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Andreas Herold 16 Marz 1623 in Nurnberg 16 September 1696 in Dresden war ein deutscher Stuck und Glockengiesser Andreas Herold Kupferstich von Moritz Bodenehr Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 2 1 Glocken 2 2 Weitere Werke 3 Literatur 4 Fussnoten 5 WeblinksLeben BearbeitenAndreas Herold entstammte einer bekannten Glockengiesserfamilie bereits der Grossvater Balthasar Herold 1553 1628 goss am Nurnberger Frauentor Aus der Ehe des Stuck und Glockengiessers Georg Herold 1590 1632 und dessen Frau Katharina 1660 Tochter des Notars Hieronymus Ortel gingen mehrere Kinder hervor Andreas Herold war der dritte von funf uberlebenden Sohnen des Paares die anderen waren Balthasar 1620 1683 Hans Georg 1621 bis nach 1671 Johannes 1625 1656 und Wolf Hieronymus 1627 1693 Die verwitwete Mutter heiratete 1643 den Stuck und Glockengiesser Leonhard Low 1658 der seine Stiefsohne in diesem Handwerk ausbildete Gegen Ende des Dreissigjahrigen Krieges 1618 1648 begleitete er seinen alteren Bruder Balthasar nach Warschau wo er beim koniglichen Stuckgiesser arbeitete Vermutlich kam er zu dieser Zeit in Kontakt mit dem kursachsischen Hof in Dresden Kurfurst Johann Georg I verpflichtete ihn 1649 drei Jahre spater erhielt Herold das kurfurstliche Privileg fur den Glockenguss in Sachsen Er arbeitete als Nachfolger von Hans Wilhelm Hilliger im kurfurstlichen Giesshaus das bereits 1567 neben dem Dresdner Zeughaus errichtet worden war Herold war mit der Dresdner Kaufmannstochter Anna Katharina Schmidt 1627 1700 verheiratet Von den 15 Kindern des Paares haben nur vier das Erwachsenenalter erreicht 1 Ein Sohn war Adam 1659 1711 ein lutherischer Theologe und Superintendent Andreas Herold starb 1696 in Dresden und wurde in der gotischen Frauenkirche bestattet 1 Sein Grabmal ist nicht erhalten Werk Bearbeiten nbsp Mittlere Glocke heute in der Emmauskirche Kaditz nbsp Grosse Glocke heute ebenfalls in KaditzGlocken Bearbeiten Aufgrund seines Privilegs goss Andreas Herold Bronzeglocken fur den gesamten kursachsischen Raum Durch Neugusse sowie die Metallsammlungen wahrend der beiden Weltkriege sind viele der von ihm gegossenen Glocken nicht mehr vorhanden Er goss unter anderem 1651 St Bartholomaus Kirche Dresden Umguss zweier Glocken aus dem Jahr 1552 2 1653 Elf Gebote Kirche in Schonborn bei Dresden Glocke im Ersten Weltkrieg abgeliefert 1657 Kirche Mochau bei Dobeln kleine und grosse Glocke 3 1660 Dorfkirche Dittersbach Sachsische Schweiz kleine und mittlere Glocke Sie wurden im November 1856 abgenommen und zugunsten neuer Glocken zerschlagen und bei Friedrich Gruhl in Kleinwelka eingeschmolzen 4 1667 Trinitatiskirche Zscheila bei Meissen kleine mittlere und grosse Glocke Das Glockenspiel ist in seiner Gesamtheit erhalten geblieben und daher von besonderer denkmalpflegerischer und kunstlerischer Bedeutung 5 1668 Dorfkirche Rehfeld bei Falkenberg Glocke erhalten 1669 Kirche Hennersdorf bei Gorlitz kleine Glocke 530 kg 97 cm Schlagton as Die im Zweiten Weltkrieg abgegebene Glocke ist erhalten geblieben und kam um 1950 vom Hamburger Glockenfriedhof an die Oldenburger Lambertikirche 6 1669 1670 Stadtkirche Lauenstein im Erzgebirge kleine mittlere und grosse Glocke erhalten 1672 Christuskirche Bischofswerda Gelaut Aus den beim Stadtbrand 1671 geschmolzenen Hilliger Glocken sowie einer weiteren entstand dieses Gelaut das 1813 beim Stadtbrand zerstort wurde Friedrich Gruhl goss aus dem Metall neue Glocken 7 1676 Kirche Altenberg Erzgebirge mittlere Glocke Inschrift Verbum Domini manet Sie wurde gemeinsam mit der grossen Glocke 1675 aus Bohmen 1942 fur Kriegszwecke abgeliefert und eingeschmolzen 1676 Dorfkirche Wiederau bei Falkenberg Glocke an 15 km westlich gelegene Zullsdorfer Kirche abgegeben erhalten 1677 Kapelle im Residenzschloss Dresden Gelaut Das Gelaut wurde nicht aufgezogen die mittlere und grosse Glocke wurden 1737 auf den neu erbauten Glockenturm der Sophienkirche gesetzt uberstanden den Krieg und kamen 1948 an die Emmauskirche Kaditz 1678 Dreifaltigkeitskirche Neusalza kleine Glocke erhalten 1679 St Matthaikirche Leisnig Glocke vor 1903 ersetzt 8 1681 Leubnitzer Kirche bei Dresden kleine und mittlere Glocke fur Kriegszwecke eingeschmolzen 1683 St Marien Kirche Zwickau Seliger Glocke erhalten 1692 alte Nikolaikirche Chemnitz kleine Glocke oder gesamtes Dreier Gelaut 1887 auf die neue Nikolaikirch aufgezogen 1917 fur Kriegszwecke eingeschmolzen 9 1694 Peter und Paul Kirche Zullsdorf bei Falkenberg Glocke als Zweier Gelaut mit der 1676 gegossenen Wiederauer Glocke erhalten 1695 Gutskapelle Reuden in Calau gegossene Glocke erhalten 1695 Kirche Weida bei Riesa zwei Glocken erhalten 10 Herrenhaus Hermsdorf bei Dobeln grosse und kleine Glocke 11 Nikolaikirche Meissen grosse GlockeWeitere Werke Bearbeiten Wie die Berufsbezeichnung Stuck und Glockengiesser bereits andeutet war es seine Hauptaufgabe Stucke zu giessen Diese Geschutze haufig kunstvoll verziert befinden sich heute oftmals sofern noch erhalten ausserhalb des sachsischen Raumes was auf die vielen fur Sachsen verlorenen Kriege zuruckzufuhren ist 5 So hat beispielsweise in Stockholm der Bronzegiesser Georg von Herold ein Nachfahr der Nurnberger Giesser vier 1678 von Andreas Herold gegossene Kanonen um das 1868 von ihm gegossene Denkmal Karls XII aufstellen lassen Nach den Modellen des Bildhauers Wolf Ernst Brohn goss Andreas Herold die Bronzefiguren fur das Epitaph der Herzogin Sophie Hedwig 1630 1652 1650 Prinz Moritz das als Brohns Hauptwerk gilt Es befand sich an der Nordwand des Chors der Dresdner Sophienkirche 12 Im Auftrag des Kurfursten Johann Georg II fertigte der Bildhauer Christoph Abraham Walther ein Kruzifix fur die Dresdner Elbbrucke nach einem alteren Vorbild des Giessers Johannes Hilligers Es kam 1658 nach Dresden wo man einen Abguss nahm bevor es aufgestellt wurde Das auf Grundlage des Abgusses von Andreas Herold 1670 gegossene und im September des Jahres aufgestellte Kruzifix fiel beim Elbhochwasser 1845 in den Fluss und ist seitdem verschollen 13 Literatur BearbeitenRainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Evangelische Verlags Anstalt Leipzig 2011 ISBN 978 3 374 02871 9 S 48 f Rainer Thummel Glockenguss in Sachsen Industriemuseum Chemnitz Museumskurier August 2006 abgerufen am 19 Februar 2020 Sigrid Thurm Herold Andreas von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 8 Duncker amp Humblot Berlin 1969 ISBN 3 428 00189 3 S 675 f Digitalisat Fussnoten Bearbeiten a b Johann Gottfried Michaelis Dressdnische Inscriptiones und Epitaphia Selbstverlag des Autors Dresden 1714 S 51 Online in der Google Buchsuche Cornelius Gurlitt Die Bartholomauskirche In Cornelius Gurlitt Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen Heft 21 Stadt Dresden Meinhold Dresden 1900 S 170 Digitalisat Cornelius Gurlitt Mochau In Cornelius Gurlitt Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen Heft 25 Amtshauptmannschaft Dobeln Meinhold Dresden 1903 S 160 Digitalisat Kirche Dittersbach Glocken Kirchspiel Dittersbach Eschdorf abgerufen am 12 September 2019 a b Rainer Thummel Glockenguss in Sachsen In Museumskurier Ausgabe 17 Sachsisches Industriemuseum August 2006 archiviert vom Original am 21 September 2018 abgerufen am 8 Februar 2013 Die Glocken von St Lamberti Abgerufen am 6 April 2013 Die Glocken der Christuskirche Zeitleiste Vereinigte Evangelisch Lutherische Kirchgemeinde Bischofswerda abgerufen am 12 April 2020 Cornelius Gurlitt Die St Matthaikirche In Cornelius Gurlitt Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen Heft 25 Amtshauptmannschaft Dobeln Meinhold Dresden 1903 S 126 Digitalisat Hans Dietrich Lemmel Die Familie Lemmel und August der Starke In Genealogie und Familiengeschichte Lemmel Lammel Lemlein 1999 abgerufen am 4 Marz 2018 Kirche Riesa Weida Evangelisch Lutherische Kirchgemeinde Riesa abgerufen am 12 September 2019 Cornelius Gurlitt Hermsdorf In Cornelius Gurlitt Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen Heft 25 Amtshauptmannschaft Dobeln Meinhold Dresden 1903 S 84 Digitalisat Walter Hentschel Dresdner Bildhauer des 16 und 17 Jahrhunderts Bohlau 1966 S 93 157 auch in ders Denkmale sachsischer Kunst Die Verluste des Zweiten Weltkrieges Akademie Verlag 1973 S 59 Augustusbrucke In Dresden und Sachsen Archiviert vom Original am 11 Februar 2013 abgerufen am 17 Dezember 2014 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Andreas Herold Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 135943698 lobid OGND AKS VIAF 80373646 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Herold AndreasKURZBESCHREIBUNG deutscher Stuck und GlockengiesserGEBURTSDATUM 16 Marz 1623GEBURTSORT NurnbergSTERBEDATUM 16 September 1696STERBEORT Dresden Kurfurstentum Sachsen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andreas Herold amp oldid 238567325