www.wikidata.de-de.nina.az
Der Friede von Eilenburg ist ein Friedensvertrag als Ergebnis von Verhandlungen zwischen Schweden und Kursachsen im Dreissigjahrigen Krieg die vom 20 Februar bis Anfang April 1646 offiziell bis zum 31 Marz in Eilenburg stattfanden Er bedeutete das Ende des Krieges fur das Kurfurstentum Sachsen Verhandlungsort war das Eilenburger Rathaus Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verhandlungen 3 Wirkung 4 Literatur 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDurch die militarischen Erfolge der Schweden unter Druck geraten schloss Kurfurst Johann Georg I am 6 September 1645 mit dem schwedischen General Lennart Torstensson in Kotzschenbroda ein vorlaufiges Waffenstillstandsabkommen Das kursachsische Heer hatte den Bestimmungen zufolge sechs Monate auf jegliche Kampfhandlungen zu verzichten Gleichzeitig waren monatliche Kontributionen in Hohe von 11 000 Talern zu entrichten Die schwedischen Besatzer blieben in Torgau und Leipzig und hatten das Recht in ganz Sachsen mit Ausnahme eines Drei Meilen Kordons um Dresden frei zu marschieren Verhandlungen BearbeitenKurz vor Ablauf des Waffenstillstands von Kotzschenbroda begannen am 20 Februar 1646 Verhandlungen uber einen endgultigen Waffenstillstand fur Sachsen in Eilenburg Wahrend die schwedische Verhandlungsdelegation unter Fuhrung von Axel Lillie im Gasthof Zum Schwarzen Adler Quartier bezog logierten die sachsischen Gesandten im Gasthof Zum Roten Hirsch Die Verhandlungspartner waren jeweils mit einer Eskorte von 200 Mann angereist die die jeweilige Stadthalfte bis zum Marktplatz besetzten wo im Rathaus die Verhandlungen gefuhrt wurden Der Friedensvertrag wurde Anfang April unterzeichnet jedoch auf den 31 Marz 1646 zuruckdatiert als Symbol fur den unbedingten Willen eines endgultigen Friedensschlusses da der April ein so unbestandiger Monat sei 1 Wirkung BearbeitenDer Friede von Eilenburg verlangerte den Vertrag von Kotzschenbroda und war gultig bis zu einem allgemeinen Friedensschluss oder bis zu einem Generalarmistitium 1 stellte also fur Sachsen de facto das Kriegsende dar Dem Kurfursten war an einem schnellen allgemeinen Friedensvertrag gelegen um das Land aus der teuren schwedischen Besatzung zu befreien Zwar konnte die Hohe der monatlichen Kontributionen auf 8000 Taler verringert werden dennoch war unter diesen Umstanden eine Erholung des kriegsgeschundenen Landes unmoglich Im Oktober 1648 folgte mit dem Westfalischen Frieden der lang ersehnte universelle Friedensschluss 1650 zogen die Schweden aus Sachsen ab und der Wiederaufbau in den betroffenen Gebieten vor allem im Westen des Kurfurstentums konnte begonnen werden Literatur BearbeitenFriedemann Bedurftig Der Dreissigjahrige Krieg Primus Verlag Darmstadt 2006 ISBN 978 3 89678 287 8 Karl Gustav Helbig Die sachsisch schwedischen Verhandlungen zu Kotzschenbroda und Eilenburg 1645 und 1646 In Archiv fur die sachsische Geschichte Band 5 1866 67 S 264 288 online Einzelnachweise Bearbeiten a b Johannes Burkhardt Friedensschlusse auf Sachsisch Pazifizierende Sprachleistungen eines deutschen Landesstaates in der ersten Halfte der Fruhen Neuzeit In Heinz Duchhardt Martin Espenhorst Hrsg Frieden ubersetzen in der Vormoderne Translationsleistungen in Diplomatie Medien und Wissenschaft Gottingen 2012 S 35 66 hier S 60 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friede von Eilenburg amp oldid 225408598