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Sachsen gilt als einer der besten Bildungsstandorte Deutschlands was sich in Bildungsstudien und Schulleistungsuntersuchungen zeigt Bereits das Konigreich Sachsen zahlte im Bildungswesen zu den fortschrittlichsten Gebieten Deutschlands Sein Schulwesen geht weit in die vorreformatorische Zeit zuruck wohingegen das angrenzende Gebiet des heutigen Sachsen Anhalts beispielsweise erst seit der Reformation 16 Jahrhundert eine eigenstandige Bildungslandschaft entwickelte Inhaltsverzeichnis 1 Vom 12 Jahrhundert bis zum Ende der Weimarer Republik 2 Vom Nationalsozialismus bis zur Auflosung der DDR 3 Von der Wiedervereinigung Deutschlands bis heute 4 WeblinksVom 12 Jahrhundert bis zum Ende der Weimarer Republik BearbeitenAls kirchliche Grundungen sind die Domschule zu Meissen 1183 oder die Klosterschulen St Afra 1205 und St Thomas 1409 zu nennen Furstliche Grundungen waren die Lateinschule zu Zwickau 1291 und die Universitat Leipzig 1409 In Dresden ist seit 1532 ein stadtisches Elementarschulwesen nachweisbar In den folgenden Jahrhunderten setzte sich die rege Grundung von Bildungseinrichtungen fort so dass ein breites Spektrum entstand Im Jahr 1835 begann die organisatorische Ausgestaltung des Elementarschulwesens Das Ziel war die Einrichtung einer achtjahrigen Schulpflicht Grundlagen einer ausreichenden Allgemeinbildung und parallel Voraussetzungen Methoden und Rahmenbedingungen fur eine weiterfuhrende berufliche Bildung wurden gelegt Die Schlusselrollen ubernahmen die Furstenschulen Meissen und Pforta gegrundet 1543 und Fachschulen bzw Fachhochschulen z B die Bergakademie Freiberg die Tierarzneischule Dresden die 1811 entstandene Forstakademie Tharandt das 1824 eroffnete Blochmannsche Institut in Dresden die 1828 gegrundete Technische Bildungsanstalt Dresden und die Handelshochschule Leipzig Vom Nationalsozialismus bis zur Auflosung der DDR BearbeitenIn der Zeit des Nationalsozialismus verlor Sachsen seine Selbststandigkeit durch Gleichschaltung der Lander und durfte das Bildungswesen nicht mehr in Eigenverantwortung regeln Die zentralistische Verwaltung und Einflussnahme auf die Entwicklung der Bildung in Sachsen setzten sich in der Zeit der Deutschen Demokratischen Republik in Grundzugen fort Nach dem Krieg entstanden viele unterschiedliche Bildungseinrichtungen in den ab 1952 bestehenden drei Bezirken Dresden Karl Marx Stadt Leipzig Regelfall war anfangs die 8 jahrige und spater die 10 jahrige Ausbildung an einer Polytechnischen Oberschule POS Abitur konnte bei besonderer Eignung nach 12 Jahren erworben werden und galt als Voraussetzung fur ein Fach oder Hochschulstudium Daneben sind die ab 1949 entstandenen Arbeiter und Bauernfakultaten ABF hervorzuheben Arbeiter und Bauernkindern wurde in diesen Einrichtungen die Erlangung der Hochschulreife ermoglichte Ebenfalls entstand eine Vielzahl zusatzlicher Bildungseinrichtungen wie v a den Fachschulen die wiederum den nach dem Krieg fehlenden akademischen Mittelbau ausbilden sollten Abganger der ABF sowie der Fachschulen hatten nach gutem Abschluss die Moglichkeit an Hochschulen zu studieren Viele Akademiker der DDR durchliefen erfolgreich diesen Bildungsweg im Direkt oder Fernstudium Eine der bekannteren Fachschulen war hier die Dresdner Fachschule fur Flugzeugbau die etwa bis 1961 Fachleute fur die entstehende Flugzeugindustrie ausbildete Von der Wiedervereinigung Deutschlands bis heute BearbeitenErst nach Auflosung der DDR konnte der neu entstandene Freistaat Sachsen sein Bildungswesen selbst organisieren Die Neuorganisation begann mit dem Zusammenschluss der ehemaligen DDR Bezirke Dresden Leipzig und Karl Marx Stadt heute Chemnitz und der Angleichung an die rechtlichen Bestimmungen der Bundesrepublik Deutschland die im Einigungsvertrag festgehalten sind Es entstand eine heftige und kontroverse Debatte um die seit August 1990 geplante Einfuhrung eines gegliederten Schulsystems Durch den hohen Anteil von Befurwortern des Gesamtschulkonzeptes dauerte diese Diskussion besonders lang an Am 3 Juli 1991 wurde das Schulgesetz fur den Freistaat Sachsen verabschiedet Es sah eine Aufgliederung des Bildungswesens in verschiedene Schularten vor allgemein und berufsbildende Schulen Grundschule Mittelschule Gymnasium bzw Berufsschule Berufsfachschule Fachschule Fachoberschule und berufliches Gymnasium Forderschulen fur Schuler mit geistigen Behinderungen korperlichen Behinderungen oder Lernbehinderungen Schulen des zweiten Bildungsweges Abendmittelschule Abendgymnasium Kolleg Des Weiteren wurde das Bildungswesen in Schulstufen unterteilt Primarstufe Grundschule Klasse 1 4 Sekundarstufe I Klasse 5 10 der allgemeinbildenden Schule der Forderschule sowie der Abendmittelschule Sekundarstufe II Klasse 11 und 12 der allgemeinbildenden Schule der Forderschule sowie der berufsbildenden Schule des Abendgymnasiums und des Kollegs Gesamtschulen wurden ausdrucklich ausgeschlossen Die sogenannte Mittelschule ist eine Besonderheit des sachsischen Bildungswesens und als Kernstuck der sachsischen Schullandschaft fest etabliert wurde jedoch von allen 1992 eingefuhrten Schularten am meisten diskutiert Sie ist ein Zusammenschluss von Hauptschule und Realschule Die Klassen 5 und 6 des Gymnasiums und der Mittelschule bilden die Orientierungsstufe und haben die gleichen Lehrplane In der Orientierungsstufe muss sich der Schuler fur seinen weiteren Schulweg entscheiden In diesem Schulabschnitt gibt es fur beide Schularten Gymnasium und Mittelschule besondere Schul Profile sprachliches Profil mathematisch naturwissenschaftliches Profil musisches Profil technisches Profil sportliches ProfilUnter diesen Profilen konnen die Schuler frei wahlen und somit einen gewissen Schwerpunkt ihrer Schulbildung bestimmen Schulversuche und Modellprojekte unter wissenschaftlicher Begleitung sollen die Weiterentwicklung und Verbesserung des sachsischen Schulwesens insbesondere der Mittelschule absichern Des Weiteren dienen diese Versuche und Projekte auch der Erprobung neuer padagogischer und organisatorischer Konzeptionen Die Genehmigung spricht dabei die oberste Schulaufsichtsbehorde also das Kultusministerium aus Am 25 Juli 1991 begann die Erneuerung des sachsischen Hochschulwesens mit der Verabschiedung des Sachsischen Hochschulerneuerungsgesetz Es folgte am 10 April 1992 die Verabschiedung des Hochschulstrukturgesetzes und am 4 August 1993 die des Hochschulgesetzes Der Prozess der personellen und strukturellen Neuorganisation des sachsischen Hochschulwesens ist nun nach diesen Gesetzen erst einmal abgeschlossen Im Moment gibt es in Sachsen 4 Universitaten Universitat Leipzig Bergakademie Freiberg Technische Universitat Dresden Technische Universitat ChemnitzAusser den Universitaten gibt es 5 Kunsthochschulen und 5 Fachhochschulen Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurden jedoch auch einige ehemals selbststandige Hochschulen aufgelost z B die Medizinische Akademie Dresden die Hochschule fur Verkehrswesen u a Ausserdem wurden die Padagogischen Hochschulen von Dresden Leipzig und Zwickau aufgelost Die Lehrerbildung fur die Schularten Grundschule Mittelschule und Gymnasium wurde durch die Einrichtung eigener Lehramtsstudiengange abgesichert Besonders wichtige Einrichtungen in diesem Zusammenhang sind die Sachsische Akademie fur Lehrerfortbildung SALF und das Institut fur Bildungsforschung und Schulentwicklung IBiS die heute im Sachsischen Bildungsinstitut SBI aufgegangen sind Weblinks BearbeitenSachsischer Bildungsserver mit Info zu allen aktuellen Schularten und Bildungswegen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bildungsgeschichte Sachsens amp oldid 226105012