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Die Sophienkirche war ein evangelischer Sakralbau unweit des Zwingers in Dresden Sie ging aus der vor 1265 in Bettlerordensarchitektur 1 errichteten Kirche des Franziskanerklosters hervor Ihre Ruine war zum Zeitpunkt ihres Abbruchs der letzte in seiner Grundsubstanz erhaltene gotische Kirchenbau der Stadt Die Franziskanerkirche wurde mit dem zugehorigen Kloster nach der Reformation entweiht und als Lagerhalle verwendet Erst 1602 wurde sie als Sophienkirche neu geweiht Sie war inzwischen ausserlich umgestaltet bis 1918 die evangelische Hofkirche Dresdens und damit die Hauptkirche des lutherischen Konigreichs Sachsen Nach dem Ende der Monarchie war sie ab 1922 als Domkirche St Sophien Sitz des sachsischen Landesbischofs Foto der Sophienkirche 1910Die Sophienkirche 1852 auf einem Aquarell von Christian Gottlob HammerDie Sophienkirche hatte den fruhesten bildhauerischen Schmuck der im Raum Dresden nachgewiesen ist Zwei Busten auf Konsolen sind zudem die ersten uberlieferten bildlichen Darstellungen von Dresdner Burgern Die Luftangriffe auf Dresden ab 13 Februar 1945 mit mehr als 20 000 Toten zerstorten grosse Teile der Innenstadt So brannte auch die Sophienkirche vollig aus Ihre Gewolbe sturzten in deren Folge am 28 Februar 1946 in sich zusammen Kurz zuvor konnte das bewegliche Kunstgut noch geborgen werden In den 1950er Jahren gab es architektonische Entwurfe zur Nutzung der Ruine Schliesslich dominierten politische Entscheidungen Trotz zahlreicher auch uber die Grenzen der DDR hinausgehende Proteste wurde die Ruine der Sophienkirche 1962 und 1963 abgetragen Eine 1967 eroffnete Grossgaststatte stand auch auf Teilen des Grundrisses der Kirche Seit den 1990er Jahren wird das Gedenken an die Sophienkirche auch offentlich gepflegt Die Gesellschaft zur Forderung der Gedenkstatte Sophienkirche Dresden e V gegrundet von Hilde Herrmann 1920 2013 2 begleitete den Bau der Gedenkstatte Die Gesellschaft warb betrachtliche Betrage von mehr als 1000 Spendern ein Sie gestaltete Nutzungskonzepte und betreut heute die 2020 fertiggestellte Gedenkstatte Sophienkirche Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Bau und Nutzungsgeschichte 2 1 Von der Klosterkirche zur Sophienkirche 2 2 Die Sophienkirche unter Sophie von Brandenburg 2 3 Die Sophienkirche als evangelische Hofkirche 2 4 Umbauten im 19 Jahrhundert 2 4 1 Innenumbau 1834 2 4 2 Aussen und Innenumbau 1864 bis 1875 2 5 Die Sophienkirche bis 1945 2 6 Zerstorung und Abriss 1945 bis 1962 2 6 1 Zerstorung 1945 und Einsturz 1946 2 6 2 Preisgabe der Ruine 1951 2 6 3 Denkmalstatus ab 1952 2 6 4 Abbruchplane ab 1958 und Abbruch 1962 1963 2 7 Umgang mit dem Gedenken an die Sophienkirche von 1964 bis heute 3 Ausstattung 3 1 Altar 3 2 Kanzel Gestuhl und Emporen 3 3 Taufstein 3 4 Kirchenschmuck 3 4 1 Emporentafeln 3 4 2 Grabmaler und Epitaphien 3 4 3 Grabbeigaben 4 Busmannkapelle 5 Orgel 6 Glocken 7 Sophienkirchhof 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Dresden vor der Remparierung ab 1519 im Nordwesten das Franziskanerkloster mit Kirche im Norden das Dresdner Schloss und die alte Elbbrucke im Nordosten die alte Frauenkirche im Sudosten die alte Kreuzkirche in der Mitte der AltmarktDie Franziskaner liessen sich im 14 Jahrhundert in Dresden an einem ziemlich unbeachteten Platz in der Nahe der westlichen Stadtmauer 3 nieder wo sie ein Kloster mit Kirche grundeten Diese lag zwischen dem Wilschen Stadttor und dem markgraflichen Schloss Hinter der Stadtmauer unmittelbar westlich der Kirche floss der Hauptarm des Kaitzbaches in die unweit nordlich gelegene Elbe Erst mit Anlage des Dresdner Zwingers nordwestlich der Kirche und des nordostlich benachbarten Taschenbergpalais im 18 Jahrhundert begann die Freistellung der Kirche und ihre Wirkung in die Raume der Umgebung 4 Das wesentliche Merkmal der Sophienkirche war bis zur Umgestaltung im spaten 19 Jahrhundert nicht ihr Turm sondern das hohe Dach mit drei Reihen von Schleppgauben nbsp Lage der Sophienkirche 1833 nbsp Stadteraumliche Beziehung von Zwinger Kronentor und Sophienkirche1811 begann die Schleifung der Stadtbefestigungen Die Stadtgraben wurden verfullt und die sudwestlich der Sophienkirche gelegene Freiflache als Wilsdruffer Platz angelegt Vom diesem aus an der Westfront der Sophienkirche vorbei hin zum Zwinger und Schlossplatz legte man die Sophienstrasse an In sie mundeten die Kleine Brudergasse nordlich der Kirche und die Grosse Brudergasse sudlich von ihr Beide Strassen wurden nach den Klosterbrudern benannt und existierten bereits im 14 Jahrhundert Eine Zeichnung aus dem Jahr 1833 zeigt die damalige Lage der Sophienkirche vom Schlossturm aus gesehen Im Vordergrund ist das Schloss erkennbar dahinter das Taschenbergpalais und das markante Dach der Sophienkirche Im Westen auf dem Bild rechts liegt der Zwinger daneben das 1849 abgebrannte Opernhaus am Zwinger das Matthaus Daniel Poppelmann erbaut hatte Es wurde spater durch die Semperoper ersetzt Durch den Umbau der Sophienkirche mit zwei markanten Turmen bis 1868 trat sie in den Dialog mit den ubrigen Turmen der Stadt und wurde zum zentralen Blickpunkt aus den strahlenformig vom Postplatz abgehenden Strassen 5 Die Bedeutung der Kirche im stadtischen Kontext stieg als sich der fruhere Wilsdruffer Platz 1865 in Postplatz umbenannt zu einem Verkehrsknotenpunkt der Stadt entwickelte Das 1911 erbaute Palasthotel Weber und das bis 1913 errichtete Gebaude des Staatsschauspiels Dresden erganzten das stadtebauliche Ensemble Sophienkirche Zwinger Schloss in westlicher Richtung Vor 1945 war die Sophienkirche im Norden vom Taschenbergpalais und dem Dresdner Schloss im Osten und Suden von barocken Wohnhausern und im Westen vom Zwinger sowie vom Palasthotel Weber und vom Schauspielhaus umschlossen Das alte stadtebauliche Gefuge wurde bei der Bombardierung Dresdens ganzlich zerstort und nach 1945 nur in Teilen und ohne die Sophienkirche wiederhergestellt Die Rekonstruktion des Zwingers kam 1963 weitgehend zum Abschluss Bis 1995 erfolgte der Wiederaufbau des Taschenbergpalais Auf der Flache der Sophienkirche entstand 1998 und 1999 das Haus am Zwinger nach einem Entwurf des osterreichischen Architekten Heinz Tesar Die geschwungene Spitze dieses langgestreckten Burogebaudes im Volksmund Advanta Riegel endet am fruheren Standort des nordlichen Turms der Sophienkirche Sudlich benachbart befindet sich der 2007 2008 errichtete Wilsdruffer Kubus Bau und Nutzungsgeschichte BearbeitenVon der Klosterkirche zur Sophienkirche Bearbeiten nbsp Stifter der Klosterkirche Friedrich der Strenge und Katharina von Henneberg auf einem Gemalde aus dem 19 Jahrhundert nbsp Die Franziskanerkirche 1634 Ausschnitt aus einem Stich aus der 1 Halfte des 19 JahrhundertsDas 1272 erstmals erwahnte Franziskanerkloster in Dresden hatte zunachst eine flachgedeckte einschiffige Saalkirche Sie hatte einen geraden Chorabschluss 6 und war rund 44 Meter lang 11 5 Meter breit und rund 17 Meter hoch 7 Im Jahr 1351 erwies Markgraf Friedrich der Strenge dem Kloster seine Huld indem er ihm eine neue Kirche stiftete Auf Friedrich den Strengen und seine Gattin Katharina von Henneberg als Stifter verwiesen vier Wappensteine in der Kirche die den thuringischen Lowen und die hennebergische Henne zeigten Untersuchungen von 1962 bis 1964 kurz vor Abriss der Kirche ergaben dass fur den Neubau 1351 auch Teile des Vorgangerbaus Verwendung gefunden hatten So waren das vorhandene Mauerwerk der West und Nordseite beibehalten und lediglich erhoht worden Die Entstehungszeit dieser altesten Teile legten Architekturhistoriker auf etwa 1250 fest 7 Der neue Kirchen um bau entsprach den Regeln des Ordens und war schmucklos gehalten Als Predigtkirche hatte das Gebaude einen saalartigen dreijochigen Innenraum der allen Glaubigen das gute Horen der Predigt ermoglichte Die Kirche wurde dabei um ein zweites Schiff nach Suden erweitert wobei ein aus einem Achteck gebildeter Chor jedes Schiff schloss 8 Beide Schiffe waren gleich hoch und weitgehend symmetrisch angelegt Der Kirchenbau beansprucht daher in der deutschen Baukunst eine besondere Stelle 9 Im Jahr 1400 entstand die Busmannkapelle als Anbau an den sudlichen Chor Baumeister Nicolaus Locher leitete 1421 die Verlangerung des ostlichen Teils der Kirche um zwei Joche Am 14 Juli 1421 begann der Bau des Westgiebels vor dem mittig ein starker Strebepfeiler die innere Zweiteilung des Gebaudes deutlich machte In der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts wurde die Kirche im Inneren uberwolbt dies jedoch nicht sehr geschickt ausgefuhrt 10 so wies die Ungleichmassigkeit des Gewolbes auf eine langere Bauperiode hin Nach der Einfuhrung der Reformation in Sachsen ubergab Herzog Heinrich der Fromme 1541 das Kloster samt Kirche dem Rat der Stadt Dresden der die Gebaude jedoch nicht nutzte Heinrichs Nachfolger Moritz richtete 1544 auf dem Klostergrundstuck und in der Sakristei im Kloster ein Zeughaus ein Nach dem Bau des eigenstandigen Dresdner Zeughauses im Jahr 1563 dienten die Kirchenraume zur Lagerung von Meersalz Getreide und anderem Proviant Dafur wurden die Glasfenster entfernt und teilweise zugemauert um die gelagerten Waren vor Diebstahl und Witterungseinflussen zu schutzen Unter dem Deckengewolbe zog man zwei Getreideschuttboden ein und stellte auf dem Fussboden der Kirche Bretterverschlage auf Zudem war in der einstigen Klosterkirche eine Werkstatt zur Anfertigung von Weinkufen fur die Hofkellerei untergebracht was der Kirche zu der Zeit die Bezeichnung Kuffenhaus einbrachte 11 Der 1555 formulierten Bitte des Rates der Stadt die Klosterkirche wieder als Sakralbau nutzen zu durfen entsprach Kurfurst August nicht Erst als die alte Frauenkirche und die alte Kreuzkirche als Begrabnisstatten nicht mehr ausreichten wurde einem erneuten Antrag des Rates der Stadt 1596 stattgegeben auch die Kurfurstenwitwe Sophie sorgte dafur dass 1598 der Gottesdienst in der Kirche wieder aufgenommen wurde 12 Der Rat bat in seinem Antrag nur um die Ruckgabe der Kirche mit den beiden Getraideboden und d e s kleine n Vorhofchen s gegen die grosse Brudergasse zu einem Begrabnisse fur die von Adel und anderes vornehme Hofgesinde und Burger zu raumen und einzuthun 13 und verzichtete auf die restlichen Klosterbesitzungen Nach ihrer Raumung ubernahm der Rat der Stadt im Juni 1599 die Klosterkirche die durch die jahrelange zweckfremde Nutzung erheblich beschadigt worden war und instand gesetzt werden musste Der Rat versuchte durch Vermittlung des Hofpredigers Polycarp Leyser Sophie von Brandenburg als Geldgeberin zur Restaurierung zu gewinnen und bot der Kurfurstin im Gegenzug an die Kirche nach ihr zu benennen Damit der Munche Nahmen Barfussler Closter Kirche Abgeschafft dieselbe nach E Churf Gn Taufnahmen Zum ewigen gedechtnus Zu Sanct Sophien nennen zu lassen Der Rat der Stadt Dresden in einem Gesuch 1599 an Sophie von Brandenburg 14 Das Gesuch blieb ohne Antwort sodass Anleihen die Instandsetzung der Kirche von 1599 bis 1602 finanzieren mussten 15 Beim Umbau wurden unter anderem die Kirche durch Schutt und Sand erhoht zahlreiche Grabsteine entfernt und Zugange zu den Getreideboden geschlossen In die Zeit der Fertigstellung der Kirche fielen auch Instandsetzungsarbeiten am Dresdner Schloss dessen Kapelle daher nicht fur den Hofgottesdienst zur Verfugung stand Der Rat der Stadt gab einem Gesuch des Kurfursten Christian statt fur diese Zeit die ehemalige Klosterkirche zum Hofgottesdienst zu nutzen Am 24 Juni 1602 hielt Polycarp Leyser die erste Predigt im Gotteshaus das als Kirche zu Sanct Sophien geweiht wurde Mit dieser Bezeichnung war die Ehrenbezeigung verwirklicht welche der Rat schon im Jahre 1599 der Kurfurstin Witwe zugedacht hatte zugleich war der Name in geistreicher Beziehung auf den Zweck der Kirche als Begrabniskirche gewahlt 16 Kurfurst Christian hatte der Namensgebung am 22 Juni 1602 per Reskript zugestimmt 16 Die Sophienkirche unter Sophie von Brandenburg Bearbeiten Bereits im September fand der Hofgottesdienst wieder in der Schlosskapelle statt Der Plan des Rates der Stadt in der Kirche regelmassig Gottesdienste abzuhalten war damit nicht aufgegangen Die Sophienkirche diente in den folgenden Jahren ausschliesslich als Statte fur Begrabnisse die sich wegen der Bestattungskosten in Hohe von 50 Talern nur die obersten Schichten der Stadt leisten konnten Zudem entstand unter dem Altarbereich im Jahr 1603 ein Gewolbebau als furstliche Begrabnisgruft In ihm fanden unter anderem 1632 Johann Wilhelm von Sachsen und 1635 Sophie von Pommern ihre letzte Ruhe Die Einwohner Dresdens wunschten eine Kirche mit offentlichem allgemeinem Gottesdienst Sophie von Brandenburg unterstutzte sie dabei Sie trat mit dem Rat der Stadt in Verbindung der ihr die Kirche gegen Zahlung einer Entschadigung uberliess Voraussetzung war dabei dass die Kirche auch weiterhin als Beerdigungsstatte diente Die Kirche unterstand Sophie von Brandenburg bis 1610 In dieser Zeit liess sie die Kirche aus ihren Mitteln baulich instand halten Die bedeutendste Stiftung die Sophie von Brandenburg der Sophienkirche zukommen liess war 1606 der sogenannte Nosseni Altar der bis 1945 der Hauptaltar blieb 1610 gab Sophie von Brandenburg Kirche und Verwaltung an den Rat der Stadt zuruck Gleichzeitig stiftete sie 3000 Gulden aus deren Zinsen Kirchen und Schuldiener zusatzliche Einkunfte erhalten sollten Die Sophienkirche als evangelische Hofkirche Bearbeiten nbsp Die Sophienkirche vor 1840 auf einer kolorierten Lithografie eines unbekannten Kunstlers nbsp Die Sophienkirche mit Goldenem Tor um 1800 kolorierte Lithografie von Johann FrankeBis 1737 erfolgten kleinere bauliche Veranderungen an der und um die Kirche 1619 erhielt der Kirchhof der an die Sud und Ostseite der Kirche anschloss eine Mauer mit Schwibbogen Das Gewolbe der Kirche das durch die jahrelange Salzlagerung zerfressen war wurde 1625 instand gesetzt Von 1695 bis 1699 bekam die Sophienkirche eine neue Empore fur Soldaten und Personen von Stand sowie eine konigliche Empore 1696 wich der noch aus Klosterzeiten bestehende Kreuzgang hinter der Kirche dem Neubau einer Sakristei Diese war notwendig da zusatzlich zu der 1611 durch den Kurfursten erlaubten Sonntagspredigt ab 1693 eine zweite in der Kirche stattfinden durfte und aufgrund starken Besuchs zunehmend Platzmangel fur kirchliches Gerat herrschte 17 1737 betraf eine Umgestaltung im Inneren des Dresdner Schlosses auch die Raume der alten Schlosskapelle Wo die Hofprediger den protestantischen Gottesdienst abgehalten hatten entstand neue Wohnflache Kurfurst Friedrich August II ordnete per Reskript vom 29 Mai 1737 an den Superintendenten Valentin Ernst Loscher und den Rat der Stadt an dass der Hofgottesdienst unverzuglich in die Sophienkirche zu verlegen sei um einen storungsfreien Ablauf der Gottesdienste zu gewahrleisten 17 Gleichzeitig sollten Kirchengerat Ornat und die vier auf dem Schlossturm befindlichen Glocken in die Sophienkirche uberfuhrt werden Oberhofprediger Bernhard Walther Marperger hielt am 16 Juni 1737 den ersten Hofgottesdienst in der Sophienkirche ab die nun den Status einer Hofkirche hatte Sie war von 1737 bis 1923 auch Heimat der evangelischen Kapellknaben Durch ihren neuen Status als Hofkirche war die Sophienkirche die bedeutendste evangelische Kirche der Stadt Dresden und Hauptkirche des lutherischen Sachsen 18 Sie behielt den Status als Hofkirche bis zum Ende des Konigreichs Sachsen 1918 Aufgrund der neuen Nutzung musste die Kirche baulich verandert werden Bereits 1736 hatte Zimmermeister George Bahr den Entwurf fur einen Glockenturm geliefert dessen Bau an der Sudfront der Kirche Johann Christoph Knoffel im Jahr 1737 leitete Die Bauausfuhrung lag in den Handen von George Bahr Maurermeister Johann Gottfried Fehre und Steinmetzmeister Johann Friedrich Lutz die Baukosten betrugen 2536 Taler 19 In den vergoldeten Turmknopf schloss man eine Denkschrift und Munzen ein Am 15 Juni 1737 erklangen zum ersten Mal die Schlosskapellenglocken vom neuen Turm der Sophienkirche Die dem Gottesdienst beiwohnenden Hofbeamten benotigten ein Gestuhl Der Fussboden der Kirche der bis dahin mit Grabplatten der ab 1602 Bestatteten bedeckt war wurde mit Schutt bedeckt daruber wurden Bretter verlegt Bereits 1773 musste das Provisorium erneuert werden Ebenfalls 1737 wurde das sogenannte Goldene Tor das bisher den Eingang zur Schlosskapelle im grossen Schlosshof gebildet hatte an den Vorbau der Westfassade der Sophienkirche versetzt Es galt als eines der edelsten Werke der Fruhrenaissance in Sachsen 20 In der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts kam es zu Problemen mit dem Kirchendach Bereits 1755 war die Umdeckung des Kirchendachs wegen des Siebenjahrigen Kriegs halb ausgefuhrt unterbrochen worden sodass die Witterung im ungedeckten Teil der Kirche Schaden anrichtete und Teile des Dachfussbodens morsch wurden Erschwerend kam hinzu dass sich der Hof 1597 das Recht vorbehalten hatte den Dachboden der Kirche weiterhin als Hof und Futterboden zum Aufschutten des Hofgetreides zu nutzen Das Gewicht des Getreides belastete die Dachkonstruktion zusatzlich das Getreide konnte erst entfernt werden nachdem der Kurfurst 1778 gegen eine Entschadigung auf sein Recht verzichtet hatte Weitere Baumassnahmen betrafen vor allem die Fenster Man entfernte das gotische Masswerk und ersetzte die Butzenscheiben durch einfache Glasfenster die mehr Licht in die Kirche liessen Zudem erhielt die Kirche im Inneren einen weissen Anstrich Im Jahr 1794 wurde die Kirchhofmauer erhoht da der Larm der Reiter und Kutschen auf der Grossen Brudergasse zunehmend den Gottesdienst storte 21 Von 1794 bis 1824 erfolgte die Sakularisation des Sophienkirchhofs Umbauten im 19 Jahrhundert Bearbeiten Innenumbau 1834 Bearbeiten nbsp Das Innere der Sophienkirche um 1825 Heute verschollenes Aquarell von KannegiesserIm Jahr 1834 erfolgte ein grundlegender Umbau des Inneren der Sophienkirche Ziel war die Kirche die nach den ersten Veranderungen der Fensterverglasung immer noch duster wirkte noch heller und damit freundlicher zu machen Dafur wurde neben der Kanzel eine neue Fensteroffnung durchgebrochen und das Fenster uber der Kanzel vergrossert Die inneren Turen erhielten Glasscheiben die Innengemauer bekamen Vergoldungen und einen hellen Olanstrich steingrun die Wande und helles Steingrun die Deckengewolbe Die Pfeilerabschlusse wurden in Weissgrau und die Emporen in Weiss mit Bronzeleisten gestrichen Das Gestuhl erhielt einen geaderten eichenbraunen Anstrich Die Kirche bekam zudem einen neuen Zugang von der Zwingerseite aus Dafur verschwanden die Betstubchen der Familie Freiberg Die Kirchenbanke wurden lockerer aufgestellt der Platz um den Nosseni Altar wurde erweitert und mit Stufen versehen Mehr Raum entstand durch das Entfernen zahlreicher Epitaphien und anderer Kunstwerke Die epitaphahnlichen ausladenden Rahmen der Gemalde von Geistlichen der Sophienkirche ersetzte man durch moderne Rahmen Das am ersten Pfeiler im westlichen Kirchenschiff angebrachte Nosseni Epitaph fand unter der Westempore seinen neuen Platz Die die Kanzel bekronende Figur der Mater Dolorosa wich einem einfachen Goldkreuz Die Wiederweihe der Sophienkirche nach dem Innenumbau erfolgte am 24 November 1834 22 Aussen und Innenumbau 1864 bis 1875 Bearbeiten nbsp Grundriss vor 1864 nbsp Grundriss nach 1868Zwanzig Jahre nach der inneren Umgestaltung wurde auch das Aussere der Kirche als nicht mehr zeitgemass angesehen Vor allem der benachbarte nach einem Brand 1849 grundlegend erneuerte Zwinger liess die Sophienkirche umso renovierungsbedurftiger erscheinen Besonders in der Kritik standen der massive Backsteingiebel an der Westseite und Anbauten um das Goldene Tor Am 15 Juni 1854 entschloss sich der Rat zu Dresden unter der Leitung von Oberburgermeister Friedrich Wilhelm Pfotenhauer die Verblendung des Giebels und einen neuen Portalbau auszuschreiben Die Vorschlage sollten sich sowohl am Stil des Dresdner Zwingers als auch am Goldenen Tor orientieren das erhalten bleiben sollte Gleichzeitig gab der Rat der Stadt zu bedenken dass nach Befinden in Zukunft an die Flanken des Portalbaues zwei dem Giebelbaue entsprechende Thurme gestellt werden konnen ohne dass beim Eintritt dieser Eventualitat ein theilweiser Abbruch des jetzt herzustellenden Baues erforderlich sein wurde 23 Dem Sieger der Ausschreibung stellte der Rat ein Honorar von 100 Talern oder alternativ die Bauausfuhrung in Aussicht nbsp Die Sophienkirche nach dem Aussenumbau 1868Den Entwurf des Architekten Sommer den der Rat der Stadt gebilligt hatte lehnte der akademische Rat ab Er forderte einen Umbau der Kirche ohne Ruckgriff auf in nachgotischer Zeit hinzugefugte Elemente wie zum Beispiel das Goldene Tor Mit Entwurfen zum Umbau betraute der Rat neben Ernst Giese und Bernhard Schreiber auch Christian Friedrich Arnold der sich bereits mit Entwurfen von Kirchenbauten im neo gotischen Stil einen Namen gemacht hatte Arnold schlug ein Zweiturmprojekt vor bei dem das ursprungliche gotische Gotteshaus zwar erhalten bleiben jedoch vollstandig neu verkleidet werden sollte sodass die gotischen Mauern von aussen nicht sichtbar waren Am 3 Mai 1864 stimmte die Konigliche Kommission fur hiesige Bauangelegenheiten dem Entwurf Arnolds zu den dieser als Architekt umsetzen sollte Die Aussenumbauten dauerten von 1864 bis 1868 Unter anderem wurde der Kirchturm abgerissen und das Goldene Tor entfernt Die Westfassade erhielt zwei seitliche Treppenturme von 66 22 Meter Hohe mit filigran durchbrochenen Turmspitzen Zwischen den Turmen lag eine Vorhalle mit zwei Portalen Arnold offnete teilweise verbaute Fenster und fugte neue hinzu die die Kirche gleichmassiger als vorher ausleuchteten Das gotische Masswerk wurde beseitigt und durch einheitliche Masswerkfenster ersetzt Das entfernte Masswerk wurde zur Bodenverfullung genutzt Fur neue flachige Bauteile fand gelber Postelwitzer Sandstein Verwendung weisser Cottaer Sandstein gliederte den Bau 24 Bis auf figurliche Erganzungen die die Rietschel Schuler Friedrich Wilhelm Schwenk 1830 1871 und Georg Kietz 1824 1908 schufen blieb der Westgiebel verhaltnismassig schmucklos Im Jahr 1867 erfolgte die Umgestaltung der Nordseite und im Jahr darauf die der Sud und Ostseite Ausserdem bekam die Kirche ein neues Schieferdach Im Inneren entfernte Arnold weitere Wappensteine und Epitaphien Im Jahr 1875 wurden die Kirchemporen umgestaltet die Orgel wurde von der Empore am Sudchor in die nordliche Westempore versetzt Gleichzeitig erneuerte man die Busmannkapelle und entfernte den Zwischenboden der bisher als Balgekammer der Orgel gedient hatte Die Kirche erhielt eine neue Kanzel und Gasbeleuchtung sowie eine Ausmalung im neugotischen Stil Die Bildnisse der Pastoren die an den Wanden im Kirchenschiff gehangen hatten wurden in den Sakristeien und Seitengangen angebracht Das Nosseni Epitaph verlegte man in die Busmannkapelle Die Gesamtkosten des Sophienkirchenumbaus beliefen sich auf 457 794 Mark 25 Cornelius Gurlitt schrieb 1900 bedauernd dass die Sophienkirche durch den Umbau ab 1864 der charakteristischen Einzelheiten zumeist beraubt wurde so seien die Aussenflachen durchweg abscharrirt und mit Cement bestrichen die Profile und Maasswerke einheitlich gestaltet worden so dass nur wenige Merkmale der geschichtlichen Bauentwicklung sich erhielten 26 Bernhard Kaiser schlussfolgerte dass in der Folgezeit der kunsthistorische Wert des Gotteshauses im offentlichen Bewusstsein weitgehend verloren ging Diese Minderung des ideellen Wertes war auch in der spateren Geringschatzung des Historismus begrundet 27 Die Sophienkirche bis 1945 Bearbeiten nbsp Das Innere der Sophienkirche zu Beginn der Grabungen 1910 deutlich erkennbar sind die eingefallenen Grabplatten auf dem KirchbodenBereits 1907 existierten Plane die Kirche mit einem neuen Chorgestuhl auszustatten den Altarplatz zu vergrossern und den Holzfussboden zu erneuern Die Arbeiten begannen im Dezember 1909 mit dem Entfernen des Bretterfussbodens Der Boden unter dem Balkenlager und der Schuttschicht war mit Grabplatten aus dem 17 Jahrhundert bedeckt wobei Grufte teilweise vierfach ubereinander lagen Grufte aus losen Ziegeln ohne Mortel fanden die Bauarbeiter bereits eingesturzt vor sodass einzelne Grabplatten in die offenen Grufte gefallen waren Besonders kritisch war dass Grabstatten tiefer lagen als anliegende Pfeiler und Mauern Zum Beispiel standen die Emporenpfeiler uber eingesturzten Gruften hatten also keine untere Stutze Die Sophienkirche war einsturzgefahrdet sodass das Kircheninnere vollkommen neu instand gesetzt werden musste Die entsprechende Baugenehmigung datiert vom 10 Juli 1910 28 Hans Erlwein erhielt den Auftrag zur Ausfuhrung Er liess die beschadigten Fundamente der Kirche durch Auffullen der Grufte wiederherstellen den Boden anschliessend einebnen und mit einer Betonschicht uberdecken Die Grabmaler und Wertgegenstande waren zuvor aus den Gruften entfernt worden Der Rat der Stadt verausserte Teile des Schmucks Bei den Grabungen fanden Bauarbeiter in einer Gruft im nordlichen Chor der Kirche eine schwarze sargartige Kiste Sie enthielt verschiedene Reliquien Bruchstucke eines Kreuzes aus Bergkristall Gefasse und Phiolen die teilweise mit Erde und Ol gefullt waren einen in Gold gefassten Zahn ein silbernes Kreuz das einen Splitter von Kreuz Christi enthalten soll zwei mit verblichenen Spruchen versehene Strausseneier zwei Kokosnusse und eine Hostie mit der Auferstehung Christi In der Kiste befanden sich auch zwolf kleine Perlmuttscheiben mit Szenen der Leidensgeschichte Christi Es gilt als wahrscheinlich dass die Monche im Zuge der Auflosung des Klosters ab 1539 die Reliquien in der Kirche versteckten die so der Konfiszierung durch den Rat der Stadt Dresden entgingen Lediglich die Metallfassungen der Reliquien fehlen Der Reliquienfund wird im Stadtmuseum Dresden aufbewahrt nbsp Die Sophienkirche vor 1932 mit neogotischen Turmspitzen nbsp Die Sophienkirche nach 1932 mit kupfergedeckten TurmspitzenEine an das Fernheizwerk angeschlossene Zentralheizung ersetzte 1910 eine Vorgangeranlage von 1858 Die Kirche erhielt ein neues Gestuhl graue Marmorplatten bedeckten den erweiterten Altarplatz Grundwassereintritt bewirkte die Aufgabe der Krypta unter dem Altarbereich und deren Neuanlage unter einem Teil des Sudchors und der Busmannkapelle uber die ein Zugang moglich war Hans Erlwein entwarf die Krypta der Maler Paul Rossler schmuckte sie mit christlichen Symbolen und Inschriften aus In der neuen Krypta wurden die Sarkophage der alten Gruft wieder aufgestellt Der sudliche Chor war zunachst zugebaut Der entstandene Raum wurde als Silberkammer genutzt und 1910 freigelegt sodass die Kirche ein wesentliches Moment ihrer Raumwirkung zuruck erhielt 29 Das Nosseni Epitaph kam aus der Busmannkapelle erneut in das Kirchenschiff und fand seinen Standort am ersten Pfeiler unweit des Nosseni Altars Die gefundenen Grabplatten liess man ebenerdig in die Wande der Kirche ein und hangte die Bildnisse der Hofprediger an der Kanzelwand und uber den Emporen auf Die Kirche bekam eine weisse Ausmalung wobei Gestuhl Orgel und Emporen in dunklem Braun mit goldenen Verzierungen gehalten waren Traubenformige Bronzeleuchter die Karl Gross 1869 1934 geschaffen hatte erhellten den Sakralbau Am 31 Oktober 1910 wurde die Kirche wiedergeweiht Das Jahr 1918 bedeutete das Ende der Monarchie in Sachsen und damit das Ende der Sophienkirche als Hofkirche Die Stadt Dresden ubereignete sie der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens Diese erhob die Sophienkirche zur Domkirche St Sophien Ab 1922 war sie als Bischofskirche Wirkungsstatte des ersten sachsischen Landesbischofs Ludwig Ihmels 30 Grossere Bauarbeiten erfolgten 1932 an den Turmspitzen die sich als sehr witterungsanfallig erwiesen hatten und kupfergedeckten Helmen weichen mussten 31 Zerstorung und Abriss 1945 bis 1962 Bearbeiten Zerstorung 1945 und Einsturz 1946 Bearbeiten nbsp Die Ruine der Sophienkirche nach dem Zusammenbruch der Gewolbe 1946 auf einer Fotografie von Richard PeterWahrend der Bombardierung Dresdens in der Nacht vom 13 zum 14 Februar 1945 brannte die Sophienkirche vollkommen aus Sie war damit eine von 27 zerbombten Kirchen der Stadt 32 Uberreste bedeutender Kunstwerke darunter die Portrats der Hofprediger und anderes bewegliches Kunstgut wurden im Juni 1945 aus der Kirche entfernt und in das Grune Gewolbe den erhaltenen Heizungskeller der Frauenkirche das Stadtmuseum und die Annenkirche gebracht Einzelne Teile lagerte man in das Museum fur Mittelalterliche Kunst auf der Albrechtsburg in Meissen aus Eine Sicherung der Sophienkirchruine war aufgrund der finanziellen und materiellen Notlage der kirchlichen Denkmalpflege 1945 nicht moglich Der erste Winter setzte dem Sandstein der Ruine weiter zu sodass die Gewolbe und Pfeiler der Sophienkirche am 28 Februar 1946 zusammensturzten Nur drei Tage zuvor war die Bergung der Kunstwerke abgeschlossen worden wertvolle Grabsteine hatte man eingemauert Erhalten blieben die Umfassungsmauern beide Turme die Grufte Teile der Ausstattung und der Helm des Sudturmes So entstand ein grosser stutzenfreier Kirchenraum dessen geschlossene Wandpartien in den kommenden Jahren der Phantasie von Architekten und Denkmalpflegern Nahrung gaben verschiedene Nutzungsmoglichkeiten in Erwagung zu ziehen Matthias Lerm 1993 33 Preisgabe der Ruine 1951 Bearbeiten nbsp Die Sophienkirche nach Sprengung des sudlichen Turmhelms 1950Im Juli 1948 wurden die Glocken aus den Turmen der Kirche geborgen und an die Emmauskirche in Kaditz und die Kapelle Mickten ubergeben Nach Diebstahlen im Kirchenraum und in der Krypta vermauerten Arbeiter 1949 die Ruine Wahrend die Kirche bis 1949 noch in die stadtebauliche Planung einbezogen war stand sie danach in Aufbauplanen zunehmend zur Disposition Die Stadt schatzte den Wiederaufbau der Kirche zwar als moglich ein kritisierte jedoch einen fehlenden Verwendungszweck 34 In Ubereinstimmung mit dem Denkmalpfleger Hans Nadler stellte ein Vertreter des Evangelisch Lutherischen Landesamtes 1949 fest dass der finanzielle Aufwand fur den Wiederaufbau nicht dem geschichtlichen Wert der Kirche entsprache da vom alten ursprunglichen Bestand fast nichts mehr erhalten sei 35 Die Kirchenleitung beschloss daher auf ihrer Sitzung am 2 August 1949 die Ruine nicht zu erhalten Die Sarge der Wettiner wurden im August 1950 in den Freiberger Dom uberfuhrt und Skulpturen 1951 an das Dresdner Stadtmuseum ubergeben Am 11 August 1950 sprengte man den erhaltenen Sudturmhelm der Sophienkirche da man Kupferblech zum Decken der Dresdner Kreuzkirche benotigte Die Sprengung zerstorte allerdings einen Grossteil des Kupfermaterials 36 Als wahrend der Grossflachenenttrummerung der Dresdner Innenstadt Anfang 1951 die Kirche verschwinden sollte wandte sich Hans Nadler an die Stadt und das Landeskirchenamt Sachsen und legte den historischen Wert des Gebaudes ausfuhrlich dar Wegen ihrer kunstgeschichtlichen Bedeutung nahmen die Verantwortlichen die Ruine 1951 von der Grossberaumung des Postplatzes aus Dennoch entschloss sich das Landeskirchenamt 1951 die Ruine dem Verfall preiszugeben Dies hatte vor allem zwei Grunde Da die Sophienkirche eine Personengemeinde ohne eigenen Gemeindebezirk hatte die zudem nach Ende des Krieges praktisch nicht mehr existierte war der Aufbau als Gotteshaus nicht dringlich Da alle Innenstadtkirchen Dresdens stark beschadigt oder zerstort waren war beim Aufbau schon aus finanziellen Grunden eine Auswahl unumganglich Allein die Instandsetzung der Sophienkirche hatte die gesamten Mittel fur den kirchlichen Wiederaufbau mehrerer Jahre verschlungen 37 Denkmalstatus ab 1952 Bearbeiten Im Marz 1952 stellte der Architekt Arno Kiesling im Auftrag des Dezernats Bauwesen der Stadt eine Liste mit gefahrdeten Kulturdenkmalen zusammen fur deren Wiederaufbau Kosten ermittelt wurden unter den 39 Objekten befand sich auch die Sophienkirche 38 Die Verwaltung fur Kunstangelegenheiten der sachsischen Landesregierung bestimmte fur diese Bauten dass sie unbedingt zu erhalten seien sofern sie nicht mit dem neuen Stadtplan kollidieren 39 Am 26 Juni 1952 wurde der Status der Kirche als Baudenkmal durch die Verordnung zum Schutz nationaler Kulturdenkmale bestatigt 40 Es folgten verschiedene Plane wie die Kirche zu erhalten sei darunter Entwurfe ohne Turm Heinrich Sulze 1954 bzw mit Turmstumpfen und dazwischenliegendem Kreuz Fritz Steudtner 1956 Nutzungsplane gingen von kirchlicher Nutzung fur Gottesdienste und Konzerte bis hin zur Nutzung als Freilicht Museum Grundlegende Bedeutung fur das Schicksal der Sophienkirche hatte die Ablosung des Bauens der Nationalen Tradition zugunsten der Industrialisierung vor allem im Wohnungsbau und der Beschluss des V Parteitags der SED im Jahr 1958 bis 1962 die sichtbarsten Kriegsspuren in den Stadtzentren zu beseitigen sowie den Aufbau des Stadtzentrums bis 1965 spater aufgeschoben bis 1970 abzuschliessen 41 In Dresden musste uber die Zukunft der verbliebenen Innenstadtruinen des Residenzschlosses Dresden mit Georgentor des Taschenbergpalais der Frauenkirche und der Sophienkirche entschieden werden Auf der 4 Sitzung der Stadtleitung der SED Dresden am 18 September 1958 gab Dresdens Oberburgermeister Walter Weidauer die Absichten im Hinblick auf Erhalt oder Abriss der Ruinen vor Diskussionen mussen wir fuhren uber den Wohnungsbau neue Strassen Haus der sozialistischen Kultur usw Wir sollen und durfen uns dabei nicht von der vereinigten Opposition abdrangen lassen Wir durfen uns nicht aufzwingen lassen eine Diskussion uber den Aufbau der Frauenkirche der Sophienkirche oder das Schloss sondern insbesondere die ganze Kraft der Partei hinwerfen was neues geschieht d h bei der Diskussion die wir fuhren muss an erster Stelle das neue sozialistische Denken stehen Walter Weidauer 1958 42 Zum ersten Mal kam dabei zur Sprache dass Dresden eine Grossgaststatte benotigte Abbruchplane ab 1958 und Abbruch 1962 1963 Bearbeiten nbsp Postkarte an das Landesamt fur Denkmalpflege 11 Marz 1961 Wie ich gestern horte soll die alte Klosterkirche weggerissen werden Bitte lassen Sie das auf keinen Fall zu Es ist das letzte mittelalterliche Gebaude Dresdens und von besonderem Wert als zweischiffige gotische Kirche Die Turme konnen ja wegfallen da sie spater sind Hochachtungsvoll Am 15 Oktober 1958 stimmte die Stadtverordnetenversammlung das hochste beschliessende und ausfuhrende Organ der Stadt Dresden auf der 21 Ratssitzung einem Vorschlag zur Perspektive des Aufbaues der Stadt Dresden bis 1965 zu Er beschloss den Erhalt der Frauenkirchruine des Taschenbergpalais und des Schlosses und sah den Abriss der Sophienkirche vor da diese nicht ausschlaggebend fur den Charakter Dresdens sei 43 An ihrer Stelle sollte ein Kaufhaus entstehen Hatte das Landeskirchenamt noch 1951 beschlossen die Ruine sich selbst zu uberlassen trat es nun angesichts des drohenden Abrisses verstarkt fur die Erhaltung des einzigen mittelalterlichen Bauwerks Dresdens ein Nachdem ein Artikel uber das Schicksal der Sophienkirche im Mai 1959 in der Zeitschrift Deutsche Architektur erschienen war berichteten Anfang Juni auch westdeutsche Zeitungen wie die FAZ und das Hamburger Abendblatt uber den beschlossenen Abriss Am 11 Juni 1959 informierte ein Artikel in der Sachsischen Zeitung die Dresdner Offentlichkeit uber den Beschluss Gegen den Abriss der Kirche wandten sich neben Denkmalschutzern wie Fritz Loffler Heinrich Magirius und Hans Nadler auch bekannte Architekten darunter Leopold Wiel und Heinrich Rettig Einen Abriss der Kirche der nach einem Eilbeschluss bereits im Juli 1959 eingeleitet werden sollte konnte das Landeskirchenamt durch offizielle Protestnoten unter anderem an Otto Grotewohl und Johannes Dieckmann verhindern Pfarrer Karl Ludwig Hoch bezeichnete den geplanten Abbruch der Kirche 1960 in einem Protestbrief an Oberburgermeister Herbert Gute als kulturfeindliche Barbarei 44 Im Jahr 1961 beschlossen der Rat der Stadt und die SED Stadtleitung statt eines Kaufhauses eine Grossgaststatte zu errichten Am Abriss der Kirche hielt man dabei fest In einer Stellungnahme zum Neuaufbau des Stadtzentrums hiess es zudem Gotische Baukunst ist nicht typisch fur Dresden 45 Der Druck auf die Verantwortlichen der Stadt wuchs als Walter Ulbricht bei einem Besuch der Stadt 1961 die Sophienkirche personlich aus einem Innenstadtmodell entfernte und seine Verwunderung daruber zum Ausdruck bracht e dass die Ruine noch nicht verschwunden sei 46 Um eine Bergung wertvoller Architekturteile zu gewahrleisten beschlossen die Verantwortlichen im April 1961 statt einer Sprengung das Abtragen der Kirche Die Landeskirche erhielt am 26 Juni 1962 die Information dass das Grundstuck der Sophienkirche zum Aufbaugebiet der geplanten Grossgaststatte erklart worden sei nbsp Gotisches Masswerk 1864 zur Bodenverfullung genutzt und beim Abbruch der Kirche geborgenDer Abbruch der Kirche begann im Juli 1962 mit dem Entfernen der beim Arnoldschen Umbau angebrachten seitlichen Anbauten Es kam zu Protestaktionen beim Institut fur Denkmalpflege beim Kupferstichkabinett und von Mitgliedern der TH Dresden die unter anderem vom Turm der Dresdner Katholischen Hofkirche Flugblatter mit dem Text Rettet die Sophienkirche ehe es zu spat ist warfen 47 Ein Beschluss des Ministerrats vom 14 Juni 1962 besagte dass der Aufbau des Zentrums zerstorter Stadte erst 1970 abgeschlossen sein sollte und historisch wertvolle Bauwerke zu sichern seien so dass ihr Wiederaufbau zu gegebener Zeit ohne Substanzverlust erfolgen kann 48 Die Bezirks und Stadtleitung der SED setzte sich uber den Beschluss hinweg und bestatigte im August 1962 den Abriss der Sophienkirche sowie unter anderem des Guntzbads der Reformierten Kirche des Logenhauses an der Ostra Allee und der Orangerie an der Herzogin Garten Im Oktober war der Abriss der Kirche so weit fortgeschritten dass neben den Turmen und der Busmannkapelle nur noch der ursprungliche Saalbau des 13 Jahrhunderts bestand Denkmalschutzer bargen 23 Grabsteine die Altare Schlusssteine Rippen und andere wertvolle Teile der Kirche Zudem wurden die 1864 zur Bodenverfullung genutzten gotischen Masswerke geborgen und spater im Lapidarium Zionskirche gelagert Im Dezember 1962 folgte der Abriss der Turme und der Abbruch der Seitenwande mit Ausnahme eines Teils der Nordwand der am 1 Mai 1963 abgetragen wurde Anschliessend wurde die Flache begrunt und ein Parkplatz angelegt Umgang mit dem Gedenken an die Sophienkirche von 1964 bis heute Bearbeiten Hauptartikel Gedenkstatte Sophienkirche Dresden nbsp Grossgaststatte Am Zwinger Von 1964 bis 1967 entstand an Stelle der Sophienkirche die Grossgaststatte Am Zwinger Beim Aushub fur die Fundamente wurden grosse Teile der sudlichen Grufte der Sophienkirche die erhalten geblieben waren zerstort und die teilweise unvollstandig verwesten Korper zusammen mit Bauschutt abgefahren Erst nach viertagigen Bauarbeiten erhielt das Institut fur Denkmalpflege die Erlaubnis die rund 70 Grabkammern zu untersuchen und wertvolle teils 300 Jahre alte Grabbeigaben zu sichern Die im Volksmund Fresswurfel genannte Grossgaststatte galt nach der Wende und friedlichen Revolution als Schandfleck 49 Sie wurde zunachst 1998 teilabgerissen und im Jahr 2007 vollstandig entfernt nbsp Gedenktafel aus dem Jahr 1999Weitere Gruften wurden 1966 beim Verlegen von Kabeln zum Kulturpalast gestort Der bei den Ausgrabungen gefundene Gold und Silberschmuck ging ans Stadtmuseum wo ihn Diebe 1977 entwendeten Recherchen des ZDF ergaben 2009 dass moglicherweise das Ministerium fur Staatssicherheit den Diebstahl des sogenannten Sophienschatzes angeordnet hatte 50 Erst 1999 tauchten 38 Teile der Grabbeigaben in Oslo wieder auf Weitere 17 Stucke darunter die goldene Konigskette blieben verschollen Im Jahr 1998 legten Archaologen Teile der Nordwand und die Betstubenreihen aus dem Jahr 1864 erneut frei und untersuchten sie 51 Notwendig war das wegen des bevorstehenden Baus des Buroriegels Haus am Zwinger bis Ende 1999 Dieses Gebaude steht auf der nordlichen Halfte des Grundes der Sophienkirche Seit 1999 erinnert eine vom Dresdner Kunstler Einhart Grotegut 1953 entworfene Gedenktafel auf Hohe des ehemaligen Hauptportals an die Sophienkirche Die 1998 gegrundete Gesellschaft zur Forderung der Gedenkstatte Sophienkirche Dresden e V hatte sie in Auftrag gegeben Die Tafel tragt die Aufschrift Sophienkirche in memoriam und listet neben einer Abbildung der Westfront der Kirche historische Daten auf Sie ruht auf drei originalen Sandsteinsaulen der Sophienkirche Seit 2000 zeichnen rote Granitpflastersteine auf dem Boden den Grundriss der Sophienkirche nach nbsp Gedenkstatte Sophienkirche Denkraum 2021Die Dresdner Stadtverordnetenversammlung beschloss bereits 1994 die Errichtung einer Gedenkstatte fur die Sophienkirche Beim Architektenwettbewerb setzte sich ein Entwurf des Architektenburos Gustavs amp Lungwitz durch der den Nachbau der Busmannkapelle am ursprunglichen Ort vorsieht Ein Glaskubus soll die Kapelle umschliessen zur Verdeutlichung des Zusammenhanges zwischen Busmannkapelle und Sophienkirche werden die Strebepfeiler der Franziskanerkirche als stilisierte Stelen errichtet so der Entwurf des Architektenburos Die Bauarbeiten an der Gedenkstatte Busmannkapelle begannen 2009 die Gedenkstatte wurde am 9 Oktober 2020 unter dem Namen DenkRaum Sophienkirche eroffnet Der fertiggestellte Glaskubus ist im Link ersichtlich 52 Seit 2019 ist die Gedenkstatte eine von funf Nagelkreuzgemeinden in Dresden Ausstattung Bearbeiten nbsp Nosseni Altar in der Loschwitzer Kirche 2010 nbsp Blick von der Orgel zum Nosseni Altar davor das Gestuhl links die Kanzel Foto 1910Altar Bearbeiten Hauptartikel Nosseni Altar Im Jahr 1487 wurde als einziger Altar der sogenannte Klara Altar genannt 53 Dort wurde die von Abtissin Beatrix von Seusslitz gestiftete tagliche Messe gelesen Der Klara Altar existierte noch um 1602 als Christof Muller ihn um eine Elle verschmalerte 19 Der Nosseni Altar geht auf eine Stiftung Sophies von Brandenburg aus dem Jahr 1606 zuruck Er entstand bis 1607 unter Giovanni Maria Nosseni im nordlichen Chor der Sophienkirche An der Ausfuhrung beteiligte Bildhauer waren vermutlich die Bruder Sebastian Walther und Christoph Walther IV Fur den Altar der 3500 Gulden gekostet hatte wurden verschiedene Steinmaterialien verwendet die aus von Nosseni erschlossenen und verwalteten Steinbruchen stammten 54 Ungewohnlicherweise fehlen am Altar Hinweise auf die Stifterin wie ein Bildnis oder das Wappen Daher sehen Experten die Stiftung heute als eine Art Dankes und Glaubenszeugnis Sophies von Brandenburg an 55 Bei der Bombardierung Dresdens wurde der Nosseni Altar schwer beschadigt und in Teilen vor dem Einsturz der Gewolbe 1946 geborgen Der Altaraufbau wurde zunachst in der Ruine eingemauert und kurz vor der Abtragung der Kirche 1963 geborgen Von 1998 bis 2002 erfolgte die Rekonstruktion des Altars der heute in der Loschwitzer Kirche steht Kanzel Gestuhl und Emporen Bearbeiten Die ursprungliche Kanzel hatte eine Mater Dolorosa auf dem Schalldeckel die 1834 einem einfachen vergoldeten Kreuz wich Der Neubau der Kanzel erfolgte 1875 Sie entstand aus Serpentin und Sandstein und war mit den Figuren von Petrus und Paulus sowie Matthaus und Johannes geschmuckt Der Schalldeckel bestand aus Eichenholz Die Vorgangerkanzel war bereits 1900 nicht mehr vorhanden Die Sophienkirche erhielt um 1600 eine Ausstattung mit besonderem Ratsgestuhl 56 Neues Gestuhl wurde 1737 fur das Kirchenschiff mit besonderen Sitzen fur die Hofbeamten angefertigt 57 Nach den Bauarbeiten im Kirchenschiff 1910 erhielt die Sophienkirche wiederum ein neues Gestuhl das tief braun gestrichen war Der Tischler David Fleischer baute vermutlich von 1600 bis 1602 die Emporen Steinerne Postamente unter den holzernen Saulen stutzten sie 58 Emporenumbauten fanden von 1692 bis 1693 statt Zwischen 1695 und 1699 erhielt die Kirche eine neue Empore fur Soldaten und Standespersonen sowie eine konigliche Empore Im Jahr 1738 wurden die Emporen erweitert und beim Innenumbau 1875 erneut umgebaut Taufstein Bearbeiten nbsp Taufstein von Hans Walther II um 1910 nbsp Rekonstruierter Taufstein 2010Der Taufstein aus Sandstein des Bildhauers Hans Walther II aus dem Jahr 1558 wurde 1737 aus der im selben Jahr sakularisierten Schlosskapelle in die Sophienkirche uberfuhrt und in der Busmannkapelle aufgestellt Farbige Steine unter anderem Jaspis verschiedene Marmorsorten und Serpentin verzierten seit 1602 den Taufstein der moglicherweise erst zu dieser Zeit den Saulenschmuck auf dem Kelch erhielt Im Jahr 1606 soll der Taufstein erneut verandert worden sein Auch er erlitt bei der Bombardierung Dresdens im Februar 1945 schwere Schaden Die Rekonstruktion aus zahlreichen Fragmenten erfolgte 1988 und 1989 durch die Dresdner Bildhauerwerkstatt Hempel und das Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen Der fragmentarische Taufstein befindet sich heute im Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen in Dresden Er ist 115 Zentimeter hoch und hat einen maximalen Durchmesser von 88 Zentimetern Vier Pilaster die mit Bogen verbunden sind teilen den Fuss In den Bogen befinden sich Putten in Trauerkleidung 59 Den Bauch des kelchartigen Taufsteins gliedern vier Doppelhermen zwischen denen sich Blumengirlanden mit Putten und Vogeln befinden Daruber liegt eine durchgehende Reihe von Diamantquadern in unterschiedlichen Marmorarten Den Kelch gliedern viermal zwei ionische Saulen zwischen denen sich sowohl Nischen in Serpentin als auch vier vergoldete Alabasterreliefs befanden Sie zeigten die Sintflut mit der Arche Noah den Gang durch das Rote Meer die Taufe Jesu und die Kindersegnung Wahrend das Taufbecken aus rotem Marmor besteht war der Taufdeckel mit Lowenfratzen Rankenwerk und Maanderrand aus Holz verziert Der Taufdeckel der als mittigen Abschluss vergoldet das ruhende Lamm Gottes trug ist nicht erhalten Gurlitt sah Fuss Relief und Taufdeckel als Werk Walthers an wahrend er die anderen Teile als Erganzungen aus der Zeit nach 1600 einordnete 60 Kirchenschmuck Bearbeiten Emporentafeln Bearbeiten Im Jahr 1625 schufen die Dresdner Maler Zacharias Wagner 1658 Vater des Schreibers und Zeichners Zacharias Wagner und Sigmundt Bergk 61 insgesamt 18 Emporentafeln mit zugehorigen Schrifttafeln die Begebenheiten aus dem Leben Jesu darstellen Beide Maler waren mit dem gesamten Bilderzyklus beauftragt worden Nach erhaltenen Rechnungen zeichneten fur zwolf Gemalde und Texttafeln Wagner und Bergk gemeinsam verantwortlich sechs weitere Gemalde und Texttafeln stammen ausschliesslich von Bergk Die Bilder weisen unterschiedliche Masse eine unterschiedliche Maltechnik und Stilistik sowie unterschiedliche Holzarten auf 62 Die Gemalde befanden sich bis zur Innenrenovierung der Sophienkirche 1875 an den Emporen der Kirche Bis zu dieser Zeit wurden sie mehrfach ubermalt so unter anderem beim Umbau der Kirche 1834 63 Es fehlen jedoch genaue Angaben zur Anordnung der Bilder Ein einziges Aquarell das die Sophienkirche um 1820 von innen zeigt gilt als verschollen und stellt nur Teile der Emporen dar wobei die Brustungsfelder der oberen Emporen leer sind In der unteren Empore wechseln sich quadratische Schriftfelder mit breiteren Gemaldefeldern ab sodass zu vermuten ist dass die Gemalde an der ersten Empore angebracht waren Die genaue Reihenfolge ist jedoch nicht bekannt ebenso wenig ist bekannt wie die Emporenanordnung der Sophienkirche um 1625 aussah Ornamentale Malereien unter einem Emporengemalde lassen jedoch zumindest die Gewissheit zu dass Teile der Gemalde direkt vor Ort auf bereits bemalten Emporentafeln angefertigt wurden Einige Tafeln wurden wahrend der Maikampfe 1849 durch Kugeln beschadigt andere waren zerbrochen 64 Die Emporentafeln aus Holz gelangten zunachst in den Besitz des Vereins fur Geschichte und Topographie Dresden Bereits 1881 fehlten sechs der ursprunglich 18 Schrifttafeln wahrend alle Tafelgemalde erhalten waren Im Jahr 1891 gingen sie in den Sammlungsbestand des Dresdner Stadtmuseums uber das die Tafeln unter anderem 1910 in einer Ausstellung im Dresdner Rathaus prasentierte Die Bilder wurden im 19 und fruhen 20 Jahrhundert mehrmals restauriert dies ist jedoch kaum dokumentiert Nach 1945 blieben die Tafeln im Depot des Museums Ihr Zustand verschlechterte sich bis zur Restaurierung von 2004 bis 2009 immer mehr Die Emporentafeln zahlen zu den wenigen erhaltenen Teilen der bildnerischen Ausstattung der Sophienkirche Neun der achtzehn Bildtafeln blieben erhalten Von den zugehorigen Schrifttafeln deren Text von Georg Hausmann stammte dem damaligen Rektor der Dresdner Kreuzschule waren um 1900 noch zwolf Tafeln vorhanden Heute existieren noch funf Bild Name Maler Bild Text nbsp Der Einzug in Jerusalem Sigmundt Bergk Sanfftmuthig Jesus unser Herr Auf einen Esel kommet her Ist unser Heyland gross und werth O freu sich alles auf breitte Erd nbsp Das Abendmahl Sigmundt Bergk nbsp Der Herr setzt ein as Abendmahl In Jerusalem in einem Saal Mitt Brodt sein Leib zu essen fein Und zu trincken sein Blut im Wein Jesus in Gethsemane Christus in Garten bittet Gott Er wolt ihm helffen ausss aller Nott Schwitzet im Kampff blutigen Schweis Ein Engel trostet ihm auf Gott geheis Jesu Gefangennahme Judas vorrahtet seinen Herrn Christus lasset sich fahen gern Petrus Malcho ein Ohr abhaut Davon ihn doch der Herr betraut Jesus vor Caiphas Von Hanna Christus wird genotet Zum Caiphas das Er wird getodet Doch Christus seine Lehr Recht heist Caiphas auch sein kleit zureist Jesus vor dem Hohenpriester um 1900 nicht erhalten Jesus vor Pilatus um 1900 nicht erhalten nbsp Jesu Ausstellung Sigmundt Bergk Christus wird fur der Priester Schaar Verklagt gefragt Geschandet gar Undt entlich auch zum Todt verdamt Petrus verlaugnet Unverschaft Jesu Geisselung Pilatus Jhesum Geissslen lest Den Er vorhin Geruhmpt aufs best Und gibt ihn in der Kriegsknecht hand Da wirdt Er die Gantze Nacht geschand Kreuztragung um 1900 nicht erhalten Das Osterfest der Juden Dasss Ostrlamb auff Gottes befehl Essen die Kinder Issrael waren umb ihre Lendn gegurt Auch jedr ein Stab in Henden fuhrt Jesus vor Pilatus um 1900 nicht erhalten nbsp Anbetung der heiligen drei Konige Zacharias Wagner Sigmundt Bergk um 1900 nicht erhalten nbsp Anbetung der Hirten Zacharias Wagner Sigmundt Bergk nbsp Zu Bethlehem das auserkohren Wird Gottes Sohn ein Mensch gebohren Hier liegt der Grund von aller Heil Wohl dem der disss sich macht zu Theil nbsp Flucht nach Agypten Zacharias Wagner Sigmundt Bergk nbsp Das liebe traute Jesulein Mus erst geboren ein Pilgram seyn Ein Pilgram sei du hier auch schlecht So bekompst das Himmlisch Burger Recht nbsp Darstellung im Tempel Zacharias Wagner Sigmundt Bergk um 1900 nicht erhalten nbsp Der zwolfjahrige Jesus im Tempel Sigmundt Bergk nbsp Christus im Tempel wird gespurt und mit den Doctorn disputirt Da Er seins Alters ist zwolff Jahr Ein gar loblicher Knab furwar nbsp Taufe im Jordan Sigmundt Bergk nbsp Mein grossse Sund und Misssethat Veruhrsacht und verdient hat dasss du Hertz Christ ietz am Jordan Die heilge Taufe nimmest an Grabmaler und Epitaphien Bearbeiten nbsp Sakristeialtar der Sophienkirche mit dem Teil eines Epitaphs heute in der Friedenskirche Lobtau aufgestellt nbsp Holzernes Epitaph Teuffel nach 1690Die Sophienkirche war bereits als Klosterkirche bis 1540 Begrabnisstatte die altesten bekannten Graber stammten aus dem Jahr 1400 65 Im Zuge des Umbaus der Kirche von 1599 bis 1602 liess man durch den Notar Stephan Hanemann am 14 Juni 1599 ein Verzeichnis der vorhandenen Leichensteine erstellen Der Maler Daniel Bretschneider und der Tischler David Fleischer fertigten von ihnen Zeichnungen und nummerierten sie Man erfasste damals 73 Grabsteine in der Kirche von denen einige wahrend der Bauarbeiten 1910 wieder auftauchten Andere Grabsteine wurden zerbrochen und als Material fur Kirchenstufen oder zur Ausbesserung von Wegen ausserhalb der Kirche verwendet 15 Nach der Erfassung der Grabsteine wurde der Kirchboden mit Schutt bedeckt Nach ihrer Weihe im Jahr 1602 diente die Sophienkirche erneut als Begrabniskirche Die Tradition die liegenden Grabstatten mit stehenden Grabdenkmalern zu bezeichnen geht bis ins Mittelalter zuruck Im Jahr 1709 erfasste der Kirchner Gottlob Oettrich in seinem Werk Richtiges Verzeichniss derer Verstorbenen nebst Ihren Monumenten und Epitaphien Welche in hiesiger Kirche zu St Sophien ihre Ruhe gefunden etc alle seit 1602 angebrachten Grabdenkmaler und Gedachtnisbilder in der Kirche Er registrierte 132 liegende Epitaphien 71 aufgehangte Fahnen und Schilde sowie 28 Inschriften und Epitaphien auf dem Sophienkirchhof Bei der Widmung als evangelische Hofkirche 1737 war der Kirchboden mit den Grabplatten der seit 1602 Bestatteten ausgefullt Man bedeckte ihn mit einer Schuttschicht und brachte daruber ein Balkenlager und einen Bretterfussboden an Auch nach 1737 konnten Familien weiterhin in erworbenen Gruftbauten verstorbene Angehorige beerdigen lassen Die letzte Beisetzung erfolgte am 29 Juni 1802 66 Wahrend Kirche und Nebenraume dem gehobenen Burgertum zur Beerdigung zur Verfugung standen war der Chorbereich dem Furstenhaus vorbehalten Unter dem Altar entstand die grosse Furstengruft die spater verlegt wurde nbsp Nosseni Epitaph um 1910 heute nur noch teilweise erhaltenDie von Oettrich aufgezahlten Epitaphien an den Wanden dazu zahlen Inschrifttafeln Reliefs in Metall und Stein Gemalde Statuen Waffen Rustungsteile Trauerfahnen und Wappenschilde waren bis 1834 erhalten und wurden teilweise beim Innenumbau der Kirche entfernt Wahrend des Umbaus von 1864 bis 1868 und bei spateren Instandsetzungsarbeiten wurden viele Epitaphien zerstort darunter samtliche Waffen Rustungsteile und Fahnen Einige Epitaphien lagerte man in das Stadtmuseum aus sodass um 1910 nur noch wenige im Kirchenraum erhalten waren darunter das Nosseni Epitaph das 1652 von Wolf Ernst Brohn geschaffene Epitaph der Herzogin Sophie Hedwig und Teile eines Epitaphs die fur den neogotischen Sakristeialtar Verwendung fanden Bei Grabungen im Kirchenschiff im Jahr 1910 fanden die Arbeiter teilweise vierfach ubereinander angelegte Grufte vor Die Grabsteine wurden geborgen und teilweise im Kirchraum angebracht die Grufte aufgefullt Nach der Bombardierung 1945 lagerte man einen Teil der Grabsteine aus Sie befinden sich heute in der Dresdner Kreuzkirche im Landesamt fur Denkmalpflege im Stadtmuseum Dresden sowie in weiteren Kirchen Dresdens und in verschiedenen Depots Der Sakristeialtar der Sophienkirche befindet sich heute in der Friedenskirche in Dresden Lobtau Nur wenige Grabmaler und Epitaphien prominenter Personlichkeiten sind erhalten darunter die Platte des Grabes von Polycarp Leyser Teile des Nosseni Epitaphs von Giovanni Maria Nosseni und die Gedachtnistafel von Jakob Weller Die Grab denk male von Johann Christian Bucke Gregor Heimburg Heinrich Pipping Caspar von Schonberg Andreas von Schonberg Matthias Hoe von Hoenegg und Gottlob Friedrich Seligmann wurden zerstort Einige Sarge der in der Furstengruft beigesetzten Mitglieder des sachsischen Konigshauses befinden sich heute im Freiberger Dom Im Gegensatz zu den steinernen Epitaphien von denen mehr als zwei Dutzend ausgelagert werden konnten und so teilweise partiell erhalten blieben sind nur zwei Holzepitaphien der Sophienkirche erhalten geblieben Darunter befindet sich das Epitaph von Otto Christoph und Polixena Elisabeth von Teuffel das auf 16 geschnitzten Lindenholztafeln die Passion Christi zeigt Es wird im Stadtmuseum Dresden aufbewahrt Grabbeigaben Bearbeiten nbsp Kinderkleid aus dem 17 JahrhundertBereits 1910 waren bei Arbeiten die rund 60 offenen Grufte im Kirchraum geleert worden Die gefundenen Wertgegenstande darunter Armbander Halsketten Ordensketten und Ringe aber auch Christusstatuen bzw Kruzifixe und ein Gebetbuch kamen in das Stadtmuseum Einige Stucke erwarben Privatpersonen nbsp Anhanger mit Kurhut und Totenkopf aus dem Jahr 1687Weitere Grufte wurden 1964 bei Bauarbeiten zerstort Notbergungen retteten aus den rund 70 Gruften weitere Grabbeigaben die bei der Wiedereroffnung des Stadtmuseums im Jahr 1966 ausgestellt waren Im Jahr 1977 raubten Unbekannte wahrend der Offnungszeiten 57 Schmuckgegenstande aus dem Stadtmuseum darunter zahlreiche Grabbeigaben aus den Gruften der Sophienkirche Im Jahr 1986 fand man einen ersten Teil einer Kette weitere 38 Objekte tauchten 1999 in Oslo auf und kamen 2005 an das Museum zuruck Ein weiterer Anhanger einer Kette wurde 2002 in Hannover identifiziert und 2006 an das Museum zuruckgegeben 17 Objekte sind weiterhin verschollen 67 Das Stadtmuseum Dresden hat uber 100 Schmuckstucke und Wertgegenstande aus den Gruften der Sophienkirche darunter Arm und Halsbander Knopfe Kruzifixe Ringe Ketten und Anhanger Neben Ordens und Gesellschaftsketten aus der Zeit um 1600 sind auch Alltagsgegenstande wie Toilettenartikel sowie Waffen und Kleidungsstucke aus den Grabern im Besitz des Museums Ein 1990 rekonstruiertes Damengewand stammt aus der Zeit um 1630 ein Kinderkleid aus dem 17 Jahrhundert wurde 1964 geborgen und 1987 rekonstruiert Busmannkapelle Bearbeiten Hauptartikel Busmannkapelle nbsp Konsolen der Busmannkapelle mit der Darstellung der StifterDie Busmannkapelle entstand um 1400 als Anbau an der Sudostseite der Sophienkirche und diente der Stifterfamilie Busmann als Familien und Begrabniskapelle Nach der Reformation war die Kapelle zunachst Lagerstatte von Lebensmitteln und vorubergehend die Eingangshalle der Kirche Wahrscheinlich ab 1737 nutzte der Oberhofprediger die Busmannkapelle als Sakristei in der Taufen stattfanden Die Busmannkapelle hatte bis 1552 einen Altar mit der Darstellung des Heiligen Grabes Zusammen mit Konsolen die unter anderem die Stifter Lorenz Busmann und Frau Busmann zeigen gehorte es zu dem fruhesten bildhauerischen Schmuck der im Raum Dresden nachgewiesen ist Wahrend der Altar 1945 zerstort wurde sind mehrere Konsolbusten erhalten geblieben und befinden sich im Stadtmuseum Dresden Nach Auflosung der Schlosskapelle 1737 erhielt die Busmannkapelle deren Altar und Taufstein Beide erlitten bei der Bombardierung Dresdens 1945 und durch Umlagerungen in den folgenden Jahren schwere Schaden und lagern teilweise rekonstruiert im Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen Uberreste der Busmannkapelle und Originalstucke der Sophienkirche flossen in das Bauwerk der Gedenkstatte Sophienkirche ein das 2020 eroffnet wurde Orgel Bearbeiten nbsp Blick vom Altarplatz zur Orgelempore links das Nosseni Epitaph Fotografie aus dem Jahr 1910Aus dem Jahr 1487 sind Reparaturen unter anderem an der ersten Orgel der Kirche uberliefert so heisst es von dem Orgelmeister das her hat dy orgel weder gemacht unde naw blosse balge 68 Im Jahr 1624 wurden 1023 Gulden fur eine neue Orgel ausgegeben die Orgelbauer Tobias Weller gefertigt haben soll 19 Reparaturen an dem Instrument zogen sich bis 1640 hin Von 1720 bis 1721 schuf Gottfried Silbermann die neue Orgel fur die Sophienkirche Es handelte sich um die erste die Silbermann fur ein Dresdner Gotteshaus baute Der Orgelprospekt stammt moglicherweise von George Bahr von dem ein Entwurf uberliefert ist Um 1773 fuhrte Johann Gottfried Hildebrandt Ausbesserungen an der Orgel durch 21 Weitere Reparaturen erfolgten durch Johann Andreas Uthe in den Jahren 1813 und 1816 Von 1874 bis 1875 generaluberholte Carl Eduard Jehmlich die Orgel Die Silbermann Orgel befand sich zunachst auf der Empore beim Sudchor der Kirche wobei in der Busmannkapelle eine Decke eingespannt war die als Balgekammer der Orgel diente 1875 kam die Orgel auf die Westseite des Nordschiffes wobei der Prospekt erhalten blieb Im Jahr 1945 wurde das Instrument vollstandig zerstort An der Orgel sind Konzerte von Johann Sebastian Bach in den Jahren 1725 und 1747 bekannt Sein Sohn Wilhelm Friedemann Bach war von 1733 bis 1746 als Organist der Sophienkirche tatig Disposition der Silbermann Orgel HauptwerkBordun 16 Principal 8 Spitzflote 8 Rohrflote 8 Octava 4 Spitzflote 4 Quinta 3 Superoctava 2 Tertia 1 3 5 Mixtura IVCimbeln 1 1 3 Cornet VTrompete 8 Clarin 4 OberwerkQuintadena 16 Principal 8 Grobgedackt 8 Quintadena 8 Octava 4 Rohrflote 4 Nasat 3 Octava 2 Quinta 1 1 2 Sifflet 1 Mixtura IIIVox humana 8 Anm 1 Unda maris 8 Anm 2 PedalPrincipalbass 16 Subbass 16 Posaune 16 Trompete 8 Anmerkungen Aus der Glauchauer Silbermann Orgel stammend 1836 eingebaut 1936 durch Regal 8 ersetzt 1747 von Johann George und David Schubert angefertigt 1875 durch Octavbass 8 Octavbass 4 und Aeoline 8 ersetzt Glocken Bearbeiten nbsp Inschrift der Silberglocke Aus dem Jahr 1486 ist uberliefert dass die damalige Klosterkirche eine neue Glocke erhielt Heinrich Kannengiesser goss sie kostenlos Da den Bettelorden Glockenturme mit vollem Gelaut nicht erlaubt waren fand sie ihren Platz im Dachreiter 69 Im Jahr 1677 goss Andreas Herold eine mittlere und eine grosse Glocke fur die Dresdner Schlosskapelle Zusammen mit zwei weiteren Glocken der Schlosskapelle wurden sie 1737 auf dem neu erbauten Glockenturm der Sophienkirche angebracht Wahrend des Arnoldschen Umbaus erhielt die Sophienkirche zwei Glockenturme in denen bereits 1866 das Gelaut eingerichtet wurde Es handelte sich um drei Glocken der alten Schlosskapelle die auf 1677 datiert waren Eine vierte Glocke erganzte das Gelaut im Jahr 1868 Im Jahr 1940 bereitete man die Glocken der Sophienkirche fur die Ablieferung als Reichsmetallspende vor Eine Bestandsaufnahme am 23 April 1940 zahlte vier Bronzeglocken davon die grosste auf dem Nordturm und drei weitere auf dem Sudturm Die kleinste der Glocken des Sudturms gehorte damals nicht mehr zum Gelaut und stammte aus vorreformatorischer Zeit 70 Vermutlich handelte es sich um die 1486 gegossene Glocke Die Glocken verblieben jedoch bis zur Bombardierung der Kirche im Glockenstuhl wo sie die Zerstorung der Kirche uberstanden Die Demontage der Glocken erfolgte 1948 Die grosse Glocke des Nordturms und eine mittlere Glocke des Sudturms gingen an die Emmauskirche in Kaditz uber Beide Glocken sind erhalten und wurden von 2006 bis 2007 in Nordlingen restauriert Die Kapelle Mickten erhielt die kleine Glocke aus dem Jahr 1486 70 die sich im Dachreiter der zum Gemeindehaus umgestalteten Kapelle an der Homiliusstrasse befindet und nicht mehr funktionsfahig ist Die 1940 erwahnte vierte Glocke fehlte bei der Demontage 1948 Nicht bekannt ist ob sie bei der Bombardierung der Kirche zerstort oder 1940 als einzige Glocke der Sophienkirche abgeliefert wurde Bild Name Schlagton Jahr Masse Grosse Inschrift und Schmuck Erhalt nbsp Kleine Glocke cis3 1486 35 Kilogramm 37 Zentimeter hoch unterer Durchmesser 41 5 Zentimeter anno domini milesimo CCCCLXXX aus dem Sudturm bis 2017 als Leihgabe im Dachreiter des Gemeindehauses Mickten jetzt in der Gedenkstatte Sophienkirche Dresden nbsp Mittlere Glocke a1 1677 400 Kilogramm unterer Durchmesser 88 Zentimeter AB ELECTORE IOHANNE GEORGIO SECUNDO ARX JSTA INSTAVRATA INSIGNITER TURRIS FACTA ALTIOR NOLAEGUE HAE SUSPENSAE DUCES VIVAT RUTA SAXENIA I G II H Z S I C V B C M D C LXXVII Vorderseite GOSS MICH ANDREAS HEROLD Ruckseite kursachsisches und ein weiteres Wappen aus dem Sudturm Gelaut der Emmauskirche Kaditz nbsp Grosse Glocke fis1 1677 750 Kilogramm unterer Durchmesser 109 Zentimeter AB ELECTORE IOHANNE GEORGIO SECUNDO ARX JSTA INSTAVRATA INSIGNITER TURRIS FACTA ALTIOR NOLAEGUE HAE SUSPENSAE DUCES VIVAT RUTA SAXENIA I G II H Z S I C V B C M D C LXXVII Vorderseite GOSS MICH ANDREAS HEROLD Ruckseite kursachsisches und ein weiteres Wappen aus dem Nordturm Gelaut der Emmauskirche Kaditz Mittlere Glocke cis2 1868 unterer Durchmesser 71 Zentimeter innere Hohe 50 Zentimeter Gegossen von Johann Gotthelf Grosse K S Stuckgiesser in Dresden Cis No 504 Wer aber Christus Geist nicht hat der ist nicht sein Vorderseite unter einem Christuskopf Die Liebe horet nimmer auf Ruckseite unter Abendmahlskelch auf offener Bibel aus dem Sudturm Verbleib nach 1940 unbekannt 71 Sophienkirchhof Bearbeiten nbsp Die Sophienkirche um 1810 mit dem noch teilerhaltenen Kirchhof und MauerDer Sophienkirchhof entstand 1602 anstelle des Klosterstalles ostlich und sudlich der Kirche Er lag unmittelbar am alten Kirchhof des Franziskanerklosters An der Sud und Ostseite umgab ihn ab 1619 eine Mauer an der mehrere gewolbte Schwibbogen entstanden Wahrend die Kirche als Bestattungsort des Adels galt fanden auf dem Sophienkirchhof vornehmlich Burger ihre Ruhestatte 72 Einer der prominenten Beerdigten auf dem Kirchhof war vermutlich Christoph Kormart 73 Die letzte Bestattung auf dem Kirchhof fand 1740 statt Auf Wunsch des Kurfursten begann 1794 der Abriss der 36 noch bestehenden Begrabnisstatten der 1824 abgeschlossen war Im selben Jahr wurde die Kirchhofsmauer zur Grossen Brudergasse und zum Quergasschen abgerissen Literatur BearbeitenRobert Bruck Die Sophienkirche in Dresden Ihre Geschichte und ihre Kunstschatze Keller Dresden 1912 Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Dresden Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2005 ISBN 3 422 03110 3 S 30 Wiebke Fastenrath Zur ehemaligen Busmannkapelle in Dresden In Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmalpflege in Sachsen Mitteilungen des Landesamtes fur Denkmalpflege Sachsen Landesamt fur Denkmalpflege Dresden 1996 S 5 15 Cornelius Gurlitt Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen Band 21 Stadt Dresden Teil 1 In Commission bei C C Meinhold amp Sohne Dresden 1900 Jurgen Helfricht Dresden und seine Kirchen Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2005 ISBN 3 374 02261 8 S 121 124 Ch Ch Hohlfeldt Die Sophienkirche in Dresden In Der Sammler fur Geschichte und Alterthum Kunst und Natur im Elbthale Nr 13 Dresden 1837 S 193 199 Markus Hunecke Die Sophienkirche im Wandel der Geschichte Franziskanische Spuren in Dresden benno Leipzig 1999 ISBN 3 7462 1309 6 Matthias Lerm Abschied vom alten Dresden Hinstorff Rostock 2000 ISBN 3 356 00876 5 Fritz Loffler Konsolfiguren in der Busmann Kapelle der ehemaligen Franziskaner Kirche Dresden In Zeitschrift des deutschen Vereins fur Kunstwissenschaft Band XXII Heft 3 4 Berlin 1968 S 139 147 Claudia Mohn Claudia Trummer Das ehemalige Franziskanerkloster in Dresden Ergebnisse der archaologischen und bauhistorischen Untersuchung In Arbeits und Forschungsberichte zur sachsischen Bodendenkmalpflege 43 2001 S 269 283 Georg Muller Das Franziskanerkloster in Dresden In Beitrage zur Sachsischen Kirchengeschichte Heft 5 1890 Heinrich Moritz Neubert Zur Geschichte der Sophienkirche zu Dresden namentlich in Bezug auf deren rechtliche Stellung Dresden 1881 Digitalisat Gisbert Porstmann Johannes Schmidt Hrsg Predigt in Bildern Ein wiederentdeckter Gemaldezyklus aus der Dresdner Sophienkirche Stadtische Galerie Dresden 2009 ISBN 978 3 941843 02 8 Otto Richter Die Emporengemalde aus der Sophienkirche In Dresdner Geschichtsblatter 18 Jahrgang Nummer 2 Dresden 1909 S 35 36 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sophienkirche Dresden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Gedenkstatte Sophienkirche Dresden Beitrage uber die Busmannkapelle Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden Holger Zurch Verlorene Kirche in Dresden Die Sophienkirche In Leipziger Internet Zeitung 28 August 2022 abgerufen am 29 August 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Fritz Loffler Das alte Dresden Geschichte seiner Bauten E A Seemann Buch und Kunstverlag Leipzig 1981 S 23 Traueranzeige fur Hilde Herrmann Georg Muller Das Franziskanerkloster in Dresden In Beitrage zur Sachsischen Kirchengeschichte Heft 5 1890 S 94 Wolfgang Hahle Die stadtebauliche Entwicklung um die Sophienkirche in Dresden In Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmalpflege in Sachsen Mitteilungen des Landesamtes fur Denkmalpflege Sachsen Nr 1 Landesamt fur Denkmalpflege Dresden 1993 S 45 Wolfgang Hahle Die stadtebauliche Entwicklung um die Sophienkirche in Dresden In Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmalpflege in Sachsen Mitteilungen des Landesamtes fur Denkmalpflege Sachsen Nr 1 Landesamt fur Denkmalpflege Dresden 1993 S 50 Claudia Mohn Claudia Trummer Das ehemalige Franziskanerkloster in Dresden Ergebnisse der archaologischen und bauhistorischen Untersuchung In Arbeits und Forschungsberichte zur sachsischen Bodendenkmalpflege 43 2001 S 269 283 hier S 272 a b Rudolf Ziessler Dresden Franziskanerklosterkirche In Denkmale in Sachsen Boehlau Weimar 1978 S 389 Claudia Mohn Claudia Trummer Das ehemalige Franziskanerkloster in Dresden Ergebnisse der archaologischen und bauhistorischen Untersuchung In Arbeits und Forschungsberichte zur sachsischen Bodendenkmalpflege 43 2001 S 269 283 hier S 275 Robert Bruck Die Sophienkirche in Dresden Ihre Geschichte und ihre Kunstschatze Keller Dresden 1912 S 4 Robert Bruck Die Sophienkirche in Dresden Ihre Geschichte und ihre Kunstschatze Keller Dresden 1912 S 10 Robert Bruck Die Sophienkirche in Dresden Ihre Geschichte und ihre Kunstschatze Keller Dresden 1912 S 11 Cornelius Gurlitt Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen Bd 21 Stadt Dresden Teil 1 In Commission bei C C Meinhold amp Sohne Dresden 1900 S 90 Zit nach Robert Bruck Die Sophienkirche in Dresden Ihre Geschichte und ihre Kunstschatze Keller Dresden 1912 S 12 Zit nach Robert Bruck Die Sophienkirche in Dresden Ihre Geschichte und ihre Kunstschatze Keller Dresden 1912 S 13 a b Robert Bruck Die Sophienkirche in Dresden Ihre Geschichte und ihre Kunstschatze Keller Dresden 1912 S 13 a b Robert Bruck Die Sophienkirche in Dresden Ihre Geschichte und ihre Kunstschatze Keller Dresden 1912 S 14 a b Robert Bruck Die Sophienkirche in Dresden Ihre Geschichte und ihre Kunstschatze Keller Dresden 1912 S 17 Jurgen Helfricht Dresden und seine Kirchen Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2005 S 122 a b c Cornelius Gurlitt Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen Bd 21 Stadt Dresden Teil 1 In Commission bei C C Meinhold amp Sohne Dresden 1900 S 91 Robert Bruck Die Sophienkirche in Dresden Ihre Geschichte und ihre Kunstschatze Keller Dresden 1912 S 19 a b Robert Bruck Die Sophienkirche in Dresden Ihre Geschichte und ihre Kunstschatze Keller Dresden 1912 S 25 Robert Bruck Die Sophienkirche in Dresden Ihre Geschichte und ihre Kunstschatze Keller Dresden 1912 S 27 Text der Ausschreibung des Rates der Stadt zit nach Robert Bruck Die Sophienkirche in Dresden Ihre Geschichte und ihre Kunstschatze Keller Dresden 1912 S 29 Robert Bruck Die Sophienkirche in Dresden Ihre Geschichte und ihre Kunstschatze Keller Dresden 1912 S 33 Robert Bruck Die Sophienkirche in Dresden Ihre Geschichte und ihre Kunstschatze Keller Dresden 1912 S 35 Cornelius Gurlitt Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen Band 21 Stadt Dresden Teil 1 In Commission bei C C Meinhold amp Sohne Dresden 1900 S 80 Bernhard Kaiser Die Sophienkirche zu Dresden Broschure Gesellschaft zur Forderung der Gedenkstatte Sophienkirche Dresden e V Vorsitzende Hilde Herrmann Dresden 2009 S 12 Robert Bruck Die Sophienkirche in Dresden Ihre Geschichte und ihre Kunstschatze Keller Dresden 1912 S 37 Markus Hunecke Die Sophienkirche im Wandel der Geschichte Franziskanische Spuren in Dresden benno Leipzig 1999 S 119 Jurgen Helfricht Dresden und seine Kirchen Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2005 S 123 Markus Hunecke Die Sophienkirche im Wandel der Geschichte Franziskanische Spuren in Dresden benno Leipzig 1999 S 117 Matthias Lerm Abschied vom alten Dresden Hinstorff Rostock 2000 S 39 Matthias Lerm Abschied vom alten Dresden Hinstorff Rostock 2000 S 55 Matthias Lerm Abschied vom alten Dresden Hinstorff Rostock 2000 S 69 Vertreter des Evangelisch Lutherischen Landesamtes Kandler am 1 August 1949 Zit nach Matthias Lerm Abschied vom alten Dresden Hinstorff Rostock 2000 S 83 Matthias Lerm Abschied vom alten Dresden Hinstorff Rostock 2000 S 85 Matthias Lerm Abschied vom alten Dresden Hinstorff Rostock 2000 S 126 Matthias Lerm Abschied vom alten Dresden Hinstorff Rostock 2000 S 116 Matthias Lerm Abschied vom alten Dresden Hinstorff Rostock 2000 S 286 FN 13 Matthias Lerm Abschied vom alten Dresden Hinstorff Rostock 2000 S 166 Matthias Lerm Abschied vom alten Dresden Hinstorff Rostock 2000 S 174 Zit nach Matthias Lerm Abschied vom alten Dresden Hinstorff Rostock 2000 S 184 Architekt Kurt Liebknecht 1905 1994 1958 Zit nach Matthias Lerm Abschied vom alten Dresden Hinstorff Rostock 2000 S 190 Zit nach Matthias Lerm Abschied vom alten Dresden Hinstorff Rostock 2000 S 202 Helmut Laskowsky an Werner Krolikowski 13 Februar 1961 Zit nach Matthias Lerm Abschied vom alten Dresden Hinstorff Rostock 2000 S 206 Gesprachsnotiz zit nach Matthias Lerm Abschied vom alten Dresden Hinstorff Rostock 2000 S 208 Matthias Lerm Abschied vom alten Dresden Hinstorff Rostock 2000 S 225 Zit nach Matthias Lerm Abschied vom alten Dresden Hinstorff Rostock 2000 S 228 Peter Redlich Fresswurfel Teilabriss startet In Sachsische Zeitung 30 Juni 1998 Vgl Presseinformationen zur Sendung Terra X Geheimakte Sophienschatz auf presseportal de Bettina Klemm Grufte der Sophienkirche verschwinden erneut In Sachsische Zeitung 5 Oktober 1998 S 9 DenkRaum Sophienkirche Abgerufen am 25 November 2021 Markus Hunecke Die Sophienkirche im Wandel der Geschichte Franziskanische Spuren in Dresden benno Leipzig 1999 S 37 Dies betraf den roten Marmor fur die Saulen schwarzen Marmor fur die Rucklagen dunkelgrunen Zoblitzer Serpentin fur die Saulenbasen dazu hellen Alabaster fur Reliefs und Ornamente Vgl Walter Hentschel Nosseni und die dritte Walther Generation In Walter Hentschel Dresdner Bildhauer des 16 und 17 Jahrhunderts Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1966 S 67 88 hier S 69 Heinrich Magirius Der Nosseni Altar aus der Sophienkirche in Dresden Verlag der Sachsischen Akademie der Wissenschaften Leipzig 2004 S 16 Markus Hunecke Die Sophienkirche im Wandel der Geschichte Franziskanische Spuren in Dresden benno Leipzig 1999 S 103 Markus Hunecke Die Sophienkirche im Wandel der Geschichte Franziskanische Spuren in Dresden benno Leipzig 1999 S 113 Markus Hunecke Die Sophienkirche im Wandel der Geschichte Franziskanische Spuren in Dresden benno Leipzig 1999 S 104 Laut Gurlitt Bruck bezeichnete die Kleidung als Monchskutten Vgl Robert Bruck Die Sophienkirche in Dresden Ihre Geschichte und ihre Kunstschatze Keller Dresden 1912 S 23 Cornelius Gurlitt Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen Bd 21 Stadt Dresden Teil 1 In Commission bei C C Meinhold amp Sohne Dresden 1900 S 152 Andere Quellen geben seinen Namen anders als in den Kirchenrechnungen geschrieben als Bergt an Vgl Otto Richter Die Emporengemalde aus der Sophienkirche In Dresdner Geschichtsblatter 18 Jg Nummer 2 Dresden 1909 S 36 Gisbert Porstmann Johannes Schmidt Hrsg Predigt in Bildern Ein wiederentdeckter Gemaldezyklus aus der Dresdner Sophienkirche Stadtische Galerie Dresden 2009 S 13 14 Markus Hunecke Die Sophienkirche im Wandel der Geschichte Franziskanische Spuren in Dresden benno Leipzig 1999 S 144 Otto Richter Die Emporengemalde aus der Sophienkirche In Dresdner Geschichtsblatter 18 Jg Nummer 2 Dresden 1909 S 35 Cornelius Gurlitt Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen Bd 21 Stadt Dresden Teil 1 In Commission bei C C Meinhold amp Sohne Dresden 1900 S 96 Robert Bruck Die Sophienkirche in Dresden Ihre Geschichte und ihre Kunstschatze Keller Dresden 1912 S 40 Angaben lt Informationen auf Schautafeln im Stadtmuseum Dresden Zit nach Georg Muller Das Franziskanerkloster in Dresden In Beitrage zur Sachsischen Kirchengeschichte Heft 5 1890 S 96 Georg Muller Das Franziskanerkloster in Dresden In Beitrage zur Sachsischen Kirchengeschichte Heft 5 1890 S 96 a b Markus Hunecke Die Sophienkirche im Wandel der Geschichte Franziskanische Spuren in Dresden benno Leipzig 1999 S 37 Informationen zur verschollenen Glocke nach Bruck S 34 Folke Stimmel Reinhardt Eigenwill et al Stadtlexikon Dresden Verlag der Kunst Dresden 1994 S 392 Kormart Christoph In Norbert Weiss Jens Wonneberger Dichter Denker Literaten aus sechs Jahrhunderten in Dresden Die Scheune Dresden 1997 S 106 nbsp Dieser Artikel wurde am 28 Mai 2010 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen 51 051591666667 13 734586111111 Koordinaten 51 3 5 7 N 13 44 4 5 O Normdaten Geografikum GND 4580783 8 lobid OGND AKS LCCN nr2002025908 VIAF 238124134 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sophienkirche Dresden amp oldid 232311759