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Matthias Hoe von Hoenegg oder Matthias Hoe von Hoenegg 24 Februar 1580 in Wien 4 Marz 1645 in Dresden war ein deutscher lutherischer Theologe und kursachsischer Oberhofprediger in Dresden Matthias Hoe von Hoenegg Stich von Sebastian Furck 1650 Hoe von Hoenegg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben BearbeitenHoe von Hoenegg war der Sohn des lutherischen kaiserlichen Geheimen Rates und Doktors beider Rechte Leonhard Hoe von Hoenegg um 1534 4 Marz 1599 und dessen Frau Helena Wollzogen 6 April 1553 27 Dezember 1632 Tochter des Hauptpostmeisters Paul Wollzogen 1504 6 Oktober 1575 und dessen Frau Serapia Habenschott 7 Dezember 1617 1 Vaterlicherseits ist dabei nur die Adelung Leonhardts nachweisbar die Angaben uber den Adelstand des Grossvaters mussen als erfunden gelten Matthias Hoe hatte viele Geschwister 2 Da er als Fruhgeburt auf die Welt gekommen war ist in seiner fruhen Jugend seine Gesundheit schwach gewesen so dass er erst im siebenten Lebensjahr mit dem Sprechen begann Sein Vater liess ihn zunachst von einem Privatlehrer unterrichten Nachdem er sich weitgehend entwickelt hatte konnte er die Wiener Stadtschule St Stephan besuchen Hier begann er ausserordentlichen Eindruck zu machen so dass er Vortrage vor den Gelehrten der Stadt hielt Aufgrund der drohenden Einnahme der Stadt Wien 1594 durch die Turken zog er mit seinem Vater und Bruder nach Steyr wo er drei Jahre lang das dortige Gymnasium besuchte Sein Vater der wieder nach Wien zuruckgekehrt war holte ihn anschliessend zu sich und ermoglichte ihm eine Aufnahme an die Universitat Wien wo er sich zuerst einem philosophischen Studium widmete Auf Empfehlung eines sachsischen Gesandten begab er sich am 16 Juni 1597 zu weiteren Studien an die Universitat Wittenberg 3 studierte weiter die philosophischen Facher liebaugelte mit der Rechtswissenschaft und entschied sich fur ein Studium der Theologie Nachdem er einige Disputationen und Vorlesungen in Wittenberg abgehalten hatte ging er nach dem Tod seines Vaters 1599 kurzzeitig nach Wien kehrte zuruck nach Wittenberg und wurde am 23 Oktober 1601 Lizenziat der Theologie Nach einer Probepredigt am 17 Februar 1602 wurde er nach seiner am 14 Marz 1602 in Wittenberg erfolgten Ordinierung in Dresden dritter Hofprediger Am 6 September 1603 sandte ihn Christian II von Sachsen als Superintendent nach Plauen welche Aufgabe er Ende Dezember 1603 antrat und am 1 Januar 1604 sein Anzugspredigt hielt Am 6 Marz 1604 wurde Hoe von Hoenegg in Wittenberg von Leonhard Hutter zum Doktor der Theologie promoviert und wurde am 20 April 1604 durch Polykarp Leyser den Alteren in die Plauener Superintendentur investiert Trotz mehrerer Angebote verblieb er in Plauen bis er auf Wunsch des sachsischen Kurfursten 1611 in Prag eine Direktorenstelle der evangelischen Schulen und Gemeinden in Bohmen ubernahm In Prag war er an der Grundsteinlegung des St Salvatorkirche beteiligt und grundete die dortige evangelische Schule sowie das Gymnasium Nachdem der sachsische erste Hofprediger Paul Jenisch 1612 gestorben war holte ihn Kurfurst Johann Georg I in dieser Funktion am 3 April 1613 nach Dresden seit seinem Amtsantritt fuhrten die ersten Hofprediger den Titel Oberhofprediger den sich Hoe allerdings nicht selbst verliehen hatte 4 Im Jahr 1603 erschien erstmals sein zahlreiche Auflagen erlebendes Evangelisches Handbuchlein welches sich gegen den romischen Katholizismus wandte 5 In seinen Predigten und Schriften polemisierte der strenge Lutheraner aber auch gegen die Reformierten Wahrend aufgrund der Haltung Hoes im Zusammenhang der bohmischen Unruhen um 1620 oft behauptet wurde dass dieser die calvinistischen Glaubensuberzeugungen mehr als den gegenreformatorischen Katholizismus verabscheute zeigt die Liste seiner Publikationen dass er von seinem lutherischen Standpunkt aus beide bekampfte Sein Einfluss auf den Kurfursten Johann Georg I und die sachsische Politik am Beginn des Dreissigjahrigen Krieges wurde in der alteren Literatur uberschatzt Die Entscheidung an der Seite des Kaisers gegen den calvinistischen Winterkonig Friedrich V und die bohmischen Stande in den Krieg zu ziehen wurde von Johann Georgs Geheimem Rat getroffen durch Hoe von Hoenegg freilich gutgeheissen und im Nachhinein propagandistisch unterstutzt Nach 1635 lasst sich ein Ruckgang seiner Aktivitaten und Publikationen beobachten in diesem Zeitraum starben auch zwei seiner Sohne Nach seinem Tod 1645 wurde Jakob Weller neuer Oberhofprediger in Dresden Hoeneggs Publikationen ubertreffen zahlenmassig die meisten seiner theologischen Zeitgenossen Neben dem Evangelischen Handbuchlein sind auch die Verteidigungen der Confessio Augustana Notwendige Verteidigung des Evangelischen Augapfels bekannt Wissenschaftlich bedeutsam ist sein Kommentar zur Offenbarung des Johannes Commentarii in Joannis Apocalypsin Leipzig 1610 40 10 Bde die nach seinem Tod erneut gedruckt wurde Familie BearbeitenHoe von Hoenegg verheiratete sich am 2 Oktober 1602 in Wittenberg mit Elisabeth Heidelberger 13 November 1581 in Rudersdorf 23 November 1644 in Dresden die Tochter des Hans Heidelberger Aus der Ehe stammen sechs Sohne und vier Tochter Von den Kindern kennt man Helene Elisabeth Hoe von Hoenegg 14 August 1604 in Plauen verh 1 November 1624 mit Hans Jonas von Ligenau Magdalena Elisabeth Hoe von Hoenegg 17 Februar 1606 in Plauen verh mit Hans Bernhard von Neidhard Leonhard Friedrich Hoe von Hoenegg 5 Marz 1608 in Plauen 25 Juni 1638 in Dresden wurde Rittmeister verh 15 August 1633 mit NN Pollnitz Johann Hans Christoph Hoe von Hoenegg 4 Juni 1610 in Plauen 31 Dezember 1632 in Linz Rhein begr 13 Januar 1633 Frankfurt am Main Heinrich Julius Hoe von Hoenegg 4 Juli get 8 Juli 1612 in Prag 7 Oktober 1612 ebd begr 9 Oktober 1612 St Leonhard August Hoe von Hoenegg 27 August get 30 August 1613 in Dresden jung Sophia Elisabeth Hoe von Hoenegg 4 November get 8 November 1615 in Dresden Marz 1679 verh 10 November 1640 mit Christian von Doering Sybilla Elisabeth Hoe von Hoenegg 30 November get 2 Dezember 1618 in Dresden 6 Juni 1619 ebd begr 8 Juni 1619 St Sophien Matthias Hoe von Hoenegg 1 Januar get 4 Januar 1620 in Dresden Maximillian Ferdinand Hoe von Hoenegg 24 Februar get 28 Februar 1623 in Dresden 20 Marz 1657 in Dresden verh 20 Februar 1645 mit Elisabeth von Doering 20 Dezember 1624 in Bohlen 29 November 1684 in Dresden Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Bautz Hoe von Hoenegg Matthias In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 2 Bautz Hamm 1990 ISBN 3 88309 032 8 Sp 919 921 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Wolfgang Flugel Matthias Hoe von Hoenegg In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Tilman Pfuch Eike Hinrich Thomsen Johannes Trager Hrsg Der Gott der Gottesgelehrten Zum 375 Todesjahr des Matthias Hoe von Hoenegg 1580 1645 Leipzig 2022 ISBN 978 3 374 07129 6 Frank Muller Kursachsen und der bohmische Aufstand 1618 1622 Munster 1997 ISBN 3 402 05674 7 Hoe von Hoenegg Matthias In Christian Gottlieb Jocher Hrsg Allgemeines Gelehrten Lexicon Band 2 D L Johann Friedrich Gleditsch Leipzig 1750 Sp 1638 1639 books google de Wolfgang Sommer Die lutherischen Hofprediger in Dresden Grundzuge ihrer Geschichte und Franz Steiner 2006 ISBN 3 515 08907 1 Erich Beyreuther Hoe von Hoenegg Matthias In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 300 f Digitalisat Adolf Brecher Hoe von Hoenegg Matthias In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 12 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 541 549 Johann Andreas Gleich Annales Ecclesiastici Oder Grundliche Nachrichten der Reformations Historie Chur Sachss Albertinischer Linie Andrer Theil Jn sich fassend Die Lebens Beschreibungen und mancherley glaubwurdige Nachrichten Derer samtlichen Churfurstl Sachssischen Herrn Ober Hoff Prediger in ihrer Ordnung biss zu unsern Zeiten Dresden Leipzig 1730 S 2 reader digitale sammlungen de Hoe von Hoenegg Matthias In Johann 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1616 Marx Hildebrand in Walterskirchen Album Academiae Vitebergensis Band 2 Halle Saale 1894 S 440 Matthias Hoe von Hoenegg D Hoe Churfurstlichen Sachs Ober HofePredigers zu Dressden Wolgegrundete und zuforderist denen Evangelischen Christen in der Chur und Marck Brandenburg zu nothwendiger nachrichtung verfertigte Verantwortung Leipzig 1614 S 12 Matthias Hoe von Hoenegg Evangelisches Handbuchleium Leipzig 1603 VD17 1 076514V VorgangerAmtNachfolgerPaul JenischOberhofprediger in Dresden 1612 1645Jakob WellerNormdaten Person GND 119521431 lobid OGND AKS LCCN nr93019419 VIAF 77127357 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hoe von Hoenegg MatthiasKURZBESCHREIBUNG lutherischer TheologeGEBURTSDATUM 24 Februar 1580GEBURTSORT Wien STERBEDATUM 4 Marz 1645STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Matthias Hoe von Hoenegg amp oldid 225012301