August Graf von Platen mit seinen Polenliedern oder Johann Georg August Wirth und Philipp Jakob Siebenpfeiffer beides Organisatoren und Hauptredner beim Hambacher Fest wo die deutsche neben der franzosischen und polnischen Nationalfahne wehte Jordan war sich dabei bewusst dass die mittelalterliche Ausweitung nach Osten seit dem 10 Jahrhundert auf Kosten der Slawen gegangen war Viele slawische Manner wurden in den anfanglichen kriegerischen Auseinandersetzungen getotet Frauen und Kinder uber Jahrhunderte als wichtiges Wirtschaftsgut im Tausch fur orientalische Waren von den westlichen Feudal und Kriegsherren in die arabische Sklaverei verkauft Slawe Sklave das Zentrum des mitteleuropaischen Sklavenhandels mit den orientalischen Landern war laut Ibrahim ibn Yaqub das slawische Prag Bei der im 12 Jahrhundert einsetzenden Ostsiedlung ging es in der Regel friedlicher zu zumal sie stellenweise auch auf ostliche Anwerbung hin erfolgte und auf die Erschliessung unbewohnter Gebiete zielte Der mit ihr einhergehende technische und wirtschaftliche Aufschwung zeigte sich vor allem in Landwirtschaft Handel Verkehr und Stadtebau so dass sich die deutschen Neuankommlinge mehr und mehr in der Rolle westlicher Kulturbringer sahen Ihr Einfluss war gross und uber weite Strecken erwunscht fuhrte andererseits aber auch zu einem Zuruckdrangen der slawischen Bevolkerung und ihrer Interessen Mit Blick auf die ostliche Grenze des Ostfrankenreichs unter Heinrich I im 10 Jahrhundert erklarte Jordan deshalb Wenn wir rucksichtslos gerecht sein wollten dann mussten wir nicht bloss Posen herausgeben sondern halb Deutschland Denn bis an die Saale und daruber hinaus erstreckte sich vormals die Slawenwelt 8 Deutsche Feindbilder vom Osten seit Turnvater Jahn BearbeitenHauptsachlicher Grund fur das Fehlen des Schlagwortes vom deutschen Drang nach Osten in deutscher Wahrnehmung durfte neben der Tatsache dass der deutsche Osten eine vorwiegend preussisch besetzte Angelegenheit blieb und jenseits der preussischen Grenzen kaum ein Echo fand vor allem der Umstand sein dass sogar in der Zeit des Nationalsozialismus der Begriff als fragwurdige Propagandalosung Max Hildebert Boehm 1936 ausgegeben werden konnte 9 An die Stelle des Dranges nach Osten traten umgekehrt alptraumartige Vorstellungen von einem russischen Drang nach Westen 10 bzw einer russischen Gefahr aus dem Osten die ebenfalls in der Tradition des 19 Jahrhunderts standen und gekoppelt waren an die immer wieder dargestellten Einfalle asiatischer Volker seit der Volkerwanderung nach Mitteleuropa Die Vorstellung einer kontinuierlichen Gefahr aus dem Osten bzw aus Asien erganzte seither spiegelbildlich die osteuropaische Wahrnehmung eines angeblich naturgegebenen deutschen Drangs nach Osten Seit der Entdeckung des Nibelungenliedes im 18 Jahrhundert das im 19 Jahrhundert zum Nationalepos der Deutschen aufgewertet wurde und in dem Attila Etzel eine Schlusselrolle spielt werden in der Folge von weitverbreiteten und vielfaltigen Aufarbeitungen des Nibelungenstoffes immer wieder Schreckensvisionen einer drohenden Invasion aus Asien entworfen denen zu begegnen ist Heinrich I in seiner Auseinandersetzung mit den Magyaren als einem Teil der Asischen Horden wird z B fur Friedrich Ludwig Jahn in seinem folgenreichen Buch vom Deutschen Volksthum zum vielgeruhmten Staatsretter dem er auf seiner Turnermarke ein erstes nationales Denkmal setzte 11 Alle durch Jahrhunderte voneinander getrennten Invasionen der verschiedenen Volker aus dem asiatischen Raum Hunnen Awaren Magyaren Mongolen und projektiv der Kommunismus oder judische Bolschewismus werden schliesslich unterschiedslos an die Hunnen gebunden zu denen im 20 Jahrhundert aus westeuropaischer und vor allem angloamerikanischer Sicht auch die Deutschen gezahlt werden konnen Aus deutscher Sicht konnte Heinrich Himmler der am heftigsten nach Osten drangte dem aber die Rede vom Drang nach Osten so wie auch Hitler trotz seiner Lebensraumvorstellungen im Osten 12 fremd blieb auf diese Vorstellungen zuruckgreifen als er 1941 die SS fur den Russlandfeldzug motivieren wollte Wenn Ihr meine Manner dort druben im Osten kampft so fuhrt Ihr genau denselben Kampf den vor vielen vielen Jahrhunderten sich immer wiederholend unsere Vater und Ahnen gekampft haben Es ist derselbe Kampf gegen dasselbe Untermenschentum dieselben Niederrassen die einmal unter dem Namen der Hunnen ein andermal vor 1 000 Jahren zur Zeit Konig Heinrichs und Ottos I unter dem Namen Magyaren ein andermal unter dem Namen der Tataren wieder ein andermal unter dem Namen Dschingis Khan und Mongolen angetreten sind Heute treten sie unter dem Namen Russen mit der politischen Deklaration des Bolschewismus an 13 Von welcher Dauer die Tradition der Vorstellung von der Bedrohung durch die asiatischen Horden in der deutschen Wahrnehmung war zeigen noch die Wahlplakate westdeutscher Parteien 1949 und im Kalten Krieg 1953 und 1972 auf denen ein aus dem asiatischen Raum stammendes schlitzaugiges Gesicht unter einer mit Hammer und Sichel versehenen Pelzmutze Europa bedroht 14 Unter der Uberschrift Der Staat Gasprom Putins Energie Imperium lehnt sich das Titelbild in Der Spiegel Nr 10 vom 5 Marz 2007 an die Plakate von 1953 und 1972 an indem in den Sowjetstern auf Putins Pelzmutze das Gasprom Logo eingelassen ist 15 Die osteuropaische Diskussion BearbeitenDer polnische Journalist Julian Klaczko reagierte 1849 mit seiner Erwahnung des deutschen Zuges nach dem Osten auf die Polendiskussion in der deutschen Nationalversammlung in der Paulskirche von 1848 16 Spater verbreitete sich der Begriff in Russland ausgehend von einem Leserbrief an die Moskauer Zeitung Moskowskije Wedomosti im Jahre 1865 So etablierte sich der Begriff Drang nach Osten bereits Ende des 19 Jahrhunderts in der nationalistischen Propaganda der panslawistischen Bewegung Von hier aus fand das Schlagwort ab den 1870er und 1880er Jahren uber polnische Emigranten zu denen auch Julian Klaczko gehorte Hotel Lambert Eingang in die franzosische Presse sowie zunehmend in die Geschichtsschreibung In Deutschland war der Begriff trotz seiner Verwendung im Grundungsaufruf des Alldeutschen Verbandes kaum bekannt 17 Das polnische und russische Konzept vom deutschen Drang nach Osten schliesst historisch weit auseinanderliegende und unterschiedliche Vorgange ein von der mittelalterlichen deutschen Ostsiedlung die im Ostseeraum von der Ausbreitung der Hanse und den Eroberungen des Deutschen Ordens begleitet war uber die Teilungen Polens und die Germanisierungspolitik in Preussen im 19 Jahrhundert bis hin zur Ausrottungspolitik des Nationalsozialismus in Osteuropa Fur diese Sichtweise waren Ausserungen wie die von Wilhelm Jordan Bucher von Gustav Freytag und anderer Reprasentanten vorwiegend preussischer Ostinteressen mitverantwortlich aber eben auch die nicht zu ubersehende Anwesenheit deutschsprachiger Einwohner in den osteuropaischen Gebieten seit dem Mittelalter Wahrend des Ersten Weltkriegs waren es z B Tomas Garrigue Masaryk 18 und Roman Dmowski die vom deutschen Drang nach Osten sprachen um bei den Westmachten fur die Unabhangigkeit ihrer Lander zu streiten Nach dem Uberfall Nazideutschlands auf die Sowjetunion wurde das Schlagwort zunehmend in der sowjetischen Propaganda verwendet Bis heute ist es Teil der Geschichtsschreibung der osteuropaischen Lander wahrend es in deutschen Enzyklopadien nach wie vor vollig fehlt In Deutschland hatte sich stattdessen der Romantitel von Hans Grimm Volk ohne Raum 1926 zum geflugelten Wort entwickelt und bundelte die Vorstellungen von Expansion besser weil es den fur Deutsche wenig attraktiv gebliebenen Osten unausgesprochen liess Denn auch die von Himmler im Rahmen des Generalplans Ost 1942 geplanten Umvolkungs und Besiedlungsmassnahmen mussten im Verlauf des Zweiten Weltkriegs aufgegeben werden So blieb einziges Resultat aller Expansionsbestrebungen der an die Siedlungsvorbereitungen gekoppelte Volkermord Der polnische Deutschlandpublizist Edmund Osmanczyk ausserte sich 1948 zu dem was er prussifizierten Hitlerismus nannte Der Hitlerismus ist ein durch Hass auf die slawischen Nationen potenzierter deutscher Nationalismus Seine Genealogie musse man in der Geschichte der Beziehungen Deutschlands zu seinen slawischen Nachbarn suchen Der Hitlerismus habe sich in der deutschen Nation wahrend eines Jahrtausends herausgebildet Der Drang nach Osten durch die Mordtaten Markgraf Geros unter den Elbslawen eingeleitet sei der Beginn des Hitlerismus gewesen Diese Heraushebung des Dranges nach Osten war bei Osmanczyk nicht mit einer monolithischen Sicht der deutschen Nation und ihrer Geschichte verbunden Er betrachtete den Drang nach Osten weniger als einen Ausdruck der deutschen Seele sondern betonte die unheilvolle Wirkung dieses als historisches Axiom gesehenen Motivs auf die Entwicklung der deutschen Nation Dabei habe Preussen die zentrale Rolle gespielt 19 Die Oder Neisse Grenze wurde dann entsprechend gedeutet namlich als Kennzeichen der nach tausendjahrigem Verlust wiedergewonnenen Gebiete wofur Roman Dmowski 1864 1939 als polnischer Politiker sein Leben lang gewirkt hatte und was dann im Ministerium fur die Wiedergewonnenen Gebiete im Oktober 1945 amtlich wurde 20 Zygmunt Wojciechowski ubernahm am wirkungsvollsten und folgenreichsten die Sichtweise Dmowskis und vertrat sie bis 1955 in dem 1945 in Posen gegrundeten und von ihm geleiteten West Institut Siehe hierzu auch Polnische Westforschung Indessen bleibt das Schlagwort in der slawischen Geschichtsschreibung erhalten wenn es in einem 1983 in Prag auf Deutsch erschienenen Buch mit dem Titel Die Welt der alten Slawen im Kapitel Die Tragodie des nordwestlichen Zweiges heisst Deshalb kam es auch 919 zu einer grossen historischen Wende als der Sachsenherzog Heinrich der Vogler zum deutschen Konig gewahlt wurde Mit seinem Namen verbindet sich der eigentliche Auftakt jenes Dranges nach Osten der neun Jahre spater eingeleitet wurde 21 Siehe auch BearbeitenSybel Ficker Streit OstfluchtLiteratur BearbeitenV D Koroluk V M Turok Popov N D Ratner A I Rogov Drang nach osten i istoriceskoe razvitie stran Central noj Vostocnoj i Ugo Vostocnoj Evropy Akademija Nauk SSSR Institut Slavjanovedenija Moskau 1967 Der Drang nach Osten und die historische Entwicklung der Lander Mittel Ost und Sudosteuropas Andreas Lawaty Das Ende Preussens aus polnischer Sicht Zur Kontinuitat negativer Wirkungen der preussischen Geschichte auf die deutsch polnischen Beziehungen De Gruyter Berlin u a 1986 ISBN 3 11 009936 5 Veroffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin 63 Zugleich Giessen Univ Diss 1982 Tomas Garrigue Masaryk Das neue Europa Der slavische Standpunkt Aus dem Tschechischen von Emil Saudek Verlag Volk und Welt Berlin 1991 ISBN 3 353 00809 8 geschrieben 1917 18 Henry Cord Meyer Der Drang nach Osten in den Jahren 1860 1914 In Die Welt als Geschichte 17 1957 ZDB ID 202645 4 S 1 8 Hans Heinrich Nolte Drang nach Osten Sowjetische Geschichtsschreibung der deutschen Ostexpansion Europaische Verlags Anstalt Koln u a 1976 ISBN 3 434 20097 5 Studien zur Gesellschaftstheorie Zugleich Hannover Univ Habil Schr Erkenntnis und Interesse in der sowjetischen Historiographie am Beispiel von Darstellungen deutscher Ostexpansion Christian Saehrendt Der Horror vacui der Demographie 100 Jahre Abwanderung aus dem deutschen Osten In Tel Aviver Jahrbuch fur deutsche Geschichte 35 2007 ISSN 0932 8408 S 327 350 Franz Schnabel Deutsche Geschichte im 19 Jahrhundert Band 3 Erfahrungswissenschaften und Technik Herder Freiburg im Breisgau 1934 S 358 ff Die Auswanderungen Unveranderter photomechanischer Nachdruck Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1987 ISBN 3 423 04463 2 dtv 4463 Wolfgang Wippermann Der deutsche Drang nach Osten Ideologie und Wirklichkeit eines politischen Schlagworts Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1981 ISBN 3 534 07556 0 Impulse der Forschung 35 Hasso von Zitzewitz Das deutsche Polenbild in der Geschichte Entstehung Einflusse Auswirkungen 2 durchgesehene Auflage Bohlau Koln u a 1992 ISBN 3 412 09392 0 Weblinks BearbeitenTorsten Leuschner Der Drang nach Osten zwischen Publizistik und Historiographie Neues und Veraltetes aus der Feder von Henry Cord Meyer PDF 48 kB Einzelnachweise Bearbeiten etwa bei Hans Lemberg Der Drang nach Osten Mythos und Realitat in Andreas Lawaty Hubert Orlowski Hg Deutsche in Polen Geschichte Kultur Politik C H Beck Munchen 2003 S 33 38 hier S 34 J K Julian Klaczko Die deutschen Hegemonen Offenes Sendschreiben an Herrn Georg Gervinus Berlin 1849 S 7 zitiert nach Andreas Lawaty Das Ende Preussens in polnischer Sicht Zur Kontinuitat negativer Wirkungen der preussischen Geschichte auf die deutsch polnischen Beziehungen Walter de Gruyter Berlin New York 1986 S 25 Fn 19 Wippermann 1981 S 87 Harry Pross Hg Die Zerstorung der deutschen Politik Dokumente 1871 1933 Frankfurt am Main 1983 S 283 f Vgl Ulrich Sieg Deutschlands Prophet Paul de Lagarde und die Ursprunge des modernen Antisemitismus Munchen 2007 S 173 Vgl Peter Assion Das Land der Verheissung Amerika im Horizont deutscher Auswanderer S 116 in Reisekultur Von der Pilgerfahrt zum modernen Tourismus hrsg von Hermann Bausinger u a C H Beck Munchen 1991 S 115 122 zitiert bei Michael Imhof Polen 1772 bis 1945 S 183 In Wochenschau Nr 5 Sept Okt 1996 Frankfurt am Main S 177 193 zitiert bei Hans Rothfels Bismarck der Osten und das Reich Darmstadt 1960 S 11 Bei Jordan zeigte sich die gleiche Sichtweise wie bei Heinrich Wuttke der sie in seinem 1846 und 1848 in zweiter vermehrter Auflage erschienenen Buch Polen und Deutsche S 5 f vertrat Deutsche und Polen Dabei wehrte sich Wuttke ausdrucklich gegen den Anspruch der Polen dass in ihrem wiederherzustellenden Staat die Westgrenze die Oder zu sein habe Vgl die Klage daruber in dem 1936 erschienenen Buch zweier Historiker Der deutsche Osten Seine Geschichte sein Wesen und seine Aufgabe Aber noch immer ist bei einem grossen Teil der Menschen besonders in der westlichen Halfte des Reiches die Auffassung verbreitet der deutsche Osten sei im wesentlichen ein Betreuungs und Notstandsgebiet Noch ist in diesen Reichsgebieten grossenteils die Erkenntnis nicht lebendig wie sehr das Ostproblem im Mittelpunkt unseres Schicksals steht Thalheim K Hillen Ziegfeld A Hg Der deutsche Osten Seine Geschichte sein Wesen und seine Aufgabe Berlin 1936 S XI Zur Kritik am Begriff deutscher Drang nach Osten als Propagandalosung von Max Hildebert Boehm ebenda S 2 f Andreas Hillgruber Das Russland Bild der fuhrenden deutschen Militars vor Beginn des Angriffs auf die Sowjetunion S 125 In Hans Erich Volkmann Hg Das Russlandbild im Dritten Reich Koln Weimar Wien Bohlau 1994 S 125 140 ISBN 3 412 15793 7 Gunther Jahn Friedrich Ludwig Jahn Volkserzieher und Vorkampfer fur Deutschlands Einigung Gottingen Zurich 1992 S 34 ISBN 3 7881 0139 3 Hitler hatte aber in Mein Kampf Zweiter Band Die nationalsozialistische Bewegung Munchen 1933 S 742 Folgendes geschrieben Wir stoppen den ewigen Germanenzug nach dem Suden und Westen Europas und weisen den Blick nach dem Osten Wegen solcher und ahnlicher Formulierungen sieht Arno J Mayer in Hitlers Version vom Drang nach Osten antisemitischen mit antimarxistischem und antibolschewistischem Impetus zusammengebracht Arno J Mayer Der Krieg als Kreuzzug Das Deutsche Reich Hitlers Wehrmacht und die Endlosung Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1989 S 175 f Zitiert bei G H Stein Die Geschichte der Waffen SS Dusseldorf 1967 S 114 Vgl Illustrationen zum Kalten Krieg https www spiegel de spiegel print index 2007 10 html Julian Klaczko Die deutschen Hegemonen Offenes Sendschreiben an Herrn Georg Gervinus Berlin 1849 S 7 Meyer Henry Cord Der Drang nach Osten in den Jahren 1860 1914 In Die Welt als Geschichte 17 1957 pp 1 8 Vgl Tomas Garrigue Masaryk Das neue Europa Der slawische Standpunkt Berlin 1991 Masaryks Buch enthalt zwei eigens dem Drang nach Osten gewidmete Kapitel und thematisiert ihn durchweg bis zum Schluss so auf den Seiten 37 44 100 hier pangermanischer Drang 106 123 131 183 188 191 An deutschen Vertretern nennt er z B Constantin Frantz immer wieder Paul de Lagarde als fuhrenden philosophischen und theologischen Wortfuhrer mit beiden korrespondierte er und Friedrich Ratzel Masaryks Umgang mit dem Begriff erfolgt mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit auch Wanderungen anderer Volker als historische Erscheinung allgemeiner Natur aber auch das moderne Auswanderungswesen und die Besiedlung des amerikanischen Festlandes usw zu untersuchen S 39 Die historische Wirklichkeit des Schlagworts vom Drang nach Osten sieht Masaryk im Folgenden Deutschland war in seinen Anfangen unter Karl dem Grossen nur bis an die Elbe und die Saale deutsch der ubrige ostliche Teil der ursprunglich slavisch war wurde im Laufe der Jahrhunderte gewaltsam germanisiert und kolonisiert Treitschke sah den Sinn der deutschen Geschichte in der Kolonisations Tatigkeit Das Kaisertum hat an den Randern des Reiches sog Marken eingerichtet im Osten und Sudosten waren solche Peripherie Marken Brandenburg und Osterreich dieses im Suden jenes im Norden Brandenburg wurde mit Preussen vereinigt und Preussen von dem deutschen Ritterorden germanisiert spater nahm es die Reformation an und wurde der Fuhrer Deutschlands gegen Osterreich S 37 Insgesamt erweist sich Masaryk in seinem zwischen 1918 und 1922 zuerst in englischer und franzosischer dann in tschechischer und deutscher Version erschienenen Buch als der Autor der am aufmerksamsten und unmittelbarsten die deutsche Ostorientierung im Ersten Weltkrieg beobachtete siehe Ober Ost Referiert bei Andreas Lawaty Das Ende Preussens in polnischer Sicht Zur Kontinuitat negativer Wirkungen der preussischen Geschichte auf die deutsch polnischen Beziehungen de Gruyter Berlin New York 1985 S 189 f Vgl hierzu Robert Brier Der polnische Westgedanke nach dem Zweiten Weltkrieg 1944 1950 S 33 PDF 808 kB Zdenek Vana Die Welt der alten Slawen Prag 1983 S 211 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Drang nach Osten amp oldid 235172005