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Johann Ludwig Bramsch 3 April 1811 als Johann Ludwig Bramsche 26 Juli 1877 in Kiel war ein deutscher Unternehmer und Fabrikbesitzer in Dresden Portratrelief am Wandgrab von Johann Ludwig Bramsch Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ehrungen 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Ehemaliger Verwaltungs und WohnbauJohann Ludwig Bramsche war das Kind von Franz Heinrich Bramsche und Anna Maria Margaretha Niehaus 1 Drei Tage nach seiner Geburt wurde Johann Ludwig Bramsche in Stirpe heute ein Ortsteil von Bohmte im Landkreis Osnabruck getauft Im Jahr 1837 ubernahm Bramsche die Dresdner Presshefe und Kornspiritusfabrik auf der Friedrichstrasse 56 Diese war 1820 vom Unternehmer Heinrich Wilhelm Dursthoff 1790 in Osnabruck 1837 gegrundet worden Dursthoff hatte dazu das fruhere Graflich Wallwitzsche Sommerpalais im Menageriegarten erworben 1821 erhielt Dursthoff die hart umkampfte Genehmigung nach einem streng geschutzten Rezept Kunsthefe industriell herzustellen 2 Die Zuchtung und Vermehrung lebender Zellen und insbesondere deren industrielle Herstellung waren damals eine herausragende Erfindung Zum Schutz vor der Konkurrenz mussten die eingeweihten Mitarbeiter vor Gericht einen Eid schworen niemals das Rezept zu verraten Durch den grossen wirtschaftlichen Erfolg der Firma entstanden in den Folgejahren einige Erweiterungsbauten So lieh sich Dursthof 1832 Geld um seine Firma erheblich zu vergrossern nbsp Bramsch Korn aus der DDR Nachdem Dursthoff am 20 Marz 1837 starb war seine erst 27 jahrige Witwe Marie Anna Engel Dursthoff 1810 1864 geborene Eckelmann mit der Geschaftsleitung und der Erziehung von drei Tochtern und einem Sohn uberfordert Sie kontaktierte Johann Ludwig Bramsche der noch im Raum Osnabruck wohnte Die beiden kannten sich aus ihrer Jugendzeit Maries Stiefbruder Rudolf Eckelmann hatte mit Bramsche einen gemeinsamen Tuch und Stoffhandel gefuhrt 2 Bramsche kam im Juli 1837 nach Dresden ubernahm die Leitung des Werks und baute es mit dem Gewinn aus dem Tuchhandel zur fuhrenden Spirituosenfabrik in Sachsen aus unter anderem um ein Getreidelager und eine Schrotmuhle Zu dieser Zeit gab es in Dresden uber 100 Branntweinbrenner 3 Bramsche erhielt das Dresdner Burgerrecht was seinem Vorganger der ebenfalls aus dem Konigreich Hannover stammte nicht gelungen war 1838 4 oder 1841 heiratete er Marie in Tharandt Durch einen Fehler bei der Eintragung ins Kirchenbuch wurde aus dem Nachnamen Bramsche das verkurzte Bramsch 2 Gemeinsam hatten die Eheleute sechs Kinder unter anderem Victor Ernst Louis 4 Dezember 1838 Johanne Sophie Natalie 11 Januar 1842 Marie Louise Emilie 10 August 1843 Margarethe Magdalene Charlotte Clara 19 Marz 1846 1857 und Franz Heinrich Ludwig 16 Oktober 1848 1925 5 nbsp Ehemaliges Bramsch Gut nach Umbau zu Wohnungen 2016Zusammen mit seiner Frau leitete Bramsch das Unternehmen dem er den Namen Dresdner Presshefen und Kornspiritusfabrik J L Bramsch gab Neben Rohstoffen wie kunstlicher Hefe und Kornspiritus stellte Bramsch auch verschiedene Spirituosen und Likore her Spater waren auch alkoholfreie Getranke im Angebot 6 Ab Mitte der 1840er Jahre gab es auf der Wilsdruffer Strasse in der Dresdner Altstadt eine Verkaufsstelle fur Hefe und Kornbranntwein 1842 erwarb Bramsch den Garten und das fruhere Palais des Hofmalers Johann Adolph Poppelmann Sohn des beruhmten Hofbaumeisters Matthaus Daniel Poppelmann Zwei Jahre spater kaufte er dazu noch das Gelande des 1696 angelegten Hirschgartens Gemeinsam mit seinen Schwagern Ludwig und Hermann Eckelmann grundete Bramsch 1848 ein Zweigwerk im bohmischen Schonpriesen heute Krasne Brezno ein Ortsteil von Usti nad Labem 1860 entstand in Teplitz heute Teplice eine weitere Hefefabrik Weitere geplante Filialen in England und den USA konnte Bramsch nicht verwirklichen nbsp Familiengrabstatte Bramsch auf dem Inneren Matthausfriedhof1856 oder 1857 erwarb Bramsch das fruhere Lobtauer Stadtgut um dort das Futter fur seine Zugtiere zu erzeugen Bramsch nutzte Pferde nicht nur als Lasttiere Er hatte auch eine Vorliebe fur den Reitsport Morgens soll er immer im Ostragehege ausgeritten sein Selbst eine Reise nach England unternahm er nicht mit der Postkutsche sondern selbst reitend 2 Bramsch war massgeblich an der Industrialisierung der Dresdner Vororte Friedrichstadt und Lobtau beteiligt und galt als grosszugiger Gemeindemazen 3 Im Jahr 1864 starb Bramschs Frau Marie Daraufhin heiratete Bramsch Agnes Negengerd 1833 1903 Aus dieser Ehe entstammen sechs Kinder wovon aber drei Totgeburten waren Einer der Sohne war Kurt Ludwig Karl 15 Februar 1876 Bramsch fand unter seinen zahlreichen Kindern keinen Nachfolger und wandelte die Firma 1870 in eine Aktiengesellschaft um Er selbst wurde Vorsitzender des Verwaltungsrates 2 Sieben Jahre spater starb Bramsch am Morgen des 26 Juli wahrscheinlich an Magenkrebs wahrend der Behandlung in Kiel 7 Er hinterliess ein ansehnliches Vermogen zu dem das Stadtgut Lobtau mit Gartnerei das Grundstuck an der Wilsdruffer Strasse mit seinem Geschaft Guter in Kemnitz Felder in Stetzsch eine Hefe und Spiritusfabrik in Teplitz sowie Aktien der Dresdner Fabrik gehoren Sein Grab befindet sich in einer Familiengrabstatte auf dem Inneren Matthausfriedhof in Dresden Friedrichstadt Ehrungen Bearbeiten nbsp Bramsch Denkmal Zustand 2021In Dresden Lobtau erinnert die Bramschstrasse an Johann Ludwig Bramsch Ausserdem wird der offiziell Tunnel Bramschstrasse genannte Strassentunnel der Bundesstrasse 173 im selben Stadtteil meist Bramschtunnel genannt Aus Anlass des 100 Betriebsjubilaums wurde im Juli 1920 im Hof der inzwischen stark erweiterten Fabrik ein Denkmal fur Johann Ludwig Bramsch aufgestellt Das aus einem circa zwei Meter hohen Granitblock bestehende und mit einer Bronzeplakette versehene Denkmal wurde 1954 beim Bau des sogenannten Belegschaftshauses mit Speisesaal auf dem Grundstuck vergraben 8 Nur die Plakette wurde entfernt und am Grabstein Bramschs angebracht Im Mai 2012 fand man bei Bauarbeiten auf dem Grundstuck die vergrabene Stele nachdem vorher andere Grabungen gescheitert waren 9 Der vier Tonnen schwere Granitfindling 10 wurde in der Strasse Am Bramschkontor wiederaufgestellt es ist geplant eine Kopie der Plakette anzubringen 8 Siehe auch BearbeitenWer Sorgen hat Werbefilm 1948 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Ludwig Bramsch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bramsch Spirituosenfabrik auf www dresdner stadtteile de Johann Ludwig Bramsch im Stadtwiki DresdenEinzelnachweise Bearbeiten Johann Ludwig Bramsch in der Datenbank Find a Grave abgerufen am 7 Januar 2015 englisch a b c d e Bettina Klemm Wie Bramsche sein e verlor In Sachsische Zeitung 27 August 2011 kostenpflichtig online abgerufen am 18 September 2014 a b Dietmar Sehn Bramsch der Fabrikant und Gemeindeforderer In Sachsische Zeitung 20 Marz 2003 kostenpflichtig online abgerufen am 18 September 2014 Unternehmer Bramsch brannte fur seinen Betrieb In Dresdner Morgenpost 23 Juli 2019 kostenpflichtig online abgerufen am 11 Januar 2021 Ancestry Hints for Johann Ludwig BRAMSCH abgerufen am 18 September 2014 Ralf Hubner Dresdens Schnapsbrennmeister In Sachsische Zeitung 10 April 2021 Todesanzeige In Dresdner Anzeiger 27 Juli 1877 a b Peter Hilbert Bramschdenkmal beim Baggern entdeckt In Sachsische Zeitung 19 Mai 2012 kostenpflichtig online abgerufen am 18 September 2014 Weitere Suche nach Denkmal von Bramsch In Sachsische Zeitung 11 Januar 2012 kostenpflichtig online abgerufen am 11 Januar 2021 Verein sucht nach Spuren des Bramsch Denkmals In Sachsische Zeitung 3 August 2011 kostenpflichtig online abgerufen am 18 September 2014 Normdaten Person GND 1015713149 lobid OGND AKS VIAF 178155717 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bramsch Johann LudwigALTERNATIVNAMEN Bramsche Johann LudwigKURZBESCHREIBUNG deutscher Unternehmer und Fabrikbesitzer in DresdenGEBURTSDATUM 3 April 1811STERBEDATUM 26 Juli 1877STERBEORT Kiel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Ludwig Bramsch amp oldid 221943022