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Begegnung Friedrichs II mit Kaiser Joseph II in Neisse im Jahre 1769 ist ein Historiengemalde von Adolph Menzel Er malte es in den Jahren 1855 bis 1857 im Auftrag der Verbindung deutscher Kunstvereine fur historische Kunst Bildgegenstand ist das Treffen Konig Friedrichs II von Preussen und Kaiser Josephs II in Neisse am 25 August 1769 Begegnung Friedrichs II mit Kaiser Joseph II in Neisse im Jahre 1769Adolph Menzel 1855 1857Ol auf Leinwand247 318 cmAlte Nationalgalerie BerlinVorlage Infobox Gemalde Wartung Museum Franz Kuglers Beschreibung der Begegnung zwischen Friedrich und Joseph mit Adolph Menzels Illustration 1840 Inhaltsverzeichnis 1 Bildthema 2 Bildbeschreibung 3 Politische Aussage 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksBildthema BearbeitenIm Osterreichischen Erbfolgekrieg 1740 1748 und im Siebenjahrigen Krieg 1756 1763 waren Preussen unter Friedrich II und Osterreich unter Maria Theresia erbitterte Gegner Die langjahrigen Kampfe endeten fur die Habsburgermonarchie mit dem Verlust Schlesiens Maria Theresias Sohn Erzherzog Joseph seit 1765 Kaiser des Heiligen Romischen Reichs bewunderte den aufgeklarten Monarchen Friedrich fur seine militarischen administrativen und wirtschaftlichen Erfolge und bemuhte sich ab 1766 um eine Begegnung mit ihm Nach anfanglichem Widerstand Maria Theresias kam die Begegnung 1769 in der grenznahen Residenzstadt Neisse zustande wo Friedrich sich zu Militarmanovern aufhielt Joseph traf als Graf von Falkenstein gegen Mittag des 25 August in Neisse ein und begab sich unmittelbar zum furstbischoflichen Schloss wo Friedrich ihn empfing An der Begegnung nahmen ranghohe Adlige und Militars beider Seiten teil Der Kaiser und der Konig blieben bis zum 28 August in Neisse Tagsuber beobachteten sie die preussischen Manover abends besuchten sie die Opera comique 1 Bildbeschreibung Bearbeiten nbsp Kleinformatige Olskizze von MenzelAdolph Menzel der die Episode als Thema fur das von der Verbindung deutscher Kunstvereine fur historische Kunst bestellte Historienbild selbst auswahlte war mit der Szene seit der Zeit vertraut als er fur Franz Kuglers Geschichte Friedrichs des Grossen von 1840 die Illustrationen gezeichnet hatte Kugler schmuckt die Begegnung romanhaft aus und liefert dem Kunstler willkommene Details Demnach fand die Begegnung der Herrscher im Treppenhaus des Neisser Schlosses statt wo Friedrich dem hinaufeilenden Joseph entgegenkam und beide sich in die Arme fielen Anschliessend habe Friedrich den Kaiser an der Hand in den Saal gefuhrt Auch an den folgenden Tagen habe man die beiden Haupter des deutschen Reiches nur Arm in Arm gesehen Fur seine Buchillustration hatte Menzel den Moment des Hand in Hand gewahlt Auch dort ist im Hintergrund der Treppenaufgang mit dem Gefolge des Kaisers zu sehen Joseph selbst steht jedoch schon auf gleicher Ebene mit Friedrich und uberragt ihn um Haupteslange Fur das Olgemalde wahlte Menzel den Moment der Begrussung im Treppenhaus An einer Wendung der Treppe begegnet der von unten heraufeilende junge Kaiser dem von oben entgegenkommenden altersreifen Konig So muss Joseph zu Friedrich aufblicken und in seine Miene legt Menzel den Ausdruck schwarmerischer Bewunderung Seine kaiserliche Wurde ist allein durch den weissen rot gesaumten Reiseumhang im Kontrast zu Friedrichs dunkler Alltagskleidung ausgedruckt Die Gesichter kommen sich sehr nah die Begrussung geschieht mit beiden Handen die von Kugler beschriebene Umarmung zeigt Menzel jedoch nicht Eine Olskizze veranschaulicht dass Menzel zunachst eine beginnende Umarmung beider als Moment der Darstellung in Betracht zog Hinter den Herrschern erscheinen im Halbdunkel des Treppenhauses mehrere uniformierte Begleiter deren Mimik und Gestik die Bedeutung des Augenblicks unterstreichen Politische Aussage BearbeitenMenzels Gemalde entstand zu einer Zeit als das Ende des Heiligen Romischen Reichs bereits ein halbes Jahrhundert zurucklag und im 1815 gegrundeten Deutschen Bund die nationale Frage und die preussisch osterreichische Rivalitat immer bedrangender wurden Vor diesem Hintergrund zeigt das Bild eine symbolische Versohnung der beiden deutschen Grossmachte die zwar den Konig aus Berlin dem Kaiser aus Wien mindestens gleichstellt zugleich aber der kleindeutschen Politik Bismarcks widerspricht 2 Konstantin Sakkas deutet das Gemalde in seinem Essay Europas verlorener Sohn im Magazin CICERO auf dem Hintergrund des politischen Mythos um Friedrich folgendermassen Nichts druckt diesen Mythos besser aus als das Bild das Adolph Menzel ein Jahrhundert spater vom Zusammentreffen Friedrichs mit dem jungen Kaiser Joseph II in Neisse 1769 gemalt hat hier der durch viele Leiden fruh vergreiste schon altersmilde lachelnde Konig da der juvenile feuerkopfige Kaiser der dem einst viel gehassten Widersacher seiner Mutter nun mit der trunkenen Begeisterung eines Fans entgegentritt Es ist die letzte grosse Ecce Homo Szene des Absolutismus die staunende Reverenz des tatendurstigen Junglings vor dem ergrauten Heroen der in seiner Person nochmals das ganze Panoptikum menschlicher Grosse und menschlicher Tragik hatte Gestalt werden lassen 3 Literatur BearbeitenWerner Busch Adolph Menzels Begegnung Friedrich II mit Kaiser Joseph II in Neisse im Jahre 1769 und Moritz von Schwinds Kaiser Rudolfs Ritt zum Grabe Jahrbuch der Berliner Museen 33 1991 S 173 183Einzelnachweise Bearbeiten nach dem nuchternen Bericht von Rodenbeck Tagebuch oder Geschichtskalender Werner Busch S 178 Europas verlorener Sohn in CICERO Dezember 2011 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Begegnung Friedrichs II mit Kaiser Joseph II in Neisse im Jahre 1769 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Begegnung Friedrichs II mit Kaiser Joseph II in Neisse im Jahre 1796 in der Online Datenbank der Staatlichen Museen zu Berlin Studie zu Begegnung Friedrichs II mit Kaiser Joseph II in Neisse im Jahre 1796 in der Online Datenbank der Staatlichen Museen zu Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Begegnung Friedrichs II mit Kaiser Joseph II in Neisse im Jahre 1769 amp oldid 189860953