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Schriftsassigkeit auch kanzlei schriftsassig ist die fruhere Bezeichnung fur Grundherrschaften wie zum Beispiel Ritterguter deren Besitzer unter den oberen Landesgerichten als erste Instanz in Rechtsstreitigkeiten standen Im Gegensatz hierzu gab es amtssassige Dorfer und Ritterguter Amtssassen die das Amt in dessen Bereich sie lagen als erste Instanz anzuerkennen hatten Mittelbare Amtsdorfer waren adelige und klosterliche Amtsdorfer Die Schriftsassigkeit war an das Gut und nicht an die Person des Grundherrn gebunden 1 Das Deutsche Rechtsworterbuch erlautert dem Landesherren immediat unmittelbar unterstellt und betont das Privileg der Schriftsassigkeit haftet an Grund und Boden Dieser Begriff sei schon im Jahr 1657 verwendet worden 2 Johann Christoph Adelung definiert in seinem Grammatisch Kritischen Worterbuch der Hochdeutschen Mundart auf Schrift sitzend d i dem Lehens und Landesherren und dessen Kanzelley unmittelbar unterworfen kanzelleysassig zum Unterschiede von dem amtssassig Ein schriftsassiger Edelmann Schriftsassige Guter 3 Im Kurfurstentum Sachsen so Axel Flugel in Burgerliche Ritterguter sei der Unterschied zwischen Schriftsassigkeit und Amtssassigkeit unter den Rittergutern durch eine unterschiedliche Nahe zum Landesherrn gekennzeichnet gewesen Diese hatte sowohl eine rechtliche wie eine symbolische Bedeutung gehabt Die Differenzierung sei auf die im 15 Jahrhundert begonnene Entwicklung der Amterverfassung zuruckzufuhren Schriftsassen hatten den oberen Landesbehorden unmittelbar unterstanden Mit ihnen hatten sie den Schriftverkehr direkt fuhren konnen Fur die Amtssassen sei das von einem Amtmann geleitete ortlich zustandige Amt die Instanz gewesen an die sie sich zu wenden gehabt hatten Die Unterscheidung zwischen Schriftsassigkeit und Amtssassigkeit habe nicht nur fur Ritterguter gegolten sondern auch fur Stadte und Dorfer Auch als rein personale Qualitat sei die Schriftsassigkeit vorgekommen 4 Siehe auch BearbeitenLandsasse PatrimonialgerichtsbarkeitWeblinks BearbeitenAmtsassii Amtsassen In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 1 Leipzig 1732 Sp 1814 1816 Unterschied zwischen Amtssassigkeit und Schriftsassigkeit Schriftsassig In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 14 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 633 Einzelnachweise Bearbeiten Hauptstaatsarchiv Dresden Herrschaften Memento vom 29 April 2008 im Internet Archive Schriftsassig im Deutschen Rechtsworterbuch Johann Christoph Adelung Grammatisch Kritisches Worterbuch der Hochdeutschen Mundart Band 3 Sp 1658 Leipzig 1786 Digitalisat in Woerterbuchnetz de Axel Flugel Burgerliche Ritterguter Sozialer Wandel und politische Reform in Kursachsen 1680 1844 Vandenhoeck amp Ruprecht 2000 ISBN 3 525 35681 1 S 73 Digitalisat Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage von 1888 bis 1890 Bitte entferne diesen Hinweis nur wenn du den Artikel so weit uberarbeitet hast dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt dies belegt ist und er den heutigen sprachlichen Anforderungen genugt Um danach auf den Meyers Artikel zu verweisen kannst du Meyers Online Band Seite benutzen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schriftsassigkeit amp oldid 232919810