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Das Kronentor ist ein Pavillon und neben dem Wallpavillon der bekannteste Teil und auf Abbildungen haufig das Sinnbild des Dresdner Zwingers Das Kronentor mit den zu beiden Seiten anschliessenden Langgalerien Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Umgebung 2 Baugeschichte 3 Baubeschreibung 4 Varianten des Kronentorpavillons 5 Sanierung 6 Fussnoten 7 WeblinksLage und Umgebung BearbeitenMit den zu beiden Seiten anschliessenden Langgalerien steht es mit seiner Front auf der alten Festungsmauer Tor und Galerien bilden zu ihr jedoch einen kleinen Winkel Das Kronentor ermoglichte uber die Wallgrabenbrucke ursprunglich den Zugang von ausserhalb der Stadt durch die Festungsmauer Deswegen fuhrte keine der Bedeutung des Baus entsprechende Steinbrucke uber den Zwingergraben zum Kronentor sondern nur ein schmaler holzerner Steg der im Falle eines Angriffs rasch abzubauen gewesen ware Er ist auch bei der Freilegung des Zwingergrabens und dessen Erweiterung im 20 Jahrhundert wieder in dieser Form aufgebaut worden Baugeschichte BearbeitenAnlasslich der Planung grosser reprasentativer Neubauten des Konigs wurden seit 1714 die entstandenen Orangeriebauten Wallpavillon mit Eckpavillons durch eine Langgalerie mit bekronendem mittlerem Torbau erweitert Parallel zur Elbe sollte das spiegelbildliche Gegenstuck entstehen 1 Ein Vorentwurf als Portalpavillon von 1712 1713 zeigt ein Gebaude mit kraftiger Rustika im Erdgeschoss Darauf ruhen im Obergeschoss freistehende Saulen mit Kuppel Der Bau zeigt Bezuge zu dem von Poppelmann geplanten Schlossneubau Es handelt sich um einen dreiachsigen Bau womit der Anschluss an die Arkaden gelang Unten erfolgt eine Einfassung der Pforte durch Statuennischen Oben befindet sich ein Bogen zwischen Rechteckfenstern Poppelmann plant bei diesem Entwurf einen Statuenkranz am Fuss der vierteiligen Kuppel Ein geschwungener Rahmen entstand durch die stehenden Ellipsen der Dachgaupen 2 Ein Bruch zum Schlossbau erfolgte als sich im Jahre 1714 eine Trennung des Zwingerhofes vom Schloss darstellte In dieser Zeit entstand der Entwurf zu einem Herkulestor Poppelmann und Permoser schwanken zwischen einer monumentaleren und einer leichteren Losung Die monumentalere Losung fur das Herkulestor zeigt gleichmassig in zwei Stockwerken hochgehende Pfeilermassen Das untere Geschoss ist durch ein flaches Bogensegment des Giebels allzu fest geschlossen 3 Im Obergeschoss kehren sich jedoch die Giebelfragmente nach aussen Der Aufsatz mit der Atlasstaue ist laut Hempel zu klein ausgefallen und lasst es zu keinem Zusammenschluss kommen Die leichtere Losung zeigt dagegen einen Entwurf mit Hermen statt der Saulen Dazu einen oberen leichten Baldachin die Treppe fallt weg 3 Bei den Entwurfen fur das Herkulestor entstand ein neuer Charakter der Bauform Eine Auflosung festgefugter Strukturen und Verschmelzung von Bildwerk und Architektur 4 Im Gegensatz zu den Entwurfen aus den Jahren 1712 1713 mit dem abgeschlossenen Baukorper zeigten nun die neuentstandenen Entwurfe einen sich allseitig offnender Korper 5 Die Offnungen des Torbaus sind wie bei den Langgalerien vom Rundbogen gekennzeichnet Dabei erfolgte eine Synthese aus Architektur und Skulptur Gleich der Durchdringung von Raum und Materie scheinen sich architektonische Motive in plastischem Dekor aufzulosen 5 Der im Zweiten Weltkrieg beschadigte Bau musste wiederaufgebaut werden nbsp Dresden Kronentor Erster Vorentwurf als Portalpavillon von 1712 und 1713 nbsp Dresden Kronentor Zweiter Vorentwurf als Herkulestor im Jahre 1714 nbsp Dresden Kronentor eingerustet im Jahre 1948Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Das Kronentor nbsp Attikabereich und KroneGestaltungsgrundlage fur den Bau waren Werke des italienischen Hochbarock so von G L Bernini Aber auch Entwurfe die J B Fischer von Erlach fur Ehrenpforten in Wien angefertigt hat waren Vorbilder fur Poppelmanns Kronentor 6 Das Gebaude wurde mit einem rundbogigen Durchgang im Sockelgeschoss als Torturm konzipiert Der Durchgang wird von zwei Saulenpaaren flankiert denen Nischen mit Bildwerken beigefugt wurden Nischenfiguren auf der Grabenseite sind links Vulkan Permoser und rechts Bacchus Kretschmar An der Hofseite stehen links die Figuren der Ceres Permoser und rechts Pomona Egell Figuren eines Schalmeien Heermann und Tamburinspielers Kretzschmar flankieren das Portal zur Hofseite 7 8 Das Erdgeschoss zeigt stark verkropftes Gebalk Sprenggiebel und grosse Schlusssteine mit Kopfen und Wappen Das Obergeschoss hingegen zeigt eine nach vier Seiten geoffnete Halle die dem Gebaude eine grazile Leichtigkeit gibt 9 Die Attika stutzt sich auf verkropftem Gebalk Sprenggiebel figurierten Schlusssteinen sachsisch polnischem Wappen Namenszug und Krone sowohl zur Hofseite als auch zur Grabenseite Auf der Attika befinden sich zwolf Skulpturen verschiedener Themenkreise um Herkules sowie die Jahreszeiten Das Attikaprogramm mit seinem Herkules Figurenschmuck stammt noch aus der Zeit als das Gebaude als Herkulestor errichtet werden sollte Die Figuren umgeben die zwiebelformige Kuppel auf der vier polnische Adler die polnische Konigskrone tragen 10 Diese das Bauwerk bekronende im sachsischen Grun Gold erstrahlende Zwiebel verleiht dem Kronentor seine besondere Augenfalligkeit Leicht gedruckt wirkt sie wie ein Kissen auf dem die triumphal erhohte schwere Krone ruht Nicht nur dem Symbolgehalt nach steht sie fur das Konigreich Polen genauer fur Sachsen Polen auch in der Form nimmt sie Bezug auf die Zwiebelturme Osteuropas sie ist damit ein symbiotisches Gegenstuck zur Sachsischen Achse in Warschau und kundet von der Dresdner Barockarchitektur als Mittlerin der Kultur zwischen Ost und West 11 Insbesondere Johann Benjamin Thomae war am Kronentor beschaftigt Er gestaltete die Bogenbekronungen zum Hof und zum Graben weiter die vier Bogenbekronungen mit den Schlusssteinkopfen und dem dekorativen Bauschmuck die beiden Herkulesfiguren ein Herkules mit Lowenfell und ein ruhender Herkules weiter ein Merkur mit Stab eine Allegorie des Winters und ein Bacchant stammen von ihm 12 Im Inneren des Kuppelabschluss befand sich das Deckenfresko Das Fruhlingsopfer der Flora mit reicher Verzierung von Blumenzweigen und Festons 13 Das Fresko wurde 1945 zerstort Durch ein offenes Rundauge in der Zwischendecke war auch aus dem unteren Durchgang der Blick darauf moglich Der Maler des Freskos ist nicht bekannt 14 nbsp Ziervase und bildhauerischer Schmuck im offenen Durchgang vom Kronentor Sandstein Typ Cotta nbsp Konsolkopf des Herkules im Durchgang des Kronentors nbsp Konsolkopf des Herkules im Durchgang des KronentorsVarianten des Kronentorpavillons Bearbeiten nbsp Variante des Kronentorpavillons mit KonigslogeEin Erweiterungsplan aus den Jahren 1713 1714 sah einen weiteren Torturm gegenuber dem Kronentor vor So sollte der elbseitige Abschluss des Zwingers eine Langgalerie mit Kaskadenturm und zweilaufiger Treppe erhalten Der Kaskadenturm war ein dreigeschossiger stark abgestufter Bau Auf jeder Seite umfasste diesen eine Fontane die als Kaskade nach unten fliesst das Wasser floss demnach uber eine zweilaufige Treppe Im oberen Teil des Turms hing demnach ein Glockenspiel 15 16 Als Gegenstuck zu der erwahnten Variante des Kronentorpavillons 17 wurde noch ein weiter Portalpavillon entworfen den der Architekt in seinem Zwingerwerk veroffentlicht hat Hempel deutet die sehr weite Arkade im Obergeschoss als Konigsloge Die Bauplastik lasst auf eine besondere Bedeutung des Portalpavillons schliessen 17 Unten steht auf der rechten Seite die Figur des Herkules als Sinnbild Augusts des Starken auf der linken Seite Minerva womit auf die Weisheit der polnisch sachsischen Regierung hingewiesen wird Auf den oberen Postamenten zeigen sich Allegorien der Tugenden und Laster Die oberste Zone zeigt eine Verherrlichung Augusts des Starken die auch die des Wallpavillons ubertrifft Unter einem Baldachin des zeltartigen Aufsatzes ist hinter den zuruckgezogenen Vorhangen die Konigskrone uber einem Schild zu sehen Sechs Genien verkunden mit Posaunen das Regiment Die daruber befindlichen Adler deuten auf die polnische Krone Augusts des Starken Die Spitze zeigt eine weibliche Figur mit einer Saule und dem Zweig einer Friedenspalme womit auf die Starke Augusts des Starken hingewiesen werden soll An dessen Stelle wurde jedoch spater die Sempergalerie erbaut nbsp Entwurf zur Langgalerie mit dem Kronentor Zwingerhofseite nbsp Geplanter elbseitiger Abschluss des Zwingers mit Kaskadenturm nbsp Variante des Kronentorpavillons Kaskadenturm nbsp Variante des Kronentorpavillons Kaskadenturm nbsp Variante des Kronentorpavillons Portalpavillon mit KonigslogeSanierung BearbeitenVon Oktober 2012 bis 2016 wurde das Kronentor fur 650 000 Euro uberholt Zunachst wurden 22 Attikaskulpturen aus Sandstein restauriert mit einer neuen Schutzschicht uberzogen und im Oktober 2013 wieder aufgestellt 18 Fussnoten Bearbeiten Fritz Loffler Das alte Dresden Leipzig 1981 Seite 127 Eberhard Hempel Der Zwinger zu Dresden Grundzuge und Schicksale seiner kunstlerischen Gestaltung Berlin 1961 S 71 Abbildung Tafel 47 Poppelmann Zweiter Vorentwurf fur das Kronentor Dresden Sachs Landesbibliothek S 74 Beschreibung a b Eberhard Hempel Der Zwinger zu Dresden Grundzuge und Schicksale seiner kunstlerischen Gestaltung Berlin 1961 S 72 Abbildung Tafel 48 Poppelmann Dritter Vorentwurf fur das Kronentor Dresden Sachs Landesbibliothek S 74 Beschreibung Michael Kirsten Der Dresdner Zwinger DKV KUNSTFUHRER Nr 576 0 1 Auflage Deutscher Kunstverlag GmbH Munchen Berlin Munchen o J S 14 a b Michael Kirsten Der Dresdner Zwinger DKV KUNSTFUHRER Nr 576 0 1 Auflage Deutscher Kunstverlag GmbH Munchen Berlin Munchen o J S 15 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bd Dresden Munchen Berlin Deutscher Kunstverlag 2005 ISBN 3 422 03110 3 S 55 Dehio S 55 Fritz Loffler Der Zwinger in Dresden Kapitel Das Kronentor mit der Grabenbrucke und den Langgalerien Seite 29ff VEB E A Seemann Verlag Leipzig 1976 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bd Dresden Munchen Berlin Deutscher Kunstverlag 2005 ISBN 3 422 03110 3 S 57 Dehio Dresden 2005 S 55 57 Udo von Alvensleben Kunsthistoriker Dresden und das Augusteische Zeitalter in Besuche vor dem Untergang Adelssitze zwischen Altmark und Masuren Aus Tagebuchaufzeichnungen zusammengestellt und herausgegeben von Harald von Koenigswald Frankfurt M Berlin 1968 S 19 30 Fritz Loffler Der Zwinger in Dresden Kapitel Die Hauptwerke der Mitarbeiter Permosers Seite 45ff VEB E A Seemann Verlag Leipzig 1976 Eberhard Hempel Der Zwinger zu Dresden Grundzuge und Schicksale seiner kunstlerischen Gestaltung Berlin 1961 S 87 Fritz Loffler Der Zwinger in Dresden Kapitel Das Programm der Plastik und der Deckenmalerei Seite 56 VEB E A Seemann Verlag Leipzig 1976 Eberhard Hempel Der Zwinger zu Dresden Grundzuge und Schicksale seiner kunstlerischen Gestaltung Berlin 1961 S 74f Harald Marx Hrsg M D Poppelmann Der Architekt des Dresdner Zwingers Leipzig 1990 S 31f Abb 26 Matthaus Daniel Poppelmann Das Zwinger Kupferstichwerk 1729 Geplanter elbseitiger Abschluss des Zwingers mit Kaskade Abb 27 Matthaus Daniel Poppelmann Das Zwinger Kupferstichwerk 1729 Kaskadenturm mit zweilaufige Treppe Abb 28 Matthaus Daniel Poppelmann Das Zwinger Kupferstichwerk 1729 Grosses Portal a b Eberhard Hempel Der Zwinger zu Dresden Grundzuge und Schicksale seiner kunstlerischen Gestaltung Berlin 1961 S 75 Kronentor bis 2016 saniert Online Artikel der Sachsischen Zeitung vom 6 November 2013 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kronentor Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 51 053055555556 13 733888888889 Koordinaten 51 3 11 N 13 44 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kronentor amp oldid 231963047