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Der Wechseltaler alte Schreibweisen Wechsel Thaler und Wechselthaler wurde 1670 und 1671 im Kurfurstentum Sachsen unter Kurfurst Johann Georg II 1656 1680 im Wechsel oder Burgundischen Talerfuss 861 1000 fein ausgebracht Der Taler und seine Teilstucke waren als Wechselgeld zur Begunstigung des Leipziger Handels mit Hamburg und den Niederlanden gedacht 1 Die ersten Geprage von 1670 tragen deshalb die Aufschrift WECHSELTHALER auf der Ruckseite 2 Der Wechseltalerfuss war in Kursachsen nur 1670 und 1671 gultig 3 Wechseltaler von 1671 Mmz C R und Eichel Munzmeister Constantin Rothe Munzstatte Dresden Inhaltsverzeichnis 1 Munzgeschichte 2 Munzbeschreibung 2 1 Umschrift 2 2 Auspragung im Wechseltalerfuss 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseMunzgeschichte BearbeitenWahrend der Messen kamen die Taler der niederlandischen Provinzen die nach dem Burgundischen Fuss gepragt waren 4 auf dem Handelsweg nach Leipzig 5 Diese Munzen waren zwar besser als die kursachsischen die der Landeswahrung entsprechend im Zinnaischen Fuss ausgepragt waren jedoch geringhaltiger als die nach dem Reichsfuss gemunzten Speciesreichstaler Dennoch wurden sie gleichwertig mit kursachsischen Speciesreichstalern verrechnet 6 nbsp Kuranttaler 1672 Der Dritteltaler Zinnaischer Wahrung hatte einen Nennwert von 8 Groschen galt in Hamburg aber nur 7 GroschenDie Dritteltaler wurden dagegen abgewertet Sie hatten nach dem Vertrag von Zinna einen Nennwert von 8 Groschen wurden aber in Hamburg nur fur 7 Groschen genommen 7 Kursachsische Speciesreichstaler Kuranttaler eine Rechnungsmunze nach dem Vertrag von Zinna und im Burgundischen Fuss ausgebrachte Talerstucke hatten folgende Wertunterschiede Bewertung des Speciesreichstalers in Zinnaische Wahrung 8 1 Speciesreichstaler 1 Kuranttaler 28 Groschen Auspragung zu 9 Stuck auf die Mark Feinsilber Feingewicht 25 98 g Wert des Kuranttalers Rechnungsmunze 9 1 Kuranttaler 24 Groschen bewertet zu 10 Stuck auf die Mark Feinsilber Feingewicht 22 27 g Ausgepragte Nominale waren Taler Groschen Dreier und Pfennige Wert des im Burgundischen Fuss gepragten Talers 10 Taler ausgepragt zu 9 67 Stuck auf die Mark Feinsilber Feingewicht 24 19 gDie Taler der niederlandischen Provinzen galten in Zinnaischer Wahrung 26 Groschen die Speciesreichstaler wie o g 28 Groschen Da die nach dem Burgundischen Fuss gepragten Taler als vollwertige Reichstaler angenommen wurden kam es zu Protesten der Leipziger Kaufmannschaft die von den kursachsischen Landstanden unterstutzt wurden Sie schlugen dem Kurfursten vor dass er selbst nach dem Burgundischen Fuss pragen lassen moge 11 Dieses ist der Ursprung und die Absicht eines durch Aufpragung des Ausdrucks Wechselthaler hierdurch von andern Thalern sich merkwurdig auszeichnenden Geldgeprages welches Munzforschern zeithero sehr rathselhaft geschienen hat g Johann Jacob Vogel merket S 750 an Dass die Wechselthaler im Jahre 1670 zuerst gemunzet wurden dass solche den Burgundischen Thalern im Werthe gleich stunden und dass solche fur Wechselgeld angenommen wurden Ende der Anmerkung Unmittelbar nach geschlossenen Landtage im Monat Merz 1670 ward mit dessen Auspragung der Anfang bereits gemachet Friederich Klotzsch Versuch einer Chur Sachsischen Munzgeschichte 12 Mit Dekret von 3 Marz 1670 wurde der Wechseltalerfuss der dem Burgundischen Fuss entsprach im Kurfurstentum Sachsen eingefuhrt 13 Danach gepragt wurde nur in den Jahren 1670 und 1671 Den Nachweis dafur erbrachten Abrechnungen aus der Dresdner Munze 14 Obwohl die Wechseltaler etwas geringer im Feingehalt als die Speciesreichstaler ausgebracht sind tragen sie auf der Vorderseite in der Umschrift uber dem Kopf des Herrschers einen kleinen Reichsapfel das Erkennungszeichen auf sachsischen Munzen die im Reichsfuss gepragt sind Der Grund dafur war wahrscheinlich dass sie als Ersatz fur die kursachsischen Speciesreichstaler gedacht waren Da die Wechseltaler nur wenig geringhaltiger als die Speciesreichstaler ausgebracht waren wurden sie auch zur Ausbeutezahlung verwendet 15 Mit Dekret vom 22 September 1671 beendete Kurfurst Johann Georg II die Munzpragung im Wechseltalerfuss und fuhrte den Zinnaischen Fuss wieder ein 16 Die nach dem Burgundischen Fuss gemunzten hollandischen belgischen franzosischen und Schweizer Taler die der Anlass fur die Pragung der Wechseltaler in Kursachsen waren liefen noch um 1700 im Hinterland der Nordsee um und waren der Grund dafur dass die niedersachsischen Stande 1695 in Hamburg beschlossen selbst nach dem Burgundischen Fuss Handelsmunzen sogenannte Bankotaler zu pragen 17 Munzbeschreibung BearbeitenDie Wechseltaler wurden als ganze halbe 18 und viertel 19 Taler mit nahezu gleichem Munzbild in der Dresdner Munze geschlagen Ein Teil der 1671 gepragten Talerstucke weist geringe Anderungen im Brustbild und der Wappenform auf 20 Es sind aber auch doppelte 21 dreifache 22 und vierfache 23 Wechseltaler bekannt die ausserst selten sind Die Aufschrift WECHSELTHALER auf der Ruckseite wurde nur in den beiden ersten Quartalen des Jahres 1670 verwendet 24 Der uberwiegende Anteil der Taler wurde ohne diese Aufschrift mit gleichem Munzbild gepragt Die Vorderseite tragt das geharnischte Brustbild Johann Georg II und einen Teil seiner Titelumschrift Uber dem Kopf des Herrschers befindet sich der Reichsapfel Die Ruckseite zeigt das vereinfachte sachsische Wappen unter dem Kurhut und die Fortsetzung der Titelumschrift die Jahreszahl und das Munzmeisterzeichen Eichel sowie die Initialen C R des Dresdner Munzmeisters Constantin Rothe Die Stempel der ersten Taler wurden augenscheinlich noch von Johann Caspar Hockner geschnitten Die nachfolgenden Stempel sind wahrscheinlich bereits von Ernst Caspar Durr angefertigt worden der Ende des Jahres 1670 dem Munzeisenschneider Hockner als Adjunkt beigegeben wurde 25 Umschrift Bearbeiten IOHAN nes GEORG ius II D ei G ratia DUX SAX oniae I uliaci CL iviae ET MONT ium SAC ri ROM ani IMP erii ARCHIM arschallus ET ELECT or Johann Georg II von Gottes Gnaden Herzog von Sachsen Julich Cleve und Berg des Heiligen Romischen Reiches Erzmarschall und Kurfurst Auspragung im Wechseltalerfuss Bearbeiten Tabelle nach Arnold Schwinkowski 26 Nominal Stuck Gemischte Mark g Gemischte Mark Stuck Mark Feinsilber g Mark Feinsilber Feingehalt Lot Gran 0 00 Wechseltaler 8 33 28 06 9 67 24 19 13 Lot 14 Gran 861 11 Wechseltaler 16 67 14 03 19 33 12 1 13 Lot 14 Gran 861 11 Wechseltaler 33 33 7 02 38 67 6 05 13 Lot 14 Gran 861 11 Siehe auch BearbeitenSachsische Munzgeschichte Erblandischer Taler Johann Georgs II Taler auf die Verleihung des Hosenbandordens und auf das St Georgenfest Johann Georgs II Schautaler zur Grundsteinlegung der Kapelle im Schloss Moritzburg bei Dresden Johann Georgs II Literatur BearbeitenWalther Haupt Sachsische Munzkunde Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1974 Paul Arnold Die sachsische Talerwahrung von 1500 bis 1763 Schweizerische numismatische Rundschau Band 59 1980 Friedrich von Schrotter Hrsg mit N Bauer K Regling A Suhle R Vasmer J Wilcke Worterbuch der Munzkunde de Gruyter Berlin 1970 Nachdruck der Originalausgabe von 1930 Heinz Fengler Gerd Gierow Willy Unger transpress Lexikon Numismatik Berlin 1976 Johann Friederich Klotzsch Versuch einer Chur Sachsischen Munzgeschichte Von den altesten bis auf jetzigen Zeiten Erster Theil Chemnitz 1779 S 620 Julius Erbstein Albert Erbstein Erorterungen auf dem Gebiete der sachsischen Munz und Medaillen Geschichte bei Verzeichnung der Hofrath Engelhardt schen Sammlung Dresden 1888Einzelnachweise Bearbeiten Walther Haupt Sachsische Munzkunde S 154 acsearch Wechseltaler 1670 mit Aufschrift WECHSELTHALER Paul Arnold Walter Haupt und seine Sachsische Munzkunde In Numismatische Hefte Nr 20 Dresden 1986 S 55 acsearch Niederlande Westfriesland Reichstaler 1650 nach dem Burgundischen Fuss gepragt Paul Arnold Die sachsische Talerwahrung von 1500 bis 1763 S 82 Friedrich von Schrotter Hrsg Worterbuch der Munzkunde S 18 siehe Albertustaler Walther Haupt Sachsische Munzkunde S 154 Herabsetzung auf 7 Groschen Paul Arnold Die sachsische Talerwahrung von 1500 bis 1763 S 81 Paul Arnold Die sachsische Talerwahrung von 1500 bis 1763 S 80 Paul Arnold Die sachsische Talerwahrung von 1500 bis 1763 S 82 Anm 45 Paul Arnold Die sachsische Talerwahrung von 1500 bis 1763 S 83 Versuch einer Chur Sachsischen Munzgeschichte Von den altesten bis auf jetzigen Zeiten Erster Theil Chemnitz 1779 S 620 Paul Arnold Die sachsische Talerwahrung von 1500 bis 1763 S 82 Die Auspragung der Landeswahrung nach dem Zinnaischen Fuss wurde vorlaufig eingestellt Paul Arnold Die sachsische Talerwahrung von 1500 bis 1763 S 83 Nach Walter Haupt sollen sie jedoch nach Relation des Generalkreiswardeins noch 1680 vorgekommen sein Paul Arnold Die sachsische Talerwahrung von 1500 bis 1763 S 82 83 Paul Arnold Die sachsische Talerwahrung von 1500 bis 1763 S 83 Der Wechseltalerfuss wurde demnach abgesetzt Walther Haupt Sachsische Munzkunde S 169 acsearch Wechseltaler 1670 acsearch Wechseltaler 1670 N Douglas Nicol Standard Catalog of German Coins 1601 to Present 1995 S 743 acsearch Dicker doppelter Wechseltaler 1671 acsearch Dreifacher Wechseltaler 1671 Julius Erbstein Albert Erbstein Erorterungen auf dem Gebiete der sachsischen Munz und Medaillen Geschichte bei Verzeichnung S 206 Paul Arnold Die sachsische Talerwahrung von 1500 bis 1763 S 83 Reminiscere und Trinitatis Julius Erbstein Albert Erbstein Erorterungen auf dem Gebiete der sachsischen Munz und Medaillen Geschichte bei Verzeichnung S 213 228 229 Paul Arnold Die sachsische Talerwahrung von 1500 bis 1763 S 82 Anmerkung 45 W Schwinkowski Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wechseltaler amp oldid 211588012