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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Als deutscher Dualismus oder preussisch osterreichischer Dualismus wird der Gegensatz zwischen der Habsburgermonarchie und dem Konigreich Preussen bezeichnet die von der Mitte des 18 Jahrhunderts bis 1866 die beiden bedeutendsten Machte im Heiligen Romischen Reich und im Deutschen Bund waren und um die Vorherrschaft in Deutschland stritten Dabei wechselten sich Zeiten der Rivalitat mit solchen der Kooperation zwischen beiden Grossmachten ab bis sich Preussen am Ende durchsetzte Die Gegner Osterreich als Elefant und Preussen als LoweEine Begegnung zwischen Friedrich dem Grossen und Kaiser Joseph II im Jahr 1769 Im Jahr 1857 verbildlichte Adolph Menzel in diesem Gemalde die Hoffnung grosser Teile des Burgertums auf eine osterreichisch preussische Zusammenarbeit Als Kernland der Habsburger die seit 1437 fast alle romisch deutschen Kaiser stellten war Osterreich traditionell die wichtigste Macht im alten Reich und nach 1815 im Deutschen Bund Kurfurst Friedrich III von Brandenburg kronte sich 1701 mit Billigung des Kaisers in Konigsberg der Hauptstadt des souveranen Herzogtums Preussen zu dessen Konig Sein Nachfolger Friedrich Wilhelm I baute eine schlagkraftige Armee auf die dessen Sohn Friedrich II wiederum nutzte um seine teils innerhalb teils ausserhalb der Reichsgrenzen liegenden Territorien erheblich zu vergrossern und Preussen als funfte europaische Grossmacht zu etablieren 1740 eroberte er das bis dahin osterreichische Schlesien und behauptete seine Eroberung im Siebenjahrigen Krieg 1756 1763 Trotz aller zeitweiligen Zusammenarbeit blieb Preussen der Rivale der zumindest gleichberechtigt mit Osterreich in Deutschland fuhren wollte Die Zusammenarbeit verhinderte zunachst eine tiefgreifende Reform des Deutschen Bundes wie die nationale Bewegung in Deutschland sie forderte Wahrend der Revolution von 1848 und vor allem in der Herbstkrise 1850 ging es um die Frage ob Osterreich uberhaupt einem deutschen Nationalstaat angehoren konnte Osterreich versuchte einen kleindeutschen Nationalstaat unter preussischer Fuhrung zu verhindern und machte der Nationalbewegung das Angebot eines Grossosterreich aus ganz Osterreich und Deutschland Setzte sich Osterreich in der Herbstkrise 1850 noch durch so hatte Preussen in den kommenden anderthalb Jahrzehnten seine Position in Deutschland wirtschaftlich und kulturell verstarken konnen Vorschlage zu einer Bundesreform versandeten Nachdem Osterreich und Preussen gemeinsam im Deutsch Danischen Krieg die danische Herrschaft uber Schleswig und Holstein beendet hatten nahm Preussen schliesslich 1866 die Verwaltung dieser beiden Herzogtumer zum Anlass den offenen Konflikt zu suchen Es besetzte entgegen den Absprachen mit Osterreich das osterreichisch verwaltete Holstein Osterreich strengte eine Bundesexekution gegen den Friedensstorer Preussen an die in den Deutschen Krieg Juli August 1866 mundete Nach dem Sieg Preussens musste Osterreich die Auflosung des Bundes akzeptieren Preussen grundete zunachst 1867 den Norddeutschen Bund Osterreich versuchte noch einen Wiedereintritt in Deutschland Allerdings traten wahrend des Deutsch Franzosischen Krieges 1870 1871 die suddeutschen Staaten dem Norddeutschen Bund bei Dieser benannte sich in Deutsches Reich um Spatestens ab diesem Zeitpunkt gehorte Osterreich nicht mehr zu Deutschland Im Zuge der Neuordnung des europaischen Bundnissystems auf dem Berliner Kongress im Jahre 1878 wurde die alte Rivalitat mit dem Zweibund beigelegt Inhaltsverzeichnis 1 Unterschiede zwischen Osterreich und Preussen 1 1 Staat 1 2 Militar 1 3 Staatsphilosophie 2 Geschichte 1740 1866 2 1 Vorgeschichte des Dualismus 2 2 Schlesische Kriege 1740 1742 und 1744 1745 2 3 Vom Schlesischen zum Siebenjahrigen Krieg 1745 1763 2 4 Vom Siebenjahrigen bis zum Bayerischen Erbfolgekrieg 1763 1780 2 5 Vom Bayerischen Erbfolgekrieg bis zu den Koalitionskriegen 1780 1812 2 6 Befreiungskriege und Wiener Kongress 1813 1815 2 7 Vom Wiener Kongress bis zur Revolution 1815 1849 2 8 Bis zum Ende des Deutschen Bundes 1866 3 Literatur 4 BelegeUnterschiede zwischen Osterreich und Preussen BearbeitenStaat Bearbeiten nbsp Wappen des Kaisertums Osterreich nbsp Mittleres Wappen PreussensWahrend die preussische Monarchie ein junges Staatsgebilde war das infolge der Konigskronung Friedrichs III von Brandenburg aus der Fusion des Kurfurstentums Brandenburg mit dem Konigreich Preussen entstand galt Osterreich als traditionell vorherrschende Macht des Heiligen Romischen Reichs dessen Herrscherhaus seit der Kronung Albrechts II durchgehend den Kaiserthron innehatte Preussen sah man ursprunglich hingegen eher als Emporkommling unter den deutschen Staaten an das noch weniger als Osterreich ein zusammenhangendes Staatsgebiet hatte In den 1860er Jahren als die Industrialisierung den europaischen Kontinent erreichte schaffte es Osterreich als Grossmacht nicht mit Grossbritannien und Frankreich wirtschaftlich mitzuhalten und wurde sogar von den deutschen Nachbarstaaten inklusive Preussen relativ am Anteil der Weltindustrieproduktion gesehen uberholt Das Industrialisierungsniveau stieg in Osterreich weniger stark als bei den anderen europaischen Grossmachten ausgenommen Russland Grunde hierfur sind zum einen die konservative Politik Osterreichs Restauration seit dem Wiener Kongress zum anderen ein geringer nationaler Zusammenhalt sowie die Geographie Osterreichs Militar Bearbeiten Militarisch gesehen war der preussische Staat dem osterreichischen voraus In Preussen gab es nach der preussischen Heeresreform ein modernes Wehrpflichtigenheer dessen Offiziere nach personlichen Leistungen befordert wurden und auch burgerlicher Herkunft sein konnten In Osterreich dagegen waren die habsburgerischen Streitkrafte vom Adel gepragt der die Offiziersposten nicht nach personlicher Leistung sondern haufig nach dem Dienstalter besetzte Auch die Struktur der preussischen Armee war ein Vorteil Die Wehrpflicht lag bei drei Jahren wahrend man anschliessend vier Jahre der Reserve angehorte So konnte Preussen sieben Jahrgange einziehen und den Nachteil wettmachen dass es weniger Einwohner zahlte Ausserdem setzte Preussen mehr auf Qualitat statt Quantitat ein preussischer Gefreiter war grundsatzlich gut ausgebildet und ausgerustet Zudem arbeitete der preussische Generalstab Fehler der Vergangenheit auf und sorgte fur Verbesserungen Dass in Preussen die Industrialisierung eher und rascher Einzug hielt als in Osterreich hatte auch starken Einfluss auf Ausrustung und Bewaffnung der Armeen Insgesamt war Preussen viel starker militarisiert als Osterreich der Einfluss des Heeres war so stark dass eine Redensart sagte dass andere Staaten ein Militar hatten in Preussen jedoch das Militar einen Staat Staatsphilosophie Bearbeiten Auch der Glaube trennte die beiden Staaten Das protestantische und aufgeklarte Preussen stand zu dem katholischen und absolutistischen Osterreich in Opposition Gehorsam und Selbstdisziplin freiwillige Selbstbindung waren im Beamtentum und in der preussischen Armee wichtiger als Glaube der wiederum in Osterreich massgeblich war Im fernen Konigsberg hatte Immanuel Kant der Vernunft den Vorrang vor der Offenbarung zugewiesen Die Katholiken in Schlesien und Westpreussen im Ermland und bis zum Kulturkampf auch in der Rheinprovinz hatten es gut Nicht schlechter ging es den Juden die in Berlin Breslau und Konigsberg die grossten Gemeinden Deutschlands hatten In Osterreich herrschte Joseph II nach dem Prinzip des aufgeklarten Absolutismus Alles fur das Volk nichts durch das Volk Im Gegensatz zu dieser feudalen Ordnung Osterreichs war Preussen ein Verfassungsstaat moderner Pragung Ein wesentlicher Unterschied war auch dass Preussen sich mehr auf innerdeutsche Angelegenheiten konzentrierte wahrend Osterreich mit dem Verfall des Osmanischen Reiches nach Suden und Osten expandierte und in diesem neuen Vielvolkerstaat waren Krisen und Konflikte absehbar denn zwischen den Deutschen Ungarn Slawen und vielen anderen Nationalitaten herrschten wie auch im zersplitterten Deutschland zwischen den zahlreichen Herrschaftsgebieten und Kleinfursten oft Uneinigkeit und divergierende Interessen Im Unterschied zu Preussen das einen deutschen Nationalstaat aussenpolitisch verwirklichen konnte konnten die Habsburger das multikulturelle Staatsgebilde im Zeitalter des dominierenden Nationalismus innenpolitisch nicht festigen Geschichte 1740 1866 BearbeitenVorgeschichte des Dualismus Bearbeiten Nachdem Kaiser Karl VI am 20 Oktober 1740 gestorben war und ein mannlicher Nachkomme in der habsburgischen Familie fehlte trat Maria Theresia gemass der Pragmatischen Sanktion von 1713 die Nachfolge als Herrscherin uber die habsburgischen Territorien an Doch nicht alle europaischen Fursten erkannten die Pragmatische Sanktion an so auch Friedrich II von Preussen Als Gegenleistung fur die Anerkennung forderte er aufgrund alter Vertrage Schlesien von Osterreich Am 11 Dezember 1740 stellte er Maria Theresia diesbezuglich ein Ultimatum Schlesische Kriege 1740 1742 und 1744 1745 Bearbeiten nbsp Konig Friedrich II von PreussenOhne die Antwort auf das Ultimatum abzuwarten marschierte Preussen am 16 Dezember 1740 in Schlesien ein und loste so den Ersten Schlesischen Krieg und den Osterreichischen Erbfolgekrieg aus da andere europaische Machte ebenfalls Anspruch auf die habsburgischen Territorien erhoben Es gelang den Osterreichern nicht Friedrich II am Erwerb von Schlesien zu hindern Nach der verlorenen Schlacht bei Chotusitz sah sich Maria Theresia gezwungen mit Preussen Frieden zu schliessen auch um den gleichzeitigen Erbfolgekrieg zu Gunsten Osterreichs beenden zu konnen Daher schloss sie mit Friedrich den Vorfrieden von Breslau und den Frieden von Berlin in denen Ober und Niederschlesien sowie die Grafschaft Glatz an Preussen fielen zum Ausgleich ubernahm Preussen die schlesischen Schulden Nachdem 1742 die Kaiserkrone an den bayerischen Kurfursten Karl VII gefallen war gelang es Osterreich Bayern zu besetzen und ein Bundnis mit Grossbritannien zu schliessen Daher furchtete Friedrich II Osterreich konne von Preussen die Ruckgabe Schlesiens fordern Deswegen fiel er im August 1744 in Bohmen ein und eroffnete so den Zweiten Schlesischen Krieg Zwar konnte Prag erobert werden doch Nachschubprobleme und die Hinhaltetaktik der Osterreicher die einer Entscheidungsschlacht geschickt auswichen zwangen die preussische Armee zum Ruckzug nach Schlesien das nun seinerseits bedroht war Da Preussen sich in der Defensive jedoch erfolgreich gegen Osterreich und dessen Verbundete behaupten konnte kam es 1745 zum Frieden von Dresden in dem die Bestimmungen des Friedens von Berlin noch einmal bestatigt wurden Friedrich II erkannte im Gegenzug Franz Stephan den Ehemann Maria Theresias als romisch deutschen Kaiser an nachdem Karl VII gestorben war Vom Schlesischen zum Siebenjahrigen Krieg 1745 1763 Bearbeiten Nach dem Frieden von Dresden war Preussen nicht mehr am Osterreichischen Erbfolgekrieg beteiligt der erst 1748 mit dem Frieden von Aachen endete worin die europaischen Machte die Pragmatische Sanktion und Maria Theresia als Thronerbin anerkannten Preussen wurde im Friedensvertrag noch einmal Schlesien bestatigt Nach 1748 fuhrte Maria Theresia in ihren Landereien ausgenommen Ungarn Reformen durch um den Staat zu verbessern und die Militarstarke zu heben damit sie wieder in den Besitz Schlesiens kommen konnte Aussenpolitisch versuchte sie geleitet von Staatskanzler Kaunitz Preussen zu isolieren indem sie Bundnisse mit Russland und mit Frankreich schloss Renversement des alliances Nachdem die Reformen Wirkung gezeigt hatten bereitete sie die osterreichische Armee auf einen Einmarsch in Preussen vor nbsp Europa zur Zeit des Siebenjahrigen KriegesNachdem Friedrich II uber seine Spione Kenntnis von der osterreichisch russisch franzosisch sachsischen Allianz erhalten hatte sah er sich mit dem Problem eines Mehrfrontenkrieges konfrontiert Um dieses zu losen schloss er ein Bundnis mit England Konvention von Westminster und fiel am 29 August 1756 ohne Kriegserklarung in Sachsen ein was den Siebenjahrigen Krieg ausloste Er plante einen schnellen Sieg uber Sachsen zu erringen und es zu erobern weil Sachsen fur Preussen aus wirtschaftlichen und militarischen Grunden wichtig war Nach einem Sieg in Sachsen wollte er schnell Prag erobern um dauerhaft Truppen im gegnerischen Land zu stationieren So wollte er Osterreich zu Friedensverhandlungen zwingen und nach einem Friedensschluss sollte es Russland nicht mehr wagen allein gegen Preussen ins Feld zu ziehen Ihm gelang zwar der Sieg gegen Sachsen aber die Osterreicher waren schneller als gedacht und somit scheiterte sein Plan Osterreich schnell zu schlagen Er versuchte 1757 noch einmal Prag zu erobern scheiterte jedoch Infolgedessen wurde die preussische Lage immer kritischer sodass bis 1760 Preussen offensiv erschopft war und entscheidende Gebiete Ostpreussen Sachsen Schlesien sich in der Hand des Gegners befanden der Erhalt Preussens schien ernsthaft gefahrdet Zu Friedrichs Vorteil erwies sich jedoch die Uneinigkeit seiner Gegner die ihre Siege uber Preussen ungenutzt verstreichen liessen Mirakel des Hauses Brandenburg Die endgultige Rettung kam schliesslich mit dem Tod der Zarin Elisabeth im Jahre 1762 da ihr Nachfolger Peter III Frieden mit Preussen schloss Hierauf war Osterreich weil es schon am Ende seiner militarischen und wirtschaftlichen Kraft war gezwungen ebenfalls Frieden mit Preussen zu schliessen Im Frieden von Hubertusburg wurde Preussen fur alle Zeit verbindlich Ober und Niederschlesien samt der Grafschaft Glatz zugesprochen Von da ab war Preussen funfte europaische Grossmacht Vom Siebenjahrigen bis zum Bayerischen Erbfolgekrieg 1763 1780 Bearbeiten nbsp Kaiser Joseph II Im Frieden von Hubertusburg hatte Osterreich Schlesien endgultig an Preussen verloren Im Gegenzug hatte Friedrich II sich verpflichtet bei der Kaiserwahl dem Sohn Maria Theresias Joseph II die Stimme zu geben was 1764 auch geschah Danach gab es keine kriegerischen Konflikte doch Friedrich II versuchte den Kaiser das Reich und Osterreich zu schwachen Eine andere Situation trat ein als Preussen und Russland die erste polnische Teilung planten Fur Osterreichs Zustimmung bot Preussen Osterreich an ebenfalls einen Teil zu erhalten Bei der Teilung bekam Osterreich 1772 Galizien Russland Polnisch Livland und die weissrussischen Wojewodschaften und Preussen alle preussischen Gebiete die bis dahin unter polnischer Herrschaft standen Seitdem nannte sich Friedrich II nicht mehr Konig in Preussen sondern Konig von Preussen Auch nach der Teilung horten die osterreichisch preussischen Spannungen nicht auf aber es kam zu keinen kriegerischen Auseinandersetzungen Dies anderte sich als 1777 die bayerische Linie der Wittelsbacher ausstarb und Karl Theodor aus der pfalzischen Linie das Kurfurstentum Bayern erben sollte Doch Kaiser Joseph II der in Bayern einen geeigneten Ort sah seine Landereien nach dem Verlust Schlesiens zu vergrossern und seine Stellung im Reich zu verbessern intervenierte Karl Theodor beugte sich dem osterreichischen Druck und trat Niederbayern und die Oberpfalz ab dafur sollte er Vorderosterreich erhalten Doch das stiess auf die Ablehnung der ubrigen Reichsmitglieder und Preussens Daher liess Friedrich II seine Truppen in Bohmen einmarschieren aber es kam aufgrund logistischer Probleme zu keinem grossen Gefecht Frankreich und Russland vermittelten infolgedessen den Frieden von Teschen in dem Kaiser Joseph II die Hausvertrage der Wittelsbacher anerkannte und das Innviertel von Bayern erhielt Vom Bayerischen Erbfolgekrieg bis zu den Koalitionskriegen 1780 1812 Bearbeiten Die Spannungen glatteten sich trotz des Friedens nicht und gingen weiter aber ohne kriegerische Auseinandersetzungen Kritisch wurde die Lage erneut als Osterreich 1785 plante Bayern gegen die Osterreichischen Niederlande zu tauschen Bayerisch Niederlandisches Tauschprojekt Infolgedessen bildete sich unter Fuhrung Preussens der uberwiegend protestantische Furstenbund gegen Osterreich 1786 starb Friedrich II von Preussen Zu der Zeit begannen Osterreich und Russland einen weiteren Feldzug gegen die Turken um das schwache Osmanische Reich aus Europa herauszudrangen und die eroberten Gebiete unter sich aufzuteilen Das hatte aber eine massive Machtverschiebung in Europa zugunsten Osterreichs und Russlands bedeutet was der neue preussische Konig Friedrich Wilhelm II nicht akzeptieren wollte Deshalb zog er 1790 die preussische Armee in Schlesien zusammen um sie gegen Osterreich zu fuhren Doch diesen Plan gab der Konig nach kurzer Zeit selbst auf weil er zu teuer war Verstarkt durch die Franzosische Revolution 1789 versuchten auf englische Initiative der neue Kaiser Leopold II und Friedrich Wilhelm II die osterreichisch preussischen Konflikte zu bereinigen was in der Reichenbacher Konvention von 1790 auch gelang Osterreich beendete den Turkenkrieg und Preussen seine Expansion nach Osten 1791 verbundeten sich Osterreich und Preussen in der Pillnitzer Deklaration und erklarten dem franzosischen Konig die uneingeschrankte Solidaritat Darauf erklarte der franzosische Nationalkonvent am 20 April 1792 Osterreich und Preussen den Krieg Erster Koalitionskrieg Den beiden Machten gelangen aber aufgrund veralteter Heeresorganisationen und mangelnden Kriegswillens keine grossen Siege Preussen schloss 1795 den Frieden von Basel Osterreich 1797 den Frieden von Campo Formio in denen beide der Abtretung der linksrheinischen Gebiete an Frankreich zustimmten und dafur Entschadigungen erhalten mussten Nach dem Zweiten Koalitionskrieg 1799 1801 an dem nur Osterreich teilnahm schloss auch das Heilige Romische Reich als Ganzes Frieden mit Frankreich Friede von Luneville in dem es der Abtretung aller Reichsgebiete links des Rheins zustimmte und die betroffenen Fursten entschadigt werden mussten Dies geschah mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 durch Mediatisierung und Sakularisation Damit war der Kaiser seiner wichtigsten Machtstutze beraubt wodurch die Auflosung des Alten Reiches nur eine Frage der Zeit war Parallel rief sich Frankreich 1804 selbst zum Kaiserreich aus Um dem Statusverlust entgegenzutreten und die Kaiserwurde zu behalten rief Kaiser Franz II am 11 August 1804 das Kaisertum Osterreich aus Nachdem sich dann Napoleon im Dezember 1804 in Anwesenheit von Papst Pius VII zum Kaiser gekront hatte und damit die historische Sonderstellung des heiligen romisch deutsch en Reichs und dessen Kaisers als oberstem Schirmherrn der katholischen Kirche von dieser aufgegeben war und nach einer neuerlichen Niederlage im Dritten Koalitionskrieg 1805 Austerlitz insbesondere aber dem Uberlaufen Bayerns und anderer suddeutscher Staaten zu Napoleon erklarte Franz das Heilige Romische Reich 1806 fur hinfallig und beendet Damit waren Osterreich und Preussen nicht mehr Teil einer gemeinsamen politischen Einheit Danach fuhrten die beiden Grossmachte unabhangig voneinander Kriege gegen Frankreich Preussen 1806 07 Vierter Koalitionskrieg Niederlage und Verlust des Grossmachtsstatus und erneut Osterreich 1809 Funfter Koalitionskrieg Niederlage Beide wurden gezwungen mit Frankreich Napoleon ein Militarbundnis zu schliessen Preussen 1807 im Frieden von Tilsit und Osterreich 1809 im Frieden von Schonbrunn das sie zwang 1812 gegen Russland zu ziehen Befreiungskriege und Wiener Kongress 1813 1815 Bearbeiten Nach der franzosischen Niederlage in Russland losten sich Osterreich und Preussen aus dem Bundnis mit Frankreich und verbundeten sich mit Russland Gemeinsam befreiten sie Deutschland von Napoleon Auf dem Wiener Kongress 1814 1815 wurden die Territorien Osterreichs und Preussens weitgehend wieder so hergestellt wie es vor 1789 der Fall war Osterreich verlor zugunsten der staatlichen Geschlossenheit Vorderosterreich und die Osterreichischen Niederlande erhielt aber das Konigreich Lombardo Venetien verlegte seine Interessen also noch weiter nach Suden Fur Preussen war ein harter Verlust die Abtretung der Gebiete aus der Dritten Polnischen Teilung es erhielt lediglich Posen und einige Gebiete am Rhein als Schutzwall gegen Frankreich musste aber noch alle Gebiete die nicht wegen des staatlichen Geschlossenheitsprinzipes zum Hauptgebiet hinzukamen abtreten unter anderem in Suddeutschland einige Gebiete erhielt aber die Provinz Sachsen Anstelle des Alten Reiches wurde der Deutsche Bund gegrundet ein Defensivbundnis aller deutschen Staaten mit der alleinigen Prasidialmacht Osterreich Vom Wiener Kongress bis zur Revolution 1815 1849 Bearbeiten nbsp Deutscher Bund 1815 bis 1848 und 1851 bis 1866Nach dem Wiener Kongress setzte in Deutschland eine Restaurationsphase ein die uberwiegend vom osterreichischen Staatskanzler Metternich gepragt war Auf seine Veranlassung hin wurden Liberale und Nationale Krafte unterdruckt die Fursten regierten absolutistisch 1819 die Karlsbader Beschlusse gefasst und ein Zentraluntersuchungskommission in Mainz zur Verfolgung Liberaler eingesetzt Das hatte fur Osterreich langfristig negative Folgen Man geriet durch die konservativ restaurative Politik gesellschaftlich politisch militarisch und wirtschaftlich etwas hinter die europaischen Machte zuruck Diese Missstande beschworen alsbald eine Revolution herauf nbsp Einwohner im Deutschen Bund 1848 nach Einzelstaaten Ein deutscher Bundesstaat auf dieser Grundlage hatte im Wesentlichen der so genannten grossdeutschen Losung entsprochen Im Marz 1848 trieben die genannten Missstande das Volk auf die Barrikaden es kam zur Revolution Sie hatte vielseitige Grunde Das Streben nach einem Nationalstaat die Unterdruckung der Liberalen und Nationalen und die soziale Frage die im Zuge der industriellen Revolution auftrat welche mit der Grundung des Deutschen Zollvereines 1834 eine Beschleunigung erfahren hatte In den grossen deutschen Stadten kam es zu Barrikadenkampfen die Fursten mussten liberale Regierungen einsetzen Es wurde erstmals ein gesamtdeutsches Parlament gewahlt Diese Frankfurter Nationalversammlung erarbeitete eine Verfassung fur Deutschland die aber durch die Gegenrevolution nicht wirksam wurde Weder Osterreich noch Preussen noch die weiteren grosseren Staaten Deutschlands wollten einen Nationalstaat mit liberaler Verfassung Fur Osterreich war ein Nationalstaat insbesondere ein Problem wegen seiner ethnischen Zersplitterung nur 20 Prozent des Gesamtstaats waren Deutsche Die Nationalversammlung hatte nur diejenigen Teile Osterreichs im neuen Deutschen Reich akzeptiert die bereits zum Deutschen Bund gehort hatten Wahrend Preussen versuchte ein konservativeres Kleindeutschland uber die Erfurter Union 1849 1850 zu verwirklichen 1 schlug Osterreich ein Grossosterreich vor Dabei sollte sein gesamtes Staatsgebiet zu einem deutsch osterreichischen Staatenbund gehoren 2 Die Auseinandersetzung spitzte sich in der Herbstkrise 1850 zu als Osterreich und Preussen an der Schwelle eines Krieges standen Russische Unterstutzung fur Osterreich fuhrte dazu dass Preussen seine Unionspolitik aufgab Bis zum Ende des Deutschen Bundes 1866 Bearbeiten nbsp Schlacht bei Koniggratz 1866 die den Deutschen Krieg fur Preussen entschiedVor 1848 hatten Osterreich und Preussen gemeinsam die Fuhrung im Deutschen Bund innegehabt Zwar war Osterreich die Prasidialmacht es konsultierte aber Preussen bei allen wichtigen Fragen Auf dieselbe Weise arbeiteten beide Grossmachte ab 1851 wieder zusammen Die dualistische Fuhrung unterdruckte in der zehnjahrigen Reaktionsara wieder die liberale und Nationalbewegung Ende der 1850er Jahre kam die nationale Entwicklung wieder langsam in Gang Preussen versuchte die Nationalbewegung fur seine Machterweiterung zu nutzen Eine von Osterreich vorgeschlagene Bundesreform lehnte Preussen aus Angst vor Machtverlust ab dem Frankfurter Furstentag 1863 blieb Preussen fern Osterreich hatte eine blosse Reform des Staatenbundes vorgeschlagen 1864 kam es noch einmal zu einer osterreichisch preussischen Zusammenarbeit als Danemark entgegen den Bestimmungen des Londoner Protokolls von 1852 das Herzogtum Schleswig uber eine Verfassungsanderung naher an das eigentliche Konigreich binden wollte Bundestruppen unter Beteiligung Osterreichs und Preussens besetzten in einer Bundesexekution zunachst Holstein und Lauenburg kurze Zeit spater eroberten Osterreich und Preussen im Deutsch Danischen Krieg schliesslich auch das Herzogtum Schleswig Die Verwaltung in den Herzogtumern wurde anschliessend zwischen beiden Grossmachten geteilt Osterreich verwaltete Holstein und Preussen Schleswig Doch Unstimmigkeiten uber die Verwaltung der beiden Herzogtumer fuhrten schliesslich zum Deutschen Krieg von 1866 in dem Osterreich unterlag Im Prager Frieden musste Osterreich der Auflosung des Deutschen Bundes zustimmen Preussen erhielt das Recht den Norden Deutschlands neu zu ordnen Damit war die Frage der Vorherrschaft in Deutschland geklart und auch der Dualismus fand so sein Ende Literatur BearbeitenUlrich Schlie Das Duell Der Kampf zwischen Habsburg und Preussen um Deutschland Propylaen Verlag Berlin 2013 ISBN 978 3 549 07401 5 Belege Bearbeiten Ernst Rudolf Huber Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 Band II Der Kampf um Einheit und Freiheit 1830 bis 1850 3 Auflage W Kohlhammer Stuttgart u a 1988 S 887 Jurgen Angelow Der Deutsche Bund Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2003 S 93 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutscher Dualismus amp oldid 238509176