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Das Londoner Protokoll ist ein am 8 Mai 1852 geschlossener volkerrechtlicher Vertrag der europaischen Grossmachte Vereinigtes Konigreich Zweite Franzosische Republik Russisches Kaiserreich Konigreich Preussen und Kaisertum Osterreich und der skandinavischen Machte Konigreich Schweden und Konigreich Danemark Er regelte den Status des Danischen Gesamtstaates Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Inhalt 3 Folgen 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblink 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDie drei Herzogtumer Schleswig Holstein und Lauenburg wurden vor 1864 in Personalunion vom danischen Konig in Kopenhagen regiert wobei Holstein und Lauenburg staatsrechtlich Mitgliedsstaaten des Deutschen Bundes und vor 1806 Lehen des Romisch Deutschen Reichs und Schleswig ein Lehen des Konigreichs Danemark waren Von 1848 bis 1851 wurde der Erste Schleswig Holsteinische Krieg gefuhrt 1 Die eine Kriegspartei war das Konigreich Danemark die andere Kriegspartei war die deutsche nationalliberale Bewegung im Herzogtum Schleswig und im Herzogtum Holstein zwischen 1848 und 1851 offiziell als Schleswig Holstein vereinigt aber von vielen Staaten nicht anerkannt im Bundnis mit den meisten Staaten des Deutschen Bundes Die letzte kriegerische Handlung fand im Oktober 1850 statt Die Schleswig Holsteiner unternahmen einen letzten Angriff auf Friedrichstadt und zerstorten die Stadt Der Angriff wurde fur sie zum Fiasko Schleswig blieb endgultig unter danischer Kontrolle und wurde von einem ausserordentlichen Regierungskommissar verwaltet Holstein wurde durch preussische und osterreichische Bundestruppen besetzt die Schleswig Holsteinische Armee wurde am 1 April 1851 aufgelost Viele Beamte und Offiziere der schleswig holsteinischen Regierung und des Militars verliessen das Land ein Teil wanderte in die Vereinigten Staaten oder nach Australien aus Nach der Ratifikation des ersten Protokolls am 2 August 1850 durch Osterreich und Preussen folgte am 8 Mai 1852 das zweite eigentliche Londoner Protokoll Inhalt BearbeitenIn ihm wurde die Integritat des Danischen Gesamtstaates als europaische Notwendigkeit und standiges Prinzip festgehalten Demnach waren die drei Herzogtumer Schleswig als danisches Reichslehen sowie Holstein und Lauenburg als Mitgliedsstaaten des Deutschen Bundes in Personalunion unter dem danischen Konig verbunden Zu diesem Zweck wurde die Erbfolge in den Herzogtumern geandert da Friedrich VII von Danemark kinderlos geblieben war und in der Folge ein dynastischer Wechsel anstand Wahrend Danemark auch das Erbrecht in der weiblichen Linie kannte hatte in den deutschen Herzogtumern Holstein und Lauenburg bisher die rein mannliche Erblinie gegolten Auch wurde festgehalten dass die Herzogtumer als eigenstandige Einheiten zu belassen seien und Schleswig verfassungsrechtlich nicht enger an Danemark zu binden sei als Holstein Ausserdem wurde eine Thronfolgeregelung bestimmt die die dynastische Vereinigung der drei skandinavischen Konigreiche verhindern sollte Die Grossmachte wollten vor allem sicherstellen dass der Ostseehafen von Kiel nicht in preussische Hande fiel und Danemark eine Garantie fur sein Territorium erhielt Folgen BearbeitenSpater wurde dieser Vertrag zum Ausloser fur die Bundesexekution von 1863 und den Deutsch Danischen Krieg von 1864 Zunachst setzte der Bundestag in Frankfurt die bisherige Gesamtstaatsverfassung fur das deutsche Herzogtum Holstein 1858 ausser Kraft Danemark verabschiedete daraufhin im Herbst 1863 die Novemberverfassung die Schleswig enger an Danemark band als Holstein Dies wiederum fuhrte zur Erklarung der Bundesexekution gegen die bundesangehorigen Herzogtumer Holstein und Lauenburg durch den Bundestag in Frankfurt Main am 1 Oktober 1863 Am 23 Dezember 1863 folgte die Besetzung Holsteins und Lauenburgs durch Bundestruppen Danemark hatte bereits zuvor seine Truppen hinter die Eider den Grenzfluss zwischen Holstein und Schleswig zuruckgezogen Am 16 Januar 1864 stellten dann Preussen und Osterreich Danemark ein 48 Stunden Ultimatum zur Aufhebung der Novemberverfassung und zur Raumung Schleswigs das Danemark verstreichen liess Am 1 Februar 1864 uberschritten osterreichische und preussische Truppen schliesslich trotz Kritik des Deutschen Bundes die Eider Sie sturmten die Duppeler Schanzen und besetzten innerhalb weniger Monate das Herzogtum Schleswig und Teile Jutlands 2 Literatur BearbeitenGeorg Beseler Der Londoner Vertrag vom 8 Mai 1852 in seiner rechtlichen Bedeutung gepruft Weidmannsche Buchhandlung Berlin 1863 Volltext in der Google Buchsuche Klaus Joachim Lorenzen Schmidt Ortwin Pelc Hrsg Schleswig Holstein Lexikon 2 erweiterte und verbesserte Auflage Wachholtz Neumunster 2006 ISBN 3 529 02441 4 Siehe auch BearbeitenSchleswig Holstein Abschnitt Zweiter Schleswigscher Krieg Geschichte Danemarks Abschnitt Nationalismus und LiberalismusWeblink BearbeitenLondoner Vertrag betreffend die Erbfolge im Konigreich Danemark vom 8 Mai 1852 Wortlaut des Vertrages bei verfassungen eu abgefragt am 31 August 2018Einzelnachweise Bearbeiten Dieser Abschnitt basiert auf dem Artikel Schleswig Holsteinische Erhebung Er ist eine Kurzform des Artikels Belege fur das hier Geschriebene und Literaturhinweise dort Jurgen Muller Der Deutsche Bund 1815 1866 Oldenbourg Munchen 2006 ISBN 978 3 486 55028 3 S 46 47 Normdaten Werk GND 4120687 3 lobid OGND AKS VIAF 198065697 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Londoner Protokoll 1852 amp oldid 222735636