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Die Erzgebirgische Blechcompagnie war ein Zusammenschluss von mehreren Hammerwerken im sachsischen Erzgebirge Die Ziele der Vereinigung waren die Forderung von Eisen und Zinn zu regeln und die Preise fur die gefertigten Bleche stabil auf hohem Niveau zu halten Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Vorgangergesellschaft 3 Bildung der Gesellschaft 4 Literatur 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDer aus Nurnberg stammende Andreas Blau grundete im Erzgebirge mehrere Hammerwerke 1 Mit Hilfe angeworbener Fachleute aus der Amberger Gegend fuhrte er die Herstellung von Weissblechen ein 2 Dabei wird im Rennfeuer gewonnenes Eisen zu Schwarzblech 3 verarbeitet und durch Verzinnen veredelt Seit dem letzten Viertel des 16 Jahrhunderts wurde auch in zahlreichen erzgebirgischen Hammerwerken die Technologie von Rennofen auf Hochofen umgestellt und neue Hammerwerke gleich so erbaut 4 Vorgangergesellschaft BearbeitenDie von Andreas Blau erworbenen bzw neu errichteten Hammerwerke schlossen sich mit anderen Hammerwerken zur Gesellschaft des neuen Blechhandels zu Sachsenfeld zusammen Der Kurfurst Johann Friedrich gab einen Vorschuss von 7000 Gulden und war als Besitzer zweier Hammerwerke an der Vereinigung beteiligt Die Gesellschaft handelte ausser mit Weissblech auch mit Zinn Wismut Blei und Draht Durch das Zusammenlegen der Forderung von Eisen und Zinn mit der Verarbeitung zu Weissblech sowie mit dem Vertrieb der fertigen Produkte verbesserte sich die Konkurrenzsituation zu anderen Produzenten wie die Oberpfalzische Blechkompanie in Amberg Wie in Burkhardtsgrun war Andreas Blau auch an Bergwerken beteiligt 5 Andreas Blau fluchtete 1541 nach Streitigkeiten mit anderen Gesellschaftern nach Nurnberg 6 Der Verdienst der Vorgangergesellschaft war es die Weissblecherzeugung ins Erzgebirge gebracht zu haben und Spezialisten fur die Herstellung hier anzusiedeln Schon 1553 trat die Gesellschaft nicht mehr in Erscheinung Bildung der Gesellschaft BearbeitenEine Neuorganisation des Blechhandels erfolgte schon 1613 durch die Hammerherren Der Kurfurst unterstutzte ihre Bemuhungen indem er fur fremde Bleche in Leipzig hohere Gebuhren verlangte Es kamen mit Mittweida Schonheiderhammer 7 Muldenhammer 8 Auerhammer und Wittigsthal weitere Werke hinzu Gegen Ende des Dreissigjahrigen Krieges machte sich Matthaus Gnaspe der technische Leiter des Messingwerkes Niederauerbach Besitzer des Hammerwerkes Ellefeld Grunder von Obersachsenberg und auch Blechfabrikant in Neidhardtsthal 9 mit Hamburger Kapitalgebern fur Zinnbergleute stark und bildete in Marienberg eine bergbauliche Handelsgesellschaft Er schlug 1663 dem Kurfursten vor den Blechhandel in Form einer Festen Hand als Gesellschaft zu fuhren Traten 1665 nur zwei weitere Werke der Vereinigung bei wurde am 29 Oktober 1678 in Neidhardtsthal ein Blechkontrakt geschlossen Das war der Beginn der Erzgebirgischen Blechcompagnie nbsp Infotafel in CarlsfeldBeteiligt an den acht Teilen waren bei der Grundung Abraham Siegel 1 16 als Besitzer von Wolfsgrun Johann Gabriel Lobel Schwiegersohn von Caspar Wittich 1 8 fur Wittigsthal Veit Hans Schnorr d J 2 8 als Besitzer des oberen Werkes Neidhardtsthal 10 fur Blauenthal fur den Auerhammer Rosina Schnorr 1 16 11 Als Besitzer des Schonheiderhammers trat Susanna Siegel Witwe von Heinrich Siegel 3 16 in Erscheinung Wolf Adam und Friedrich Gottschaldt hatten 1 8 und der Besitzer des unteren Werkes Neidhardtsthal Christoph Horbach besass 1 16 Der am 4 April 1687 geadelte Grunder von Carlsfeld Veit Hans Schnorr d J war der einzige Hammerherr der auch an der anderen Festen Hand die der Blaufarbenwerke beteiligt war Als Teilhaber mit funf Werken bestimmte er massgeblich das Geschehen auch wenn die Leitung der Compagnie halbjahrlich wechselte 12 In Schneeberg wurde ein Hauptlager errichtet 13 Spater beteiligten sich auch andere Werke an der Gesellschaft 14 Die Werke in Tannenbergsthal Rittersgrun Sachsenfeld und Breitenhof stellten gleichfalls auf Weissblech um und beteiligten sich an der Gesellschaft nbsp Blechzeichen Heinrich SiegelDer Leipziger Ratsherr Wilhelm van Ryssel war als Faktor fur die Blechkompanie tatig Die Liefermengen wurden fur jedes Werk einzeln festgelegt und einheitlich fur alle die Preise Uberschusse wurden anteilsmassig verrechnet Jedes Hammerwerk musste mit einem eigenen Blechzeichen seine Waren kennzeichnen und haftete bei schlechter Qualitat fur den daraus entstandenen Schaden Jedes Mitglied verpflichtete sich keine anderen Liefervertrage einzugehen Bei Verstossen drohten 1000 Taler Konventionalstrafe Die Hammerherren besassen neben ihren Betrieben auch Anteile an Bergwerken und Waldern und sicherten dadurch den Bergleuten in der Gegend ein Auskommen In einem Vertrag von 1691 wird Kaspar Siegmund von Berbisdorf als Besitzer zweier Hammerwerke in die Gesellschaft aufgenommen Im Jahr 1695 wurde in Schwarzenberg die Leitung neu vergeben In dieser Zeit gab es neben Schneeberg auch ein Lager in Schwarzenberg Am 28 Dezember 1695 traf man sich erneut in Schwarzenberg um wegen anstehender Messen uber Preise Frachtvorschusse und Auszahlungen ein Abkommen zu treffen Auch wurde uber die Ruckgabe schlechter Waren verhandelt Ferner vereinbarte man Strafen fur Werke die uber die im Vorhinein festgelegte Lieferungmenge hinaus Bleche an Fremdabnehmer verkauften Die Halfte der Strafen bekam der Kurfurst ausbezahlt die andere Halfte blieb in der gemeinsamen Blechkasse Wer kein Weissblech herstellen konnte bekam aus der Kompaniekasse entsprechend seinem Anteil Geld gegen Zins vorgestreckt Literatur BearbeitenSiegfried Sieber Die erzgebirgische Blechkompanie in Sachsische Heimatblatter 3 1957 S 225 232 Mike Haustein Das sachsische Kobalt und Blaufarbenwesen Geschichte Technologie und Denkmale Mitteldeutscher Verlag Halle S 2020 ISBN 978 3 96311 438 0 S 64Einzelnachweise Bearbeiten Die Bergbaulandschaft von Schneeberg und Eibenstock Werte der deutschen Heimat Band 11 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1967 S 122 Die Bergbaulandschaft von Schneeberg und Eibenstock Werte der deutschen Heimat Band 11 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1967 S 120 Johann Christian Engelschall Beschreibung der Exulanten und Bergstadt Johanngeorgenstadt 1723 Seite 308 Blechherstellung Gotz Altmann Die Einfuhrung des Blechschmiedens und Verzinnens 38 im Erzgebirge im zweiten Viertel des 16 Jahrhunderts Seite 38 ff Die Bergbaulandschaft von Schneeberg und Eibenstock Werte der deutschen Heimat Band 11 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1967 S 92 Autorenkollektiv Brockhaus Reisehandbuch Erzgebirge Vogtland VEB F A Brockhaus Verlag Leipzig 1973 Seite 224 Die Bergbaulandschaft von Schneeberg und Eibenstock Werte der deutschen Heimat Band 11 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1967 S 109 Die Bergbaulandschaft von Schneeberg und Eibenstock Werte der deutschen Heimat Band 11 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1967 S 113 Die Bergbaulandschaft von Schneeberg und Eibenstock Werte der deutschen Heimat Band 11 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1967 S 112 Die Bergbaulandschaft von Schneeberg und Eibenstock Werte der deutschen Heimat Band 11 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1967 S 112 https www frauenorte sachsen de die frauen rosina schnorr Veit Hans Schnorr von Carolsfeld 1644 1715 auf Sachsische Biografie Die Bergbaulandschaft von Schneeberg und Eibenstock Werte der deutschen Heimat Band 11 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1967 S 42 Die Bergbaulandschaft von Schneeberg und Eibenstock Werte der deutschen Heimat Band 11 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1967 S 154 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erzgebirgische Blechcompagnie amp oldid 235631725