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Dieser Artikel behandelt das Dresdner Stadtgebiet Ostragehege Zur gleichnamigen Literaturzeitung siehe Ostragehege Zeitschrift Das Ostragehege ist ein innerstadtischer Landschaftsraum Dresdens im Westen des Stadtbezirks Altstadt und gehort weitestgehend zum Stadtteil Friedrichstadt Es besteht aus dem Grossen und dem Kleinen Ostragehege Eigentlich Teil einer breiten Auenlandschaft der Elbe wurde es durch Hans Erlwein Anfang des 20 Jahrhunderts zur Bebauung erschlossen Benannt ist das Ostragehege nach dem Dorf Ostra das 1206 erstmals erwahnt wurde Der aus dem Sorbischen stammende Name Ostra bedeutet Insel und trifft damit begrifflich den Charakter des Geheges gut obwohl das ehemalige Dorf an Stelle der heutigen Friedrichstadt lag Caspar David Friedrich Das Grosse Gehege Ostragehege Die Pieschner Allee mit alten Linden Ostragehege mit Erlweinschem Vieh und Schlachthof Die Sportanlagen am sudostlichen EndeDie Ostrainsel Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Fruhe Entwicklungen 2 2 Veranderungen im 19 Jahrhundert 2 3 Verlegung der Weisseritz und der Bau des Alberthafens 2 4 Das Ostragehege im 20 Jahrhundert 3 Bebauung 4 Ausstellungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Ostragehege beginnt im Osten an der Marienbrucke und wird fast im Halbkreis im Norden durch die Elbe begrenzt Im Suden liegt die Friedrichstadt Im Westen und Suden endet das Ostragehege am grossten Hafen Dresdens dem Alberthafen Dresden Friedrichstadt Ursprunglich ist dieser Landschaftsraum grosser gewesen und erstreckte sich mit dem Kleinen Ostragehege bis fast an den ehemaligen Koniglichen Marstall heran In das Areal vom Kleinen Ostragehege fallt auch der ehemalige Maximiliansgarten der zum Prinz Max Palais gehorte Auf seinem elbnahen Teil befindet sich heute das Kongresszentrum Vor den Stadterweiterungen im 19 Jahrhundert war dieses Gebiet von einer teilweise bewaldeten Feuchtwiesenlandschaft gepragt Weil sich die Weisseritz fruher flussaufwarts vom Hauptbereich des Ostrageheges gegenuber dem Neustadter Hafen in die Elbe ergoss und auf diese Weise einen grossen Schwemmlandfacher erzeugte war dieses Areal lange eine permanente Feucht und Uberschwemmungszone Durch anthropogene Einflusse wie die Verlegung des Weisseritzlaufes Drainagen grossflachige Aufschuttungen Elbuferausbau und Bebauungen sowie die Errichtung des Elbhafens haben sich die hydrologischen Verhaltnisse und Elbuferzonen erheblich verandert Die Friedrichstadt die sich als Vorstadt wahrend der Industrialisierung stark entwickelte grenzte das Ostragehege im Suden mehr und mehr ein Das Ostragehege liegt in der Kernzone des ehemaligen Weltkulturerbes Dresdner Elbtal und definiert uber seine Breite eine der breitesten Stellen der gesamten Kulturlandschaft Geschichte BearbeitenFruhe Entwicklungen Bearbeiten nbsp Lage des Dorfes Ostra vor der Stadtmauer ca 1216 Die urkundliche Ersterwahnung Dresdens von 1206 fallt mit der des Dorfes Ostra zusammen In derselben Urkunde erwahnt man einen Herbord von Ostrov der ein Gewahrsmann fur den Markgrafen von Meissen war Das Dorf Ostrov Ostra gehorte zu dieser Zeit dem Bischof von Meissen Seine vor Hochwasser sichere Lage machte es zu einer wichtigen Siedlung des bischoflichen Besitzes im Elbtal und dem linksseitig der Weisseritz gelegenen Areals Seine nordlichen bis westlichen Felder und Wiesen waren ein Teil des heutigen Grossen Ostrageheges Rechts der Weisseritz lag Klein Ostra Ostro minor eine landwirtschaftliche Nutzflache die 1305 zur Unterhaltung einer kleinen Kapelle auf der alten Dresdner Elbbrucke gestiftet wurde Im Jahr 1535 ubernahm Georg von Komerstadt das Land und errichtete einen Hof Kurfurst Moritz erwarb das Ostravorwerk am 29 Juli 1550 mit dem Vieh den Einrichtungen zur Milchwirtschaft und weiterem Inventar In den Folgejahren liess er es mit erheblichen Aufwand ausbauen und kaufte von den Ostraer Bauern Land hinzu Um 1550 nannte man das spatere Kleine Ostragehege den Baumgarten was auf dessen Nutzung schliessen lasst nbsp Plan des Dorfes Ostra im Jahre 1568Die wirtschaftlichen Bestrebungen von Kurfurst August zur besseren Vorratswirtschaft seiner Festung Dresden veranlassten ihn zum Aufkauf des Vorwerks im Dorf Ostra Dieses Anwesen ubernahm er 1559 vom Meissner Bischof und schuf schrittweise einen landwirtschaftlichen Grossbetrieb mit etwa 553 Hektar Gesamtflache Das Dorf Ostra loste man auf Die bisher dort ansassigen Bauern erhielten auf der Flache des sakularisierten Klostervorwerks Leubnitz und im Vorwerk Zschertnitz eine neue Existenzgrundlage In Leubnitz entstand dadurch die dorfliche Siedlung Neuostra Die Kurfurstin Anna erhielt 1563 das Vorwerk im Baumgarten Klein Ostra An diesem plantagenartigen Gebiet entstand spater gegenuber von Der Herzogin Garten ein Orangeriekomplex Zur Bewirtschaftung des neuen Kammergutes und seiner Flachen benotigte man eine grosse Zahl von Frondienstkraften Zu deren Unterbringung existierte ab 1570 ein Fronerhof Mit der wachsenden Personenzahl errichtete man 1613 einen neuen Hof an der Weisseritz die spatere Schaferei Die landwirtschaftlichen Aktivitaten im Ostragehege umfassten Milchwirtschaft Geflugelhaltung Obstbau Imkerei und Biberzucht Die landwirtschaftlichen Ambitionen Kurfurst Augusts hatten auch die Herausgabe des Kunstlich Obst Garten Buchlein s 1 zur Folge Neben dem Gut in Ostra schuf er in Sachsen weitere Kammerguter Sie bildeten zusammen neben der gesetzlich verfugten Eingrenzung der Adelswillkur auf dem Land den Kern seiner merkantilistischen Agrarpolitik Mit seinem Berater Melchior von Ossa schuf der Kurfurst eine exakte Haushaltsfuhrung auf den Kammergutern und vermied dadurch unnotige Steuerbelastungen seiner Untertanen Diese straffe Wirtschaftsfuhrung entwickelte sich zum Vorbild fur landwirtschaftliche Unternehmungen anderer Eigentumer 2 Im 17 und 18 Jahrhundert diente die von Sumpfwiesen kleinen Werdern und Altarmen der Elbe dem Weisseritzlauf und seinem Muhlgraben gepragte Landschaft im Westen des alten Dresdner Stadtkerns weiterhin fur landwirtschaftliche Zwecke Dabei handelte es sich um Obstbaumpflanzungen einen Tiergarten und die Fasanerie des sachsischen Hofes Das kurfurstliche Ostravorwerk am sudwestlichen Rand des Geheges war mit dem Dorf Ostra hier lange Zeit die einzige Bebauung westlich der Weisseritz Im Jahr 1670 begann Kurfurst Johann Georg II den Plan einer Vorstadt in die Tat umzusetzen Fur dieses Projekt warb man um Siedler und Handwerker der Erfolg blieb jedoch wegen Konkurrenzbedenken der Dresdner Innungen gering Dieser Zeitpunkt stellt den Beginn der Friedrichstadt dar die damals noch als Ostra bezeichnet wurde Es wird angenommen dass die 1696 vorgenommene Einhegung eines Tiergartenareales vom Kammergut Ostra zur Benennung Grosses Ostragehege fuhrte Das Ostragehege bildete mit dem 1676 als Jagdgelande angelegten Grossen Garten eine spiegelbildliche Grunflachenumfassung des historischen Stadtkerns von Dresden Beide Landschaftsraume haben eine annahernd gleiche Flache 3 4 5 6 In den 1740er Jahren legte man mit Baumpflanzungen auf der Ostra Allee den Grundstein zu begrunten Promenadenstrassen in der sich langsam entwickelnden Vorstadt Friedrichstadt Zeitgleich pflanzte man eine Allee parallel zur Weisseritz Diese begann im Ostragehege unweit der Weisseritzmundung auf dem linken Ufer fuhrte zur Friedrichstadter Brucke weiter entlang der damaligen Wasserstrasse Weisseritzstrasse und endete weiter sudlich am Lobtauer Schlag 7 nbsp Plan von Cuvillies zur Erweiterung des ZwingergartensDie erste konzeptionelle Uberlegung zur grossflachigen gartenbaulichen Gestaltung im Grossen Ostragehege ist aus dem Jahr 1761 uberliefert als Kurfurst Friedrich August II den franzosischen Gartengestalter Francois de Cuvillies mit einer Umgestaltung der Stadtbefestigung und der Anpflanzung von Alleen vor den Befestigungen beauftragte Die Plane sahen beispielsweise vor mit dem Projekt einer neuen Schlossanlage westlich des Zwingers eine gartenbauliche Anlage bis zur Ubigauer Allee im Ostragehege zu schaffen Damit sollte eine Verbindung zum Schloss Ubigau entstehen Die Plane zu dieser ausgedehnten barocken Parkgestaltung wurden nicht umgesetzt 6 8 Veranderungen im 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Das Ostragehege auf einer Stadtkarte von 1863Die gewerblich industrielle Nutzung des Ostrageheges hatte man bereits in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts erwogen Bereits 1842 zeichnete sich eine solche Entwicklung ab da sich hier die Presshefe und Spiritusfabrik Bramsch grundete Zunachst blieb die Landschaft des Ostrageheges von gewerblich industriellen Entwicklungen unberuhrt Einen Vorschlag zur Errichtung eines Elbhafens diskutierten die verantwortlichen Stellen 1845 der Landtag lehnte dieses Ansinnen jedoch ab Nach dem Plan Die Centralisation der Dresdner Bahnhofe vom Finanzvermessungsbureau im kgl Sachsischen Finanzministerium aus dem Jahr 1850 sollte westlich des Stadtkerns das Eisenbahnnetz fur die bereits bestehenden Gewerbebetriebe zugig ausgebaut werden Davon war vor allem das Kleine Ostragehege und der nordostliche Teil vom Grossen Ostragehege betroffen Diese Planungen beeinflussten auch den etwa 50 Jahre spater vorgenommenen Umbau des Fliessgewassersystems in diesem Gebiet 6 8 9 Im nordostlichen Bereich des Grossen Ostrageheges nahe der Marienbrucke befindet sich die am 2 April 1856 eroffnete Elbstation zur Kohleverschiffung von der fruheren Elbzweigbahn die vom ursprunglichen Kohlebahnhof heranfuhrte Hier wurde Kohle aus der Dohlener Senke durch die Hahnichener Kohlezweigbahn zur Verladung auf Schiffe gebracht und andere Kohle aus dem bohmischen Hafen Bodenbach kommend umgeschlagen Ein aufgestellter Kran diente zur Entladung von angelieferten Sandsteinwaren aus dem Elbsandsteingebirge Weitere Umschlagsprodukte waren Bauholz Eisenbahnschwellen Roheisen und Korbweiden Etwas spater am 1 Marz 1859 eroffnete man eine Gleisanlage zur Elbkaistation im Kleinen Ostragehege die vom Kohleentladeplatz unter der Marienbrucke hindurch fuhrte Hier befanden sich der Packhof und die Zollbehorden Mit diesen Hafenanlagen entstanden massive Uferbefestigungen an der Elbe und das Ostragehege begann seinen ursprunglichen Charakter als Auenlandschaft zu verlieren Ausgelost haben und erleichtert wurde dieser Elbstromausbau durch die Beschlusse der Elbschiffahrts Revisionscommission Auf deren Tagung von 1870 in Prag war zur Sicherung der Schifffahrt im Elbstrom auch bei niedrigem Wasserstand eine Fahrtiefe von 84 cm festgelegt worden Das erforderte die Beseitigung von Kies und Sandbanken einzelnen Felsen und Begradigungsarbeiten an Ufern Auf der Hohe des Ostrageheges loste diese Vorgabe eine Umgestaltung der Flusslandschaft mit starken Eingriffen aus die dem Ansinnen nach Bau von Wirtschaftshafenanlagen sehr erleichterte Es war bekannt dass die Elbe das mitgefuhrte Geroll in grossen Mengen in ihrem Uferbereich von Dresden ablagerte Deshalb hatte man zu dieser Zeit mehrere Dampfbaggerschiffe in Betrieb Am Ostragehege komplizierte die Mundung der Weisseritz die Lage zusatzlich da sie wegen ihrer gelegentlich reissenden Hochwassern mit starker Gerollfuhrung eine erhebliche Gefahrdung darstellte Das Hochwasser von 1845 hinterliess besonders grosse Schaden 10 11 Im Jahr 1878 legte die Stadt mit einem Ortsgesetz fest in welchen Stadtteilen Fabrikbezirke zulasslich waren Das betraf vier Stadtteile Dresdens Fur die Friedrichstadt bestand ab diesem Zeitpunkt keine Beschrankung mehr und deshalb nahmen dort die industriellen Ansiedlungen ihren fruhen Beginn Die Entwicklung in der Wilsdruffer Vorstadt und der Friedrichstadt zum industriell gewerblichen Quartier liess man 1875 in Dresden konkrete Projektierungen zur Verlegung des Weisseritzlaufes vornehmen Die Notwendigkeit dieses Eingriffes in den Flusslauf war aber bereits 1850 durch F K Pressler dem Direktor des Finanzvermessungsbureaus bei der Konzipierung des Eisenbahnnetzes in der Stadt angeregt worden 8 11 Als Gegenvorschlag zu den gewerblichen Nutzungsinteressen entstanden 1885 mehrere Entwurfe fur einen Volksgarten Dazu hatte die Stadt Dresden einen Wettbewerb ausgeschrieben Den ersten Platz erhielt ein Entwurf aus Berlin Einen anderen beachteten Planungsvorschlag reichte Carl Friedrich Seidel aus Dresden ein der eine von sozialen Gesichtspunkten getragene Nutzungsstruktur mit Spielplatzen Veranstaltungsflachen und Gastronomie vorsah Diese Uberlegungen wurden nicht umgesetzt 6 Verlegung der Weisseritz und der Bau des Alberthafens Bearbeiten Zur Verbesserung des Hochwasserschutzes verlegte man 1891 bis 1893 den Weisseritzlauf zu einer Mundung in die Elbe westlich des Ostrageheges Im gleichen Zeitabschnitt fuhrte man die Arbeiten zur Errichtung der Friedrichstadter Flutrinne durch Der anfallende Aushub wurde fur den parallel laufenden Hafenbau den Rangierberg in Friedrichstadt und teilweise zur Erhohung des Gelandes im Ostragehege benutzt 11 12 8 Am 21 Juni 1891 begannen die Arbeiten fur den Alberthafen Dazu hatte man ein Areal ausgewahlt das sich am westlichen Endes des Grossen Ostrageheges befand und durch seine naturlichen Verhaltnisse von kleinen Wasserflachen und Wasserlaufen gepragt war Die Arbeiten fanden mit der Einweihung des Konig Albert Hafens am 1 November 1895 ihren Abschluss In diesem Zusammenhang fuhrte man vom Westen ein Anschlussgleis der Eisenbahn heran Durch den Hafenbau verlor das Ostragehege einen grossen Teil seiner Ubigauer Allee Das Ostragehege im 20 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1900 entschied man sich einen neuen Schlachthof fur Dresden zu errichten Dazu musste ein vor Hochwasser gesichertes Gelande geschaffen werden was mit erheblichen Aufschuttungen erreicht wurde Die dabei eintretenden Veranderungen im Gelanderelief zogen den Bau der Schlachthofbrucke nach sich Die Planungen der Hochbauten fur dieses gewaltige Projekt genehmigte der Rat am 11 April 1906 Die Schlachthofbaumassnahmen erfolgten von 1906 bis 1910 Damit vollzog sich eine grundlegende Veranderung auf der Ostrainsel Das ursprunglich als romantische Flussauenlandschaft wenig zugangliche Gebiet in der Barockzeit mit zwei grossen Baumalleen versehen verlor nun endgultig diesen unberuhrten Charakter Am Alberthafen wurde 1914 die Dresdener Muhle eroffnet Das Kammergut Ostra am sudlichen Rand des Ostrageheges erlebte 1917 seine Auflosung Damit endete die uber mehrere Jahrhunderte anhaltende landwirtschaftliche Bewirtschaftung in Form eines standigen Betriebes in diesem innerstadtischen Landschaftsraum Die landwirtschaftliche Flache wurde in Parzellen aufgeteilt und zum Kartoffelanbau an Vereine und Korperschaften verpachtet heute befinden sich dort mehrere Kleingartenvereine 13 Seit 1919 nutzte der Dresdner Sportclub 1898 Anlagen und das neugebaute Heinz Steyer Stadion im Ostragehege Daraus entwickelten sich ab 1954 und erneut 1989 die sportliche Aktivitaten des SC Einheit Dresden Eine 1937 unter Leitung von Stadtbaurat Paul Wolf vorgestellte Planung zu einem Sportforum mit Dimensionen wie die vom Berliner Olympiagelande wurde nicht umgesetzt Beim spateren Ausbau der Sportanlagen wurde jedoch der ostliche Abschnitt der Ubigauer Allee abgeholzt Zur reprasentativen Gestaltung des Ubergangs der Innenstadt zum Kleinen Ostragehege plante die Stadt Dresden in den 1940er Jahren ein Kulturforum das in einer Breite vom Elbufer bis zur Ostra Allee einen grossen Raum eingenommen hatte Dazu hatten die Speicher und Hafenanlagen komplett abgerissen werden mussen Zur Ausfuhrung dieser Plane kam es nicht Im Rahmen der Kriegsereignisse war am Westrand des Grossen Ostrageheges ein kleiner militarischer Hafen angelegt worden der spater wieder verfullt wurde Die Luftangriffe auf Dresden vom Februar 1945 verursachten auch einige Zerstorungen Das DSC Stadion heute Heinz Steyer Stadion war ein Zielmarkierungspunkt fur die Piloten Bereits im Jahr 1945 nachdem die Kriegsereignisse Dresden stark zerstort hatten diente der sudliche Bereich vom Ostragehege als Deponie fur die gewaltigen Schuttmassen in der Stadt Eine Trummerbahn fuhrte den Schutt aus dem Stadtzentrum heran Sie sind als begrunter Berg zwischen den Sportanlagen und der Magdeburger Strasse noch heute erkennbar Auf der Grundlage des Aufbaugesetzes der DDR vom 6 September 1950 erfolgten umfangreiche Aktivitaten in den vom Krieg betroffenen Innenstadten Fur die Friedrichstadt und das Ostragehege war kein Bebauungsplan vorgesehen Dadurch blieb dieses stadtische Areal weitgehend unberuhrt Allerdings verfielen in der angrenzenden Friedrichstadt viele Gebaude und Grundstucke 11 14 Durch einen Aufstellungsbeschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 20 September 1990 nahm das Stadtplanungsamt die Arbeit am Flachennutzungsplan von Dresden auf In diesem Zusammenhang erkannte man die Notwendigkeit des Schutzes und der Aufwertung vom Grossen Ostragehege Diese Auffassung fand bereits 1993 in den offentlich ausgelegten Flachennutzungsplanvorentwurf Eingang Mit der Verlagerung des Schlachthofbetriebes erhohte sich der stadtplanerische Handlungsbedarf zu Gunsten einer neuen stadtraumlichen Konzeption Aus den bisherigen planerischen Vorentwurfen zum Ostragehege entwickelte sich die Idee zur Bewerbung Dresdens fur die IGA 2003 Die Anspruche zu dieser Entwicklungsaufgabe waren so hoch dass sich namhafte Architekten wie beispielsweise Roland Ostertag im Vorfeld dafur einsetzten In der Konsequenz wurde aus dem ursprunglich damit befassten Stadtplanungsamt eine eigene Planungsgruppe Ostragehege IGA 2003 geschaffen die unter der Leitung von Klaus Mutscher stand Parallel grundete sich eine Burgerinitiative in Form eines Fordervereins die sich um die offentliche Aufmerksamkeit zur Entwicklung dieses stadtischen Landschaftsraumes mit den Nutzungsschwerpunkten Wohnen sowie Ausstellungs und Kongresszentrum im Grossen Ostragehege einsetzte Den Planungsarbeiten folgend lobte die Stadt Dresden einen internationalen stadtebaulich landschaftspflegerischen Ideenwettbewerb Grosses Ostragehege IGA Dresden 2003 aus Dieser Wettbewerb verlief vom 8 Februar bis 14 Juni 1995 Die nicht getroffene IGA Entscheidung innerhalb der Stadt fuhrte jedoch im Dezember 1995 zur Absage des Veranstalters Zentralverband Gartenbau e V ZVG an den beabsichtigten Veranstaltungsort Dresden und beeinflusste damit den ursprunglichen Planungsrahmen In der Folge entstand der stadtebauliche Rahmenplan Grosses Ostragehege der westlich nordwestlich der Innenstadt ein Gebiet von etwa 550 Hektar umfasste und am 29 Januar 1997 durch den Stadtrat bestatigt wurde Ein Jahr spater beschloss der Stadtrat den Bebauungsplan Nr 78 Schlachthofinsel in dessen Folge das am 17 September 1999 mit einem Festakt eroffnete neue Ausstellungszentrum entstand 3 6 15 16 Im Landschaftsplanentwurf von 1997 die okologische Grundlage zur Bauleitplanung in Dresden stufte man die Elbwiesen und die Flutrinne im Ostragehege als besonders bedeutsam fur den Biotop und Artenschutz und als wichtiges stadtklimatisches Frischluftentstehungsgebiet ein Zuvor erfolgte die Festlegung des nordwestlichen Areals zum Flachennaturdenkmal Glatthaferwiese im Ostragehege Das Hafenbecken hat uber seine wirtschaftliche Nutzung hinaus eine wichtige okologische Funktion fur die Uberwinterung und als Laichgebiet von etwa 35 Fischarten der Elbe 17 Bebauung BearbeitenErlwein liess auf einem kunstlich erschaffenen Umlaufberg den Neuen Schlachthof anlegen Dieser wurde zuletzt zur Messe Dresden umgebaut Um die Messeanlage beziehungsweise fruher das Schlachthofgelande auch bei Hochwasser zu erreichen wurde uber der Flutrinne zwischen Umlaufberg und Friedrichstadt fur den Strassenverkehr die Schlachthofbrucke gebaut Weiter im Osten liegt ein grosser Sportkomplex im Ostragehege Wichtige Gebaude sind dabei das Heinz Steyer Stadion und die Eissporthalle Das zweitgrosste Stadion der Stadt Dresden wird seit Oktober 2021 und planmassig bis Herbst 2023 neugebaut und als Multifunktions Sportstatte konzipiert 18 Grosste Nutzer der Sportanlagen sind der Dresdner SC die Dresdner Eislowen und die Dresden Monarchs Von Marz 1990 bis Herbst 1993 befand sich in der Nahe der Sportanlagen im Ostragehege der Standort des Musik Circus Sachsen einem temporaren Zeltbau seinerzeit mit einem Fassungsvermogen von 4000 Personen die grosste Diskothek der damaligen DDR Ausstellungen Bearbeiten nbsp OSTRALE Ausstellungsgebaude Hauptartikel OSTRALE Internationale Ausstellung fur zeitgenossische Kunste Seit 2007 findet die OSTRALE Internationale Ausstellung fur zeitgenossische Kunste auf dem Ostragehege statt Im Jahr 2008 besuchten rund 8500 Zuschauer die uber 100 verschiedenen Kunstraume auf einer Flache von mehr als 7000 Quadratmetern Mittlerweile ist die OSTRALE die drittgrosste Kunstausstellung in Deutschland und konnte 2014 19 000 Besucher verzeichnen Am 16 Februar 2012 machten die OSTRALE Direktoren Andrea Hilger und Martin Muller bekannt dass fur die Futterstalle auf dem historischen Schlachthofgelande an der Dresdner Messe ein zehnjahriger Mietvertrag abgeschlossen wurde Dieser Gebaudekomplex diente bisher jahrlich als Ausstellungsplatz fur das Kunstfestival Der Vertrag bestand zwischen der OSTRALE dem Forderverein OSTRALE freunde und dem Eigentumer DGI Gesellschaft fur Immobilienwirtschaft mbH Dresden Die bisher maroden Gebaude sollten mittels Forderung mit mindestens 4 5 Millionen Euro saniert werden damit in den Futterstallen Ausstellungen und Aktionen das ganze Jahr uber wechseln konnen Es bestehen Kooperationen mit der Hochschule fur Bildende Kunste Dresden und dem Theater Junge Generation in Dresden 19 Seit 2019 findet die inzwischen als Biennale ausgerichtete Ostrale dezentral an verschiedenen Standorten statt 20 Literatur BearbeitenAdolph Canzler Alfred Hauschild Ludwig Neumann Die Bauten technischen und industriellen Anlagen von Dresden Meinhold amp Sohne Dresden 1878 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ostragehege Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ostragehege dresdner stadtteile deEinzelnachweise Bearbeiten Vgl den brandenburgischen Nachdruck Kunstlich ObstGartenBuchlein Churfurst August I zu Sachsen etc Itzo auffs New von einem Liebhaber des Gartenbawes wiederumb an Tag gegeben Martin Guthen Berlin 1636 Digitalisat in der Google Buchsuche Karin Zachmann Kursachsischer Merkantilismus Staatswirtschaftspolitik mit einem produktionszentrierten Ansatz In Gunter Bayerl Wolfhard Weber Sozialgeschichte der Technik Ulrich Troitzsch zum 60 Geburtstag Waxmann Verlag Munster 1998 S 122 123 ISBN 3 89325 587 7 a b Jorn Walter Anette Friedrich Peter Emmrich et al Stadtebaulicher Rahmenplan Grosses Ostragehege und Umfeld Dokumentation zum Stadtratsbeschluss Eigenverlag Landeshauptstadt Dresden 1998 Volker Helas Vom Rhythmus einer Stadt In Dresdner Geschichtsverein Hrsg Grosses Ostragehege Friedrichstadt Geschichte und Entwicklungschancen Dresdner Hefte 47 Dresden 1996 ISBN 3 910055 36 2 Sieglinde Nickel Ostra vom Dorf zum Gehege In Dresdner Geschichtsverein Hrsg Grosses Ostragehege Friedrichstadt Geschichte und Entwicklungschancen Dresdner Hefte 47 Dresden 1996 ISBN 3 910055 36 2 a b c d e Klaus Mutscher Planungen fur das Grosse Ostragehege In Dresdner Geschichtsverein Hrsg Grosses Ostragehege Friedrichstadt Geschichte und Entwicklungschancen Dresdner Hefte 47 Dresden 1996 ISBN 3 910055 36 2 Sylvia Butenschon Geschichte des Dresdner Stadtgruns Die Entwicklung der stadtischen Grunflachen vom 15 Jahrhundert bis in die 1930er Jahre In Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg 30 Jahre Gartendenkmalpflege in Sachsen Beucha 2007 ISBN 978 3 86729 019 7 a b c d Stephan Klaus Das Ostragehege als Hafenanlage In Dresdner Geschichtsverein Hrsg Grosses Ostragehege Friedrichstadt Geschichte und Entwicklungschancen Dresdner Hefte 47 Dresden 1996 ISBN 3 910055 36 2 Landesvermessungsamt Sachsen Hrsg Die Vermessung Sachsens 200 Jahre Vermessungsverwaltung Dresden 2006 ISBN 3 937386 12 2 S 15 Canzler Hauschild S 445 512 513 536 538 a b c d Volker Helas Die Geschichte der Friedrichstadt In Dresdner Geschichtsverein Hrsg Grosses Ostragehege Friedrichstadt Geschichte und Entwicklungschancen Dresdner Hefte 47 Dresden 1996 ISBN 3 910055 36 2 Geschichte und ortliche Situation Grosses Ostragehege In Stadtplanung und Architektur Landeshauptstadt Dresden abgerufen am 4 Dezember 2019 Geschichte Seit uber 100 Jahren in Dresden Cotta Kleingartenverein Wohlfahrt e V abgerufen am 1 Juni 2022 Volker Helas Kleines Ostragehege In Dresdner Geschichtsverein Hrsg Grosses Ostragehege Friedrichstadt Geschichte und Entwicklungschancen Dresdner Hefte 47 Dresden 1996 ISBN 3 910055 36 2 Klaus F W Tempel Burgerinitiative fur das Ostragehege In Dresdner Geschichtsverein Hrsg Grosses Ostragehege Friedrichstadt Geschichte und Entwicklungschancen Dresdner Hefte 47 Dresden 1996 ISBN 3 910055 36 2 Landeshauptstadt Dresden Hrsg Flachennutzungsplan Teilflachennutzungsplan in den Stadtgrenzen vom 31 Dezember 1996 Burgerinformation Landschaftsplan Entwurf Marz 1997 Dresden 1997 Landeshauptstadt Dresden Hrsg Landschaftsplan Teillandschaftsplan in den Stadtgrenzen vom 31 12 1996 Burgerinformation Landschaftsplan Entwurf Marz 1997 Dresden 1997 Neubau Vision fur das Heinz Steyer Stadion in Dresden In Stadion Dresden Abgerufen am 19 November 2021 deutsch Dresdner Ostrale hat dauerhaftes Zuhause In Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung online 16 Februar 2012 abgerufen am 4 Dezember 2019 Mission amp Geschichte In ostrale de Abgerufen am 1 Juni 2022 Normdaten Geografikum GND 4428670 3 lobid OGND AKS VIAF 240072804 51 070833333333 13 7125 Koordinaten 51 4 15 N 13 42 45 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ostragehege amp oldid 233760206