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Ausgaben sind im kaufmannischen Rechnungswesen Verminderungen des Geldvermogens und damit eine Stromgrosse Komplementarbegriff ist die Einnahme 2 Abgrenzung der Grundbegriffe des betriebswirtschaftlichen Rechnungswesens hinsichtlich des Gesamtvermogens des betriebsnotwendigen Vermogens des Geldvermogens und der Kasse 1 Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Betriebswirtschaftslehre 2 1 Abgrenzung Ausgabe Auszahlung 2 2 Abgrenzung Ausgabe Aufwand 3 Kameralistik 3 1 Definition 3 2 Falligkeit und Kassenwirksamkeit 3 3 Vollstandigkeit 4 Im Steuerrecht 5 Siehe auch 6 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenAusgaben und Einnahmen sind nicht dasselbe wie Auszahlungen und Einzahlungen 3 Erstere andern den Geldvermogensbestand letztere den Zahlungsmittelbestand Einnahmen und Ausgaben sind auch nicht identisch mit den Ertragen und Aufwendungen der Gewinn und Verlustrechnung In der Kameralistik ist der Begriff Ausgabe mit einer anderen sich nicht mit der betriebswirtschaftlichen Bedeutung deckenden Bedeutung bekannt Betriebswirtschaftslehre BearbeitenEine Ausgabe im betriebswirtschaftlichen Sinne vermindert das Netto Geldvermogen eines Unternehmens Ausgaben setzen sich zusammen aus den Auszahlungen den Abgangen kurzfristiger Forderungen einschliesslich Wertpapiere und den Zugangen kurzfristiger Verbindlichkeiten Die Begriffe Einnahme und Ausgabe gehoren zur Geldvermogensebene sie betrachtet Bestandsgrossen 4 Abgrenzung Ausgabe Auszahlung Bearbeiten Ausgaben und Auszahlungen fallen nur dann zusammen wenn eine Transaktion sowohl den Zahlungsmittelbestand als auch das Geldvermogen eines Wirtschaftssubjekts verandert So fuhrt der Geschaftsvorfall eines Barkaufs sowohl zur Minderung des Kassenbestands als auch zur Minderung des Geldvermogens Zahlungsmittelbestand Forderungen 0 Verbindlichkeiten 0 Geldvermogen Auszahlungen und Ausgaben fallen dagegen nicht zusammen wenn Kreditvorgange stattfinden Wird der Wareneinkauf mit Zahlungsziel getatigt so erhohen sich durch diesen Lieferantenkredit die Kreditoren Verbindlichkeiten und fuhren zu einer Verringerung des Geldvermogens lassen aber den Zahlungsmittelbestand noch unverandert Es liegt dann eine Ausgabe aber keine Auszahlung vor Die Auszahlung erfolgt jedoch erst wenn die auf Ziel auf Rechnung gekaufte Ware bezahlt wird Die Zahlung der Rechnung mindert sowohl den Zahlungsmittelbestand als auch die Verbindlichkeiten und lasst damit das Geldvermogen unverandert Auszahlung aber keine Ausgabe 5 Zahlungsmittelbestand 0 Forderungen 0 Verbindlichkeiten Geldvermogen Ausgabenlose Auszahlungen verringern den Zahlungsmittelbestand und die Verbindlichkeiten oder erhohen die Forderungen Auszahlungslose Ausgaben beruhren nicht den Zahlungsmittelbestand und verandern ausschliesslich das Geldvermogen 6 Abgrenzung Ausgabe Aufwand Bearbeiten Ausgabe und Aufwand sind identisch wenn dem Zahlungsmittelabfluss ein Aufwandsposten in der Gewinn und Verlustrechnung gegenubersteht Werden beispielsweise Lohn Gehalt Personalaufwand an Arbeitnehmer durch Barzahlung aus dem Kassenbestand bezahlt stimmen Ausgaben und Aufwand uberein Ausgaben und Aufwand sind nicht identisch wenn etwa eine abnutzungsbedingte Abschreibung auf das Anlagevermogen vorgenommen wird ihr steht keine Ausgabe gegenuber Kameralistik BearbeitenDefinition Bearbeiten Ausgaben bzw Einnahmen in der Kameralistik entsprechen haushaltsrechtlich den Auszahlungen bzw Einzahlungen der Betriebswirtschaft sie sind die grundlegenden Steuerungsgrossen in kameralistischen offentlichen Haushalten 7 Ausgaben Staatsausgaben sind die von haushaltsfuhrenden Stellen zu erbringenden Geldleistungen die im Haushaltsjahr voraussichtlich kassenwirksam werden Zu den Ausgaben gehoren Personalkosten Investitionsausgaben Sozialhilfe Sachaufwand oder Zins und Tilgungsleistungen Entsprechende Regelungen gelten fur Bundeslander und deren Untergliederungen nach den jeweiligen Gemeindehaushaltsverordnungen In der Kameralistik ist zwischen Soll und Ist Ausgaben und Einnahmen zu unterscheiden je nachdem ob der Haushaltsplan oder der endgultige Haushalt aufgestellt wird Nach 11 Abs 2 BHO 8 muss der Haushaltsplan alle im Haushaltsjahr zu erwartenden Einnahmen und alle voraussichtlich zu leistenden Ausgaben enthalten Die Ausgaben sind nach Zweck die Einnahmen nach Entstehungsgrund zu veranschlagen 17 Abs 1 BHO 9 ausnahmsweise zweckgebundene Einnahmen und dazugehorige Ausgaben sind zu kennzeichnen 17 Abs 3 BHO Im Rahmen des Haushaltsplans kommt dem Begriff der Ausgabe die Wirkung einer Verpflichtungsermachtigung zu also der Befugnis durch die der Haushaltsgesetzgeber die Verwaltung berechtigt eine Verpflichtung zur Leistung einer Zahlung im laufenden Haushaltsjahr einzugehen und diese Verpflichtung durch Auszahlung von Geldmitteln zu erfullen vgl 3 Abs 1 34 Abs 2 der Bundeshaushaltsordnung BHO sowie der inhaltsgleichen Haushaltsordnungen der Lander In ihrer Gesamtheit dienen die Soll Einnahmen im Haushaltsplan der Deckung der dort veranschlagten Ausgabeermachtigungen Art 110 Abs 1 Satz 1 GG 2 Satz 1 8 BHO LHO Falligkeit und Kassenwirksamkeit Bearbeiten Einnahmen und Ausgaben mussen regelmassig im Haushaltsjahr fallig und kassenwirksam werden Falligkeitsgrundsatz siehe Haushaltsgrundsatze In der Kameralistik richtet sich namlich die Veranschlagung und Buchung von Einnahmen und Ausgaben nicht nach der wirtschaftlichen Zuordnung sondern nach dem Falligkeitsprinzip 7 42 GemHVO Kassenwirksam bedeutet dass Ausgaben durch Zahlung abgeflossen sind Kassenwirksam ist eine Ausgabe wenn sie bis zum Ende des Haushaltsjahres 31 Dezember fallig ist Unmittelbar kassenwirksam werdende Zahlungsvorgange sind sofort zu veranschlagen und zu buchen 7 Abs 1 und 3 GemHVO Ausgaben haben den Charakter von Ausgabenermachtigungen fur das betreffende Haushaltsjahr spater kassenwirksam werdende Ausgaben werden als Verpflichtungsermachtigung veranschlagt Nur bei den Kommunalhaushalten ist eine Aufteilung der Einnahmen und Ausgaben in vermogenswirksame und nicht vermogenswirksame vorzunehmen und bei der Aufstellung der Verwaltungs und Vermogenshaushalte zu berucksichtigen Bei Landes und Bundeshaushalt gibt es diese Aufteilung nicht Vollstandigkeit Bearbeiten Nach 11 Abs 2 BHO 8 muss der Haushaltsplan alle im Haushaltsjahr zu erwartenden Einnahmen und alle voraussichtlich zu leistenden Ausgaben enthalten Die Ausgaben sind nach Zweck zu veranschlagen 17 Abs 1 BHO 9 zweckgebundene Einnahmen und dazugehorige Ausgaben sind zu kennzeichnen 17 Abs 3 BHO Ausgaben sind nur zu leisten wenn sie zur wirtschaftlichen und sparsamen Verwaltung erforderlich sind 34 Abs 2 BHO Im Steuerrecht BearbeitenAusgaben sind fur das Kalenderjahr abzusetzen in dem sie geleistet worden sind Regelmassig wiederkehrende Ausgaben die bei dem Steuerpflichtigen kurze Zeit vor Beginn oder kurze Zeit nach Beendigung des Kalenderjahres zu dem sie wirtschaftlich gehoren abgeflossen sind gelten als in diesem Kalenderjahr ausgegeben Siehe auch BearbeitenBetriebsausgabe Kosten Leistung Sonderausgabe WerbungskostenEinzelnachweise Bearbeiten Sonke Peters Begrunder Rolf Bruhl Johannes N Stelling Betriebswirtschaftslehre Einfuhrung 12 durchgesehene Auflage Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen u a 2005 ISBN 3 486 57685 2 Google Books Gunter Wohe Ulrich Doring Einfuhrung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre Munchen Vahlen 1993 S 1007 Als Geldvermogen wird die Summe aus Zahlungsmittelbestand Kassenbestande und jederzeit verfugbare Bankguthaben und Bestand an sonstigen Forderungen abzuglich des Bestandes an Verbindlichkeiten bezeichnet Jeden Geschaftsvorfall der zu einer Erhohung des Geldvermogens fuhrt nennt man Einnahme jeder Geschaftsvorfall der eine Verminderung des Geldvermogens hervorruft wird als Ausgabe bezeichnet Gunter Wohe Ulrich Doring Einfuhrung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre Munchen Vahlen 1993 S 1006 Die Summe aus Kassenbestanden und jederzeit verfugbaren Bankguthaben also den Bestand an liquiden Mitteln bezeichnet man als Zahlungsmittelbestand Jeder Vorgang bei dem der Zahlungsmittelbestand zunimmt ist eine Einzahlung jeder Vorgang der zu einer Abnahme des Zahlungsmittelbestands fuhrt ist eine Auszahlung Peter Janakiew Unternehmensfuhrung Rechnungswesen Controlling 2009 S 124 Frank Kalenberg Kostenrechnung 2013 S 6 Carl Christian Freidank Kostenrechnung 2012 S 12 Robert F Heller Haushaltsgrundsatze fur Bund Lander und Gemeinden 2010 S 154 a b 11 Abs 2 BHO a b 17 Abs 1 BHONormdaten Sachbegriff GND 4127425 8 lobid OGND AKS Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ausgabe Rechnungswesen amp oldid 207600399